Archive - Aug 2006

August 9th

H1 2006: Kräftiges Wachstum bei Boehringer

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> konnte insbesondere dank der in den vergangenen Jahren neu eingeführten Medikamente im ersten Halbjahr 2006 den Umsatz gleich um 17 % auf 5,3 Mrd € steigern. <% image name="Boehringer_Fermentation" %><p> Auch das Betriebsergebnis stieg um 34 % auf gut 1 Mrd €. Die Umsatzrendite betrug 19 %. Für das Gesamtjahr wird allerdings mit einer niedrigeren Wachstumsrate gerechnet - bedingt durch die Einführung von Nachahmerpräparaten in den USA für das wichtige Produkt Mobic (in Österreich als Movalis vertrieben). Wichtigster Umsatzträger war das Atemwegsprodukt <b>Spiriva</b> mit einem Umsatz von 640 Mio € (+55 %). Beim Blutdrucksenker <b>Micardis</b> stiegen die Umsätze um 32 % auf 480 Mio €. <b>Mobic</b> gegen Arthritis und <b>Flomax</b> zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung sind weitere umsatzstarke Medikamente von Boehringer Ingelheim. Ein Medikament mit gutem Wachstumspotenzial ist <b>Sifrol</b>, ein Präparat gegen die Parkinson-Krankheit, das seit Frühjahr in Europa auch für die Indikation der "unruhigen Beine" (Restless Legs Syndrom) zugelassen ist. Es wuchs um 33 % auf 260 Mio €. Im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, das rund 80 % der Erlöse von Boehringer Ingelheim ausmacht, stiegen die Umsätze um 21 % auf 4,2 Mrd €. Dabei waren einmal mehr die USA die Umsatz-Lokomotive mit einem Anteil von 48 % an den Erlösen und einem Wachstum von 36 %. H1 2006: Kräftiges Wachstum bei Boehringer

Panagene sichert sich Lizenzrechte für PNA-Synthese

Die südkoreanische <a href=http://www.panagene.com>Panagene</a> hat von der Copenhagen Inventor Group (CIG) das exklusive Recht an der maßgeschneiderten Peptid-Nukleinsäure-Synthese (PNA) lizenziert. Dieses Recht war zuvor an Applied Bioystems gegeben worden, wurde jedoch Ende März im gegenseitigen Einverständnis an CIG zurückgegeben. <% image name="PNA" %><p> "Panagene hat sich der Lieferung hochqualitativer PNA-Oligomere an Wissenschaftler überall auf der Welt verschrieben", so der Panagene-Chef Sung Kee Kim, "die CIG-Lizenz gibt uns die Möglichkeit, mit unseren eigenen Monomeren und Verfahren zur Oligomersynthese maßgeschneiderte PNA-Oligomere zu vermarkten." <b>PNAs</b> sind der DNA ähnlich und haben einzigartige Eigenschaften, die ihnen bei zahlreichen Anwendungen Vorteile verschaffen. Panagene ist davon überzeugt, dank dieser Lizenz den PNA-Markt, der heute etwa 5 % des DNA/RNA-Synthesemarktes ausmacht, stark ausdehnen zu können. Panagene sichert sich Lizenzrechte für PNA-Synthese

Mit Lactobacillen gegen Karies und Körpergeruch

Die <a href=http://www.basf-fb.de>BASF Future Business GmbH</a> forscht seit 2002 mit der Berliner <a href=http://www.organobalance.de>OrganoBalance GmbH</a> an probiotischen Kulturen zum Einsatz für Körperpflege und Mundhygiene. Die ersten mit den Lactobacillen ausgestatteten Produkte sollen 2007 auf den Markt kommen. Mit Lactobacillen gegen Karies und Körpergeruch <% image name="Gebiss" %><p> Die dafür geeigneten Milchsäurebakterien (Lactobacillen) werden aus der umfangreichen Stammsammlung der OrganoBalance herausgefiltert und gemeinsam zur Anwendungsreife weiterentwickelt. Viel versprechende Einsatzgebiete der probiotischen Bakterien sind der Kampf gegen Karieserreger, die Vermeidung von Körpergeruch und die Regeneration der schützenden Hautflora. Der Erreger von <b>Karies</b>, das Bakterium Streptococcus mutans, produziert an der Zahnoberfläche aus Zucker aggressive Säuren, die zur Auflösung des Zahnschmelzes führen. Um das Kariesrisiko zu mindern, ist es wichtig, die Konzentration der schädlichen Bakterien in der Mundhöhle signifikant zu reduzieren. Genau das soll der Gegenspieler "Lactobacillus anti-caries" bewirken, der effektiv an die Karies-Keime bindet und so deren Anheftung an die Zahnoberfläche verhindert. Die antagonistischen Kulturen verklumpen die Karieserreger zu größeren Aggregaten, die keinen Schaden mehr anrichten können und aus der Mundhöhle ausgespült werden. An der <b>Haut</b> dominieren im Idealfall die Bakterien mit einer positiven gesundheitlichen Wirkung über gleichfalls vorkommende schädliche Keime. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, werden Aussehen, Gesundheit und Wohlbefinden der Haut beeinträchtigt. Diese Störungen können etwa nach dem Waschen oder Duschen auftreten. In solchen Fällen kann "Lactobacillus stimulans" als eine Art mikrobielles Schutzschild die schnelle Regeneration der schützenden Hautflora fördern. Durch die Abgabe wachstumsfördernder Stoffe stimuliert er die Ansiedlung seiner gesunden Verwandten. Da das schnelle Ausgleichen von Hautirritationen eine hohe kosmetische Relevanz besitzt, sind derartige Mikroorganismen für den Einsatz in Lotionen oder Cremes und auch in Heilsalben oder Pflastern interessant. Ein drittes Einsatzgebiet für hilfreiche Milchsäurebakterien ist die Vermeidung von <b>Körpergeruch</b>. Dabei sind bestimmte unerwünschte Keime für die Geruchsentstehung etwa in den Achselhöhlen oder an den Füßen verantwortlich. Dagegen helfen "Lactobacillus pes-odoris", der spezifisch die geruchsbildenden Fußbakterien hemmt und "Lactobacillus ala-odoris", der die Geruchsentstehung in der Achselhöhle verhindert. Beide Lactobacillen-Kulturen können die Wirksamkeit von Deodorants, Fußsprays oder Lotionen verbessern. <small> Die Märkte für diese Produkte zeigen stabile Wachstumsraten. So hatte der Weltmarkt für Zahnpasta und Mundspülungen 2005 eine Größe von rund 13 Mrd € und wuchs mit etwa 2 %. Der Weltmarkt für Gesichtscreme lag 2005 bei etwa 24 Mrd €, der Markt für Körperlotionen bei knapp 8 Mrd € und der Markt für Deodorantien bei knapp 6 Mrd €. Diese drei Märkte zeigen ein jährliches Wachstum von etwa 3 %. Eingesetzt werden können probiotische Milchsäurebakterien entweder lebend verkapselt, lebend gefriergetrocknet oder abgetötet gefriergetrocknet - je nach Einsatzgebiet, gewünschter Wirkung und der erforderlichen Formulierung in einem kosmetischen Produkt. </small>

Flowserve eröffnet Produktion in Suzhou

<a href=http://www.flowserve.com>Flowserve</a> hat sein neues, 15.000 Quadratmeter großes Werk für Pumpen, Ventile und Dichtungen in Suzhou, China, eingeweiht. Die Anlage wird im ersten Quartal 2007 die volle Produktionskapazität erreichen. Flowserve eröffnet Produktion in Suzhou <% image name="Flowserve_Logo" %><p> Das Werk befindet sich im Suzhou Industrial Park, 100 km vor den Toren von Schanghai. Flowserve will dort mehrere seiner Pumpen-, Ventil- und Dichtungsproduktreihen für den nationalen und den Exportmarkt fertigen und wird auch Technik-, Montage- und Prüfkapazitäten vor Ort haben. "China und der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum sind weiter der Schlüssel zu unserem globalen Wachstum als Unternehmen", meint Lewis Kling, Flowserves President und CEO. "Mit diesem ausgezeichneten Standort, einer effizienten Infrastruktur und vorausschauenden Unternehmensführung ist Suzhou ist eine ideale Basis für den Ausbau unserer Produktionskapazität." "Die elementaren Industriezweige, die wir bedienen, wie die Öl- und Gasbranche, die Elektrizitäts-, die Chemieindustrie oder die Wasserwirtschaft , verzeichnen ebenfalls signifikantes Wachstum in der Region", so Kling. Die Produkte von Flowserve widerstehen aufgrund ihrer Konstruktion extremen Temperaturen, kaustischen Chemikalien, hohen Drücken sowie sonstigen schwierigen Betriebsbedingungen in einigen der entlegensten Regionen. Diese Produkte und Dienstleistungen kombiniert mit über 200 Jahren Erfahrung ermöglichen Flowserve kritische Infrastrukturprojekte zu unterstützen, die wesentlich für das Wachstum in der Region sind.

August 8th

China genehmigt Siloxan-Produktion von Zhangjiagang

Zhangjiagang, das Joint-venture von <a href=http://www.dowcorning.com>Dow Corning</a> und <a href=http://www.wacker.com>Wacker</a>, hat die Genehmigung der chinesischen Regierung erhalten. Damit kann der Produktionsstandort mit einer Kapazität auf Weltklasseniveau zur Herstellung von Siloxan errichtet werden. China genehmigt Siloxan-Produktion von Zhangjiagang <% image name="Wacker_Logo" %><p> Der neue Produktionskomplex wird im Jiangsu Yangtze River Chemical Industrial Park, Zhangjiagang City, in der Provinz Jiangsu errichtet. Mit vorbereitenden Bodenarbeiten und ersten baulichen Maßnahmen wurde bereits begonnen. Darüber hinaus haben Dow Corning und Wacker ein weiteres Joint-venture gegründet, das die Errichtung und den Betrieb einer Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren am gemeinsamen Standort zum Inhalt hat. Im Rahmen der Joint-Venture-Vereinbarung zeichnet Dow Corning für die Errichtung und den Ausbau der gemeinsamen Siloxan-Produktion verantwortlich. Wacker übernimmt dieselben Aufgaben für die bereits im Bau befindliche gemeinsame Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren. <b>Siloxan</b> ist ein wichtiger Ausgangsstoff für die Herstellung von Silikonen, die in den Branchen Bau, Chemie, Kosmetik, Textilien, Autobau, Papier und Elektronik zur Anwendung kommen. <b>Pyrogene Kieselsäuren</b> kommen als aktiver Füllstoff in Silikon-Elastomeren, als Mittel zur Einstellung der Viskosität in Beschichtungen, Druckfarben, Klebstoffen, UP-Harzen und Plastisolen oder als Rieselhilfe zum Einsatz, etwa in der Kosmetik-, Pharma- oder Lebensmittelindustrie. Sowohl Dow Corning als auch Wacker sehen Asien als eine strategische Schlüsselregion mit hohen Wachstumspotenzialen in den kommenden Jahren. Die Investition in einen integrierten Produktionskomplex für Siloxan und pyrogene Kieselsäuren nach dem aktuellen Stand der Technik wird beiden Unternehmen dabei helfen, diese wichtige Region noch besser zu bedienen. Wacker und Dow Corning werden auch weiterhin ihre entsprechenden Kunden unabhängig voneinander beliefern. Demgemäß werden beide Unternehmen ihre jeweiligen Produktionsanlagen für Endprodukte selbständig aufbauen und betreiben.

Andritz rüstet Zellstoffanlage von Sappi Saiccor auf

<a href=http://www.andritz.com>Andritz</a> hat von <a href=http://www.sappi.com>Sappi Saiccor</a>, dem weltgrößten Hersteller von Viskosezellstoff, einen Auftrag zur Lieferung der Bleich-, Eindampf- und Zellstofftrocknungsanlagen für das Werk Saiccor bei Durban, Südafrika, erhalten. Andritz rüstet Zellstoffanlage von Sappi Saiccor auf <% image name="Andritz" %><p> Durch diese Investition erhöht sich die Produktionskapazität des Werks von derzeit 600.000 auf 800.000 Jahrestonnen gebleichten Viskose-Zellstoff. Dieser dient als Grundmaterial für eine Reihe von Produkten, wie Textilien, Nahrungsmittel, Chemikalien und Plastik. Der Lieferumfang umfasst das Basis- und Detailengineering, die Lieferung der Ausrüstungen, die komplette mechanische Montage, Montageüberwachung, Inbetriebnahme und Einschulung. Die Inbetriebnahme ist für Februar 2008 geplant. Der Auftragswert für Andritz beträgt rund 100 Mio €. Die Andritz-Bleichanlage sichert höchste Wascheffizienz bei niedrigstem Chemikalieneinsatz. Die Zellstofftrocknungsanlage mit einer Arbeitsbreite von 4 m beruht auf dem von Andritz entwickelten Hochleistungsdoppelsiebformer, der höchste Produktivitätsansprüche erfüllt und weltweit bereits in vielen Zellstofffabriken in Betrieb ist. Kernkomponente der sechsstufigen Andritz-Eindampfanlage mit einer Leistung von 370 t/h ist ein moderner Sulfitlaugeneindampfer zur Erzeugung von reinen, wieder verwertbaren Kondensaten. Die Anlage ist mit einem Abscheider sowie mit einer Methanol-Rückgewinnung zur Reinigung der Kondensate und mit anderen speziellen Komponenten für den Sulfitprozess ausgerüstet.

Roland Berger rät zu neuem Pharma-Vertrieb

<a href=http://www.rolandberger.com>Roland Berger</a> hat europaweit mehr als 200 Pharmamanager befragt. Resultat: Unternehmen setzen künftig mehr auf bessere Qualität anstelle zusätzlichen Personals im Vertrieb. Individuelle Vertriebs- und Marketingstrategien für verschiedene Zielgruppen entstehen, neue Vertriebsmodelle werden pilotiert. <% image name="Pillen1" %><p> Das Vertriebsmodell der europäischen Pharmaindustrie steht unter Druck. Regulatorische Änderungen, verändertes Käuferverhalten, sinkende Preise und schwache Produkt-Pipelines verlangen nach neuen Ansätzen. Das traditionelle Modell, durch mehr Außendienstmitarbeiter die Absätze zu steigern, funktioniert nicht mehr wie bisher. Um die Vertriebseffektivität zu erhöhen, setzen Pharmaunternehmen daher zunehmend auf gezielte Kundenauswahl und individuelle Ansprache, Mitarbeiterschulungen sowie bessere Besuchsqualität. Roland Berger-Consultant Stephan Danner formuliert das Ziel für den Pharamvertrieb: Die richtigen Kunden in optimalen Abständen mit der passenden Botschaft und einem ausgewählten Werbe-Mix zu erreichen. Während seit 2001 die Zahl der Pharmareferenten in Europa von 60.000 auf rund 100.000 wuchs, wollen die Unternehmen ihren Vertrieb nun wieder verkleinern: 31 % der Befragten gehen davon aus, dass das Vertriebspersonal in den kommenden zwei Jahren erheblich reduziert wird. 60 % glauben, dass die Zahl der Einstellungen stagnieren wird; nur 9 % setzen auf die Einstellung neuer Vertriebsmitarbeiter. 4 von 10 Pharmamanager planen, die Investitionen in Sales Excellence in den kommenden zwei Jahren zu steigern. Ein Drittel der Großunternehmen beabsichtigt, mehr als 5 Mio € dafür auszugeben, 26 % zwischen 1 und 5 Mio € bzw. weniger als 1 Mio €. Mittelständischen Pharmafirmen steht insgesamt ein kleineres Budget zur Verfügung, 28 % unter ihnen investieren weniger als 1 Mio € in Sales Excellence; 22 % setzen dafür zwischen 1 und 5 Mio € und nur 6 % über 5 Mio € an. <b>Einfluss der Kostenträger nimmt zu.</b> "Pharmaunternehmen können sich Wettbewerbsvorteile verschaffen, indem sie ihre Vertriebs- und Marketingstrategien an die verschiedenen Interessengruppen, darunter Allgemeinärzte und Spezialisten und zunehmend auch Kostenträger, individuell anpassen", erklärt Danner. Auch Meinungsführer, etwa international renommierte Professoren an Unikliniken, werden wichtiger. Schwachstellen gibt es laut Umfrage im Zusammenspiel zwischen Vertrieb und Marketing. 20 % der Befragten klagen hier über erhebliche Probleme in den vergangenen zwei Jahren. Zudem brachte die gezielte Kundenansprache nicht immer die erwarteten Ergebnisse. Große IT-Projekte sowie die Einführung von Kennzahlen konnten oft nicht erfolgreich abgeschlossen werden. <b>Neue Vertriebsmodelle.</b> Zudem ist mit neuen Vertriebsmodellen zu rechnen. Danner prognostiziert: "Neue Käuferstrukturen und verändertes Verhalten, regulatorische Änderungen und zunehmender Margendruck zwingen die Pharmaindustrie ihr bisheriges Vertriebsmodell zu überdenken." Dabei ist es für die europäischen Pharmaunternehmen wesentlich, das sich ändernde Umfeld fürs Gesundheitswesen im jeweiligen Land im Blick zu behalten und darauf zu reagieren. 60 % der Befragten erwarten die Pilotierung innovativer Modelle; 24 % wollen die Entwicklung erst einmal abwarten. Nur 8 % glauben, dass es keine größeren Veränderungen gibt. Bei den neuen Vertriebsmodellen zeichnen sich 2 Richtungen ab: 1. Eine klare Kompetenzunterteilung in Elitereferenten, deren Zielgruppe vor allem Spezialisten sind, und einfache Referenten etwa für Allgemeinärzte. In den Kompetenzaufbau der Elitereferenten soll vorab erheblich investiert werden; während die Ansprache anderer Zielgruppen in den kommenden fünf Jahren zunehmend durch günstigere Medien wie das Internet erfolgen wird. 2. Der Einsatz eines Businessreferenten, der als einziger Ansprechpartner für alle Zielgruppen gewissermaßen als Gebietsmanager agiert. Sein Erfolg misst sich anhand von Gebietsergebnissen einschließlich Rentabilität. Um in den einzelnen europäischen Ländern ausgezeichnete Vertriebsleistung zu erreichen, verbinden erfolgreiche Pharmafirmen zudem zentral länderübergreifend vorgegebene Strategien mit operativen Ansätzen vor Ort. Roland Berger rät zu neuem Pharma-Vertrieb

Rollout-Pläne für Bio-CNG in Österreich

In Österreich forciert eine neue Plattform die rasche Einführung eines neuen Kraftstoffgemischs aus Erdgas (80 %) und Biogas (20 %). Landwirtschaftskammer, erdgas oö, Wien Energie, OMV, klima:aktiv und der Biomasseverband wollen bis 2013 mehr als 100.000 zugelassene Fahrzeuge auf Basis dieses Treibstoffs fahren sehen. Rollout-Pläne für Bio-CNG in Österreich <% image name="Erdgastankstelle" %><p> Martin Preineder, der Vorsitzende des Energieausschusses der Landwirtschaftskammer Österreich, nennt es "den Durchbruch für Erdgas und Biogas als Kraftstoff". Die Enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Gaswirtschaft schildert er vor einer Journalistengemeinde so groß wie bei internationalen Staatsakten die neue Dreifaltigkeit für "den Klimaschutz, gegen die Importabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und für das Geldbörsel". <b>Bio-CNG.</b> Die neue Treibstoffmarke besteht aus verdichtetem Erdgas (CNG, Compressed Natural Gas) und aufbereitetem Biogas (CBG, Compressed Biogas), wobei der Anteil von Biogas mindestens 20 % betragen wird. Und dieses Bio-CNG soll - so die Vision der österreichischen Biotreibstoffpioniere - á la longue etwa 8 % des Kraftstoffverbrauchs in Österreich ersetzen können. Dafür vonnöten sind eine Reihe einander ergänzender Maßnahmen: &#8226; Investitionen von 50-60 Mio € in die Erdgas-/Biogastankstellen-Infrastruktur - bis 2010 sind in österreichweit rund 200 Tankstellen geplant, an denen jährlich bis zu 1,5 Mio Normkubikmeter (1 Mio kg) Gas verkauft werden soll. &#8226; Weitere 50 bis 60 Mio € erfordern etwa 20 neue Biogasanlagen. Die Rechnung ist: Wenn der Gasverbrauch pro Pkw und Jahr rund 1.000 kg beträgt und die Biomethan-Beimischung 20 % ausmacht, würden angestrebte 100.000 Fahrzeuge bis 2013 rund 100 Mio kg Methangas, davon 20 Mio kg Biomethan, vonnöten. Insgesamt wäre eine landwirtschaftliche Produktionskapazität von rund 5.000 ha für diese 20 Biogasanlagen vonnöten. &#8226; Als das "Um und Auf einer erfolgreichen Markteinführung" nennt erdgas oö-Chef Klaus Dorninger entsprechende Steuerbegünstigungen für den neuen Kraftstoff. Gefordert wird, dass die derzeitige Mineralölsteuerbefreiung bis 2020 garantiert bleibt, die Befreiung von der Erdgasabgabe auch für Bio-CNG und reines CBG gelte sowie eine Senkung der Umsatzsteuer auf 10 % für den neuen Kraftstoff. Daneben könnten "weiche Faktoren" wie die Nutzungserlaubnis von Busspuren in der Stadt oder eine Befreiung von Parkgebühren ein Anreiz für den Umstieg auf Erdgasautos sein. Langfristig wünscht man sich freilich eine entsprechende Anrechnung der erzielten CO<small>2</small>-Einsparungen im Verkehr. Am überzeugendsten sei allerdings der Preis: "Erdgas-Fahrer" sparen sich zwischen 30-40 % an der Zapfsäule.

August 7th

Genexpressions-Analysen für jeden Organismus

Genexpressionsanalysen liefern Informationen darüber, welche Gene in einer Zelle aktiv sind. Am Fraunhofer <a href=http://www.igb.fhg.de>IGB</a> wurde nun ein neues sensitives Verfahren entwickelt, das universell für jeden auch nicht-sequenzierten eukaryontischen Organismus eingesetzt werden kann. Genexpressions-Analysen für jeden Organismus <% image name="Genexpression" %><p> <small> DNA-Fragmente werden im Gel in zwei Dimensionen aufgetrennt. Der Vergleich des Spotmusters gibt Aufschlüsse über Gene, die spezifisch exprimiert werden. </small> &#8226; Wie unterscheiden sich die aktiven Gene eines gesunden von einem kranken Menschen? &#8226; Welches Gen wird in einem krebsentarteten Gewebe anders exprimiert als in normalem Gewebe? &#8226; Welche Gene entscheiden darüber, ob eine Nutzpflanze anfällig für Pilzkrankheiten ist? Antwort darauf gibt die differenzielle Genexpressionsanalyse. Der das ganze Transkriptom einer Zelle umfassende molekularbiologische Vergleich von Tumorgewebe mit gesundem Gewebe lässt so etwa Tumormarker identifizieren, also solche Gene, die nur in bestimmtem Krebsgewebe exprimiert werden. Sind diese Gene bekannt, können Tumore klassifiziert und die Erfolgsaussichten verschiedener Therapieformen beurteilt, in Zukunft sogar spezifische oder individuelle Diagnostika und Therapeutika entwickelt werden. Das Werkzeug der Wahl für genomweite Genexpressionsstudien ist der DNA-Mikroarray oder DNA-Chip. Dessen großer Nachteil ist jedoch, dass die Gene des zu untersuchenden Organismus vollständig sequenziert und lokalisiert sein müssen. Zudem ist die Herstellung von DNA-Sonden und Mikroarrays aufwändig und teuer. Damit die Möglichkeiten der Genexpressionsanalyse auch jenseits der sequenzierten Modellorganismen wie Mensch, Maus und Hefepilz genutzt werden können, haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart mit <a href=http://www.gatc-biotech.com>GATC</a> und <a href=http://www.raytest.com>raytest</a> sowie dem Laboratorium für funktionelle Genomanalyse <a href=http://www.lafuga.de>LAFUGA</a> in München ein universelles Genexpressionsverfahren entwickelt. Die Technologie beruht auf der gelelektrophoretischen Trennung komplexer cDNA-Proben. Zunächst wird dafür Gesamt-RNA aus dem Untersuchungsmaterial zu einer doppelsträngigen cDNA umgeschrieben und vervielfacht (amplifiziert), um dann mittels einer zweidimensionalen DNA-Gelelektrophorese aufgetrennt zu werden. Die Auftrennung der DNA-Fragmente erfolgt dabei zunächst nach Molekulargewicht, dann nach GC-Basengehalt. Im Gel erhält man so ein komplexes Muster so genannter Spots, die durch Färbung mit Fluoreszenzfarbstoffen sichtbar werden. Vergleicht man die Spotmuster zweier unterschiedlicher Proben desselben Organismus, lassen sich unterschiedlich stark exprimierte cDNAs und damit diejenigen Gene ermitteln, die differenziell transkribiert werden. Der große Vorteil des neuen Verfahrens ist seine universelle Verwendbarkeit - jeder Organismus aus dem Pflanzen- oder Tierreich kann damit untersucht werden. Und zwar sehr sensitiv: Für eine Analyse wird lediglich 1 Mikrogramm Gesamt-RNA benötigt - bei einem DNA-Array sind es üblicherweise 25 Mikrogramm. Weiterhin können mit dem patentierten Verfahren noch unbekannte Transkripte identifiziert werden, die nur unvollständig von DNA-Mikroarrays abgedeckt werden.

'Perfekte Metallinseln' auf organischen Schichten

Bochumer Chemiker um Christof Wöll bestätigten den Erfolg einer neuen elektrochemischen Methode, elektrische Kontakte auf organische Halbleiterschichten aufzubringen. <% image name="Metallinseln" %><p> <small> Vor dem Hintergrund einer mikroskopischen Aufnahme einzelner Pd-Inseln auf einer organischen Dünnstschicht sind Strom-Spannungs-Kurven zu sehen, die nach Kontaktieren der nanoskaligen Metallinseln mit einer scharfen Metallspitze (Schema unten rechts) gemessen wurden. Die Inseln (dunkelblaue Kurve) unterscheiden sich deutlich von einem "normalen" metallischen Substrat. </small> Aufgedruckt auf Konsumartikel könnten organische Einwegchips viele Produkte leichter und komfortabler machen - wenn sie nur günstiger herstellbar wären. Aber die ultradünnen organischen Halbleiterschichten haben ihre Tücken. Eine der Hauptherausforderungen ist die Herstellung guter elektrischer Kontakte zu den empfindlichen und gleichzeitig weichen molekularen organischen Materialien. Weiche Materialien zeigen beim Aufdampfen einer Elektrode eine Reihe unerwünschter Effekte, die bis zur Zersetzung reichen können. Beim organischen Feldeffekttransistor (OFET) werden organische Materialien zum Teil in nur ganz dünnen Schichten eingesetzt. Hier führt die Eindiffusion der Metallatome sogar zu elektrischen Kurzschlüssen: Das Bauteil wird dann gänzlich unbrauchbar. <b>Alternativen.</b> Elektrochemische Verfahren sind eine Alternative, um metallische Kontakte auf dünne organische Schichten aufzubringen. Wie gut das funktioniert, wurde von den Bochumer Forschern nun mit einem speziellen, höchstauflösenden Instrument (dem "Schmetterling") untersucht. Dabei kontaktierten sie Palladiumkontakte auf einer dünnen organischen Schicht mit einer atomar scharfen Metallspitze. So konnten sie eine kleine Spannung anlegen und das Verhalten des Kontaktes testen. Resultat: Im Bereich kleiner angelegter Spannungen war kein elektrischer Strom nachweisbar - es handelte sich also wirklich um isolierte Metallinseln. <b>Prototyp in Arbeit.</b> Derzeit arbeiten die Forscher daran, mittels Methoden der höchstauflösenden Lithographie die Palladium-Elektroden fest zu verdrahten und damit einen OFED-Prototyp herzustellen. In ersten Experimenten hat sich schon gezeigt, dass dazu die Synthese neuer organischer Moleküle zur Herstellung der selbstorganisierenden organischen Schicht erforderlich ist, die zurzeit in Zusammenarbeit mit der Uni Hamburg bearbeitet wird. 'Perfekte Metallinseln' auf organischen Schichten

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