Archive - Feb 2006

February 6th

Sirolimus reduziert Krebsrisiko bei Nierentransplantation

Eine Studie zeigt, dass das Krebsrisiko bei Nierentransplantations-Empfängern, die nach dem Absetzen von Cyclosporin nach drei Monaten mit Sirolimus behandelt wurden, fünf Jahre nach der Transplantation um über 50 % niedriger ist. <% image name="Wyeth_Logo" %><p> Krebs ist heute der zweithäufigste Grund für vorzeitigen Tod bei Nierentransplantationen und kommt 10 mal häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung vor. Bisher wurde dieses Risiko allgemein auf die Gesamt-Immunsuppression, durch den Effekt der Medikamentenklasse als solcher, zurückgeführt. Bei der Auswertung der <a href=http://www.rapamune.de>Rapamune</a>-Erhaltungsstudie erhielten 430 Nierentransplantations-Patienten entweder kontinuierlich Sirolimus, Cyclosporin und Steroide oder aber es wurde Cyclosporin abgesetzt. Ergebnis: Die Zeitspanne bis zur Entwicklung des ersten Hautkrebses war nach Absetzen von Cyclosporin länger. Und das relative Risiko von Hautkrebs allgemein war bei Patienten nach Absetzen von Cyclosporin um 65 % niedriger. Die Zahl der bei den weiter mit Cyclosporin behandelten Patienten festgestellten anderen Krebsarten lag bei 18 im Vergleich zu nur 8 in der Gruppe, bei denen Cyclosporin abgesetzt wurde. Nierentransplantationsempfängern eine Behandlung auf Sirolimusbasis anzubieten könnte ihnen also die Chance geben, ihr Risiko zu verringern, nach der erfolgreichen Nierentransplantation einen Krebs zu entwickeln. Sirolimus reduziert Krebsrisiko bei Nierentransplantation

Rehau kooperiert mit Schachermayer

<a href=http://www.REHAU.at>Rehau</a> baut seine Vertriebsstrukturen aus und kooperiert seit kurzem im Bereich Gartentechnik mit der Schachermayer-Großhandelsgesellschaft. Rehau kooperiert mit Schachermayer <% image name="Schachermayer" %><p> <small> Roland Schweighofer, Leiter Abteilung Fachhandel und Märkte (li) bei Schachermayer, und Rehau-Vertriebsleiter Harald Brandl </small> Durch die Partnerschaft erwartet sich Rehau eine umfassendere Präsenz in Österreich. Für die Kunden bedeutet das ein größeres Sortiment und eine raschere Produktverfügbarkeit direkt vor Ort. Schachermayer übernimmt die zentrale Lagerfunktion und die prompte Auslieferung der Gartentechnik-Standardprodukte von Rehau über das eigene Logistikzentrum in Linz, das zu den modernsten Europas gehört. Gemeinsam wurde ein Lagerkatalog mit mehr als 200 Artikeln definiert, die innerhalb von 48 Stunden in ganz Österreich zugestellt werden.

February 5th

Trinkwasserbakterium ernährt sich von Methan

Wissenschaftlern der Uni Wien ist es mit Forschern aus Deutschland und Dänemark gelungen, den Brunnenfaden (<i>Crenothrix polyspora</i>) zu erforschen. Energie und den Kohlenstoff bezieht der Brunnenfaden aus dem Treibhausgas Methan. Trinkwasserbakterium ernährt sich von Methan <% image name="Methan" %><p> Dazu verwendet er ein äußerst ungewöhnliches - in dieser Form bei keinem anderen bekannten Lebewesen vorkommendes - Protein. "Nur wenige der bekannten Mikroorganismen verwerten Methan und sie benutzen dazu auch einen ganz anderen Enzymtyp ", so Studienleiter Michael Wagner. In ferner Zukunft kann Crenothrix polyspora vielleicht dazu verwendet werden, die Methankonzentration der Atmosphäre zu verringern. Nächstes Ziel der Wissenschaftler ist es, das Genom des Bakteriums zu entschlüsseln. "Da man das Bakterium nicht im Labor züchten kann, war es bisher unmöglich, es genauer zu untersuchen", so Wagner. Ihm ist es nun gelungen, Methodensätze zur Erforschung von Bakterien zu entwickeln, die es überflüssig machen, die Mikroorganismen zu vermehren. <small> Der Brunnenfaden wurde bereits 1870 von Ferdinand Cohn, dem Begründer der modernen Bakteriologie, entdeckt. Das Bakterium lebt ausschließlich im Trinkwasser, ist aber für den Menschen unschädlich. Kommt es in großen Mengen vor, bilden sich Verklumpungen im Wasser. Historisch belegt sind solche Fälle in Berlin und Rotterdam. </small>

Nachweis geringster Proteinmengen durch Aptamere

Wissenschaftler der University of Alberta haben eine ultrasensitive Methode zum Proteinnachweis entwickelt. Sie basiert auf kurzen DNA-Sonden (Aptameren), die spezifisch an ein gesuchtes Protein binden, und deren Vervielfältigung via PCR. Um seine neue Methode zu testen, wählte das Team um <a href=http://www.phs.ualberta.ca/staff/le.html>Chris Le</a> die HIV-1-Revers-Transkriptase (HIV-1-RTase) als Zielprotein, ein Enzym, das beim Lebenszyklus des HI-Virus eine wichtige Rolle spielt. Um das Protein zu detektieren, setzten sie ein spezifisches Aptamer ein, das dieses Protein bindet. <b><u>Aptamere</u></b> sind dreidimensional gefaltete kurze Ketten aus DNA-Bausteinen, die andere Nukleinsäuren oder Eiweißmoleküle, aber auch kleine organische Moleküle hochspezifisch erkennen und daran binden können. Diese Aptamere können gezielt generiert werden. Dabei wird aus einer riesigen Zahl nach dem Zufallsprinzip erzeugter DNA-Sequenzen nach "Treffern" gesucht und die ausgewählte Sequenz dann vervielfacht. So erzeugten die Forscher ein für ihr Zielprotein, die HIV-1-RTase, spezifisches Aptamer bekannter Sequenz. Ist diese in einer Probe vorhanden, bindet das Aptamer daran. Anschließend trennen die Forscher mit Hilfe der Kapillarelektrophorese die Aptamer-RTase-Komplexe von den anderen Bestandteilen der Probe - und damit auch vom ungebundenen Aptamer. Diese Trennmethode nutzt die Geschwindigkeits-Unterschiede von Molekülen beim Durchwandern eines hauchfeinen Röhrchens entlang eines elektrischen Feldes. Die Fraktion, die die Aptamer-RTase-Komplexe enthält, wird einer PCR unterzogen. Ausgehend von einer Starter-DNA, die spezifisch die Sequenz des Aptamers erkennt, werden ausschließlich Kopien des Aptamers gezogen, die Anzahl der Aptamermoleküle also vervielfacht und diese dann detektiert. So gelang es den Forschern, die geringe Menge von nur 180 Molekülen der RTase nachzuweisen. Damit liegt die Nachweisgrenze der Aptamer-Methode um mehrere Größenordnungen niedriger als bei herkömmlichen Techniken. Da Aptamere passend zu nahezu allen Proteinen generiert werden können, ist die Technik universell für den Nachweis von Proteinen anwendbar. Nachweis geringster Proteinmengen durch Aptamere

SUMO: Die Antwort von Zellen auf oxidativen Stress

Das kleine Eiweiß SUMO (Small Ubiquitin-related MOdifier) scheint Zellen zu helfen, auf Veränderungen der Redox-Situation zu reagieren. Wissenschaftler der Uni Göttingen beschreiben, wie SUMO oxidativen Stress in den Zellen wahrnimmt und anti-oxidierende Reaktionen der Zellen vermittelt. <table> <td width="110"></td><td><small> Körperzellen sind in ständigem Stress. Nicht nur der normale Energieumsatz, auch Sonnenlicht, Chemotherapien oder Unterkühlung belasten. Es entstehen dann schädliche Sauerstoff-Varianten, die den Stoffwechsel durcheinander bringen. Gelingt die Korrektur der Redox-Situation nicht, erleiden die Zellen Schaden. Ein dauerhaft veränderter Redox-Status in den Zellen wird bei Alzheimer, Arthritis, Krebs und bei alten Menschen beobachtet. </small></td> </table> <b><u>SUMO</u></b> ist ein winziges Protein, das vorübergehend an andere Proteine angeheftet wird. Das Eiweiß wirkt wie ein Schalter in unseren Körperzellen. Die Anheftung von SUMO-Proteinen an größere Proteine verändert deren Aktivität, Stabilität oder Aufenthaltsort in der Zelle. Ohne SUMO sind unsere Zellen nicht lebensfähig. Auch andere Moleküle wie Phosphate oder Methyl-Reste werden vorübergehend an Proteine geheftet und steuern dadurch deren Aktivität. Erst vor neun Jahren beschrieb Frauke Melchior im Labor des Scripps Research Institute in Kalifornien den "Small Ubiquitin-related MOdifier". Dies war ein Startschuss für eine Vielzahl von Arbeiten weltweit, die zeigen, dass SUMO Hunderte von Eiweißen in unseren Körperzellen reguliert. Die verschiedenen SUMO-Zielproteine sind beteiligt an zellulären Vorgängen wie der Transkription, intrazellulärem Transport, DNA-Reparatur, DNA-Replikation und Zell-Zell-Kommunikation. Melchior wusste bereits, dass SUMOylierungen (das Anheften von SUMO) die Aktivität und den Aufenthaltsort vieler Proteine in der Zelle verändern. Wenn Stress-bedingt zuviel reaktiver Sauerstoff in den Zellen vorkommt, reagieren diese mit DeSUMOylierung - dem Abspalten von SUMO-Proteinen von den Zielproteinen. Besonders solche Proteine werden schnell deSUMOyliert, die eine zentrale Rolle bei der Antwort auf oxidativen Stress spielen. Hierzu gehören die Transkriptionsfaktoren c-Fos und c-Jun. Um zu klären, wie es zu der Sauerstoff-vermittelten DeSUMOylierung kommt, untersuchten die Forscher die unmittelbare Reaktion der SUMOylierungs- Maschine auf Wasserstoffperoxid. Es zeigte sich, dass der reaktive Sauerstoff unmittelbar mit SUMO-anheftenden Enzymen reagiert und dadurch die Anheftung von SUMO an seine Zielproteine verhindert. Diese Hemmung ist allerdings umkehrbar, so dass nach Beseitigung der reaktiven Sauerstoff-Spezies Zielproteine wieder SUMOyliert werden. Nur wenige Proteine werden unmittelbar durch Wasserstoffperoxid reguliert. Zu dieser Gruppe gehören offenbar auch SUMO-anheftende Enzyme: Unter dem Einfluss von Wasserstoffperoxid bilden sich spezifische Disulfidbrücken zwischen zwei Enzymen, wodurch diese inaktiviert werden. DeSUMOylierungen überwiegen dann vorübergehend gegenüber SUMOylierungen. Transkriptionsfaktoren wie c-Fos und c-Jun werden vorübergehend aktiviert und vermitteln in dieser Zeit die zelluläre Antwort auf den oxidativen Stress. SUMO: Die Antwort von Zellen auf oxidativen Stress

February 3rd

Bakteriophagen-Protein zerstört Krebszellen

<a href=http://www.austrianova.com>Austrianova</a> konnte an Mausmodellen zeigen, dass das Bakteriophagen-Protein Holin menschliche Brusttumorzellen zerstört. Und das könnte neuen gentherapeutischen Ansätzen zur Behandlung verschiedenster solider Tumore den Weg weisen. <% image name="Phage" %><p> Diese Experimente wurden durch die Zusammenarbeit mit Udo Bläsi vom Institut für Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien ermöglicht. Bläsi erforscht seit vielen Jahre Bakteriophagen sowie die Funktion des Proteins Holin. „Ausgehend von diesen Grundlagen wollten wir herausfinden, ob bestimmte Prozesse, die in einem von Phagen infizierten Bakterium ablaufen, auch auf menschliche Tumorzellen übertragbar sind“, erläutert Austrianova-Forscherin Christine Hohenadl. Bakteriophagen vermehren sich im Inneren eines Bakteriums sehr rasch. Danach startet ein spezielles Gen die Produktion des Proteins Holin. Dieses löst in Zusammenwirkung mit einem zweiten Protein, dem Endolysin, die Zellwand des Bakteriums auf. Es entsteht eine Art „Loch“, durch das die neuen Viren freigesetzt werden, die wiederum weitere Bakterien infizieren. Die Bakterien-Zelle selbst stirbt dabei ab. Um nachzuweisen, ob das Holin-Protein auch in menschlichen Zellen zelltoxische Auswirkungen zeigt, wurde das Phagen-Gen isoliert, das die Holin-Produktion auslöst. Dieses wurde in ein Plasmid integriert, welches die Herstellung des Holin-Proteins in der menschlichen Zelle ermöglicht. Um die Holin-Produktion exakt zu steuern, wurde auch ein „biochemischer Schalter“ eingebaut: Durch die Gabe eines Antibiotikums stellte sich dieser auf „on“ und löste die Holin-Produktion aus. Tatsächlich trat dadurch 48 bis 96 Stunden später bei den menschlichen Zellen der Zelltod ein. Austrianova wollte wissen, ob Holin auch das Potenzial hat, menschliche Tumorzellen zu zerstören. Dafür injizierte man Mäusen menschliche Brusttumor-Zellen, die das Holin-Gen trugen, unter die Haut. Nachdem die Tumore auf entsprechende Größe angewachsen waren, erhielten die Mäuse über das Trinkwasser das Antibiotikum, das die Holin-Produktion auslöste. Und: Tatsächlich wuchsen dadurch die Tumore signifikant langsamer. Austrianova hat die Nutzung von Holin als Tumor-Therapeutikum bereits zum Patent eingereicht. Bisherige Versuche zeigten, dass Holin eine einzelne, vorab speziell manipulierte Zelle erfolgreich zerstören kann. Stirbt diese Wirts-Zelle, so ist auch die Produktion von Holin nicht mehr möglich. In der Tumorbehandlung ist es aber besonders wichtig, dass eine Vielzahl schnell wachsender Tumorzellen massiv attackiert wird. Um Holin in der Krebsbehandlung effizient einsetzen zu können, benötigt man daher ein geeignetes Transportmittel, das kontinuierlich Holin-Gene in die Tumorzellen einbringt. Austrianovas ReCon-Technologie erlaubt diese kontinuierliche Produktion von Vektoren, die mit einem toxischen Gen ausgestattet sind. <small> <b><u>Bakteriophagen</u></b> sind Viren, die Bakterien befallen. In der Gentechnik leisten sie wertvolle Dienste bei der Entwicklung von Vektoren und Promotoren für die rekombinante DNA, bei der Gen-Sequenzierung und bei der Herstellung von Gen- und Protein-Bibliotheken. <b><u>Plasmide</u></b> sind ringförmige DNA-Moleküle, die fast ausschließlich in Bakterien vorkommen. Mithilfe isolierter Plasmide können mittels rekombinanter DNA-Technologien fremde Gene in menschliche Zellen eingeschleust und zur Funktion gebracht werden. <b><u>ReCon</u></b>-Technologie meint ein neues Gentransport-System, das insbesondere bei der gezielten Tumorbehandlung zum Einsatz kommen soll. Es erlaubt die kontinuierliche Produktion von Genfähren, die mit einem toxischen Gen ausgestattet sind. Das Neue daran: Das Toxin produzierende Gen und jener Schalter (Promotor), der die Abgabe des Toxins in eine Krebszelle auslöst, sind vorerst im Vektor lokal voneinander getrennt. Erst, wenn der Virus-Vektor die Krebszelle infiziert, werden diese zusammengeführt und die Toxin-Produktion ausgelöst. Dieses System gewährt mehr Sicherheit und darüber hinaus bleiben dem Patienten die Nebenwirkungen eines zusätzlichen Medikamentes erspart. </small> Bakteriophagen-Protein zerstört Krebszellen

Synthetisches Molekül birgt Hoffnung für Diabetiker

Am Institut für Biochemie der RWTH Aachen wurde ein Molekül entwickelt, das zusammen mit Insulin Krankheitssymptome von Diabetikern abschwächen könnte. Aphrodite Kapurniotu entwickelte das neue, bifunktionale Molekül "IAPP-Mimetikum" und weckt damit Hoffnungen, einmal die Behandlung von Diabetikern mit Insulin unterstützen und Nebenwirkungen der Krankheit wesentlich abmildern zu können. Die Biochemiker nahmen das schwerlösliche Bauchspeicheldrüsen-Hormon IAPP, das sich um den Zuckerstoffwechsel kümmert, unter die Lupe und entwarfen eine leicht veränderte Form. Das neue Molekül soll das natürliche Hormon nachahmen und trägt deshalb den Namen "IAPP-Mimetikum". Das Molekül wirkt in zweifacher Hinsicht: Es ist einerseits biologisch aktiv wie natürliches IAPP und gleichzeitig viel löslicher, was eine medizinische Anwendung erlauben würde. Andererseits tritt es mit dem körpereigenen IAPP in Interaktion. Dadurch wird ein Effekt verhindert, der bei 95 % aller Diabetiker eintritt: Ihre nativen IAPP-Moleküle ballen sich zusammen und entwickeln so Konglomerate, die die Insulin produzierenden Zellen der Bauspeicheldrüse zerstören. Diabetiker, die mit Insulin behandelt werden, leiden oft unter hohen Schwankungen des Blutzuckerspiegels und können das Risiko, eine Über- oder Unterzuckerung zu erleiden, bisher nur wenig beeinflussen. Das IAPP-Mimetikum ist so konfiguriert, dass es die Funktion des nativen IAPP übernehmen könnte und somit die Regulation des Blutzuckerspiegels übernähme. Das nach einem neuen Konzept entwickelte bifunktionale Molekül wird zurzeit international zum Patent angemeldet. Seine Wirkung soll bald bei Tierversuchen getestet werden. Synthetisches Molekül birgt Hoffnung für Diabetiker

Taufliege: Gedächtnis-Zellen für Bilder entdeckt

Das Gehirn der Taufliege Drosophila birgt ein Geheimnis weniger. Forscher vom Biozentrum der Uni Würzburg haben herausgefunden, an welchen Orten das Insekt die Erinnerung an optische Eindrücke speichert. <% image name="Fruchtfliegengehrin" %><p> <small> Im Gehirn der Fruchtfliege: Die kleiderbügelförmige, gelb markierte Zellgruppe im oberen Bild entspricht dem Gedächtnis für die unterschiedliche Höhe von Mustern. Für die Erinnerung an die Neigung von Kanten ist dagegen eine andere Gruppe von Nervenzellen zuständig. Sie erscheint ziemlich in der Mitte des unteren Bildes als kleinere, ebenfalls gelbe und kleiderbügelartige Struktur. F: Jenett/Heisenberg </small> Die Taufliege legt das Bild von ihrer Umwelt nicht wie einen fotografischen Schnappschuss im Gehirn ab - das würde zuviel Speicherplatz kosten. Stattdessen merkt sie sich nur bestimmte Merkmale von Mustern, etwa die Neigung von Kanten oder deren Lage zueinander. Diese optischen Erinnerungen werden im Fliegengehirn in verschiedenen Zellgruppen gespeichert, wie die Würzburger Forscher bewiesen haben. Sie fanden zwei fest umrissene Schichten von Nervenfasern, in denen jeweils eines der Merkmale abgelegt wird. "Wie beim Menschen ist auch bei der Fliege das Gedächtnis nicht diffus über das Gehirn verteilt. Wir haben zwei einzelne Gruppen aus etwa 20 Nervenzellen gefunden, die eine hoch spezialisierte Erinnerungsarbeit leisten", erklärt Martin Heisenberg. Die beiden neu entdeckten "Gedächtnis-Orte" befinden sich in einem fächerförmigen Areal im Zentralkomplex des Fliegengehirns. Einer speichert die unterschiedliche Höhe von Mustern, also ob diese im Sehfeld der Fliege eher oben oder eher unten liegen. Der andere ist für die Neigung von Kanten zuständig. Damit wurden bei Insekten erstmals überhaupt Nervenzellen lokalisiert, die für das visuelle Gedächtnis zuständig sind. Dem Zentralkomplex wurde bisher die Hauptfunktion zugeschrieben, zwischen den Gehirnhälften zu vermitteln. Doch nun steht fest, dass er auch für bestimmte Seh- und Lernleistungen der Fliege eine Rolle spielt. Zu diesen Erkenntnissen kamen die Forscher mit Fliegenmutanten, deren Gehirn zu keinerlei Lernleistung mehr fähig ist. Eine aufwändige Technik ermöglicht es aber, ganz bestimmte Hirnregionen genetisch zu "reparieren" und damit die Fliege wieder lernfähig zu machen. So konnten die Forscher zuordnen, welches Gehirnareal für die Erinnerung an welches Muster zuständig ist. Für ihre Studien haben die Genetiker einen ausgeklügelten Flugsimulator entwickelt, in dem sich eine künstliche Umwelt aus verschiedenen Mustern und Farben erschaffen lässt. Die Fliege ist darin mit einem Drahtbügel fixiert und an einem Messgerät befestigt. Dieses erfasst ihre Flugkräfte und damit ihre Absicht, sich zu bewegen, und speist die Daten in einen Computer ein. In Echtzeit wird dann berechnet, wie sich die Fliege beim gleichen Manöver im Freiflug gedreht hätte, und die künstliche Umwelt wird entsprechend um die Fliege herum verschoben. Dadurch bekommt das Insekt den visuellen Eindruck, tatsächlich zu fliegen. Seine Flugbahn hin zu bestimmten Mustern, die ihm präsentiert werden, kann es selbst bestimmen. Im Experiment wird die Fliege zunächst durch eine Bestrafung per Hitzestrahl darauf trainiert, das Ansteuern bestimmter Muster zu vermeiden. Während des folgenden Tests bleibt die Hitze abgeschaltet und es wird gemessen, ob die Fliege weiterhin die "verbotenen" Flugrichtungen meidet. Auf diese Weise lässt sich erkennen, welche Muster sich die Fliege merken kann. Taufliege: Gedächtnis-Zellen für Bilder entdeckt

February 2nd

Shell: Bekenntnis zu Biokraftstoffen

"Shell will mindestens eine der erneuerbaren Alternativen - Wind, Wasserstoff oder Solartechnik - zu einem wesentlichen Geschäft entwickeln", sagt Shell-Boss Jeroen van der Veer. "Und wir arbeiten mit Nachdruck daran, unsere Position als größter Verkäufer von Biokraftstoffen weiter auszubauen." Shell: Bekenntnis zu Biokraftstoffen <% image name="Shell_CEO" %><p> Shell steht an der Spitze beim Vertrieb von Biokraftstoffen und ist auch tonangebend bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien, mit denen Pflanzenreste zu Kraftstoffen verarbeitet werden: So stellt Shell etwa mit der kanadischen Iogen Zellulose-Ethanol her, der aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten produziert wird. Dabei liegen die CO<small>2</small>-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen um 90 % niedriger. Zudem führt Shell mit Iogen und VW eine Machbarkeitsstudie für die Herstellung von Zellulose-Ethanol in Deutschland durch. Diese Projekte auf dem Gebiet der <b>Bioethanol</b>-Produktion ergänzen Shells bestehende Partnerschaft mit Choren Industries in Freiberg/Sachsen. Choren hat ein Patent auf ein Verfahren, mit dem Biomasse wie etwa Restholz zu hochreinem Synthesegas umgewandelt wird, das sich in einem weiteren Schritt mit Shells GTL-Verfahren (Gas To Liquids) zu synthetischem Biodiesel umwandeln lässt. Choren bereitet zurzeit den Bau der weltweit ersten kommerziellen BTL-Anlage (Biomass to Liquids) in Freiberg vor. <b>Wind.</b> Shells Anteil an einer Reihe von Windparks beläuft sich auf eine Leistung von über 350 MW, die bis 2007 auf etwa 500 MW wachsen soll. Zu diesem Anstieg wird insbesondere der erste niederländische Offshore-Windpark "Egmond aan Zee" mit einer Leistung von 108 MW beitragen. In Großbritannien ist das Offshore-Projekt "London Array" weiter voran getrieben worden - ein projektierter Windpark vor der Küste Großbritanniens mit einer Leistung von bis zu 1000 MW. In den USA ist Shell bereits einer der größten Entwickler von Windparks und verfolgt derzeit neue Projekte in Texas, Wyoming, Idaho, West Virginia und auf Hawaii: So hat das Unternehmen vor Kurzem die Entwicklungsrechte an dem "Mount Storm-Projekt" in West Virginia erworben - mit 300 MW eines der größten neuen Windenergie-Projekte in den USA. Außerdem wird erwartet, dass Shell die Genehmigung für das 200-MW-Projekt "Cotterell Mountain" in Idaho erhält. <% image name="Shell_Solarproduktion" %><p> Auf dem Gebiet der <b>Solarenergie</b> hat Shell vor allem die Dünnschicht-Technologie (CIS) vorangetrieben. Diese siliziumfreie Technologie wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich eher im Strommarkt wettbewerbsfähig sein als konventionelle Solarlösungen auf Siliziumbasis. Shells CIS-Technologie hat vor kurzem einen für Dünnschichtzellen bislang unerreichten Wirkungsgrad von 13,5 % erzielt. Angesichts der Fokussierung auf die Dünnschicht-Technologie hat Shell beschlossen, Produktion, Vertrieb, Marketing sowie die entsprechende F&E von Solarzellen auf Siliziumbasis an die SolarWorld AG zu verkaufen. Shell stellt pro Jahr Silizium-basierte Solarzellen mit einer Gesamtleistung von etwa 80 MW her. Die Produktionsstätten in den USA sowie in Deutschland gehen an Solarworld über.

Turba Pipe Factory in Ashgabat eingeweiht

Im Rahmen der turkmenischen Industrialisierungsbestrebungen hat die türkische Erku International den Auftrag für eine Rohr-Fabrik in Ashgabat erhalten. 5 der 8 Komplettlinien in der Extrusionshalle lieferte die Wiener <a href=http://www.cet-austria.com>Cincinnati Extrusion</a>. <% image name="Turbapipe" %><p> Eigentümer der neuen Turba Pipe Factory ist Turkmenneftegazstroy, die bereits mit Unternehmensstart ein breites Produktprogramm fährt. Dazu wurde die Fabrik mit verschiedensten leistungsfähigen Komplettlinien ausgestattet: 12 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften mit 15-160 t stellen insgesamt 350 verschiedene Fittings her. Darüber hinaus bietet Turba Pipe PP-Fittings im &Oslash;-Bereich zwischen 50 und 160 mm, PP-R-C-Fittings mit 20-63 mm &Oslash; sowie stahlverstärkte Fittings für Hochdruckrohre an. In der Extrusionshalle befinden sich 8 Rohr- und Schlauchextrusionslinien. Fünf davon lieferte die Wiener Cincinnati Extrusion. Hierzu gehört eine Bewässerungsrohranlage, ausgerüstet mit einem Alpha-Extruder für 16-20 mm-Rohre. Alternativ lassen sich mit dieser Linie auch faserverstärkte PVC-Schläuche mit einem &Oslash; zwischen 6 und 32 mm herstellen. Weiterhin installierte Cincinnati Extrusion eine Mono- und zwei Coextrusionslinien zur Herstellung von PE-Rohren mit einem &Oslash; zwischen 20 und 630 mm, von drucklosen PP-Rohren im &Oslash;-Bereich zwischen 50 und 200 mm sowie für 20 bis 63 mm-PP-R-Rohre für Hausinstallationen. Bei der fünften Linie handelt es sich um eine 7-Schicht-Coextrusionslinie zur Produktion von speziellen stahlverstärkten Kunststoffrohren für Hochdruckanwendungen. Neben den Spritzgießmaschinen und Extrusionsanlagen verfügt die Fabrik über ein vollautomatisches zentrales Materialtrocknungs- und -fördersystem. Damit das Werk wirtschaftlich und abfallarm arbeiten kann, steht für das Inhouse-Recycling eine Granulieranlage bereit. Turba Pipe Factory in Ashgabat eingeweiht

Seiten