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Chemiereport_2016-4

81 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 SERVICE Bilder: Chemiereport D ie Plasmonik ist ein junges Feld der Physik konden- sierter Phasen, das sich mit den vielfältigen Effekten beschäftigt, die an Plasmonen beobachtbar sind. Dabei handelt es sich um quantisierte Schwankungen der Ladungs- trägerdichte von Metallen, die meist mit einem äußeren elek- tromagnetischen Feld koppeln. Ein von Tigran Shahbazyan und Mark Stockman herausgegebener Review-Band betrach- tet insbesondere Oberflächenplasmonen, die an Nanoparti- keln aus Gold oder Silber auftreten. Dabei kommt es in unmit- telbarer Umgebung des Partikels zu einer Verstärkung des äußeren Felds. Einen besonderen Auftrieb bekam dieses For- schungsfeld in den 1970er-Jahren, als man entdeckte, dass dieser Effekt die Raman-Streuung (und andere inelastische Streuprozesse) verstärken kann, was man in einer Reihe von Untersuchungsmethoden (z. B. SERS – „Surface Enhanced Raman Scattering) nutzt. Diese Techniken werden in einem eigenen Beitrag des Sammelbands vorgestellt. In jüngerer Zeit sind Anwendungen plasmonischer Nanopartikel für spe- zielle Arten von Solarzellen und zur Integration von optoelek- tronischen Komponenten auf Silicium-Chips bekannt gewor- den – auch darüber berichtet das Buch. Während die Wechselwirkung zwischen elektromagneti- schem Feld und Elektronenstrukturen der Metallpartikel gut verstanden ist, nähert man sich einer theoretischen Durch- dringung nichtlinearer und ultraschneller Phänomene in der Nanoplasmonik erst an – einige Kapitel des Bands wid- men sich diesem Gebiet. Durch Engineering von Form und Anordnung der plasmonischen Nanopartikel kann man dar- über hinaus eine Reihe von Effekten erzielen, beispielsweise deterministische aperiodische Nanostrukturen. Ebenso wer- den spinoptische Effekte und das Auftreten von kooperati- ven Phänomenen wie Plasmon-vermittelter Superstrahlung besprochen. Nanoplasmonik: Effekte und ihre Erklärung Von Georg Sachs Tigran Shahbazyan und Mark Stockman (Hg.): Plamonics: Theory and Applications. Springer-Verlag, Dordrecht 2013 C hemiepolitik, die den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Gefahren einer unkontrollierten Freisetzung von Chemikalien zum Ziel hat, ist ein komplexes und weit gefächertes Feld politischen Handelns geworden. Sel- ten beleuchtet werden die dahinter stehenden politischen und rechtstheoretischen Grundsätze. Einen derartigen Ver- such hat Ferdinand Kaser mit seinem Buch „Internationale Chemiepolitik“ unternommen. Der Autor, der selbst lange als EU-Beamter gearbeitet hat, blickt zunächst auf die historische Entwicklung chemikalienpolitischer Instrumente zurück und arbeitet heraus, wie sich diese in ihren Handlungsan- sätzen weiterentwickelt haben. Besonderes Augenmerk gilt den Maßnahmen der OECD und den Rechtsakten der Euro- päischen Union, deren Werdegang ausführlich beschrieben wird. Der Autor arbeitet heraus, dass in der europäischen Politik auf weiten Strecken das Vorsorgeprinzip leitend ist, das auf die Vermeidung einer Gefahr abzielt, während man sich in den USA eher am Prinzip der Verantwortung des Ver- ursachers und an einer Minimierung des Risikos orientiert. Schließlich kommt der Autor auf die verschiedenen instituti- onellen Akteure der europäischen und internationalen Che- miepolitik zu sprechen. In einem grundsätzlich gehaltenen Kapitel bespricht Kaser die zuvor dargelegte Entwicklung der Chemikalienpolitik und ihre Entscheidungsmechanismen im Lichte einiger Thesen zur politischen Philosophie. Dabei nimmt er besonders auf den Demokratiebegriff Karl Poppers und den Begriff der Risi- kogesellschaft bei Ulrich Beck Bezug. Abschließend geht er auf Fragen der Wissenschaftstheorie und der Technik-Ethik ein. Für Sie gelesen Chemiepolitik, grundsätzlich betrachtet Von Georg Sachs Ferdinand Kaser: Internationale Chemiepolitik. Grin-Verlag, 2015

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