Archive - Okt 16, 2007

Österreich beschließt neues Gewebesicherheitsgesetz

Mit dem Gesetz werden erstmals klare Regelungen für die Aufbringung, Lagerung und Verarbeitung von menschlichen Zellen und Geweben sowie einheitliche Standards geschaffen, damit ein sicherer Austausch dieser Materialien zwischen den verschiedenen Institutionen möglich wird. <% image name="Kryokonservierung" %><p> Mit den neuen Bestimmungen soll eine Effizienz- und Qualitätssteigerung bewirkt werden, um letztlich eine größere Zahl an Geweben und Zellen zur Verfügung stellen zu können. Durch das Gesetz wird auch eine genaue Pflicht zur Meldung von unerwünschten Reaktionen bzw. Nebenwirkungen, die bei den Empfängern von menschlichen Zellen und Geweben auftreten, geschaffen. Derzeit bestehen für die Gewinnung und die Verarbeitung von menschlichen Zellen und Geweben unterschiedliche Rechtsgrundlagen bzw. teilweise keine konkreten Regelungen. So gelten für die Entnahme von Geweben und Zellen ausschließlich die allgemeinen Anforderungen für medizinische Eingriffe. Für die Verarbeitung, Lagerung und Verteilung von Zellen und Geweben gelten derzeit die arzneimittelrechtlichen Bestimmungen der Arzneimittelbetriebsordnung 2005 (AMBO), ohne aber adäquate spezifische Regelungen zu enthalten. Im Detail enthält das Gesetz Regelungen zu folgenden Bereichen: &#8226; Anforderungen für Entnahmeeinrichtungen (Meldeverpflichtung) &#8226; Anforderungen für Gewebebanken (Bewilligungspflicht) &#8226; Schutzbestimmungen für Spender &#8226; Qualitätsanforderungen für die Entnahme bzw. für die Verarbeitung, Lagerung oder Verteilung von menschlichen Zellen und Geweben &#8226; Meldeverpflichtungen für unerwünschte Reaktionen und unerwünschte Zwischenfälle (Vigilanzsystem) &#8226; Inspektionen von Entnahmeeinrichtungen und Gewebebanken Österreich beschließt neues Gewebesicherheitsgesetz

Wiener MA 48 eröffnet Kunststoffsortieranlage

Damit aus den getrennt in den gelben Tonnen gesammelten Plastikflaschen wieder neue Plastikflaschen hergestellt werden können, ist ein möglichst sortenreines Ausgangsprodukt notwendig. Dafür sorgt die nun von der MA 48 eröffnete Kunststoffsortieranlage in Wien-Donaustadt. Wiener MA 48 eröffnet Kunststoffsortieranlage <% image name="Pet2Pet_Flakes" %><p> <small> Aus den gebrauchten PET-Flaschen werden rezyklierfähige Flakes. Die diesbezüglich modernste Anlage Europas sorgt für die optimale Verwertung. </small> Mit der "modernsten Sortieranlage Europas" trägt die MA 48 wesentlich zum erfolgreichen Bottle-to-Bottle-Recycling bei. Die von der Wiener Kommunal Umweltschutzprojekt GmbH (WKU) im Auftrag der MA 48 geplante und in 9 Monaten errichtete Anlage erforderte eine Investition von 4,5 Mio €. Bis zu 4 t/h, insgesamt 24.000 t/Jahr, können in der Kunststoffsortieranlage behandelt werden. Die Errichtung der Anlage erfolgte auf Ausschreibung durch die ARGEV Verpackungsverwertungs-GmbH, einem Partner im ARA-System. Die neue Kunststoffsortieranlage weist mit einer Länge von knapp 140 m und einer Höhe von 16 m beeindruckende Dimensionen auf. In einem ersten Schritt werden die Kunststoffverpackungen von Begleitstoffen befreit: Ein zweistufiges Sieb entfernt nicht stofflich verwertbare Kleinteile (kleiner als 40 mm) und große Teile (Folien, Kanister). Auch Metalle - in Niederösterreich werden Metall und Plastik im "Gelben Sack" gemeinsam gesammelt - werden ausgesondert, magnetische Metalle mit einem Überbandmagneten ausgehoben, nicht magnetische aber elektrisch gut leitfähige Buntmetalle (Kupferdrähte, Aludosen) via Buntmetallabscheider ausgeworfen. Für die Plastikflaschen geht es mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3 m/sek weiter Richtung Wiederverwertung. Von eventuell verbliebenen Reststoffen befreit werden sie perforiert und platt gedrückt, damit sie auch bei hohen Geschwindigkeiten flach auf den Förderbändern liegen bleiben. In der Automatik-Sortierstation werden die verbliebenen Kunststoffe mit Licht angestrahlt; die Nahinfrarotsensoren identifizieren aufgrund des spezifischen Spektrums des reflektierten Lichts die jeweilige Materialart (PET, HDPE). Im selben Arbeitsschritt werden mittels Farbsensoren auch die Farben erkannt. Mittels Druckluftdüsen können in Sekundenbruchteilen die gesuchten Teile ausgeblasen werden. Nach erfolgtem Sortiervorgang erhält man die Fraktionen PET (Polyethylenterephthalat) in 3 Farben (blau, grün und transparent) und verschiedene HDPE (Hochdichtes Polyethylen). Diese Wertstoffe werden in 4 großen Abwurfboxen gesammelt und zu Ballen gepresst. Diese gelangen zur Materialrückgewinnung in verschiedene Recyclingbetriebe, wo sie zerkleinert und in einem mehrstufigen Recyclingprozess aufbereitet werden. <small> <b>In Wien</b> stehen mehr als 10.000 Behälter für die Sammlung von Kunststoffverpackungen bereit. Gesammelt werden PET-Flaschen, Flaschen für Wasch- und Putzmittel, Plastik-Flaschen für Körperpflegemittel, Plastik-Flaschen für Lebensmittel und andere Plastikflaschen. </small>

Depression: Affectis beginnt Phase II mit Cimicoxib

Die Münchner <a href=http://www.affectis.com>Affectis Pharmaceuticals</a> überprüft nun in einer klinischen Phase-II-Studie die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Cimicoxib bei der Depressions-Behandlung. Der erste Patient wurde in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München in die Behandlung eingeschlossen. <% image name="Affectis_Logo" %><p> Die doppelblinde, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie soll insgesamt 134 Patienten umfassen und wird in mehreren Studienzentren in Deutschland durchgeführt. Der primäre Studienendpunkt ist eine klinisch relevante Verbesserung auf der Hamilton Depression Rating Scale. <b>Cimicoxib</b> ist ein selektiver COX-2 Inhibitor, der von Affectis zur Behandlung von Depression und Schizophrenie entwickelt wird. Affectis hat Cimicoxib zu Beginn dieses Jahres von Palau Pharma einlizenziert. In 5 klinischen Studien mit insgesamt 261 Patienten konnte bereits gezeigt werden, dass Cimicoxib ein gutes Sicherheitsprofil besitzt. Darüber hinaus hat die Substanz in einer von Palau Pharma durchgeführten Phase-II-Studie im Bereich post-operativer Schmerzen auf 3 Dosisstufen Wirksamkeit gezeigt. Depression: Affectis beginnt Phase II mit Cimicoxib

Merck KGaA regelt Erbitux-Vermarktung in Japan

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> hat eine Vereinbarung mit <a href=http://www.imclone.com>ImClone Systems</a> und <a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung des monoklonalen Antikörpers Erbitux (Cetuximab) in Japan für den Fall einer Zulassung durch die japanische Zulassungsbehörde PMDA geschlossen. <% image name="Erbitux" %><p> Gemäß der Bedingungen des Abkommens werden Merck, ImClone Systems und Bristol-Myers Squibb das Produkt in Japan gemeinsam unter dem Markennamen Erbitux zur Behandlung des metastasierenden Kolorektalkarzinoms (CRC) sowie sonstiger Tumorarten, deren Therapie die Parteien verfolgen wollen, vermarkten. Merck und Bristol-Myers Squibb werden ihren jeweiligen Außendienst in Japan nutzen, und die 3 Unternehmen werden die Entwicklungs- und Vertriebskosten sowie die infolge der Vereinbarung erzielten Erträge teilen. Merck Serono Japan wird das Produkt vertreiben und die Umsätze für die Kooperation verbuchen. Im Rahmen des Abkommens wird Merck 50 % der Gewinne oder Verluste von den Produktumsätzen in Japan erhalten. Imclone Systems und Bristol-Myers Squibb werden je 25 % der Gewinne oder Verluste der Erbitux-Umsätze in Japan bekommen. Imclone Systems wird zusätzlich von Merck 4,75 % der gesamten Nettoumsätze von Erbitux in Japan an Lizenzgebühren erhalten. Merck, ImClone Systems und Bristol-Myers Squibb beantragten heuer die Zulassung von Erbitux zur Behandlung von Patienten mit mCRC bei der PMDA. Die Einreichung basierte auf Ergebnissen von Studien, die in Europa, Nordamerika und Japan durchgeführt wurden. Erbitux ist der erste den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) hemmende monoklonale Antikörper, für den in Japan ein Zulassungsantrag eingereicht wird. <small> <b>In Japan</b> ist die Inzidenz von Kolorektalkarzinomen in den letzten 50 Jahren markant gestiegen. Kolorektalkarzinome sind die zweithäufigste Krebsart nach Magenkarzinomen und entstehen jährlich &Oslash; bei 95.651 Menschen. Bei etwa 25 % der japanischen Patienten mit Kolorektalkarzinom kommt es zur Metastasierung. Erbitux wurde im Dezember 2003 zuerst in der Schweiz für die Behandlung von Patienten mit metastasierendem Kolorektalkarzinom zugelassen. In den USA wurde es im Februar 2004 von der FDA zugelassen, gefolgt von der EMEA im Juni 2004. </small> Merck KGaA regelt Erbitux-Vermarktung in Japan

Eppendorf übernimmt New Brunswick Scientific

<a href=http://www.eppendorf.de>Eppendorf</a> wird für 110 Mio $ alleiniger Anteilseigner von New Brunswick Scientific (<a href=http://www.nbsc.com>NBS</a>). NBS ist auf innovative Systeme für Zellwachstum, -detektion und -lagerung spezialisiert. Eppendorf übernimmt New Brunswick Scientific <% image name="Eppendorf_Logo" %><p> NBS wurde 1946 gegründet und beschäftigt heute weltweit mehr als 400 Mitarbeiter. 2006 erzielte NBS einen Umsatz von 75 Mio $ mit dem Verkauf von biologischen Mischern, Fermentern, Bioreaktoren, CO<small>2</small>-Inkubatoren und Tieftemperatur-Kühlgeräten. NBS hat Fertigungsstätten in den USA und Großbritannien sowie Verkaufs- und Serviceorganisationen in Nord-Amerika, Europa und Asien. <% image name="New_Brunswick_Logo" %><p> Während der Schwerpunkt von Eppendorf in der Forschung und Biotechnologie liegt, bietet NBS zusätzliche Kompetenzen im Bereich pharmazeutische Industrie und mikrobiologische Anwendungen. Diese Kombination von Stärken eröffnet ausgezeichnete Geschäftspotenziale. Beide Firmen besitzen Produkt-Portfolios für die Pharmaindustrie und Life Science Forschung, die sich ergänzen und zu kompletten Systemlösungen kombiniert werden können.

Pipelife nimmt Produktion in Russland auf

<a href=http://www.pipelife.com>Pipelife</a>, einer der führenden Hersteller von Kunststoffrohren und -fittingen, hat in seinem neuen Werk im russischen Zhukov die Produktion aufgenommen. <% image name="Pipelife_Russland" %><p> <small> Pipelife-CEO Miguel Kohlmann bei der Eröffnung. </small> Das neue Werk befindet sich 130 km südwestlich von Moskau in einer der Regionen mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Europa. Hier wird Pipelife eine umfangreiche Palette von Kunststoffrohrsystemen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Haustechnik herstellen. Das Werk wird Polypropylen-, Polyethylen- und PVC-Produkte nach dem neuesten Stand der Technik produzieren und so den wachsenden Bedarf an diesen Produkten in Russland decken. Zunächst werden rund 60 Mitarbeiter dort tätig sein. Die offizielle Eröffnung des Werks erfolgt im ersten Halbjahr 2008. <small> <b>Pipelife</b> betreibt als Joint-venture zwischen Wienerberger und Solvay 30 Werke in 29 Ländern und beschäftigt 2.800 Mitarbeiter. Der Proforma-Umsatz belief sich 2006 auf 823 Mio €. </small> Pipelife nimmt Produktion in Russland auf

Neues Gerät zur Echtzeitmessung von Nanopartikeln

Neu bei <a href=http://www.iag.co.at>IAG</a>: Der AeroTrak 9000 Nanopartikel-Aerosolmonitor ermittelt die Oberflächengröße von Nanopartikel-Aerosolen, die sich in der Lunge ablagern können. Diese Ermittlung findet nach den Ablagerungskurven der ICRP für trachiobronchiale und alveoläre Zonen der Lunge statt. Neues Gerät zur Echtzeitmessung von Nanopartikeln <% image name="AeroTrak" %><p> <small> AeroTrak 9000: Tragbarer Diffusionsauflader mit Elektrometer zur Echtzeitmessung der Oberflächenkonzentration. </small> Physiker und Werkstoffkundler definieren Nanopartikel mit einer Größe zwischen 1 und 100 nm (0,001 bis 0,1 µm). Partikel in diesem Größenbereich können in allen Bereichen der Atemwege abgelagert werden. Nanopartikel sind zu klein, um mit herkömmlichen Messmethoden auf der Massenbasis detektiert zu werden. Jüngste Forschungen haben auch bewiesen, dass die Oberflächengröße der Nanopartikel stark mit ungünstigen Effekten auf die Gesundheit in Zusammenhang steht. Der AeroTrak 9000 Nanopartikel-Aerosolmonitor ist ein leicht zu verwendendes, mit Farb- und Touchscreendisplay ausgestattetes Gerät mit Datenausgabe in Echtzeit, Statistik über 8-h zeitgewichteten Durchschnitt (TWA), Minimum, Maximum und &Oslash; Oberflächenkonzentrationen. Auch die Programmierung eigener Messprotokollen ist möglich. Der Datenspeicher und die lange Laufzeit mit Batterie machen den AeroTrak 9000 ideal für Belastungsmessungen an Arbeitsplätzen, ausgedehnte Messreihen in Arbeitszonen sowie für Forschungsstudien.

Nawaro-Polyamid: Ultramid BALANCE

Ein vor mehr als 50 Jahren von der <a href=http://www.basf.de>BASF</a> entwickelter Werkstoff – ein Polyamid auf Basis Sebacinsäure – erlebt eine Renaissance. Das Polyamid 6.10 namens Ultramid BALANCE besteht zu etwa 60 % aus Sebacinsäure, die aus Rizinusöl gewonnen wird. <% image name="BASF_Ultramid_Balance" %><p> Der neue alte Werkstoff vereint eine für Polyamide relativ geringe Dichte mit guter Kaltschlagzähigkeit und ist durch seine geringe Wasseraufnahme sehr dimensionsstabil. Damit kann er nicht nur in klassischen PA 6-Anwendungen eingesetzt werden, sondern auch dort, wo die Verwendung von PA 6 bisher an Grenzen stieß. <small> <b>Rizinusöl</b>, auch Kastoröl (engl. castor oil) genannt, wird aus den Samen des Wunderbaumes (Rizinus Communis) gewonnen. Seit Jahrtausenden wird Rizinusöl für Heilmittel verwendet, es findet aber auch seit langem bei technischen Ölen, Kosmetika, Beschichtungen und Hydraulikölen Einsatz. Hauptanbaugebiete sind Indien, Brasilien und China. </small> Nawaro-Polyamid: Ultramid BALANCE

"Pan-San": Zucker ohne Diabetes-Risiko

Jobst Krauskopf hat einen Wirkstoffkomplex in Molke entdeckt, aus dem natürlicher und laktosefreier Zucker entwickelt werden kann, der ohne Diabetes-Risiko künftig herkömmliche Süßungsmittel in Lebensmitteln ersetzen könnte. Für die weitere Entwicklungsarbeit an "PanSan" werden nun Investoren gesucht. <% image name="Insulinproduzierende_Betazellen_der_Bauchspeicheldruese" %><p> <small> Bei den an Diabetes leidenden Versuchstieren, die mit dem Wirkstoff aus der Molke gefüttert wurden, regenerierten sich die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. </small> In einer Versuchsreihe mit Ratten am Institut für Diabetes in Karlsburg, Deutschland, wurde entdeckt, dass die Testsubstanz das Auftreten und Fortschreiten von Glukosetoleranzstörungen, die letztlich zu Insulin-Resistenz und damit zu Diabetes Typ 2 führen, verzögert bzw. verhindert. An der Testsubstanz wurden biologische Regelmechanismen optimiert. Die besondere Wirkung von "PanSan" in Bezug auf Diabetes ist bisher in einer Tierstudie und biochemischen Tests nachgewiesen. Für die Entdeckung sind Patente angemeldet, die Rechte daran hat die S.u.K. Beteiligungsgesellschaft mbH Wien erworben. Die ungewöhnliche Wertigkeit wird vom Fraunhofer-Institut bescheinigt, das in einem Innovations-Check dem Projekt größtes Erfolgspotenzial zuerkennt. "Pan-San": Zucker ohne Diabetes-Risiko

TU Wien arbeitet an neuem Dopingnachweis

In Zeiten der Biosimilars wird es auch schwieriger, den Unterschied zwischen körpereigenem und biosynthetisch erzeugtem Erythropoetin (EPO) - eines der gebräuchlichsten Dopingmittel - nachzuweisen. Chemiker der TU Wien erarbeiten mit dem ARC Seibersdorf, basierend auf MALDI-Massenspektrometrie, ein neues Analysenverfahren, um den Dopingsündern auf die Spur zu kommen. TU Wien arbeitet an neuem Dopingnachweis <% image name="Proteinprobe_mit_EPO-Spritzen" %><p> "Mit der MALDI-Massenspektrometrie, ein Verfahren, das zur zerstörungsfreien Desorption/Ionisierung von großen Molekülen, insbesondere Biopolymeren eingesetzt wird, vergleichen wir die täuschend ähnliche, 'humanisierte' Form von EPO mit der körpereigenen Substanz. Die 2 Proben unterscheiden sich entweder im Aufbau der Aminosäureketten und/oder der dazugehörigen Zuckerketten. Je nachdem, welche Struktur diese Zuckerketten haben und an welcher Stelle sie gebunden sind, erkennen wir, ob es sich um natürliches oder biosynthetisches EPO handelt", erläutert Günter Allmaier vom Institut für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien. Bisherige Methoden wie die isoelektrische Fokussierung weisen mehrere Schwächen auf. Zunächst benötigt man bis zum Erhalt des Testergebnisses 2-3 Tage. Die Methode gilt darüber hinaus als schwer automatisierbar und basiert auf Antikörpern, die EPO im Urin zwar nachweisen können, aber mitunter zu wenig spezifisch sind und die Struktur nicht genau genug detektieren. Allmaier und seine Mitarbeiter konzentrieren sich nun auf die Suche nach geeigneten Analysenstrategien, die rekombinantes EPO direkt im Urin nachweisen können. Eine "Lab-on-Chip-Technologie" soll mit der laserbasierenden Flugzeitmassenspektrometrie verbunden werden. Nach anschließender Testphase rechnet Allmaier, dass das Verfahren etwa 2009 zur Patentreife gelangen könnte und eine wertvolle Unterstützung im Anti-Dopingkampf liefern würde. "Der wesentlichste Punkt an unserer Strategie ist, dass wir ein Verfahren entwickeln, mit dem das EPO-Molekül selbst nachgewiesen wird. Alle anderen Vorgehensweisen waren bisher indirekt", so Allmaier. <small> <b>EPO-Präparate</b> erhöhen die Produktion roter Blutkörperchen, die ihrerseits wiederum mehr Sauerstoff im Blut transportieren. Der Organismus wird dadurch leistungsfähiger. Daher wurde EPO bereits seit Ende der 1980iger Jahre als Dopingmittel vor allem in Ausdauersportarten wie dem Radsport missbraucht. </small>

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