<a href=http://www.basf.de>BASF</a>, <a href=http://www.huntsman.com>Huntsman</a> sowie ihre chinesischen Partner – Shanghai Hua Yi (Group Company), Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation und Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co. Ltd. – haben den integrierten Produktionskomplex für Isocyanate im Chemiepark Shanghai erfolgreich in Betrieb genommen.<% image name="BASF_Isocyanatkomplex_Shanghai" %><p>
Die Investition beläuft sich auf eine Gesamtsumme von 1 Mrd $ und wurde planmäßig Mitte des Jahres fertiggestellt - in 29 Mio Arbeitsstunden. Der Produktionskomplex verfügt jetzt über eine Kapazität von 240.000 t Roh-MDI (Diphenylmethandiisocyanat) und 160.000 t TDI (Toluoldiisocyanat) pro Jahr für den schnell wachsenden Markt der Polyurethane in China - bis 2015 soll dieser Markt um 10 % jährlich wachsen und damit der weltweit größte werden.
BASF-Vorstandsmitglied John Feldmann kündigte zudem an, 2008 in Pudong (bei Shanghai) eine neue Anlage zu eröffnen, "in der wir Polyurethan-Spezialitäten produzieren, die auf die Bedürfnisse unserer chinesischen Kunden zugeschnitten sind".
<% image name="BASF_Isocyanatkomplex_Shanghai2" %><p>
An dem integrierten Isocyanat-Komplex beteiligen sich unabhängig voneinander drei Joint-ventures:
• Shanghai Lianheng Isocyanate Co., Ltd.: Das Unternehmen verfügt über 240.000 t/Jahr Roh-MDI-Kapazität sowie Produktionsanlagen zur Herstellung der Zwischenprodukte Anilin und Nitrobenzol. Die Produktionsanlagen wurden von BASF, Huntsman, Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co., Shanghai Hua Yi Company, Ltd, und der Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation gebaut.
• Shanghai BASF Polyurethane Co., Ltd.: Der MDI-Veredlungsbetrieb besteht aus einer Anlage für 160.000 t TDI/Jahr und dessen Vorprodukten Salpetersäure und Dinitrotoluol. Die Anlagen wurden von BASF und ihren Partnern, der Shanghai Hua Yi (Group) Company und der Sinopec Shanghai Gao Qiao Petrochemical Corporation errichtet.
• Huntsman Polyurethanes Shanghai Ltd.: Dieser MDI-Veredlungsbetrieb wurde von Huntsman und Shanghai Chloro-Alkali Chemical Co. Ltd. gebaut.
<small> Die <b>Isocyanate MDI und TDI</b> sind wichtige Vorprodukte bei der Herstellung von Polyurethanen. Diese vielseitigen Polymere werden in der Autoindustrie, am Bau sowie in Produkten wie Kühlschränken, Sitzbezügen oder Schuhen verwendet. </small>Angelaufen: Isocyanat-Komplex in Shanghai
Andreas Windsperger vom Institut für Industrielle Ökologie in Sankt Pölten hat das Potenzial von Biokunststoffen in Niederösterreich "abgeklopft". Hier die Ergebnisse seiner Studie.Was mit Biokunststoffen machbar istKunststoffe tragen heute maßgeblich zum Müllaufkommen bei und hängen direkt von der Preissituation der petrochemischen Rohstoffe ab. Diese Problematik könnte durch Kunststoffe aus biogenem Material deutlich entschärft werden.
Deren Wertschöpfungspotenziale liegen bei der Bereitstellung der Rohstoffe aus der landwirtschaftlichen Produktion oder aus Produktionsabfällen, bei der Produktion der Grundstoffe (der Monomere) sowie in der eigentlichen Kunststoffherstellung in einer Bioraffinerie und dessen anschließender Verarbeitung.
<b>Was sind Biokunststoffe?</b> Biokunststoff ist ein biologisch abbaubarer und kompostierbarer Werkstoff, der bei der Zersetzung keine Schadstoffe emittiert und dessen organischer Kunststoff binnen 180 Tagen zu mindestens 90 % abgebaut ist. Ihre thermische Verwertung ist CO<small>2</small>-neutral möglich.
Werkstoffe aus Biokunststoffen können aus Stärke, Zellulose oder Polymilchsäure (Polylactat, PLA) hergestellt werden. Die höchste Funktionalität erzielen sie in Kombination mit speziell angepassten Kunststoffen aus der petrochemischen Produktion – derartige Blends werden derzeit von BASF hergestellt.
<table>
<td><% image name="Weizenaehre" %></td>
<td><% image name="Maiskolben1" %></td>
</table>
<small> Ideale Rohstoffe für Polymilchsäure: Weizen und Mais aus heimischer Landwirtschaft. </small>
<b>Das Einsatzgebiet der Biokunststoffe: </b> Biokunststoffe sind vor allem für den Verpackungsbereich und Einmalprodukte bei Lebensmitteln, in der Gastronomie und Landwirtschaft interessant. Sie können ungeachtet ihrer guten Gebrauchseigenschaften nach der Verwendung ohne Probleme mit dem restlichen organischen Abfall kompostiert werden.
<b>Die Produktionsschritte: </b> Für 100.000 t Biokunststoffe auf Polymilchsäure-Basis braucht es eine Getreidemenge von rund 240.000 t Weizen oder Mais (Kartoffel und Zuckerrüben sind für die Biokunststoffproduktion nicht rentabel), was einer Agrarfläche von etwa 50.000 ha entspricht. Daraus wird bei der Fermentation die Stärke entnommen und zusätzlich mit Zucker angereichert. Danach verwandeln Bakterien die Stärke-Zuckerlösung in Milchsäure. Bei der anschließenden Polymerisation wird die Milchsäure in eine feste Masse umgewandelt, die sodann granuliert wird und als Polymilchsäure vorliegt.
<b>Hohe Wachstumsraten.</b> Derzeit ist der Marktanteil der Biokunststoffe am gesamten Kunststoffmarkt mit etwa 0,33 % noch marginal. Allerdings weist dieses Marktsegment beträchtliche Wachstumsraten auf – langfristig wird ein Marktanteil der Biokunststoffe von rund 10 % als realistisch angesehen.
Bei Verpackungen und Agrarfolien haben biologisch abbaubare Werkstoffe bereits die Marktreife erlangt und stehen heute an der Schwelle zur großindustriellen Produktion. Die größten Substitutionspotenziale liegen in den Bereichen Catering, Leichtverpackungen, Schalen und Dosen sowie Gemüseverpackungen. In der Elektronik könnte nach Expertenschätzungen jede Kunststoffkomponente durch Biokunststoffe ersetzt werden. Große Handy-Hersteller arbeiten etwa bereits an der Entwicklung von Gehäuseschalen aus biobasierten Materialien.
In Europa liegt der Verbrauch an Biokunststoffen derzeit bei rund 50.000 t. Bis 2010 soll er sich auf rund 1 Mio t erhöhen.
<b>Der Preisaspekt.</b> Die Rohstoffe für Standard-Thermoplaste kosten derzeit zwischen 70 Cent und 1 € je kg. Granulate aus Biokunststoff kommt dagegen auf 3 bis 5 € und ist daher nicht konkurrenzfähig. Allerdings: Sobald die Produktion im industriellen Maßstab abläuft, werden die Kosten drastisch fallen. Experten gehen davon aus, dass Stärkekunststoffe und Polylactide dann für unter 2 € je kg produzierbar wären. Berechnet man auch die um etwa 1 € je kg geringeren Entsorgungsgebühren für die Kompostierung von Biokunststoffen mit ein, ist die konkurrenzfähige Situation bereits gegeben. Eine eigene Milchsäureproduktion in Niederösterreich würde die Biokunststoffe auf jeden Fall zu einem einträglichen Geschäft machen.
Hier würden allerdings allfällige Lizenzgebühren für entsprechende Patente fällig werden. Für die Herstellung von Milchsäure hält die holländische Purac Biochem ein Patent, für die Polymerisation der Milchsäure gibt es welche von Toyota, Shimadzu und Japan Steel Works angemeldet.
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<b>Biokunststoffe auf Stärkebasis:</b> Stärke – das Reservekohlenhydrat der Pflanzen – ist billig und erlaubt die thermoplastische Verarbeitung mit herkömmlichen Maschinen. Nachteilig sind ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit sowie ihre geringe Festigkeit. Am Markt sind etwa <a href=http://www.biopolymers.nl>Solanyl</a>, <a href=http://www.materbi.com>Mater-Bi</a>, <a href=http://www.nnz.com>Ökopack</a>, <a href=http://www.vegeplast.com>VEGEMAT</a>, <a href=http://www.biopag.de>BIOPAR</a>, <a href=http://www.biotec.de>BIOPLAST</a>, <a href=http://www.vtt.fi>COHPOL</a>, <a href=http://www.earthshell.com>EarthShell Packaging</a>, <a href=http://www.plantic.com>Plantic</a> sowie <a href=http://www.starchtech.com>Clean Green Packaging</a>.
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<b>Biokunststoffe auf PLA-Basis:</b> Polymilchsäure bzw. Polylactid (PLA) ist ein thermoplastischer Polyester, der sowohl für die Extrusion, das Schmelzspinnen als auch den Spritzguss tauglich ist. Am Markt sind etwa <a href=http://www.natureworksllc.com>NatureWorks</a>, <a href=http://www.pacovis.ch>Compost it</a>, <a href=http://www.mitsui-chem.co.jp>Lacea</a>, <a href=http://www.hycail.com>HM, XM</a>, <a href=http://www.biomer.de>Biomer</a>, <a href=http://www.fkur.de>Bio-Flex</a>, <a href=http://www.treofan.com>Biophan</a> sowie <a href=http://www.coopbox.it>NATURALBOX</a>.
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<b>Weitere Biokunststoff-Alternativen:</b> Biokunststoffe, die zu einem Großteil aus Holz bestehen, werden etwa von der Salzburger Austel Research & Development als „fasal“, von Eastman Chemical als „Tenite“ und von Innovia Films als „NatureFlex“ hergestellt. Plastifizierte Zellulose-Granulate bietet die italienische Mazzuchelli 1849. Kunststoffe auf Basis von Polyhyxalkanoaten (PHA) stammen etwa von der US-Company Metabolix, Procter & Gamble (Nodax) und der deutschen Biomer.
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Biokunststoff? 300 Mio €-Potenzial in Centrope-Region!</nobr>
Der Chemie Report sprach mit Niederösterreichs Landesvize und Wirtschaftslandesrat Ernest Gabmann: Seine Einschätzung zu den Chancen, mit der Produktion und Verarbeitung von Biokunststoffen in Niederösterreich zu reüssieren.<% image name="Gabmann" %><p>
<small> Wirtschaftslandesrat LH-Stv. Ernest Gabmann: NÖ setzt verstärkt auf Biokunststoffe! </small>
<i>Nachwachsende Rohstoffe – welchen Stellenwert nehmen sie in der niederösterreichischen Wirtschaftspolitik derzeit ein?</i>
Niederösterreich hat sich in den letzten Jahren zu einer technologiestarken Region entwickelt. Wir sind auf dem besten Weg, zu den ,Top 10 Regionen’ in Europa zu gehören. Mit unseren Technopol-Engagements in den Bereichen Oberflächentechnik, Biomedizin und Umwelt- und Agrarbiotechnologie in Wiener Neustadt, Krems und Tulln geht es vor allem darum, allen Wirtschaftstreibenden technologische Lösungen in Niederösterreich anzubieten.
Das beginnt bei der Nutzung heimischer Ökostrom-Ressourcen – also Biomasse, Biogas, Wind- und Wasserkraft – sowie der Bereitstellung alternativer Treibstoffe wie Biodiesel und Bioethanol. Für deren Einsatz scheint die Zeit in Hinblick auf die Preissituation auf den Kunststoffmarkt reif zu sein, da der Kunststoffpreis ja traditionell an den Erdölpreis gekoppelt ist.
Aufbauend auf diesen Energie-Potenzialen wollen wir in Zukunft verstärkt Werkstoffe produzieren – Werkstoffe aus der Natur –, die ein hohes Wertschöpfungspotenzial sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie auslösen können. Biokunststoffe stehen in diesem Zusammenhang ganz oben.
<i>Was spricht für Niederösterreich in diesem Bereich?</i>
Für Niederösterreich sprechen zunächst hervorragende Rahmenbedingungen, wie wir sie den Betrieben etwa in den ecoplus-Wirtschaftsparks anbieten. Dort finden Unternehmer eine bedarfsgerechte Infrastruktur. Hinzu kommt, dass wir seit mehr als zwei Jahrzehnten Know-how in den Bereichen landwirtschaftlicher Veredelung, Polymerisierung, Fermentation und Kunststoffverarbeitung aufgebaut haben. Um dieses Wissen zu bündeln und in eine gemeinsame Biokunststoff-Produktion münden zu lassen, wurde unter starker Beteiligung des Kunststoff-Clusters kürzlich ein entsprechendes Konsortium mehrerer Top-Unternehmen aus Niederösterreich gegründet.
<% image name="Plastikbecher" %><p>
<small> Biokunststoffe: Becher, Folien, Säcke, Kisten. </small>
<i>Würde aber eine Biokunststoff-Produktion in Niederösterreich nicht auch die stark hier vorhandene synthetische Kunststoff-Produktion substituieren?</i>
Wir sind in Niederösterreich bereits exzellent positioniert in der synthetischen Kunststoffherstellung: Rund 1,2 Mio t werden jährlich in Schwechat hergestellt. Jetzt wollen wir um die Nische der Biokunststoffe erweitern.
Diese haben nicht alleine den Vorteil, kompostierfähig zu sein, sondern ermöglichen auch eine Wiederaufbereitung via Recycling. Denn dadurch bleibt auch CO2 gebunden. Sollte jedoch Biokunststoffe in der Natur etwa durch Windverfrachtung verloren gehen, ist es von Vorteil, dass sich diese nach einigen Monaten in ihre natürlichen Bestandteile zersetzen.
<i>In welcher Größenordnung dürfen wir die Produktion von Biokunststoffen in Niederösterreich erwarten – sind diese Ambitionen in etwa vergleichbar mit der von der Agrana geplanten Bioethanolerzeugung in Pischelsdorf?</i>
Wir gehen davon aus, dass eine Biokunststoff-Produktion in Niederösterreich mit einer Jahresproduktion von 100.000 t rund 250 Arbeitsplätze zusätzlich schaffen würde. Ein von der Wirtschaft geplantes Investment von etwa 150 Mio € soll diesen Ausstoß schrittweise realisieren. Und in Folge 100 Mio € Umsatz mit diesem Rohstoff und weitere 200 Mio € aus dessen Verarbeitung einspielen: Wir hätten also im Idealfall 300 Mio € für den heimischen Wirtschaftskreislauf aktiviert.
<% image name="Centrope" %><p>
<small> Region Centrope: Absatzmarkt mit 6,5 Mio Einwohnern. </small>
<i>Wer kann an diesem umfassenden Kreislauf von der Naturstoffproduktion über die Umwandlung in Biokunststoffe bis zur Verarbeitung und Vermarktung der Produkte teilhaben? Wer kann davon profitieren? </i>
Wir betrachten diese Wachstumschance nicht allein für Niederösterreich, sondern denken hier gewissermaßen für die Region ,Centrope’ – also die Europaregion Mitte bestehend aus Südböhmen, der West-Slowakei und West-Ungarn sowie Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Das ist ein potenzieller Absatzmarkt mit 6,5 Mio Einwohnern. Und nicht nur das: Das ist auch eine Biosphärenregion, die große landwirtschaftliche Flächen sowohl für neue Bioenergien als auch für neue Biokunststoffe bereitstellen kann. Bauern erhalten so zusätzliche Identifikations-Chancen – als Energiewirte oder Zulieferer für die Verpackungsindustrie. Gleichzeitig wird aufgrund dieser großflächigen Agrarproduktion für die Energie- und Kunststoffgewinnung auch die lebensmittelproduzierende Landwirtschaft wieder an Bedeutung zunehmen.
In der Verarbeitung der Biokunststoffe bestehen weiters gute Chancen für Maschinenbauer, wo wir gemeinsam mit Oberösterreich starke Firmen im Kunststoff-Cluster gebündelt haben. Schließlich – und hier schließt sich der Kreis – können die verwendeten Biokunststoffe wieder in Biogasanlagen zu Energie umgewandelt werden.Biokunststoff? 300 Mio €-Potenzial in Centrope-Region!</nobr>
H1 2006: Deutsche Chemieindustrie verliert an Fahrt
Der Aufschwung in der deutschen Chemieindustrie hat seinen Höhepunkt überschritten. Im zweiten Quartal sei die Branche bereits weniger stark gewachsen als zuvor, so der Verband der Chemischen Industrie (VCI). <table>
<td><% image name="Bayer_Wenning" %></td>
<td><small> VCI-Präsident und Bayer-Chef Werner Wenning: Die Geschäftslage der Chemie hat sich seit Jahresbeginn auf breiter Front weiter verbessert.
Im zweiten Vierteljahr kletterte der Auslandsumsatz gegenüber Vorjahr um 7 %, der Inlandsumsatz um 4 %.
Betrachtet man allerdings die Vorquartale, so fielen die Zuwächse mit plus 0,8 bzw. 1,3 % mager aus. </small></td>
</table>
Das hohe Wachstumstempo des Vorjahres werde 2006 nicht mehr erreicht: Die Weltwirtschaft kühlt sich ab, zudem hinterlassen die hohen Öl- und Energiepreise sowie die für Anfang nächsten Jahres beschlossene Mehrwertsteuererhöhung ihre Spuren. Für das Gesamtjahr erwartet der VCI aber weiterhin einen Produktionsanstieg von 2,5 % und ein Umsatzwachstum von 5,5 %.
2005 hatte die Branche mit 7 % den höchsten Produktionszuwachs seit mehr als 20 Jahren erzielt. Das wird heuer nicht erwartet: In der Pharmaindustrie sei der kräftige Aufwärtstrend im zweiten Quartal bereits gestoppt worden. Gute Geschäfte machten dagegen weiterhin die Hersteller von Polymeren und Spezialchemikalien. Insgesamt kletterte der Umsatz der Chemieindustrie binnen Jahresfrist um 6 % auf einen neuen Rekordwert von 40,9 Mrd €. Hauptgrund dafür sind Preiserhöhungen für chemische Erzeugnisse, die 3,6 % teurer waren als vor einem Jahr.
In Summe dürften sich Chemikalien heuer um rund 3 % verteuern. Viele Unternehmen profitierten jetzt von Umstrukturierungen und Kostensenkungs-Programmen und erzielten höhere Gewinne. Die Beschäftigung in der deutschen Chemiebranche allerdings weiter zurück. Im zweiten Quartal beschäftigten die Unternehmen 433.600 Mitarbeiter - 1,3 % weniger als ein Jahr zuvor.H1 2006: Deutsche Chemieindustrie verliert an Fahrt
<a href=http://www.rockwellautomation.de
>Rockwell Automation</a> hat sein modulares Steuerungssystem MCS durch die beiden Bulletins 100-K und 700-K sowie das Überlastrelais 193-K verbessert.Rockwell verbessert modulares Steuerungssystem<% image name="Rockwell_Ueberlastrelais" %><p>
Das modulare Konzept der neuen Minischütz-Serie ermöglicht viele verschiedene Schützkonfigurationen schnell und einfach zu erstellen. Hilfskontakte, Schutzmodule und mechanische Verriegelung lassen sich dabei ohne Werkzeuge montieren.
Die ganze Kleinschütz-Serie ist für 690 V ausgelegt und für den Einsatz in Maschinen mit Motoren bis 5,5 kW geeignet. Mit dem direkt an das Schütz montierbare Bimetall-Überlastrelais 193-K verfügt die neue Serie zudem über einen günstigen Motorschutz. Es ist mit manueller und optionaler Fernrückstellung erhältlich und verfügt über eine hohe Phasenausfall-Empfindlichkeit.
Mit Hypothermie gegen die Folgen des Herzstillstands
Wenn die Körpertemperatur von Herzstillstands-Patienten rechtzeitig gesenkt wird, wird eine signifikante Verbesserung der Überlebenschancen erreicht. Das Wiener Start-up <a href=http://www.emcools.com>Emcools</a> hat mit Wiener Ärzten Kühlmatten entwickelt, die Patienten schnell auf 33 ° C Kerntemperatur abkühlen können.<% image name="EMCOOLS1" %><p>
<small> Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Durch rasche, aber milde Absenkung der Körpertemperatur können Spätfolgen minimiert und die Überlebenschancen stark verbessert werden. </small>
Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute: Wie viel Zeit zwischen dem Herzversagen und erfolgreicher Wiederbelebung vergeht, entscheidet über Leben oder Tod des Patienten. Dazu kommt, dass ein Herzstillstand ungeachtet der erfolgreichen Reanimation automatisch irreversible Prozesse im Körper des Patienten auslöst, die auch noch auf der Intensivstation zum Tod oder zu schweren Behinderungen führen können.
Die milde therapeutische Hypothermie – eine moderate Herabkühlung des Patienten – kann die Überlebensquote drastisch anheben. Die neuen internationalen Richtlinien des European Resusciation Councils (ERC) und der American Heart Association (AHA) empfehlen deshalb seit Dezember 2005, bewusstlose, erwachsene Patienten nach einem Herzstillstand für 12 bis 24 h auf 32 bis 34 ° C Körpertemperatur abzukühlen.
Die ersten Hinweise auf die vorteilhafte Wirkung einer kühleren Körpertemperatur lieferte bereits Napoleons Leibarzt: Er beobachtete, dass bei Schlachten Offiziere eher ihren Verletzungen erlagen als einfache Soldaten. Neugierig geworden, begann er die Verhaltensweisen der Soldaten zu studieren und fand schließlich heraus, dass die höheren Ränge die besten Plätze um das Feuer erhielten und zum Zeitpunkt der Verarztung durchwegs eine höhere Körpertemperatur aufwiesen. Aufgrund seiner Beobachtungen schlug der Arzt schon damals eine Kühlung der Verletzten vor.
Soweit die Theorie- Praktisch ist die Abkühlung eines Patienten aber kein leichtes Unterfangen. Entsprechende Kühlgeräte befinden sich noch in den Kinderschuhen – sie sind meist stationär gebunden, teuer und ineffizient. Das Wiener Start-up Emcools (Emergency Medical Cooling Systems) will diese Lücke schließen und hat spezielle Kühlmatten entwickelt, die auch in Rettungsfahrzeugen eingesetzt werden können.
„Wir haben zuerst mit vielen verschiedenen Geräten experimentiert. Fazit war, diese Geräte waren laut, benötigten viel Platz und konnten vor allem den Körper nicht schnell genug abkühlen“, umreißt Peter Vogel, Geschäftsführer von Emcools, die Anfangsphasen der Entwicklung. „Mit unseren Kühlmatten kann ein Körper jedoch in einer halben Stunde auf 33 ° C gekühlt werden – und jede Minute zählt dabei“. Herkömmliche Geräte – etwa Kühlzelte auf Kompressoren-Basis – würden bis zu vier Stunden benötigen, um die entsprechende Abkühlung zu erreichen, außerdem vergehe viel Zeit zwischen Herzstillstand und dem Eintreffen in der Intensivstation.
<b>Erhöhung der Überlebensraten.</b> Laut WHO erleidet in Europa und den USA jährlich durchschnittlich eine Person von 1.000 Einwohnern einen plötzlichen Herztod. Nur 3 bis 10 % der Patienten verlassen wieder gesund das Krankenhaus. Die während des Herzstillstandes beginnenden, fatalen Schädigungsprozesse von Gehirn und Organen schreiten auch nach erfolgreicher Wiederbelebung fort (Post Resusciation Syndrome). Eine entsprechende Kühlung nach Herzstillstand bewirkt laut einer Wiener Studie eine signifikante Verbesserung der Überlebenschancen (plus 31 %) und einen Rückgang des Risikos schwerer Gehirnschädigungen (41 %). „Dies sind sensationelle Zahlen. In der Medizin spricht man bereits von einem Erfolg, wenn durch Medikamente die Überlebenschance um 5 % erhöht werden kann“, so Vogel.
Die ersten Versuche in die entsprechende Richtung wurden 2004 unternommen, 2005 kristallisierte sich schließlich das jetzige Kernteam heraus. „Insgesamt haben wir 1,5 Mio € an Kapital aufgestellt, wovon die Hälfte von privaten Investoren, die andere Hälfte über öffentliche Förderungen zu Verfügung gestellt wurde“, so Vogel.
Mit an Bord des Unternehmens ist Wilhelm Behringer, Facharzt für Innere Medizin und Notarzt, der unter dem Pionier der therapeutischen Hypothermie, Peter Safar, mehrere Jahre in Pittsburgh tätig war. Behringer hat auch an der Studie mitgewirkt, die den therapeutischen Erfolg von Hypothermie nachwies. „Die Theorie war somit auf unserer Seite, schwierig gestaltete sich nur die Entwicklung der mobilen Kühlmatten“, erinnert sich Friedrich Vogel. „Reine Eismatten wirken aufgrund der schlechten thermischen Leitung nicht, und zu starke Abkühlung durch Eis-Salz-Lösungen hätten zu Erfrierungen geführt“. Ein Geistesblitz eines Mitarbeiters erlaubte schließlich, die Wärmeleitfähigkeit richtig anzupassen – die entsprechenden Veränderungen am Aufbau der Kühlmatten wurden bereits zum Patent angemeldet.
<b>Serienproduktion ab Herbst.</b> Im Herbst dieses Jahres sollen schließlich die ersten Matten in Serie gehen. Die Matten werden nur einmal verwendet, im Tiefkühlgerät gelagert und können bei Bedarf – „in der Praxis gleich nach der Reanimation“ – angelegt werden. Die Matten werden über Rumpf und Oberschenkel gelegt, wo die Kälte die meiste Angriffsfläche hat. „Für den mobilen Betrieb in Rettungsfahrzeugen wird die Matte in einen isolierten Kühlcontainer gepackt, in dem die Temperatur auch bei hohen Außentemperaturen über 24 h gehalten werden kann“, so Vogel. Beim Schichtwechsel würden die Container einfach wieder getauscht – „bis zu ersten Anwendung können die Matten beliebig oft eingefroren werden“.
Wichtiges Element bei der Abkühlung des Patienten ist die ständige Überwachung der Körpertemperatur. „Ein einfacher Fieberthermometer ist nicht ausreichend, es geht um die Ermittlung der Kerntemperatur“, erklärt Vogel. Mit der Messung in der Speiseröhre sei ein Verfahren gefunden worden, das zuverlässige Ergebnisse liefert. Neben der Temperaturanzeige, die am Arm des Patienten festgeschnallt wird, gibt es auch einen Signalausgang, der direkt in herkömmliche EKG-Geräte eingespeist werden kann. „Somit ist die ständige Überwachung gegeben“. Darüber hinaus würde Defibrillatoren-Hersteller langsam dazu übergehen, in ihren Geräten auch Temperatursignale verarbeiten zu können.
<b>Vertriebsstart in Europa und USA.</b> Emcools will seine Kühlmatten vorerst in Europa und den USA vertreiben. Der Kostenpunkt pro Matte liegt bei rund 700 € – „günstiger als herkömmliche Methoden, vom volkswirtschaftlichen Aspekt ganz zu schweigen“, so Vogel. Während dieses Jahr der Fokus auf der Markteinführung liegt, sollen 2007 bereits 2.000 Systeme abgesetzt werden. „Unser Potenzial liegt in rund einem Drittel aller Fälle, das entspricht weltweit rund 100.000 Behandlungen pro Jahr.“ In den Europa und den USA kommt es jährlich zu 800.000 Herzstillständen, wobei aber mehr als die Hälfte der Patienten verstirbt, da die meisten Herzstillstände ohne dem Beisein Dritter passieren.Mit Hypothermie gegen die Folgen des Herzstillstands
Im Rahmen des Technopolprogramms Niederösterreich wurde an der Donau-Uni Krems ein 5-Jahres Forschungskonzept unter dem Titel „Zukunftsperspektive 2006 – 2010“ mit dem Zentrum für Biomedizinische Technologie (<a href=http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/fachabteilungen/umwelt/zentren/biomed>ZBMT</a>) entwickelt.
5-Jahres Forschungskonzept für Donau-Uni Krems<% image name="Falkenhagen" %><p>
<small> ZBMT-Leiter Dieter Falkenhagen: „Das Konzept sieht eine noch stärkere Vernetzung mit der Industrie vor, davon werden auch lokale Biotechs profitieren.“ </small>
Das Konzept sieht die Stärkung und Weiterführung der ZBMT-Forschergruppe im Bereich Biotechnologie und Verfahrenstechnik vor. Kerngeschäft bleibt auch 2006 bis 2010 die Weiterentwicklung einer Basistechnologie für die Blutreinigung.
Bei der so genannten MDS-Technologie (Micro Detoxification system) geht es darum, Mikropartikel mit möglichst großen Oberflächen herzustellen (Adsorber). Dadurch wird es möglich, bestimmte Stoffe aus dem Blut heraus an den Oberflächen zu binden und somit aus dem Blutkreislauf zu separieren. Diese Technologie wird bei Patienten mit akutem Leberversagen angewendet.
Zudem soll ein System für die Therapie von akutem Nierenversagen entwickelt und ein Hauptaugenmerk auf Technologien für die Zellseparation gelegt werden - relevant bei der Krebstherapie. Aus diesen Schwerpunkten werden in den kommenden Monaten ambitionierte F&E-Projekte entwickelt.
Der Basler Chemiekonzern <a href=http://www.cibasc.com>Ciba</a> will bis 2009 weltweit 2.500 Stellen abbauen - mehrheitlich durch die natürliche Fluktuation. Das Minus entspricht einem Sechstel des gegenwärtigen Personalbestands von rund 15.000 Beschäftigten. Im zweiten Quartal 2006 rutsche der Konzern in die Verlustzone.H1 2006: Ciba streicht 2.500 Stellen<% image name="Ciba" %><p>
Ciba hatte das vierte Sparprogramm innerhalb von fünf Jahren Ende April angekündigt - die Kostenstruktur soll sich dadurch bis 2009 um jährlich 400 bis 500 Mio sFr verbessern und der Betriebsgewinn sollte 2007 und 2008 um jährlich mehr als ein Prozentpunkt steigen. Dem stünden Kosten von 250 bis 300 Mio sFr von 2006 bis 2009 sowie der Abbau von 2.500 Stellen gegenüber.
Gleichzeitig gab Ciba die Ergebnisse für das erste Halbjahr bekannt: Der Gewinn sank um 4 % auf 95 Mio sFr. Der Umsatz wuchs dagegen um 9 % auf 3,28 Mrd sFr. Vor allem im zweiten Quartal ist Ciba wegen einer Abschreibung von knapp 250 Mio sFr die verkaufte Sparte Textile Effects betreffend tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust inklusive Restrukturierungskosten lag bei 239 Mio sFr, nach einem Plus von 79 Mio sFr im Vorjahresquartal. Zudem wurden noch 72 Mio sFr zusätzliche Kosten für die Ausgliederung der Sparte verbucht. Der Umsatz sank infolge des Verkaufs auf 1,64 Mrd sFr. Im fortgeführten Geschäft legte der Umsatz um 8 % zu.
Ciba-Chef Armin Meyer geht davon aus, dass die Rohstoffpreise ihren Höhepunkt überschritten haben. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet er unter Ausschluss von Restrukturierungskosten und der Wertminderung ein höherer Betriebsgewinn bei einer in etwa gleich bleibenden Betriebsgewinnmarge sowie eine Verbesserung des Konzerngewinns im fortgeführten Geschäft nach Steuern. Der Umsatz in Lokalwährungen soll zulegen und der Free Cash Flow "deutlich" steigen.
Verlängert: Biomasseforschung in Wieselburg und Graz
Im vor vier Jahren gegründeten Biomasse-Kompetenzzentrum <a href=http://www.abc-energy.at>Austrian Bioenergy Centre</a> in Wieselburg und Graz wird an den Grundlagen der Biomasse-Nutzung geforscht. Jetzt haben die Niederösterreicher und Steirer die Evaluierung mit Bravour bestanden: Die Förderzusagen wurden um weitere drei Jahre verlängert.Verlängert: Biomasseforschung in Wieselburg und Graz<% image name="Brennholz" %><p>
<small> Bei der Biomassenutzung ist Österreich europaweit federführend. In Wieselburg wird an den Grundlagen geforscht. </small>
Steigende Energiepreise, höheres Umweltbewusstsein und umfangreiche Ressourcen im eigenen Land – das sind die Voraussetzungen, die seit Jahren Biomasse als Energieträger boomen lassen. Erstmalig wurden 2005 in Österreich mehr Pelletsfeuerungen verkauft als Ölkessel, insgesamt wurden 8.874 neue Pelletsheizungen installiert. Das ist eine Zunahme von 46 % gegenüber dem Vorjahr.
Soweit die Marktdaten. Um für die Wärme- und Energiegewinnung aus Biomasse wissenschaftliche Grundlagen zu schaffen und neue Verfahren zu entwickeln, bedarf es jedoch einer umfangreichen Forschungstätigkeit, idealerweise in Kooperation mit der Industrie. Eben dafür wurde 2002 mit Förderungen von Bund, Ländern und Unternehmen das Kplus-Kompetenzzentrum Austrian Bioenergy Centre (ABC) mit Sitz in Graz und Wieselburg gegründet.
„Mittlerweile stellt das Austrian Bioenergy Centre eine der größten europäischen Forschungsgruppen für die Biomassenutzung in Kleinfeuerungen“, kommentiert Manfred Wörgetter, Key Researcher am Francisco Josephinum in Wieselburg. „Wir arbeiten auf unserem Gebiet mit mehr als 50 Unternehmen zusammen.“ Sein Gebiet: Das sind alle Arten an Biomassefeuerungen, Kraft-Wärmekopplungen im Leistungsbereich für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie die Entwicklung von handelsfähigen festen Biobrennstoffen wie zum Beispiel Pellets.
<% image name="Wieselburg_Pelletsofen_Mit_Vorratsbehaelter" %><p>
<small> Wieselburger Forscher entwickeln neue Pellets-Varianten. </small>
<b>Forschung im Mostviertel.</b> Aktuell haben sich in Wieselburg 27 Wissenschaftler der Biomasse-Forschung verschrieben – mehr als doppelt so viel wie ursprünglich geplant. „Die Nachfrage der Unternehmen nach unseren Dienstleistungen steigt ständig – wir wollen eine Art ,One Stop Shop' für unsere Kooperationspartner werden“, so Wörgetter.
Das Biomassekompetenzzentrum kann sich mit 23,4 Mio € – verteilt auf sieben Jahre – über vergleichsweise hohe Zuwendungen freuen. „Das ist auch international gesehen eine beachtliche Summe“, so Wörgetter, „wir stellen also gewissermaßen schon ein mittleres Unternehmen dar und agieren auch mit einem professionellen Management und einem modernem Controlling.“
<% image name="Wieselburg_Woergetter" %><p>
<small> Manfred Wörgetter: „Langfristig sind thermoelektrische Generatoren am interessantesten.“ </small>
Wörgetter beschäftigt sich bereits seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema Biomassen. Die Vorarbeiten zum Austrian Bioenergy Centre kommentiert er prägnant: „Unsere Hürde war immer: Bioenergie ist nicht wirklich sexy. Diese Hürde mussten wir nehmen.“ Wörgetter hat mit seinen Kollegen die Heizkesselprüfung für Biomasse-Anlagen eingeführt und den gewaltigen Entwicklungsschub der letzten Jahre miterlebt. „Die Hersteller haben den Wirkungsgrad von rund 50 auf mittlerweile 90 % und mehr gehoben. Die Emissionen von organischen Substanzen sind von bis zu 20.000 ppm auf 0 gefallen, die CO-Emissionen vom Prozent- in den Promillebereich“.
<b>Zwei Dutzend Forschungsprojekte.</b> In den Forschungsprogrammen des Austrian Bioenergy Centre werden heute alle Aspekte der Biomasse-Feuerung behandelt: Von der Entwicklung eines leistungsfähigen Pellet-Ofens über die Analyse diverser Biomassen und der Pellets-Entwicklung bis hin zur Verwendung der Asche als Düngemittel wurden und werden zahlreiche Einzelprojekte abgewickelt. Rund zwei Dutzend Forschungsprojekte wurden bis dato realisiert oder sind noch am Laufen.
Unterstützt wird die Forschungstätigkeit durch handfeste Technik– so stehen zwei Kesselversuchsstände mit geregelter Wärmeabnahme sowie ein Ofen/Kachelofenversuchsstand zur Verfügung. Gasanalysatoren, Geräte zur Partikelgrößecharakterisierung, Wassergehaltsbestimmung und Brennstoffanalyse sowie Wärmebildkameras und Labortrocknungsanlagen unterstützen die Forschungstätigkeit in Wieselburg. Darüber hinaus werden Computersimulationen verwendet, um Modelle nachzubilden.
„Die Kooperation mit der Industrie ist dabei absolut notwendig. Neben der klassischen Forschung und Entwicklung führen wir eine Reihe von Dienstleistungen am Standort Wieselburg durch“, erläutert Wörgetter. Diese reichen vom Consulting bei Störfällen über Brennstoffanalysen und Durchführung von Emissionsmessungen bis hin zu Marktanalysen und Schulungen.
<b>Thermoelektrische Generatoren.</b> Aber auch Forschungsthemen, deren Realisierung noch in weiter Zukunft liegt, werden von den Mostviertlern behandelt. Ein Beispiel sind die so genannten thermoelektrischen Generatoren – „eine Art umgekehrte Peltier-Elemente“ –, die aus einer Temperaturdifferenz Strom gewinnen können. „Dabei darf man sich keine Stromerzeugung im herkömmlichen Sinn vorstellen“, schränkt Wörgetter ein. „Diese Elemente entsprechen vom Wirkungsgrad eher Solarzellen.“ Eingesetzt sollen solche thermoelektrischen Generatoren dort werden, wo eigentlich Photovoltaikelemente sinnvoll wären, aber nicht genug Sonneneinstrahlung zur Verfügung steht.
Ein Beispiel: Moderne Heizungssysteme hängen davon ab, dass Regelung und Pumpen funktionieren. Ist hier die Stromversorgung etwa durch einen Stromausfall unterbrochen, funktioniert auch die Heizanlage nicht mehr. Hier könnte der Einsatz von thermoelektrischen Generatoren durchaus Sinn machen.
Die thermoelektrischen Generatoren hält Wörgetter für langfristig eines der interessantesten Projekte. Dabei kooperiert das ABC mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. „Mittelfristig versuchen wir aber vor allem, Biomasseheizungen zu verbessern und vermehrt landwirtschaftliche Brennstoffe ins Spiel zu bringen“, so Wörgetter. „Wir glauben, dass wir bereits heute all diese Entwicklungsschritte machen müssen. Wir müssen uns für künftige strengste Anforderungen rüsten und zusehen, dass die Biomasse einen Teil des Energiekuchens erhält.“
Die größte Chance räumt er dem „Rolls Royce der Biomasse bei niedrigem Preis“ ein – den Pelletsheizungen. Auch der Markt scheint ihm hier recht zu geben – seit letztem Sommer ist der Preis für eine Tonne Pellets aufgrund der hohen Nachfrage von 160 auf 220 € gestiegen.
Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 28 % auf 8,9 Mrd € erhöhen können. Das EBIT kletterte um 24 % auf 1,16 Mrd €, rund ein Drittel davon erwirtschaftet die OMV bereits in Rumänien. Unterm Strich blieben 904 Mio € – ein Plus von 30 % gegenüber 2005. H1 2006: OMV steigert EBIT um ein Viertel<% image name="OMV_Ruttenstorfer" %><p>
<small> Für das Gesamtjahr 2006 erwartet OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer, das Rekordergebnis von 2005 übertreffen zu können. Dies gelte auf Basis des gegenwärtigen Ölpreises und trotz international niedriger Raffineriemargen. </small>
Im <b>R&M-Bereich</b> hat die OMV den Umsatz um 27 % auf 8,3 Mrd € erhöhen können. Das EBIT – im ersten Quartal noch negativ – erholte sich in der Halbjahresbilanz wieder auf 94 Mio €. Insgesamt spricht die OMV von einem „schwächeren Umfeld bei Bulk, Petrochemie und Marketing“. Und ein hoher Rohölpreis kann mitunter auch für einen integrierten Ölkonzern zum Problem werden: Da der Eigenverbrauch der rumänischen Raffinerien massiv über westlichen Standards liegt, fielen hier deutlich höhere Kosten an. Das Ergebnis aus der Petrochemie brach ebenfalls aufgrund des hohen Ölpreises um knapp drei Viertel ein.
Der gesamte <b>Raffinerieausstoß</b> der OMV erhöhte sich bei einer Auslastung von 91 % um 6 % auf 11,19 Mio t. Die Verkaufsmengen im Marketing-Bereich konnten um 8 % auf 8,8 Mio t gesteigert werden. Die 2.520 Tankstellen der OMV erreichten bereits jetzt den eigentlich erst für 2008 anvisierten Marktanteil von 20 % auf den mitteleuropäischen Wachstumsmärkten.
Während der R&M-Bereich unter den hohen Rohölpreisen leidet, fährt der <b>E&P-Bereich</b> dadurch naturgemäß Rekordwerte ein: 1,9 Mrd € bedeuten hier ein Umsatzplus von 25 %. Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis lag mit 58,16 $/Barrel um 33 %, der Gaspreis um 43 % über dem Vorjahr. Die verkauften Erdgasmengen konnten um 67 % auf 1,7 Mrd m3 erhöht werden. Die verkaufte Transportkapazität erhöhte sich um 3 % auf 1.58 Mio m3/h*km, hauptsächlich durch die erweiterte Kapazität der WAG.
<b>Investiert</b> hat die OMV in den ersten sechs Monaten mit rund 1,7 Mrd € mehr als drei Mal so viel als noch vor einem Jahr. Davon flossen 287 Mio € in den E&P Bereich, hauptsächlich in die Entwicklung neuer Felder in Neuseeland und Österreich sowie die Modernisierung von Anlagen in Rumänien. 1,3 Mrd € wurden im Bereich R&M investiert, vor allem für die Akquisition von 34 % an Petrol Ofisi und den Erwerb von 70 Aral-Tankstellen in Tschechien.
Daneben hat die OMV aber auch eine Flut an <b>Kündigungen</b> ausgesprochen: Der Mitarbeiterstand wurde von 56.983 auf nunmehr 46.734 reduziert, davon entfielen 5.212 auf die OMV, der Rest auf die rumänische Petrom.