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Chemiereport_2016-4

61 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 CHEMIE & TECHNIK Bild: Waters laser oder ein Ultraschall-Gewebezer- stäuber verwendet werden), kann eine aufwendige Probenvorbereitung, etwa mittels HPLC, entfallen. Menschliches und tie- risches Gewebe Waters kaufte 2014 die Rechte an iKnife/REIMS und hat nun damit begon- nen, das Prinzip über die Chirurgie hi- naus auch auf andere Anwendungsge- biete auszudehnen. Noch ist vieles davon Vision, das Gerät selbst ist noch nicht als Medizinprodukt zuglassen. Derzeit wird das iKnife vor allem in der (prä)klini- schen Forschung des Imperial College in London, der heutigen wissenschaftlichen Heimstätte seines Erfinders Zoltan Takats, eingesetzt. Die Methode gestattet, Mem- branlipide und spezielle Metaboliten des untersuchten Gewebes zur Charakteri- sierung heranzuziehen und so wichtige, über die Immunhistochemie oder das MALDI-Imaging hinausgehende Infor- mationen zu sammeln – beides Metho- den, die vor allem auf Proteine abzielen. „Wir sind derzeit dabei, die dahinter lie- gende Datenbank mithilfe von Kunden und wissenschaftlichen Kooperations- partnern weiter auszubauen“, erzählt Hofmann. Beim Vergleich mit Referenzda- ten hilft dabei ein unternehmenseigenes Software-Paket, das sich „Progenesis QI“ nennt und die multivariate statistische Analyse großer Datenmengen erlaubt. Was mit menschlichem Gewebe mög- lich ist, lässt sich aber auch auf tierisches und pflanzliches Gewebe übertragen. Auf diese Weise könnte die REIMS-Methodik beispielsweise dazu dienen, Lebensmit- telproben zu charakterisieren. Besonde- res Interesse besteht in der Lebensmit- telbranche dabei an der Überprüfung der Richtigkeit der Angaben, die über eine bestimmt Ware gemacht werden: Handelt es sich tatsächlich um Rinder- und nicht um Pferdefleisch? Stammt das Fleisch tat- sächlich von steirischen Weiderindern, wie der Händler angibt? Sobald sich spe- zifische Unterschiede zwischen den mas- senspektrometrischen Signalmustern finden lassen, könnte man Betrügern auf diese Weise auf die Schliche kommen. Dem Lebensmittelbe- trug auf der Spur Am Institute für Global Food Secu- rity in Nordirland arbeitet man auf die- sem Gebiet mit Waters zusammen. Die Einrichtung wurde 2013 an der Queen’s University Belfast vom renommierten Lebensmittel-Fachmann Chris Elliott gegründet, um dem immer unübersichtli- cher werdenden internationalen Geflecht der Produktion und des Handels mit Lebensmitteln mit Kompetenz und klarer Methodik gegenüberzutreten. Allzu häufig werden die nordirischen Experten auch wirklich fündig: Mithilfe des charakteristischen molekularen Fin- gerprints, der sich durch eine Kombina- tion aus Flugzeitmassenspektrometrie (TOF-MS) und chemometrischer Analyse ermitteln lässt, wurden schon Oliven- blätter im Oregano und als Kabeljau deklarierter Weißfisch gefunden. Dahin- ter steht auch hier die beschriebene REIMS-Technologie, die eine einfache Pro- benahme, die Erhebung massenspektro- metrischer Profile und den Vergleich mit Referenzdaten erlaubt. Waters hat 2014 die Rechte an der iKnife/ REIMS-Technologie erworben. Dabei wer- den die beim Schneiden von Gewebe mit einem elektrischen Messer entstehenden Dämpfe abgeleitet und mithilfe eines Mas- senspektrometers analysiert. Die dabei zur Anwendung kommende massenspektro- metrische Technologie wird REIMS („Rapid Evaporative Ionisation Mass Spectrome- try“) genannt. Die Methodik wird bereits in der präklinischen Forschung angewandt und soll nun auch in der Lebensmittelana- lytik etabliert werden. Nähere Informationen finden Sie unter: www.waters.com/reims iKnife/REIMS Das iKnife kann dazu dienen, Angaben über die Herkunft von Fleischwaren zu überprüfen.

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