Archive - Mär 2006

March 28th

2005: Wintershall-Gewinn kräftig gestiegen

<a href=http://www.wintershall.com>Wintershall</a>, die Öl- und Gastochter der BASF, hat 2005 dank des hohen Rohölpreises Gewinn und Umsatz kräftig gesteigert. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 631 Mio € - macht ein Plus von 31 %. 2005: Wintershall-Gewinn kräftig gestiegen <% image name="OMV_Bohranlage" %><p> Der Betriebsgewinn erhöhte sich von 1,66 auf 2,4 Mrd €, womit das Kasseler Unternehmen 2005 den größten Beitrag zum BASF-Betriebsergebnis ablieferte. Der Nettoumsatz - ohne Berücksichtigung der Erdgassteuer - stieg von 5,81 auf 8,38 Mrd €. 2005 erhöhte Wintershall seine Öl- und Gasförderung um rund 3 % auf 14,9 Mio t Öläquivalent. Dabei nahm die Ölförderung auf 8,75 (8,45) Mio t zu und die Gasförderung auf 7,28 (6,92) Mrd m³. In die Exploration sollen heuer mehr als 450 Mio € investiert werden, davon 120 Mio € in der südlichen Nordsee. Wingas, ein Joint-venture mit Gazprom, will heuer rund 200 Mio € in den Ausbau der Infrastruktur in Deutschland und Europa investieren. Wintershall rechnet 2006 insgesamt mit einem weiterhin "erfreulichen Erlösniveau" und plant eine höhere Fördermenge bei Erdgas und eine Ölförderung auf Vorjahresniveau.

Gute Chancen für Impfstoff gegen Gürtelrose

Der Zoster-Lebendimpfstoff von <a href=http://www.spmsd.at>Sanofi Pasteur MSD</a> gegen Gürtelrose (Herpes zoster) und Postherpetische Neuralgie (lang anhaltender und schwerer Schmerz bei Gürtelrose) hat eine positive Bewertung der EMEA erhalten. Wenn die Zulassung erteilt wird, ist dies der erste und einzige in Europa zugelassene Impfstoff gegen Gürtelrose. <% image name="Injektionsspritzen" %><p> In einer groß angelegten Phase III-Studie mit mehr als 38.500 Männern und Frauen ab einem Alter von 60 Jahren senkte dieser Impfstoff die Häufigkeit von Gürtelrose im Vergleich zu Placebo um 51,3 %. Er verringerte auch die Inzidenz von Postherpetischer Neuralgie - der häufigsten schmerzhaften Komplikation der Gürtelrose - um 66,5 %. Die von Gürtelrose verursachte Gesamtbelastung durch Schmerz und andere Beschwerden wurde um 61,1 % reduziert. Dieser Herpes-zoster-Impfstoff ist eine Entwicklung von Merck & Co und Sanofi Pasteur MSD und wird künftig in Europa von Sanofi Pasteur MSD vertrieben. Im Mai 2005 reichte Sanofi Pasteur MSD einen Antrag auf Zulassung bei der EMEA ein. In den USA wurde ein Zulassungsantrag von Merck & Co im April 2005 gestellt. Bisher kann man Gürtelrose nicht verhindern, und der damit verbundene Schmerz ist meist nur schwer und mit unbefriedigendem Ergebnis therapierbar. Prävention ist deshalb die beste Strategie. <small> <b><u>Gürtelrose</u></b> ist eine schmerzhafte Erkrankung, die zu lang anhaltenden Komplikationen führen kann. Sie kann sich zunächst als Jucken oder Schmerz an einer Körper- oder Gesichtshälfte bemerkbar machen. Dann entwickelt sich ein bläschenförmiger Ausschlag, fast immer begleitet von Schmerz, dessen Intensität und Dauer variieren. Jeder Vierte erkrankt irgendwann in seinem Leben einmal daran. Gürtelrose kann jeden treffen, der einmal Windpocken hatte, weil die Erkrankung durch die Reaktivierung desselben Virus hervorgerufen wird, das auch Windpocken auslöst. Zwei Drittel aller Fälle von Gürtelrose treten bei Menschen über 50 Jahren auf. In der EU treten jährlich etwa 1,5 Mio Fälle von Gürtelrose auf. </small> Gute Chancen für Impfstoff gegen Gürtelrose

Wieder verwendbare Leberzellkulturen von Primacyt

Das Schweriner Biotech <a href=http://www.primacyt.de>Primacyt</a> bietet erstmalig ein serumfreies, wieder verwendbares menschliches Leberzellkultursystem für die Medikamentenforschung an. Wieder verwendbare Leberzellkulturen von Primacyt <% image name="Objekttraeger" %><p> Leberzellen haben in der Medikamentenforschung einen besonderen Stellenwert, weil sie im Menschen für die Umwandlung und den Abbau von Medikamenten und anderen körperfremden Stoffen verantwortlich sind. Und da die Ergebnisse aus Tierexperimenten nicht direkt auf den Menschen übertragbar sind, kommt den Zellkulturen mit menschlichen Leberzellen eine besondere Bedeutung zu. Das Primacyt-System zeichnet sich dadurch aus, dass bei der Kultivierung der menschlichen Leberzellen auf die sonst übliche Verwendung eines Serums verzichtet werden kann. Dadurch ergibt sich eine bessere Vorhersagbarkeit auf die Verträglichkeit des zu testenden Medikaments am Menschen, da Störgrößen ausgeschlossen werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die in ihm enthaltenen menschlichen Leberzellen über mehrere Wochen funktionsfähig bleiben und damit - entgegen der bisher üblichen einmaligen Verwendungsfähigkeit - für weitere Experimente wieder verwendbar sind. Neben der Überbrückung des Mangels an menschlichen Spendern sowie der Kostenreduzierung durch die sonst notwendige Neubeschaffung menschlicher Leberzellen ermöglicht die Wiederverwendbarkeit des Leberzellkultursystems erstmals, neue Medikamente an ein und derselben Leberzelle auf unterschiedliche Dosierungen und Wechselwirkungen mit anderen Präparaten zu testen. Dies führt unmittelbar zu einer erhöhten Sicherheit bei Medikamententests am Menschen.

AGES PharmMed rät zur Vorsicht bei Potenzhilfen

170 gefälschte Arzneimittel wurden in den vergangenen fünf Jahren innerhalb der EU über illegale Vertriebskanäle angeboten. Dieser Handel läuft häufig über das Internet ab, gehandelt werden vor allem "Lifestyle-Medikamente" sowie Arzneimittel zur Behandlung von Erektionsproblemen. <table><td><% image name="Viagra" %></td> <td align="right"> Das, was unter "Viagra" angeboten wird, entpuppt sich jedoch meist als Fälschung, wie eine Studie der <a href=http://www.ages.at>AGES PharmMed</a> zeigt. Im behördlichen Arzneimittel-Kontroll-Labor der AGES PharmMed wurden 17 verdächtige Proben von Viagra und ähnlichen Erektionshilfen aus Internet-Apotheken - vorwiegend aus Fernost, aber auch aus den USA und Europa - und Schwarzmarkt-Quellen analysiert. </td> </table> "Sämtliche Proben haben sich als Arzneimittelfälschungen erwiesen", so Andreas Mayrhofer, Leiter der Abteilung pharmazeutisch-chemische Analysen. So waren Gebrauchsinformationen entweder nicht vorhanden oder völlig unzureichend. Bei zwei Proben war der Wirkstoffgehalt zu niedrig, bei zwei Proben der Gehalt der Wirkstoffverunreinigungen zu hoch. "Besonders gefährlich waren zwei Proben, die einen nicht deklarierten Wirkstoff enthielten", so Mayrhofer. Angepriesen wurden die Präparate "Libidifit" und "Santi Bovine Penis Erecting Capsule" als chemie- und nebenwirkungsfreie, besonders wirksame Kräuterpotenzmittel. Damit letztgenanntes Versprechen eingehalten werden kann, wurden diese Mittel aber mit hochwirksamen synthetischen Stoffen geboostet. Im Fall des Nahrungsergänzungsmittels Libidifit mit einer nicht zugelassenen Abwandlung des Viagra-Wirkstoffes Sildenafil, von dem Wirkung, Nebenwirkung und das damit verbundene Risiko völlig unbekannt sind. Bei dem als traditionelles chinesisches Arzneimittel deklarierten Präparat Santi Bovine Penis Erecting Capsule sind hingegen pro Kapsel 31 mg Sildenafil zugesetzt. Mit der empfohlenen Dosierung von drei Kapseln pro Tag erreicht man daher, ohne es zu wissen, die Viagra-Höchstdosierung. AGES PharmMed rät zur Vorsicht bei Potenzhilfen

March 27th

Clodronat reduziert Knochenmetastasen

Neue Studie: Scherings <a href=http://www.bonefos.com>Bonefos</a> (orales Clodronat) in Kombination mit adjuvanter Standardtherapie steht bei Brustkrebs in Zusammenhang mit reduziertem Knochenumsatz und dem Schutz gegen Knochenmetastasen. Clodronat reduziert Knochenmetastasen <% image name="Schering_Logo" %><p> Bei Frauen, die 2 Jahre lang mit Bonefos behandelt wurden, reduzierte sich das Risiko der Bildung von Knochenmetastasen innerhalb der ersten 5 postoperativen Jahre in beträchtlich. Bei der Studie erhielten 1.069 Frauen entweder ein Placebo oder orales Clodronat. Zu Beginn war die Knochenumsatz-Diagnose, die mittels des Serums PINP (einem robusten Knochenumsatz-Marker) untersucht wurde, bei beiden Behandlungsgruppen identisch. Im Verlauf der zweijährigen Therapie erfuhren die mit Bonefos behandelten Frauen eine Abnahme des Knochenumsatzes, die PINP-Werte verringerten sich um 26 %, während die Placebo-Gruppe eine Zunahme von 5 % verzeichnete. <b><u>Clodronat</u></b> ist ein Nicht-Aminobisphosphonat und wirkungsvoller Inhibitor osteoklastärer Knochenresorption. Es ist daher imstande, die von Krebszellen stimulierte osteolytische Aktivität zu hemmen und dadurch die Erhaltung der Knochenstruktur zu unterstützen. <small> Bonefos ist in 69 Ländern zur Behandlung von tumorinduzierter Osteolyse und Hyperkalzämie zugelassen. Bis jetzt umfasst die Erfahrung mit Bonefos als vertriebenes Medikament 300.000 Patientenjahre. </small>

Schott baut in Jena Solarproduktion auf

<a href=hwww.schott.com>Schott</a> investiert am Standort Jena 60 Mio € in den Aufbau einer Fertigung für Dünnschicht-Solarstrommodule. Die Produktionskapazität wird bei mehr als 30 MW/Jahr liegen. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2007 geplant. <% image name="Schott_Duennschichttechnologie" %><p> <small> Im Bereich Dünnschichttechnologie betreibt Schott Solar derzeit eine Kleinserienfertigung in Putzbrunn bei München. Foto: obs/Schott </small> In der neuen Produktionsstätte werden Dünnschicht-Solarstrommodule auf der Basis von amorphem Silizium hergestellt. Dabei wird das Silizium auf Glas aufgedampft. Der Vorteil der Dünnschichttechnologie liegt vor allem im wesentlich geringeren Silizium-Bedarf und an den flexiblen Einsatzmöglichkeiten der Module. Dünnschichtmodule werden insbesondere in Fenster-, Dach- oder Fassadenverglasungen integriert. Darüber hinaus kommen kleinere Dünnschichtmodule als Stromversorger in Konsumprodukten wie Solaruhren, Gartenleuchten und Elektrogeräten zum Einsatz. Schott hat seine PV-Solarstromaktivitäten in der Tochtergesellschaft Schott Solar gebündelt. Mit der SmartSolarFab im bayrischen Alzenau betreibt Schott Solar die weltweit modernste voll integrierte Fertigungsanlage für PV-Solarstromkomponenten auf Basis kristalliner Siliziumwafer. Weitere Produktionsstätten befinden sich in Tschechien und in USA. Mit einer Fertigungskapazität von mehr als 100 MW ist Schott Solar Europas größter voll integrierter Hersteller, der die gesamte Wertschöpfungskette von kristallinen Wafern, Zellen und Modulen abdeckt. Mit dem Aufbau der Solarfertigung steigen die Investitionen von Schott in Jena seit der Wiedervereinigung Deutschlands auf mehr als 500 Mio €. Schott baut in Jena Solarproduktion auf

Effizientere Tabletten-Produktion mit Ibuprofen DC 85

Der Wirkstoff im neuen Ibuprofen DC 85 von <a href=http://www.basf.de>BASF</a> wird mit einer Nano-Schicht überzogen, die bei der Weiterverarbeitung schützt und so die Produktionsabläufe deutlich vereinfacht. Effizientere Tabletten-Produktion mit Ibuprofen DC 85 <% image name="Tabletten" %><p> Da Ibuprofen einen relativ niedrigen Schmelzpunkt hat, kann es sich während des Pressvorgangs verflüssigen und dadurch die Stempel der Tablettenpresse verkleben. Damit macht das neue Ibuprofen DC 85 Schluss. Denn die neue Rezeptur schützt den Wirkstoff vor den Temperatureinflüssen, die während des Pressvorgangs auftreten. Dadurch entfällt auch die manuelle Auslese fehlerhafter Tabletten. Die Schutzschicht aus Nanomaterial hat einen weiteren Vorteil: Beim Pressen der Tablette muss nur noch ein geringer Anteil an Schmiermitteln zugesetzt werden. Damit wird die Tablette insgesamt kleiner und ist für den Patienten leichter einzunehmen. Das ist besonders bei hohen Dosierungen, die 600 bis 800 mg Ibuprofen enthalten, von zentraler Bedeutung. Denn hat eine Tablette mehr als 1000 mg Gesamtgewicht, lässt sie sich kaum noch schlucken. Der Überzug der Ibuprofen-Kristalle begünstigt zusätzlich einen raschen Zerfall der Tablette nach der Einnahme. Und wird das Ibuprofen schnell freigesetzt, kann es auch schnell wirken.

IBM-Forscher: Schaltkreis auf einem einzigen Molekül

<a href=http://www.research.ibm.com>IBM Research</a> ist es gelungen, einen elektronischen Schaltkreis auf einem einzigen Molekül unterzubringen. Er wurde mit herkömmlichen Techniken aus dem Halbleiterbau auf einer Carbon-Nanoröhre angebracht. IBM-Forscher: Schaltkreis auf einem einzigen Molekül <% image name="IBM_Nanoschaltkreis" %><p> Carbon-Nanoröhren sind mikroskopisch kleine, röhrenförmige Gebilde. Sie bestehen aus einzelnen Atomen und sind 50.000 Mal kleiner als ein menschliches Haar. An solch einer Röhre brachten die Forscher Drähte an, die von der Nanoröhre abstehen und auf denen der Hybrid-Schaltkreis angebracht wurde. Damit schafften es die Forscher nur ein einziges Molekül für den Aufbau zu verwenden. Der von den IBM-Technikern gebaute Kreis ist ein Ring-Oszillator, mit dem die Fähigkeiten von neu eingesetzten Materialien oder Prozessen gemessen wird. In weiteren Tests soll nun ergründet werden, wie gut sich die Technologie für den Bau ganzer Chips eignet. Die derzeitige Spitzengeschwindigkeit liegt zwar noch unter jenen der heutigen Silizium-Chips, im Vergleich zu bisher gezeigten Schaltkreisen mit Nanoröhrentechnologie liegt sie jedoch 1 Mio mal höher. Damit sollen á la longue noch schnellere Supercomputern ermöglicht werden. Die kontinuierliche Performancesteigerung soll auch Laptops und PCs zugute kommen.

March 24th

Bayer will Schering für 16,5 Mrd € übernehmen

Das <a href=http://www.bayer.de>Bayer</a>-Angebot liegt damit um 12 % über dem konkurrierenden Übernahme-Angebote von <a href=http://www.merck.de>Merck</a>. Der Vorstand der Schering AG unterstützt das Vorhaben von Bayer. <% image name="Bayer_Wenning" %><p> "Wir sind davon überzeugt, mit der Kombination beider Unternehmen ein Health-Care-Schwergewicht von internationalem Rang zu schaffen und seine Marktstellung aufgrund einer gut gefüllten Pipeline weiter zu stärken. Wir halten den Zusammenschluss für einen Wert schaffenden und überzeugenden Schritt. Zudem ist er die beste Lösung, um dem Pharma-Standort Deutschland wieder mehr Geltung zu verschaffen", so Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 15 Mrd € wird Bayer sein Portfolio bei Bayer HealthCare erheblich ausbauen und die Ertragskraft deutlich verbessern. "Bis 2009 wollen wir die EBITDA-Marge für unseren Gesundheitsbereich von 19 auf 25 % steigern", kündigte Wenning an. Bayer erwartet Synergieeffekte von rund 700 Mio € jährlich ab dem dritten Jahr nach Abschluss der Transaktion. Demgegenüber stünden Restrukturierungskosten von rund 1 Mrd €. Die Berliner Schering und der bisherige Pharmabereich von Bayer sollen als eigenständige Division des Teilkonzerns Bayer HealthCare mit dem Namen "Bayer-Schering-Pharma" als AG zusammengeführt werden. Als Zentrale des künftig mehr als 9 Mrd € umfassenden Pharmageschäftes ist der bisherige Schering-Stammsitz in Berlin vorgesehen. Mit dem Zusammenschluss entsteht ein globales Gesundheits-Unternehmen, das unter die Top-12 der internationalen HealthCare-Rangliste vorrückt. Mit dem Erwerb wird Bayer seinen Umsatzanteil mit Facharztprodukten von derzeit 25 auf rund 70 % steigern und damit im hochattraktiven Pharma-Spezialitätengeschäft eine führende Stellung erlangen. Damit verfügt das Pharma-Geschäft über ein ausgewogenes Portfolio von etablierten Geschäften und Wachstumsbereichen. "Bayer-Schering-Pharma" soll auch eine führende Position im Biotechnologie-Bereich einnehmen. Etwa in Form von Scherings Top-Medikament Betaferon gegen Multiple Sklerose als auch das Präparat Leukine zur Unterstützung des Immunsystems im Rahmen der Krebstherapie sowie der von Bayer gentechnisch hergestellte Faktor VIII namens Kogenate, dem ebenfalls Blockbuster-Potenzial zugetraut wird. Bereits heute werden rund 2 Mrd € mit diesen Biotech-Produkten erwirtschaftet. "Unser kombiniertes Pharma-Geschäft wird damit in zahlreichen Bereichen über führende Positionen verfügen - bei der Gynäkologie, der Therapie der Multiplen Sklerose, der Hämatologie sowie bei den Kontrastmitteln", so Wenning. Nach der Übernahme würde "Bayer-Schering-Pharma" 4 Projekte im Registrierungsprozess haben, 19 in der Phase III der klinischen Prüfung, 14 in der Phase II sowie 17 in der Phase I. Die Finanzierung der Übernahme ist durch bestehende Barmittel in Höhe von rund 3 Mrd € sowie durch eine von Credit Suisse und Citigroup zur Verfügung gestellte Kreditlinie sichergestellt. Außerdem will Bayer sich zur weiteren Finanzierung von den beiden Töchtern H.C. Starck und Wolff Walsrode aus dem Bereich Bayer MaterialScience trennen. Bayer will Schering für 16,5 Mrd € übernehmen

Tumorstammzellen als Schlüssel zur Krebstherapie

Wissenschaftler am Wiener <a href=http://www.imba.oeaw.ac.at>IMBA<a> erforschen, wie aus Stammzellen Tumore entstehen. Ihre jüngsten Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten für selektive Krebstherapien. <% image name="Fliegengehirn" %><p> <small> Das Gehirn einer Fruchtfliege (Fotomontage) während der Entwicklung: Im Normalfall (links) bilden wenige Stammzellen (rot) die vielen Nervenzellen (grün). In Abwesenheit des Brat-Gens (rechts) können Stammzellen keine Nervenzellen mehr produzieren. Sie verwandeln sich stattdessen in Tumorstammzellen, die das Gehirn überwuchern. </small> Aus einer Stammzelle wird ein bösartiger Zelltyp, wird schließlich ein tödlicher Gehirntumor: Der Molekularbiologe Jürgen Knoblich konnte nun erstmals nachweisen, dass das Fehlen eines einzigen Gens namens Brat für den zellulären Supergau verantwortlich ist. "Dieses Protein ist ein Wachstumsfaktor und sorgt normalerweise dafür, dass Stammzellen sich planmäßig entwickeln und teilen. Fehlt er, so gerät das System außer Kontrolle, es entsteht Krebs", so Knoblich. Am IMBA widmet er sich dem <u>Konzept der Tumorstammzellen</u>. Die Theorie: Tumore bestehen keineswegs aus einem einheitlichen Haufen wildgewordener Zellen, sondern sind wie Organe aufgebaut und bestehen aus unterschiedlichen Zelltypen, die hierarchisch geordnet sind. Die Basis bilden Stammzellen, die jeden Zelltyp im Tumorgewebe erzeugen können. Die Entdeckung der Tumorstammzellen stellt konventionelle Krebstherapien in Frage. Im Normalfall teilt sich eine Stammzelle in zwei unterschiedliche Tochterzellen. Eine davon spezialisiert sich und übernimmt gewebespezifische Aufgaben. Die andere behält ihren Stammzellcharakter und sorgt weiterhin für geregelten Zellnachschub. Diese sensible Balance wird auf molekularer Ebene durch <u>Wachstumsfaktoren</u> kontrolliert. Das IMBA-Team untersuchte zahlreiche dieser Proteine und stieß auf Brat und sein ganz besonderes Verhalten: Bei der Teilung einer Stammzelle wird Brat nämlich asymmetrisch nur in einer der beiden Tochterzellen konzentriert. Dort verhindert es weiteres Wachstum, während die andere Zelle fortfährt, sich zu teilen. Neben diesem charakteristischen Mechanismus ist Brat auch deshalb so interessant, weil das entsprechende Protein nicht nur in Fruchtfliegen, sondern auch in menschlichen Zellen nachgewiesen werden konnte. Weitere Experimente müssen nun klären, ob die molekularen Abläufe im menschlichen Gewebe die gleichen sind wie in der Fliege. Ein Brat-ähnliches Protein wurde jedenfalls schon länger verdächtigt, an der Tumorentstehung mitzuwirken. Tumorstammzellen als Schlüssel zur Krebstherapie

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