Archive - Okt 26, 2007

Erfolg im Kampf gegen Paprika-Pusteln

Ulla Bonas, Thomas Lahaye und ihre Mitarbeiter von der Martin-Luther-Uni Halle-Wittenberg haben herausgefunden, wie ein für Tomaten- und Paprika-Pflanzen spezifischer Krankheitserreger funktioniert - und welchen Mechanismus Pflanzen nutzen, um diesen Erreger abzutöten. Erfolg im Kampf gegen Paprika-Pusteln <% image name="Paprikapusteln" %><p> <small> Die typischen Pusteln auf Blättern der kranken Paprika-Pflanze. © Schornack </small> Bakterien, die Pflanzen befallen, injizieren einen Cocktail bakterieller Proteine über eine nadelartige Struktur in die Pflanzenzellen. Dieser bewirkt, dass die befallenen Pflanzen schneller altern und weniger Früchte tragen. <b>AvrBs3</b> ist ein Protein dieses Cocktails, das in Paprika- und Tomaten-Pflanzen Schäden anrichtet. "Diese Cocktail-Komponente führt zu charakteristischen Pusteln auf den Blättern der Paprika-Pflanze", so Bonas. Bakterielle Krankheiterreger sind in hiesigen Klimazonen nicht von Bedeutung, denn sie sind nicht frostresistent. Aber in Regionen mit warm-feuchtem Klima führen sie zu immensen Verlusten. Die Forscher haben nun herausgefunden, wie AvrBs3 wirkt. "Es geht direkt in den Kern der Pflanzenzelle und weist als bakterielles Protein Eigenschaften auf wie ein Protein aus einem höheren Organismus. Aufgrund seiner Struktur ist das bakterielle Protein in der Lage, die Genregulation seines pflanzlichen Wirtes zu verändern." Die Umprogrammierung bedingt, dass plötzlich Proteine in hoher Zahl produziert werden, die normalerweise nur auf niedrigem Niveau hergestellt werden. "Das ist, als wenn man die Produktion eines bestimmten Teiles in einer Fabrik hochfährt. Dieses Hochfahren haben wir nun beobachten können." <i> Die meisten bakteriellen Proteine, die ihren Wirt manipulieren, greifen auf Protein-Ebene an. Dieses bakterielle Protein dreht jedoch an Schaltern, die im Kern zu finden sind, also auf DNA-Ebene. </i> "Bei Pflanzen, die gegen das fragliche Protein resistent sind, schaltet das bakterielle Protein ein Gen ein, dass für einen lokalen Zelltod sorgt. Die Zellen, die mit dem Erreger sterben, opfern sich sozusagen. Somit wird die bakterielle Vermehrung gestoppt", erklärt Lahaye. Bei den bisher bekannten Resistenzmechanismen der Pflanze ermöglichen pflanzliche Proteine die Erkennung des Krankheitserregers. "Hier erfolgt die Identifikation des Krankheitserregers über die DNA. Das Protein, das für den Zelltod sorgt, ist zunächst nicht vorhanden, es muss erst hergestellt werden. Es wird produziert, und es hat eine völlig neue Struktur - das ist das bahnbrechend Neue an unseren Ergebnissen."

F&E: Erfolgreiche Bilanz Österreichs im 6. EU-RP

Österreichs Bilanz aus dem 6. EU-Forschungsrahmenprogramm: Aus dem aktuellen Proviso-Bericht der EU geht hervor, dass Österreich zwar an weniger Projekten teilgenommen hat, sich dafür die Mittelrückflüsse mit 425 Mio € aber deutlich erhöht haben. Das entspricht einer Rückflussquote von rund 117 %, gemessen an Österreichs Beitrag zum EU-Budget. F&E: Erfolgreiche Bilanz Österreichs im 6. EU-RP <% image name="Forscher" %><p> Insgesamt konnten die Mittelrückflüsse seit dem EU-Beitritt deutlich gesteigert werden. Die Hälfte der von der EU eingeworbenen Mittel fließt in die IT, die Life Sciences und die Nanotechnologie. Rund 40 % der Fördermittel gingen an die Universitäten, 25 % in außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Österreichischen Akademie der Wissenschaften oder den CD-Labors. <% image name="CLINICIP_Logo" %><p> Eines der erfolgreichsten EU-Netzwerkprojekte mit österreichischer Beteiligung ist das Projekt <a href=http://www.clinicip.org>CLINICIP</a>: Dabei konnte unter der Leitung der Medizinuni Graz ein Durchbruch für die Behandlung erhöhter Blutzuckerwerte erreicht werden - dank der Forschungsleistungen kann künftig ein Gerät die Einstellung des Blutzuckers automatisiert übernehmen und so zur Prognoseverbesserung der betroffenen Intensivstation-Patienten beitragen.

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