Archive - Jan 3, 2006

Neue Heilmittel aus der Tiefe vor Markteinführung

Mecklenburg-Vorpommern hat bis Ende 2005 unter Nutzung von EU-Fonds zwei Biotech-Forschungsschwerpunkte unterstützt. Eines dieser an den Unis Greifswald und Rostock angesiedelten Verbundprojekte hat sich mit der Entwicklung mariner Wirkstoffe und Biomaterialien befasst. <% image name="Meeresflora" %><p> <small> Algen und andere Meeresorganismen können als natürliche Quelle für neue Wirkstoffe in der Medizin dienen. Foto: Thomas Schöpke </small> Die Greifswalder Wissenschaftler um Ulrike Lindequist (Institut für Pharmazie) und Frieder Schauer (Institut für Mikrobiologie) forschten nach neuen Wirkstoffen aus marinen Organismen. Dazu wurden 300 Algen, Pilze, Muscheln, Schnecken und Würmer untersucht, aus denen verschiedene Wirkstoffe isoliert und chemisch definiert wurden. Die Substanzen wurden anschließend auf ihre Wirkung gegen Krankheitserreger, gegen Tumorzellen sowie auf Knochenzellen, Hautzellen und verschiedene Enzyme geprüft. Mehrere hochaktive Substanzen konnten dabei entdeckt werden. Diese wurden daraufhin in Rostock analysiert, nachsynthetisiert und in größeren Mengen hergestellt. So konnte ein patentiertes Verfahren entwickelt werden, bei dem Enzyme aus holzzerstörenden Pilzen zum Einsatz kommen. Ein erstes Präparat zur speziellen Anwendung auf der Haut steht kurz vor der Markteinführung. <% image name="Zinnoberschwamm" %><p> <small> Der nördliche Zinnoberschwamm ist ein Pilzgeflecht, dessen Enzyme zur Aushärtung von Proteinklebern in der Wundheilung verwendet werden können. </small> Darüber hinaus wurde eine neue Technologie zur Herstellung eines biologisch abbaubaren Proteinklebers entwickelt, der dem wirksamen Klebstoff der Miesmuschel nachempfunden ist. Der Proteinkleber wurde der Natur abgeschaut, indem ähnliche Proteinanteile, wie sie in den Klebstoffen der Miesmuscheln (die sehr fest am Holz anhaften können) vorkommen, im Labor nachsynthetisiert wurden. Die im Labor produzierten Peptide haben im Vergleich zu den originalen Muschelklebern zunächst noch eine zu geringe Klebkraft. Diese wird dann erst durch den Einsatz von Enzymen aus den holzzerstörenden Pilzen (Zinnoberschwamm oder Schmetterlings-Tramete) erhöht. Der neue Proteinkleber soll nach einer Verträglichkeitsprüfung schon bald für das Verheilen innerer Wunden nach chirurgischen Eingriffen oder von verletzten Knochenteilen eingesetzt werden. Neue Heilmittel aus der Tiefe vor Markteinführung

austriamicrosystems wird Partner im Humancluster

Der steirische Humantechnologie-Cluster <a href=http://www.humantechnology.at>human technology styria</a> bekommt mit <a href=http://www.austriamicrosystems.com>austriamicrosystems</a> einen neuen Partner. Der steirische Cluster wurde 2004 ins Leben gerufen und besteht mittlerweile aus mehr als 20 Netzwerkpartnern. austriamicrosystems wird Partner im Humancluster Die Kooperation bestätigt die strategische Fokussierung von austriamicrosystems auf medizintechnische Anwendungen. Im Bereich Medizintechnik werden die hochspezialisierten Mikrochips von austriamicrosystems insbesondere in mobilen Geräten für Personal Healthcare-Anwendungen eingesetzt, deren Verbreitung rasch zunimmt. Typische Anwendungen sind tragbare Blutzuckermessgeräte, Insulin-Pens, Inhalatoren, tragbare Pulsmesser und elektrische Zahnbürsten, aber auch Herzschrittmacher. <% image name="Wafer_austriamicrosystems" %><p> Daneben gewinnen für austriamicrosystems komplexe medizinische Großgeräte für die Computertomographie und digitale Röntgendiagnostik zusehends an Bedeutung, denn hier wird in den kommenden Jahren weiteres deutliches Marktwachstum erwartet.

Austropapier: Vernünftige Energiepolitik gefordert

Die kurzfristige Schwankung in den russischen Gaslieferungen Anfang Jänner rief naturgemäß alle Ökostrom-Verfechter schnell auf den Plan, um die Vorzüge der „Erneuerbaren“ einmal mehr vorzubeten. Seriöser zu bewerten sind die Vorschläge der heimischen <a href=http://www.austropapier.at>Papierindustrie</a> zur nachhaltigen Sicherung der Energieversorgung – sie fordert: <% image name="Holzstaemme" %><p> - Nur der effizientest mögliche Einsatz fossiler und biogener Brennstoffe in hocheffizienten industriellen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sollte gefördert werden – beim Emissionshandel sollte ein „KWK-Bonus“ eingeführt werden. - Energieversorger sollten zur Investition so genannter Windfall Profits aus der Einpreisung kostenlos zugeteilter CO<small>2</small>-Zertifikate in neue effiziente Anlagen, nach Möglichkeit auch in Kooperation mit Industriestandorten mit kontinuierlicher Strom- und Wärmeabnahme, verpflichtet werden. - Industrielle Ökostrom-Eigenanlagen sollten vollständig in Förderprogramme integriert werden. - Zusätzliche Holzmengen sollten mobilisiert werden, um durch die stark zunehmende Holz-Verfeuerung nicht den Vorrang der stofflichen Nutzung zu gefährden. - Beim Nationalen Zuteilungsplan (NAP) zum Emissionshandel für die Periode ab 2008 sollte die hohe Energieeffizienz und der hohe Anteil erneuerbarer Energieträger unbedingt berücksichtigt werden. - Gezielte Forschungsförderung zur Erzeugung von Biogas statt Geldverschwendung durch ein extrem teures Ökogasfördersystem sei angesagt. Dabei würde sich etwa die Forest-based Sector Technology Platform im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm anbieten. Austropapier: Vernünftige Energiepolitik gefordert

Climara Pro erhält US-Zulassung

<a href=http://www.schering.de>Schering</a>s Hormonpflaster Climara Pro wurde von der FDA zur Prävention der postmenopausalen Osteoporose zugelassen. Climara Pro erhält US-Zulassung <% image name="Schering_Logo" %><p> Die transdermale Technologie von Climara Pro ermöglicht eine einwöchige kontinuierliche Abgabe des Hormons <b><u>Estradiol</u></b> (0,045 mg/Tag) – ein Estrogen, das mit dem vor den Wechseljahren von den Eierstöcken gebildeten Hormon identisch ist – in Kombination mit <b><u>Levonorgestrel</u></b> (0,015 mg/Tag), um die Gebärmutterschleimhaut zu schützen. Climara Pro gibt die Hormone über ein dünnes durchsichtiges Pflaster ab, das sich leicht auf die Haut kleben lässt und praktisch unsichtbar ist. Bereits im November 2003 wurde Climara Pro von der FDA zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer vasomotorischer Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschweiß in der Menopause zugelassen.

Neue Waffen im Kampf gegen Osteoporose

Mediziner der Uni Bonn haben mit Kollegen aus Israel, den USA und England einen Regulationsmechanismus für das Knochenwachstum aufgeklärt. Damit eröffnen sich unter Umständen neue Wege zur Behandlung der Osteoporose. Neue Waffen im Kampf gegen Osteoporose <a href=mailto:meliha.karsak@ukb.uni-bonn.de>Meliha Karsak</a> vom Bonner Life&Brain-Zentrum hat mit Kollegen in Jerusalem festgestellt, dass Mäuse mit einem bestimmten Gendefekt eine geringere Knochendichte aufweisen. Durch ihre Ergebnisse rücken die so genannten Cannabinoidrezeptoren in den Fokus der Osteoporose-Forschung. "Wir kennen heute zwei Typen von Cannabinoidrezeptoren, CB1 und CB2", erklärt Karsak. "CB1 wird von den Nervenzellen im Gehirn gebildet und ist etwa für die psychische Wirkung von Cannabis verantwortlich. CB2 kommt dagegen nicht in Nervenzellen vor; seine Funktion war bislang unbekannt." Die Wissenschaftler haben daher Mäuse gentechnisch so verändert, dass ihr <b><u>CB2-Rezeptor</b></u> nicht mehr funktionierte. "Die Tiere verloren nach und nach die stabilisierenden Knochenbälkchen. Auch war bei ihnen die Zahl der Osteoklasten - das sind bestimmte Zellen, die Knochengewebe abbauen können - um fast die Hälfte erhöht." Zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Israel und England konnte Karsak nachweisen, dass Osteoklasten wie auch ihre Gegenspieler, die für den Knochenaufbau zuständigen Osteoblasten, auf ihrer Oberfläche CB2-Rezeptoren tragen. Signalmoleküle wie die vom Körper gebildeten Endocannabinoide scheinen auf diesem Wege das Knochenwachstum regulieren zu können. Unterstützt wird diese These durch Experimente mit Mäusen, denen die Eierstöcke entfernt worden waren. Der daraus resultierende Östrogen-Mangel führt normalerweise zum Abbau von Knochensubstanz. "Wir haben die Mäuse mit einem Wirkstoff behandelt, der spezifisch an den CB2-Rezeptor bindet. So konnten wir den durch den Eingriff bedingten Knochenverlust abschwächen", erklärt die Molekularbiologin. Doch wie übertragbar sind die Ergebnisse auf den Menschen? Um diese Frage zu beantworten, wandte sich die Forscherin an eine Arbeitsgruppe in Frankreich, die über genetische Proben von mehr als 160 Osteoporose-Patientinnen und 240 gesunden Frauen verfügt. Mit Erfolg: "Wir haben eine bestimmte Variante des CB2-Gens häufiger bei Patientinnen gefunden als in einer entsprechenden Kontrollgruppe", so Karsak. Wer diesen Defekt in seinen Erbanlagen mit sich herumtrage, müsse jedoch nicht zwangsläufig erkranken: "Frauen mit dieser Mutation tragen aber ein dreifach höheres Osteoporose-Risiko." Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass der CB2-Rezeptor für den Erhalt der normalen Knochenmasse essenziell ist. Sie eröffnen auch neue Möglichkeiten der Therapie: "Bei vielen Frauen mit Osteoporose funktioniert der CB2-Rezeptor; bei ihnen hat die Erkrankung andere Ursachen. Bei ihnen könnte man versuchen, den Rezeptor durch Medikamente zu stimulieren und so den Knochenverlust zu bremsen." Und auch für Frauen mit CB2-Defekt machen die Resultate Hoffnung: Da sich leicht herausfinden lässt, ob eine Frau Trägerin der entsprechenden Mutation ist, ermöglichen sie eine bessere Diagnose.

Anaerober Abbau aromatischer Kohlenwasserstoffe

Deutsche Wissenschaftler sind der Frage nachgegangen, wie sich Ölrückstände in sauerstoffarmer Umgebung von Mikroben abbauen lassen. Dabei wiesen sie eine neue biochemische Abbaureaktion nach, die über die Methylierung von nicht-substituierten Kohlenwasserstoffen verläuft. Das Wissen um diesen Abbauprozess lässt sich nicht nur für die Verbesserung des Trinkwassers, sondern auch für die Exploration von Ölfeldern nutzen. <% image name="Benzol" %><p> Kohlenwasserstoffe sind hervorragende C-Quellen für Mikroorganismen. Sofern genügend O vorhanden ist, werden sie relativ schnell abgebaut. Da sich O aber nur in geringen Mengen in Wasser löst (8 mg/l), wird er beim Abbau von Verunreinigungen schnell durch aerobe Atmung verbraucht. Damit fehlt O für die Aktivierung aromatischer Substanzen durch Mono- oder Di-Oxygenasen. Anaerobe Mikroorganismen müssen deshalb andere biochemische Reaktionen in Gang setzen, um solche Substanzen angreifen zu können. Über den anaeroben Abbau von nicht-substituierten Aromaten (d.h. Aromaten ohne Seitenketten) ist nur wenig bekannt, was zum Teil daran liegt, dass die dafür notwendigen Mikroorganismen nur sehr schwer zu kultivieren sind. Jetzt gelang es, einen Mikroorganismus zu isolieren, der sowohl mit Naphthalin als auch mit Methylnaphthalin als C-Quelle wachsen kann. Ein Vergleich der bei diesem Vorgang auf beiden Substraten ablaufenden Reaktionen gab bereits Hinweise darauf, dass die Aktivierung des an sich sehr reaktionsträgen Naphthalin über die Methylierung des aromatischen Systems zu 2-Methylnaphthalin erfolgt. Wenn man die Organismen auf mit Deuterium markiertem Naphthalin wachsen ließ, fand sich in der Kultur ein Metabolit, den man auch vom Abbau von Methylnaphthalin kennt. Da dieser ebenfalls mit Deuterium markiert war, musste er aus der Methylierung und anschließender Fumarataddition des markierten Naphthalin stammen. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich dabei um eine generelle anaerobe Aktivierungsreaktion für nichtsubstituierte aromatische Kohlenwasserstoffe handelt. Mittlerweile liegen Hinweise vor, dass sich auch der Abbau von Benzol mit Mikroorganismen über eine Methylierung vollzieht. Anaerober Abbau aromatischer Kohlenwasserstoffe

BASF will Engelhard übernehmen

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> beabsichtigt, <a href=http://www.engelhard.com>Engelhard</a> - einen US-Anbieter von Materialien für die Katalyse und Oberflächenveredlung - für 4,9 Mrd $ in bar zu übernehmen. BASF will Engelhard übernehmen Die Übernahme würde BASF zu einem weltweit führenden Anbieter im dynamisch wachsenden Katalysatormarkt machen. Engelhard ist ein Fortune-500-Unternehmen. <% image name="BASF_Katalysatoren" %><p> "Engelhard stellt eine hervorragende Ergänzung zum Portfolio von BASF dar", sagt Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF. "Mit der Zusammenführung der F&E-Aktivitäten beider Unternehmen würde BASF eine weltweit einzigartige Technologie-Plattform für Katalysatoren schaffen und sich dadurch weiteres Wachstums- und Innovationspotenzial eröffnen." Das Angebot bietet eine 30 %-Prämie auf den derzeitigen Kurs und erfolgt als voll finanziertes Barangebot. Besondere Genehmigungshürden sind nicht zu erwarten.