Archive - Aug 2006

August 31st

Mikrowellen-Feuchtemessgerät statt Feuchtewaage

Mit dem von der Leipziger <a href=http://www.hf-sensor.de>hf sensor</a> entwickelten Mikrowellen-Feuchtemess-System MOIST xLAB 100 lässt sich die Feuchte in Feststoffen, Schüttgütern, Pulvern und Folien/bahnförmigen Materialien extrem schnell und repräsentativ messen. <% image name="MOIST_xlab_n" %><p> <small> MOIST xLAB 100: Bestimmt die Oberflächen- und Kernfeuchte von Feststoffen, Schlämmen und Pulvern. </small> Die Messzeit ist im Vergleich zu einer Feuchtewaage deutlich schneller: Anstatt 10 bis 45 Minuten dauert die einzelne Messung mit dem MOIST xLAB 100 gerade einmal 1 Sekunde. Probevolumen von bis zu 250 ml und kundenspezifische Materialkalibrationen ermöglichen repräsentative bzw. genaue und reproduzierbare Messungen. Das Gerät kommt aber auch mit sehr kleinen Probemengen aus. Gegenüber Trockenschranksystemen besticht das neue Gerät durch die kompakte Bauweise und das geringe Gewicht. Es lässt sich direkt an der Fertigungslinie für manuelle oder auch automatisierte Stichprobenmessungen einsetzen - im Bereich zwischen 0 und 70 °C. Die Messung erfasst sowohl Oberflächen- als auch Kernfeuchte, da die Eindringtiefe der Mikrowellen bis zu 10 cm und mehr reicht. Die niedrige Mikrowellen-Leistung von nur 0,1 mW verursacht weder eine Erwärmung noch chemische Veränderungen des Messguts. Mikrowellen-Feuchtemessgerät statt Feuchtewaage

August 30th

Untersucht: Die Verdauung des Malaria-Parasiten

Einen wichtigen Schritt zur Entwicklung dringend benötigter neuer Malaria-Medikamente haben Biochemiker der Uni Lübeck gemacht. Ihre Forschungen, denen das Journal of Biological Chemistry jetzt den Cover widmet, werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in den nächsten zwei Jahren mit rund 100.000 € gefördert. Untersucht: Die Verdauung des Malaria-Parasiten <% image name="JournalofBiologicalChemistry" %><p> Jährlich erkranken zwischen 350 und 500 Mio Menschen vor allem in den Tropen und Subtropen an der Malaria, und mehr als 1 Mio überleben die fiebrige Infektionskrankheit nicht. Die Infektion wird durch einen einzelligen Parasiten namens Plasmodium falciparum verursacht, der durch die Stechmücke Anopheles auf den Menschen übertragen wird. Im Menschen befallen die Parasiten Leberzellen und rote Blutkörperchen. In letzteren vermehren sie sich zu großen Stückzahlen und bauen dabei das Hämoglobin ab, um Aminosäuren für ihre Ernährung zu gewinnen. <b>Wettlauf gegen Resistenzen.</b> Die medikamentöse Behandlung der Krankheit wird zunehmend schwieriger, da die Parasiten weltweit Resistenzen gegen die vorhandenen Malaria-Arzneimittel entwickelt haben. Das einzige Malariamittel, gegen das noch keine Resistenzen beobachtet wurden, ist das in der Pflanze "Einjähriger Beifuß" enthaltene Artemisinin. Aber auch hier muss damit gerechnet werden, dass der Erreger in Zukunft gegen das Arzneimittel unempfindlich werden wird. Neue Medikamente zur Behandlung der Malaria werden also dringend benötigt. Einen wichtigen Schritt in diese Richtung haben nun die Forscher um Rolf Hilgenfeld vom Institut für Biochemie der Lübecker Universität getan, die hier seit drei Jahren die molekularen Grundlagen von Infektionen durch Viren (wie etwa das SARS-Virus oder HIV) und andere Erreger erforschen. Sie untersuchten, wie das Enzym <b>Falcipain-2</b> des Malaria-Parasiten das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen bindet und abbaut. Sie fanden heraus, dass Falcipain-2 vor allem das in den infizierten Blutkörperchen vermehrt entstehende Methämoglobin regelrecht auffrisst, weniger dagegen die Sauerstoff transportierende, reduzierte Form des Hämoglobins. Zudem klärten die Forscher mit Hilfe der Röntgenstruktur-Analyse die 3D-Struktur des Enzyms auf und sind damit jetzt in der Lage, gezielt Hemmstoffe gegen Falcipain-2 zu entwerfen. Gleichzeitig suchen sie zusammen mit eben jenem Institut in Shanghai, an welchem Artemisinin entdeckt wurde, nach Stoffen aus chinesischen Heilpflanzen, die Falcipain-2 hemmen und damit die Malaria heilen können.

Österreich plant 600 Mio € in die Gasinfrastruktur

Für Regulator Walter Boltz ist klar: Der zusätzliche Strombedarf der nächsten Jahre wird sinnvollerweise mit Gaskraftwerken abgedeckt. Und die werden bis 2010 – so sieht es die Planung der Versorger vor – in Kärnten, der Steiermark, Wien und Oberösterreich errichtet. Für den dafür notwendigen Ausbau der Gasinfrastruktur rechnet der <a href=http://www.aggm.at>Regelzonenführer Ost</a> mit einem Investitionsbedarf von 600 Mio €. <% image name="Gaszaehler" %><p> Österreichs <a href=http://www.e-control.at>E-Control</a> erwartet einen Gasverbrauchsanstieg bis 2010 von rund 30 %. Grund dafür sind vor allem die geplanten fünf neuen Gaskraftwerke. Und deren Leistung von insgesamt 2.250 MW deckt sich ziemlich genau mit dem prognostizierten Zusatzbedarf an Strom in den nächsten fünf Jahren. Fernwärme- und Biomasse-Kraftwerke würden dagegen nur das Ausbaupotenzial für Gas in der Wärmeversorgung begrenzen, können aber mit Sicherheit auch künftig keinen spürbaren Beitrag im österreichischen Gasnetz verursachen. In der mittelfristigen Planung von Thomas Starlinger, dem Chef der Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) und somit ,Regelzonenführer Ost’, liegen vor allem das bereits umweltverträglichkeitsgeprüfte Verbund-Kraftwerk im steirischen Mellach (850 MW), die Erweiterung des Kraftwerks Wien-Simmering (400 MW), das Kraftwerk Timelkam in Oberösterreich (400 MW) sowie zwei angedachte Kraftwerke in Klagenfurt mit 400 bzw. 200 MW zu Grunde. Mit Ausnahme des Kraftwerks in Timelkam ist derzeit keines dieser geplanten Projekte ausreichend mit Infrastruktur versorgt. „Im österreichischen Fernleitungsnetz sind die Grenzen des Systems nach 10 bis 15 Jahren Investitionspause ausgelotet“, sagt Starlinger. Also müssen die Gas-Pipelines in Österreich noch enger gestrickt werden. <b>Neue Pipeline-Projekte.</b> Drei Varianten werden derzeit gegeneinander abgewogen: Nachdem die TAG bereits in Dreichfachverrohrung an die Trassengrenze stößt, würde sich Richtung Süden der Ausbau einer bestehenden Semmering-Leitung anbieten, die in der Steiermark nach Mellach abzweigen kann. Eine zweite Variante würde vom Gashub Baumgarten westwärts verlaufen und in Oberösterreich über die Tauern nach Süden abzweigen, um sodann in einer Linie zum von der OMV geplanten LNG-Terminal Krk zu münden. Variante Drei schließlich würde einen „Österreich-Ring“ in Sachen Gas entstehen lassen, indem ebenfalls die WAG ausgebaut, aber über die Phyrn der Ring zwischen Salzburg und der Steiermark geschlossen würde. Aktuell ist man für diesen Infrastrukturausbau in der „konkreten Planungsphase“ – im Frühjahr 2007 soll die Entscheidung für eines der drei Projekte getroffen werden. Das „Investment für die nächsten 20 Jahre“ samt Ausbauoptionen in der Zukunft sei, so Starlinger, derzeit überaus schwierig zu kalkulieren, da „Stahl sehr teuer ist und Kompressoren mit einer Lieferzeit von 15 Monaten zu veranschlagen sind“. Leichter ist die Planung nur insofern geworden, da der österreichische Gesetzgeber den Gas-Pipelines nunmehr ,öffentliches Interesse’ unterstellt und daher Enteignungen möglich sind. Geht alles glatt, könnte Ende 2009 das erste Gas in den neuen Röhren fließen. Gas, das die Kraftwerksplaner auf jeden Fall über einen gewissen Zeitraum tariflich abgelten müssen: Auch diese Verpflichtung ist neu. <b>Neue Dimensionen.</b> Um welche Dimensionen die österreichische Gasversorgung ausgebaut werden soll, illustrieren die folgenden Zahlen: Das geplante Verbund-Kraftwerk in Klagenfurt ist für 70.000 bis 80.000 m3/h ausgelegt – aktuell liegt der Gasverbrauch in ganz Kärnten in der Spitze bei gerade einmal 40.000 m3/h. In Wien werden die zusätzlichen Gasturbinen rund 70.000 m3/h mehr verbrauchen – ein Zehntel dessen, was die Millionenmetropole an einem Spitzentag verbraucht. Das Kraftwerksprojekt Mellach schließlich wird einen Jahresbedarf von 1,5 Mrd m3 haben – bisher hatte ganz Österreich einen Jahresbedarf von rund 8,5 m3. <b>Neues Umfeld.</b> Das internationale Umfeld bewertet die E-Control vor allem politisch als deutlich unstabiler als noch vor 10 Jahren. Primärenergieträger kommen vermehrt aus Krisenregionen, Energie wird immer öfter als „Waffe“ eingesetzt und vielfach werden „politische Preise“ der Vergangenheit ,unter Schmerzen’ an das Weltmarktniveau angepasst. Vor allem die Boom-Regionen in Asien würden zudem als neue finanzkräftige Käufer auftreten, sodass langfristig ausschließlich die Zahlungskraft entscheide, wohin die Primärenergieträger geliefert werden würden. Denn: Günstige Transportkosten und flexiblere Raffinerien erleichtern den Energiehandel. Im Gasbereich werde vor allem LNG die Gasmärkte in den USA, Europa und Asien verbinden. Die EU-25 muss jedenfalls in der Lage sein, spätestens 2030 einen Gasverbrauch von 780 Mrd m3 zu meistern, verglichen mit 482 Mrd m3 2003. Allein für die Stromerzeugung werden 224 Mrd m3 mehr nötig sein. <b>Neue Lieferanten.</b> Eingedenk dessen hat sich in der europäischen Energieversorgung längst die ,Diversifizierung’ zum Buzzword gemausert. Diversifizierung zum einen via LNG: Rund ein Drittel des zusätzlichen Gasbedarfs soll in den nächsten zehn Jahren durch Flüssiggas gedeckt werden. Oder durch neue Transportwege wie die geplante Nabucco-Pipeline. Allerdings: Gazprom-Gas, das via Bluestream-Röhre in die Nabucco-Pipe einströmen würde, könnte die hochfliegenden Diversifizierungspläne stark torpedieren. Aktuell bezieht Österreich sein Erdgas zu 58,6 % aus Russland, 19,7 % kommen aus Österreich, 12,6 % aus Deutschland und 9,1 % aus Norwegen. Am Papier. Denn physisch strömt das Gas ausschließlich aus Russland. Überschüsse bzw. Unterdeckung im Gasnetz werden in Österreich durch die europaweit größten Gasspeicher abgefedert – ein Volumina von 2,8 Mrd m3, das derzeit randvoll gefüllt ist und jederzeit 1,3 Mio m3/h zur Verfügung stellen kann. <b>Stabile Energiepreise.</b> Trotzdem wird seit geraumer Zeit die Stabilität der Gasversorgung in Frage gestellt. Die E-Control hat nachgezählt: Gerade einmal 170 Pressemeldungen in Österreich zum Thema „Versorgungssicherheit“ im Jahr 1996 stehen 1.400 im Jahr 2005 gegenüber. Den aber meist tendenziösen Debatten sowie bewusstem Schüren von Ängsten steht aber gegenüber, dass Strom und Gas heute kaum teurer sind als vor 10 Jahren. „Im längerfristigen Vergleich sind die Energiepreise – mit Ausnahme von Treibstoffen und Heizöl – in etwa stabil“, betont Boltz. So lag der Strompreis für Haushalte im Jänner 1996 bei 12,3 Cent/kWh, im Juli 2006 bei 12,2 Cent/kWh. Der Anteil der Ausgaben für Strom, Gas und andere Brennstoffe an den gesamten Haushaltsausgaben sei 1976 bei 4 % gelegen, heute seien es 3,8 %. „Insgesamt entsprechen die heutigen Strompreise in etwa valorisierten Monopolpreisen seit 1997, dem Beginn der Strommarktliberalisierung in Österreich“, so Boltz. <b>Steigende Gaspreise.</b> Boltz erwartet im österreichischen Schnitt bis Jahresende einen Anstieg der Gasrechnung um rund 10 %, das würde für eine &Oslash; Gasrechnung ein Plus von 80 € im Jahr bedeuten. Auch die Strompreise könnten noch steigen, wenngleich in geringerem Ausmaß. Bei alldem verbrauchen die Österreicher damit immer noch rund ein Viertel billiger Strom und Gas als in Deutschland oder Italien. Preisdämpfend sollte sich Anfang 2007 die neuerliche Senkung der Gasnetztarife auswirken, die etwa die Hälfte der Preiserhöhungen bei den reinen Energiekosten abfedern werden. Generell sollten die Gaspreise in einem Zeitraum von zwei bis vier Jahren wieder fallen, denn dann wird es beim Öl wieder durchaus komfortable Förderreserven geben, die den Ölpreis weniger von kurzfristigen Ereignissen abhängig machen. Beim Strom seien für die österreichischen Verbraucher bis Jahresende für die Endkunden auch noch mäßige Preiserhöhungen zu erwarten, allerdings breiter gestreut als beim Gas. Auch bei den Stromnetztarifen wird es zu Jahresbeginn zu einer moderaten Senkung kommen, kündigte Boltz an. Hier wirke sich auch das Zinsniveau aus. Um 1 % höhere Zinsen brächten um 1 % höhere Netztarife. Die Markterwartung beim Strom sei, dass sich das derzeitige Preisniveau halte. Österreich plant 600 Mio € in die Gasinfrastruktur

Transplantationen: Gewebe aus der "Biokammer"

Wissenschaftler der Uni Melbourne sowie des Bernard O'Brien Institute of Microsurgery (<a href=http://www.bobim.org>BOBIM</a>) haben eine neuartige Methode entwickelt, mit der lebenswichtiges Organgewebe in einer speziellen Biokammer gezüchtet werden kann. <% image name="Chirurgin" %><p> Bei dem Verfahren wurden Zellen in einem nicht-reaktiven Biocontainer gezüchtet, der im Körper einer Ratte platziert wurde. Am Ende des Wachstumsprozesses reiften die Zellen zu voll funktionstüchtigem Gewebe. Den Wissenschaftlern gelang es damit, ausreichend Gewebe zu züchten, um eine Brust ersetzen zu können. Bisher waren Forscher nur in der Lage gewesen, 2D-Formen wie etwa Haut in einem Labor zu züchten. Das Gebiet der Gewebezüchtung ist laut Wayne Morrison, Leiter der Forschungsgruppe, ein relativ neuer Bereich der Medizin, bei dem ganze Gewebeformen unter Verwendung eines biologisch abbaubaren Gerüsts und von Stammzellen gebildet werden können. Die Gewinnung der Stammzellen aus dem Körper des Patienten verhindert, dass es bei dem neu gezüchteten Gewebe zu Abstoßungsreaktionen kommt. Die nun entwickelte Technologie stellt einen ersten wichtigen Schritt auf dem Weg zur Züchtung ganzer Organe oder Körperteile aus Eigengewebe von Patienten dar, die durch Krankheit oder Verletzung Ersatz für ein beschädigtes Organ oder Körperteil benötigen. Morrison sieht in dem neuen Verfahren Potenziale für die Wiederherstellung zahlreicher Gewebeformen und Organe. Dies schließt Muskelgewebe (auch Herzmuskelgewebe) oder auch Organgewebe (etwa der Leber) ein. Die potenziellen Auswirkungen dieser neuen Entwicklung sind enorm, denn der weltweit bestehende Mangel an geeigneten an Organ- und Gewebetransplantaten könnte bei erfolgreicher Perfektionierung des Verfahrens nachhaltig gemindert werden. Transplantationen: Gewebe aus der "Biokammer"

Genom von Pleurotus und Heterobasidion wird analysiert

Forstwissenschaftler der <a href=http://www.forst.uni-goettingen.de>Uni Göttingen</a> analysieren Genomsequenzen von Holz abbauenden Pilzen. Neben den Abbauprozessen interessieren sie sich auch für Anwendungspotenziale in der biotechnologischen Forst- und Holzwirtschaft. <% image name="Pleurotus" %><p> <small> Fruchtkörper des essbaren Pilzes Pleurotus. </small> Die Sequenzierung der Genome erfolgt am Joint Genome Institute in Kalifornien als Teil des internationalen "Community Sequencing Program", in dem sich Forscher aus Europa, Israel und den USA zusammengeschlossen haben. In Göttingen wird das Genom des zweitwichtigsten Speisepilzes der Welt, des Austernseitlings <b><u>Pleurotus ostreatus</u></b>, untersucht. Durch dessen Genomanalyse erhoffen sich die Forscher Erkenntnisse darüber, wie der Pilz und seine Enzyme in der Biotechnologie eingesetzt werden können. Derzeit wird etwa in der Produktion von Faserplatten wird der Einsatz des vom Austernseitling produzierten Enzyms Laccase bei der Verklebung von Fasern getestet. Darüber hinaus sollen gemeinsam mit der Uni Hannover verschiedene andere Substanzen des Pilzes auf ihre mögliche Bedeutung für die Medizin untersucht werden. Gegenstand der Forschungsarbeiten ist daneben der Pilz <b><u>Heterobasidion annosum</u></b>. Er verursacht Rotfäule bei Kiefern und Fichten und richtet in den Wäldern weltweit Schäden in Millionenhöhe an. Hier wollen die Forscher herausfinden, warum dieser Pilz im Gegensatz zu Pleurotus nicht nur Totholz abbaut, sondern auch das Holz im lebenden Baum verarbeitet. Die Untersuchungsergebnisse werden anschließend verglichen mit den Genomanalysen von zwei anderen Pilzen der gleichen Gruppe, die zur Zeit am Göttinger Institut durchgeführt werden, nachdem sie 2003 und 2005 sequenziert worden sind. Genom von Pleurotus und Heterobasidion wird analysiert

Merck plant Biopharma-Produktion in Darmstadt

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> plant für 2010 am Hauptsitz in Darmstadt eine Biopharma-Produktionsanlage, in der das neue Krebsmedikament Erbitux hergestellt werden soll. Mit 190 Mio € ist dies die zweitgrößte Einzelinvestition der Merck-Geschichte. Merck plant Biopharma-Produktion in Darmstadt <% image name="Erbitux" %><p> „Die Produktionsanlage stellt eine wesentliche Schlüsseltechnologie für Merck dar und soll somit an unserem Stammsitz errichtet werden“, sagt Merck-Chef Michael Römer. Neben Darmstadt waren auch andere Standorte im In- und Ausland in die engere Wahl gekommen. Hauptprodukt der neuen Anlage wird zunächst der monoklonale Antikörper Erbitux (Cetuximab) zur Behandlung von Darm-, Kopf- und Halskrebs sein. Merck erwarb von ImClone Systems Inc. (New York) die Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Erbitux außerhalb der USA und Kanada. In Japan teilt sich Merck die Vermarktungsrechte mit ImClone Systems. Erbitux ist seit 2003 auf dem Markt und wird mittlerweile in 52 Ländern vertrieben. Bisher wird Erbitux von Boehringer Ingelheim und von ImClone Systems für Merck hergestellt. Das Krebsmedikament ist für Merck mittlerweile das umsatzstärkste Einzelprodukt im Pharmabereich und erzielte im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg um 56 % auf 81 Mio € im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Bayer verkauft 3 Pflanzenschutzmittel an UPL

Die indische United Phosphorus (<a href=http://www.upleurope.com>UPL</a>) hat von <a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> für 43,5 Mio € einige Pflanzenschutzprodukte erworben. <% image name="Pflanzenzucht2" %><p> Der Deal bezieht sich auf den systemisch wirkenden Herbizid-Wirkstoff Asulam (Markennamen Asulox, Asilan) aus der Stoffklasse der Carbamate und 2 insektizide Wirkstoffe. Im Gegenzug erhält Bayer CropScience Vertriebsrechte für nicht-landwirtschaftliche Anwendungen in strategischen Märkten. Für Bayer CropScience steht die Entscheidung, diese Mittel zu verkaufen, im Einklang mit der Strategie des Unternehmens, sich auf Produkte mit höherer Wertschöpfung zu konzentrieren und daraufhin das vorhandene Portfolio zu straffen. Der Kauf von Produkten, die von Bayer CropScience zur Veräußerung vorgesehen sind, stimmt wiederum mit der Strategie von UPL überein, seinen Kunden über die eigenen Landesgrenzen hinweg ein möglichst großes Portfolio von Lösungen anbieten zu können. <small> United Phosphorus ist das größte Pflanzenschutz-Unternehmen Indiens und einer der 5 bedeutendsten Generika-Anbieter in dieser Industrie. UPL ist weltweit in Forschung, Produktion und dem Vertrieb von Agrar- und Spezialchemikalien tätig. Die Umsatzerlöse der UPL-Gruppe betrugen im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende März 2006 endete, insgesamt 480 Mio $. </small> Bayer verkauft 3 Pflanzenschutzmittel an UPL

Genmutation erklärt kognitive Defizite bei Autismus

Forscher des Frankfurter Uniklinikums, der Uni Salzburg sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums (<a href=http://www.dkfz.de>DKFZ</a>) haben Mutationen auf dem X-Chromosom identifiziert. Damit könnten die kognitiven Defizite bei an Autismus Erkrankten besser erklärt werden. Genmutation erklärt kognitive Defizite bei Autismus <% image name="Chromosomen" %><p> Die Studie des DKFZ basiert auf langjährigen Erhebungen und der Klassifikation von Familien mit autistischen Kindern der Forschungsgruppe Autismus des Uniklinikums Frankfurt/Main. Es ist dies eines der größten einschlägigen Forschungsvorhaben im internationalen Maßstab und wird seit Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Da Jungen viermal häufiger an Autismus erkranken als Mädchen werden die genetischen Ursachen der Erkrankung unter anderem auf dem X-Chromosom vermutet. In der Vergangenheit wurden bereits mehrere Markergene für Autismus auf dem X-Chromosom identifiziert. Die Forscher nahmen nun weitere, bisher noch uncharakterisierte Regionen auf dem X-Chromosom ins Visier und unterzogen insgesamt 345 Autisten einem molekulargenetischen Screening. Bei zwei Brüderpaaren aus unterschiedlichen Familien fanden sie Mutationen in einer Region, die für die Herstellung von Ribosomen verantwortlich ist. Die Mutationen waren bei den Brüderpaaren zwar nicht identisch, lagen jedoch räumlich sehr eng beieinander und waren bei gesunden Kontrollpersonen nicht nachweisbar. Sie betrafen eine Sequenz im Genom, die für das ribosomale Protein L10 (<b>RPL10</b>) kodiert. Dieses Protein gehört zu einer Familie von Ribosomenproteinen, die evolutionär hoch konserviert von den Bakterien bis zum Menschen vorkommt und unverzichtbar ist für die Translation, die Übersetzung der genetischen Information in Proteine. RPL10 wird im Gehirn besonders stark in Bereichen wie dem Hippokampus exprimiert, wo Lernen, Gedächtnis, soziale und affektive Funktionen lokalisiert sind. "Ein funktionsgestörtes RPL10 könnte verantwortlich sein für die mangelhafte Differenzierung von Nervenzellen und unzureichende Ausbildung von Nervenzellverbindungen während der Gehirnentwicklung, die bei Autisten mit bildgebenden Verfahren nachzuweisen ist und als Grundlage der Erkrankung gilt", betont Sabine Klauck vom DKFZ. In der Vergangenheit wurden bei Autisten bereits mehrfach Mutationen in Genen nachgewiesen, die bei der synaptischen Verknüpfung im Hippokampus eine Rolle spielen. Die neuen Erkenntnisse stützen ein Erkrankungsmodell, bei dem der genetische Defekt über eine Störung der Translation zu einer unzureichenden Nervenzellentwicklung und -verschaltung in bestimmten Hirnregionen führt. Diese Störungen manifestieren sich dann in den typischen kognitiven Defiziten und Wahrnehmungsstörungen beim Autismus. <small> <b><u>Autismus</u></b> ist eine tiefgreifende Störung der sozialen Interaktion mit zwanghaften Verhaltensweisen und Stereotypien, die in den ersten 3 bis 4 Lebensjahren deutlich wird und ein Leben lang besteht. Bei etwa 1 % eines Geburtsjahrgangs tritt diese Störung auf. Die Ursachenforschung mit Hilfe von Zwillings- und Familienuntersuchungen geht davon aus, dass die Erblichkeit mit etwa 90 % anzunehmen ist. Untersuchungen zur Gehirnentwicklung lassen bedeutsame Abweichungen erkennen, die wahrscheinlich entwicklungsgenetisch bedingt sind. </small>

Erfolgversprechend: Ionische Flüssigkeiten bei Cellulose

Cellulosefasern lassen sich mit ionischem Flüssigkeiten effizient und umweltverträglich herstellen, so die Praxisversuche von <a href=http://www.basf.de>BASF</a> und dem Institut für Textilchemie und Chemiefasern (<a href=http://www.itcf-denkendorf.de>ITCF</a>) in Denkendorf. Erfolgversprechend: Ionische Flüssigkeiten bei Cellulose <% image name="BASF_Cellulosefaser" %><p> Der Grund: Das Lösungsverhalten und die technisch nutzbaren Konzentrationen der Cellulose sind in ionischen Flüssigkeiten eindeutig besser. Zudem weisen die mit Hilfe ionischer Flüssigkeiten hergestellten Cellulosefasern schon heute vergleichbare Eigenschaften auf wie konventionell produzierte Fasern. Derzeit wird der überwiegende Teil an Cellulosefasern nach dem Viskoseverfahren aus Chemie-Zellstoff hergestellt. Dabei werden mehr als 2 t Hilfschemikalien und erhebliche Mengen an Frischwasser/t produzierter Cellulosefaser verbraucht, so dass ein großer Aufwand für die Abwasserbehandlung nötig ist. Demgegenüber lassen sich die als Lösemittel eingesetzten ionischen Flüssigkeiten fast vollständig wiederverwenden. Das Gleiche gilt für das beim Verspinnen der Fasern benötigte Wasser. Zusätzlich sinkt die Menge an Hilfschemikalien deutlich. Durch den Einsatz ionischer Flüssigkeiten lassen sich erstmals Lösungen von Cellulose einfach und in technisch attraktiven Konzentrationen bereitstellen. Die neue Technologie eröffnet daher für die Verarbeitung von Cellulose große Potenziale. „Gemeinsam mit dem ITCF arbeiten wir derzeit an praxisnahen Prozessen für Faserproduzenten“, erklärt Eric Uerdingen von der Einheit New Business Development im Bereich Zwischenprodukte der BASF. „Jetzt streben wir die Zusammenarbeit mit Faserherstellern an.“ <small> <b><u>Cellulose</u></b> ist mit einem Vorkommen von etwa 700 Mrd t die mengenmäßig größte natürliche organische Chemikalie auf der Erde und damit als nachwachsender Rohstoff von großer Bedeutung. Selbst von den durch die Natur jährlich nachgebildeten 40 Mrd t werden aber nur 0,1 Mrd t als Rohstoff für eine weitere Veredelung verwertet. Einer erweiterten Nutzung der Cellulose als nachwachsender Rohstoff steht bisher entgegen, dass es an einem geeigneten Lösemittel für chemische Prozesse fehlt. </small> BASF betreibt in Ludwigshafen bereits seit einigen Jahren das weltweit erste technische Verfahren, das ionische Flüssigkeiten einsetzt. Dabei lassen sich Säuren aus Reaktionslösungen schnell und einfach entfernen. Bei der Reaktion zwischen Säure und Base entsteht ein flüssiges Salz anstatt fester Kristalle, die bei der Produktion häufig verfahrenstechnische Probleme bereiten. Bei Einsatz der ionischen Flüssigkeiten entfällt die zeitaufwendige und teure Filtration. Diese Flüssigkeiten lassen sich wie Öl von Wasser unkompliziert vom gewünschten Produkt trennen und können zudem wiederverwendet werden. Überdies wirkt das an Stelle anderer Basen beigemengte 1-Methylimidazol als Katalysator und beschleunigt die Reaktion erheblich. Denkbar sind ionische Flüssigkeiten aber auch als neue Materialien oder als technische Flüssigkeiten im Maschinen- und Autobau, aber auch im Bereich Öl- und Gasförderung bis hin zum Einsatz im Bereich nachwachsender Rohstoffe. Die ionischen Flüssigkeiten vertreibt die BASF als "Basionic", die entsprechenden Verfahren werden unter dem Namen Basil vermarktet.

Norstel eröffnet Siliciumkarbid-Anlage in Schweden

<a href=http://www.norstel.com>Norstel</a> hat sein Siliziumkarbid-Werk in Norrköping offiziell eröffnet. Die Anlage umfasst eine Nutzfläche von 2.000 m² - die dort produzierten Chips sollen neue Anwendungen im Autobau, der Mikrowellentechnik sowie im Energiesektor ermöglichen. Norstel eröffnet Siliciumkarbid-Anlage in Schweden <% image name="Norstel" %><p> Der schwedische Industrie- und Handelsminister Thomas Östros spricht vom "Beginn der industriellen Phase der modernen Siliziumkarbid-Herstellung" in Schweden. Die Anlage werde "wesentlich zum Ausbau der Infrastruktur der schwedischen Elektronikbranche beitragen". Asko Vehanen, der CEO von Norstel, erklärt: "Unsere Technologie beruht auf dem patentierten HTCVD-Verfahren (High Temperature Chemical Vapor Deposition, chemische Hochtemperatur-Gasphasenabscheidung). Der Ausbau dieses Prinzips zu einem industriellen Verfahren versetzt Norstel in die Lage, qualitativ hochwertige SiC-Kristalle und Wafers mit großem Durchmesser günstig zu produzieren, mit denen neue Anwendungen und Märkte erobert werden können". Der Bau der Fabrik begann im Februar 2005 mit der Ausgründung von Norstel aus dem Silizium-Wafer-Hersteller Okmetic Oyj. Sie wurde mit modernen Verarbeitungsmaschinen und Charakterisierungsgeräten ausgestattet. Damit ist sie heute weltweit eine der fortschrittlichsten Anlagen, die ausschließlich auf die Produktion von SiC-Einkristall-Werkstoffen ausgerichtet ist. Dank des Einsatzes eines hochentwickelten Abgassystems und der hauseigenen Verarbeitung der verbrauchten Chemikalien und des Abwassers, ist die Umweltbelastung minimal. Im Bereich der Leistungselektronik ermöglichen die neuen SiC-Chips bedeutende Einsparungen bei Energieverbrauch, Größe und Kosten elektrischer Systeme. Eine verbesserte Leistungselektronik wird den Energieverbrauch und die Umweltbelastung weltweit drastisch verringern. Beispiele für SiC-Chips-Anwendungen reichen von Autos mit Hybridantrieb und Hochleistungs-Mikrowellen bis hin zu Energietransport und -Verteilung über Hochspannungsanlagen.

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