Archive - Okt 4, 2007

Biodieselanlage in Hohenau eröffnet

Niederösterreichs Landesvize Ernest Gabmann eröffnete nach rund einjähriger Bauzeit am ehemaligen Gelände der Zuckerfabrik Hohenau/March die erste Ausbaustufe der neuen Biodieselfabrik der <a href=http://www.abidag.at>ABID AG</a>. Die Anlage hat eine Kapazität von 50.000 t Biosprit pro Jahr und wird mit Raps- und Sonnenblumenöl sowie Altspeisefetten bestückt. <% image name="ABID_Hohenau" %><p> Manfred Krutak, der Vorstandsdirektor der ABID AG, betont, dass die Ortswahl erst nach genauer Prüfung aller Standortvarianten gefallen sei und die vom Land Niederösterreich zugesicherte unbürokratische Projektabwicklung mit raschen Bewilligungen wichtig gewesen für das Projekt gewesen seien. Ab 2008 soll die Produktion der Biodieselanlage auf 100.000 t erhöht werden. Das bisherige Investitionsvolumen beträgt 13,5 Mio €, für den Vollausbau werden weitere 7 Mio € investiert. Auch die Arbeitsplätze werden sich von derzeit 20 auf 35 erhöhen. Der Biokraftstoff soll an Spediteure und Landwirte im In- und Ausland verkauft werden. Biodieselanlage in Hohenau eröffnet

Uni Stuttgart entwickelt holografische Pinzette

Das Institut für Technische Optik (ITO) der Uni Stuttgart entwickelte erstmals ein kombiniertes Einfang- und Bearbeitungssystem für mikroskopische Objekte, das komplett holografisch gesteuert wird. Das Werkzeug erlaubt es, Zellen dreidimensional und höchst präzise zu bewegen, zu rotieren oder zu zerstören. Uni Stuttgart entwickelt holografische Pinzette <% image name="Blutkoerperchen_Hologramm" %><p> <small> Menschliches rotes Blutkörperchen, das zunächst mit der holographischen Pinzette bewegt und dann (rechts) zerstört wurde. </small> Optische Pinzetten nutzen die Möglichkeit, mittels Licht einen Impuls auf ein Objekt zu übertragen und damit Kräfte wirken zu lassen. Ein zweiter Weg sind Laserskalpelle, bei denen man die Energie des Lichts zum Schneiden, Verschmelzen oder Zerstören verschiedenster Materialien einsetzt. Kombiniert lassen sich beide Methoden in vielen modernen Technologiebereichen wie der Mikro- oder Nanotechnik und den Lebenswissenschaften einsetzen. Dabei werden die Lichtfelder in konventionellen Systemen mechanisch, in der Regel mit Spiegeln, bewegt. Arbeitet man mit mehreren Zellen gleichzeitig, stößt dies jedoch schnell an Grenzen. Hier sollen holografisch gesteuerte Systeme Abhilfe schaffen: Durch den Einsatz eines hochauflösenden dynamischen Lichtmodulators als Hologramm lässt sich eine nahezu beliebige Anzahl von Einfang- oder Bearbeitungslichtfeldern erzeugen, die völlig unabhängig voneinander dreidimensional bewegt werden können. Die so erzeugten Lichtpunkte sind auf wenige Nanometer genau steuerbar. Neben einer 3D-Bewegung lassen sich Zellen auch gezielt rotieren oder kippen. Die Berechnung der Hologramme erfolgt - auch für große Fallzahlen - in Videoechtzeit auf einem konventionellen PC. Das nun entwickelte Kombinationswerkzeug für das Einfangen und die Bearbeitung von Mikroobjekten, das komplett holografisch gesteuert wird, arbeitet im zellschonenden nahen Infrarotbereich bei einer Wellenlänge von 1.064 Nanometern. Das holografische Mikroskalpell hingegen wird im nahen Ultraviolettbereich bei 355 Nanometern betrieben. Die Kombination aus holografisch gesteuerter Pinzette und holografischem Mikroskalpell ist günstiger und genauer als vergleichbare mechanische Systeme. Gerade bei automatisierten Anwendungen in der biomedizinischen Diagnostik dürfte das Werkzeug deshalb großes Zukunftspotenzial haben. So könnte ein computergesteuertes System mit Hilfe der Bildverarbeitung in einer Blutprobe relevante Zellen erkennen, diese mit der holografischen Pinzette isolieren und schließlich mit verschiedenen biochemischen und optischen Verfahren (etwa der Spektroskopie) weiterverarbeiten. Weitere Anwendungsmöglichkeiten zeichnen sich im Bereich der Mikrochemie ab.

Brustkrebs-Prognose dreidimensional

Die Dichte des weiblichen Brustgewebes hat Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. Constanza Lampasona forscht an der <a href=http://www.iris.uni-stuttgart.de/forschung/projekte/3d_dig.html>Uni Stuttgart</a> an einer Weiterentwicklung der digitalen Mammographie, die es erlaubt, die Brustdichte über ein rechnergestütztes Verfahren zu ermitteln und zu visualisieren. <% image name="3D_Brustkrebsdiagnose" %><p> <small> 3D-Darstellung des Drüsengewebeanteils © Uni Stuttgart </small> Die Brustdichte beschreibt den Prozentsatz des Brustbereichs mit dichter Struktur und hat gegenüber anderen Risikofaktoren den Vorteil, dass man sie quantitativ bestimmen kann. Klassifiziert wird sie nach den so genannten Wolfe-Kategorien: Je höher die Dichte, so die Vermutung, desto höher ist das Erkrankungsrisiko. Bisherige Berechnungsmethoden ermittelten den Prozentsatz des Drüsengewebes aus 2D-Sicht. Dies berücksichtigt allerdings nur einen Teil des Phänomens. Dagegen betrachtet Lampasona, die als Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung bei Dieter Roller promoviert, die Brustzusammensetzung als eine dreidimensionale mammographische Dichte. Gemeint ist damit der Anteil des Bildes, der bei einer Röntgenaufnahme mit strahlenundurchlässigem, also dichtem Gewebe besetzt ist. Gesucht sind letztendlich die Mengenanteile unterschiedlicher Gewebe in einem radiographischen Bild, die der tatsächlichen Zusammensetzung der Brust entsprechen. Damit die Patientenaufnahmen über die Jahre hinweg verglichen werden können, müssen die Röntgenbilder zunächst in eine standardisierte Darstellung konvertiert werden. Hierzu entwickelte Lampasona eine Methode, die es ermöglicht, die Entstehung und Bedeutung der verschiedenen Graustufen eines Bildes zu interpretieren und Rückschlüsse auf die Kombination der Gewebe zu ziehen. Zudem wird das Bild in seine konstituierenden Teile (Brust, Brustmuskel und Hintergrund) segmentiert und der Brustrand als Luftlinie zwischen Brust und Hintergrund markiert. Um die Diagnose zu vereinfachen, werden die Daten visualisiert. Dabei werden die Bereiche je nach ihrem Anteil an Drüsengewebe unterschiedlich eingefärbt. Bei entsprechender Farbwahl kann der Arzt auf einen Blick die dichteren Zonen identifizieren und der Vergleich von Bildern wird vereinfacht. Die neuen Methoden werden in Kooperation mit dem Institut für Mammadiagnostik in Esslingen erprobt. Durch die Analyse und den Vergleich der Bilder und Bildreihen soll es möglich werden, charakteristische Änderungen automatisch zu detektieren. Damit könnte der Risikofaktor Brustdichte wesentlich effizienter beobachtet und die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, besser abgeschätzt werden. Brustkrebs-Prognose dreidimensional

Neue Methode lässt Zellatmung online messen

Eine neuartige Methode, um die Herstellung von Biopharmazeutika zu optimieren, hat das <a href=http://www.fh-aachen.de/zellkultur.html>Institut für Nano- und Biotechnologien</a> in Aachen entwickelt. Sie soll künftig die Steuerung der Nährstoffzufütterung im Bioreaktor erleichtern. Neue Methode lässt Zellatmung online messen <% image name="Laborfermenter" %><p> <small> Laborfermenter zur Kultivierung tierischer Zellkulturen im Labor für Zellkulturtechnik des Instituts für Nano- und Biotechnologien an der FH Aachen. © FH Aachen </small> Die unter der Leitung von Manfred Biselli im Labor für Zellkulturtechnik der FH Aachen in Kooperation mit <a href=http://www.hitec-zang.de>HiTec Zang</a> entwickelte Fütterungsstrategie beruht auf der kontinuierlichen Messung der Atmungsaktivität der Zellen. Während des Wachstums verbrauchen die Zellen das vorhandene Substrat und den Sauerstoff im Fermenter und produzieren gleichzeitig u.a. CO2. Anhand der gemessenen Sauerstoff- und CO2-Werte lässt sich der Respirationskoeffizient (RQ) ermitteln, mit dem sich der Stoffwechselzustand der Zellen beurteilen lässt - ob also die Zellen noch mit ausreichend Substrat versorgt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen wird dann die Zufütterungsrate neu berechnet und angepasst. Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, wo in regelmäßigen Abständen Proben im laufenden Fermentationsprozess entnommen und mit externen Geräten untersucht werden müssen, führt das Online-Verfahren zu einer signifikant erhöhten Produktionsrate. So kann man einen optimalen Stoffwechselzustand der Zellen und eine optimale Produktionsrate des pharmazeutischen Proteins sicherstellen. <small> <b>Großindustriell</b> werden Biopharmazeutika in Rührkesselreaktoren mit einem Volumen von bis zu 15.000 l mit Zellkulturen produziert. In einem solchen Bioreaktor produzieren die Zellen die gewünschten Proteine und verbrauchen dabei das Substrat. Ist zu wenig Substrat im Reaktor vorhanden, sinkt nicht nur die Produktivität der Zellen, sondern auch die pharmakologische Qualität des gewonnenen Pharmaproteins. Durch Nachfütterung von Substrat kann man diesen Produktionseinbruch verhindert. Die Steuerung oder gar Regelung der Nährstoffzufütterung in einen Bioreaktor ist dabei eine große Herausforderung. </small>

ARC bringen Schimmelsporen-Test auf den Markt

Schimmelsporen verursachen rund ein Drittel aller Allergien - und rund ein Drittel der Wohnungen in Österreich sind durch Schimmelsporen belastet. Die Austrian Research Centers (<a href=http://www.arcs.ac.at>ARC</a>) haben nun mit <a href=http://www.aqa.at>AQA</a> einen Raumlufttest auf den Markt gebracht, der es erlaubt, die Luftgüte in der Wohnung oder am Arbeitsplatz einfach und schnell zu ermitteln. ARC bringen Schimmelsporen-Test auf den Markt <% image name="ARC_Schimmelsporentest" %><p> <small> Die Raumluft kann durch Schimmelbefall extrem belastet sein. Oft versteckt sich die Schimmelquelle unter Fußböden, hinter Schränken und Wandverbauten oder unter einer Schicht frischer Farbe. Der neue Test belegt das schnell und einfach. </small> "Das Verfahren garantiert stabile und präzise Testergebnisse, die Anwenderfreundlichkeit war oberstes Ziel in der Entwicklung", erklärt Georg Haberhauer, der den ARC-Bereich Health Technologies leitet. Der Schimmeltest wird via dm drogerie markt allen Haushalten verfügbar gemacht und nach Durchführung der Messung per Post ins Auswertungslabor der ARC geschickt. Von der Durchführung des Tests durch den Konsumenten im betroffenen Raum bis zum Erhalt der Testergebnisse vergehen rund 10 Tage. Die Testbox enthält 3 Petrischalen mit einem speziell entwickelten Nährboden. Eine Schale wird nahe der (vermuteten) Schimmelquelle aufgestellt. Die anderen beiden möglichst weit entfernt im selben Raum, bzw. im Außenbereich, also etwa am Fensterbrett. Der Raum soll zuvor 6 h nicht gelüftet werden und sollte während der Testphase möglichst nicht betreten werden, damit die Ergebnisse nicht verfälscht werden. Nach mindestens 4 h werden die Schalen wieder eingesammelt und verschlossen. Die Testbox kann in den Briefkasten geworfen oder bei der Post abgegeben werden und wird direkt ins Testlabor geschickt, wo die Auswertung erfolgt.

Österreichs Gesundheitssystem ist Europa-Spitze

Dem Euro Health Consumer Index (<a href=http://www.healthpowerhouse.com>EHCI</a>) 2007 zufolge verfügt Österreich über das konsumentenfreundlichste Gesundheitssystem Europas. Dieses Lob aus Brüssel hat Österreich im Vergleich unter 29 europäischen Ländern erhalten. Österreichs Gesundheitssystem ist Europa-Spitze <% image name="Arztschild" %><p> Österreichs Gesundheitssystem hat in den 5 bewerteten Kategorien - Patientenrechte und Patienteninformation, Wartezeiten für klassische Behandlungen, Heilungserfolge, die Großzügigkeit des Systems und Arzneimittelzugang - 806 von 1.000 möglichen Punkten erreicht und liegt damit deutlich vor Holland, Frankreich, Schweiz und Deutschland an erster Stelle. Der Euro Health Consumer Index wurde erstmals 2005 veröffentlicht. Österreich hat gewaltig aufgeholt und die beiden bisherigen Sieger (Niederlande 2005 und Frankreich 2006) überholt. Erich Laminger, der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, sieht diesen Erfolg "als Bestätigung für die Richtigkeit der in den vergangenen Jahren gemeinsam mit und von der Bundesregierung eingeleiteten Reformmaßnahmen". Jetzt gelte es, im österreichischen Gesundheitssystem insbesondere die Zuständigkeitsgrenze zwischen intramuralem und extramuralem Bereich aufzuweichen. "Vorrangiges Reformziel ist die Beseitigung von Schnittstellen und Entwicklung von Nahtstellen, insbesondere auch zwischen ambulanter und stationärer Leistungserbringung. Es ist unstrittig, dass heute an den Schnittstellen oftmals enorm leidensvermehrende und jedenfalls kostenintensive Effizienzverluste auftreten", so Laminger. Im aktuellen Regierungsprogramm findet sich dazu bereits ein Bekenntnis zum Ausbau der integrierten Versorgung und der gemeinsamen Steuerung im Gesundheitswesen. Erste konkrete Schritte zur Erreichung dieser Zielsetzung wurden durch die Schaffung neuer Struktur- und Finanzierungsmodelle im Rahmen der Gesundheitsfonds schon durch die vorangegangene Regierung möglich gemacht, weitere sollen jetzt folgen.

Evonik erweitert Alkoholat-Kapazitäten

<a href=http://www.evonik.de>Evonik Industries</a> wird eine Anlage zur Herstellung von Alkoholaten am Standort Mobile (Alabama) bauen. Die Anlage ist auf eine Kapazität von 60.000 t ausgelegt, soll Anfang 2009 ihren Betrieb aufnehmen und Kunden im gesamten NAFTA-Raum beliefern. Evonik erweitert Alkoholat-Kapazitäten <% image name="Degussa_Biodiesel" %><p> Im darauffolgenden Jahr ist die Inbetriebnahme einer weiteren Anlage in Brasilien vorgesehen, um den gesamten Kontinent Südamerika zu beliefern. Evonik verstärkt mit diesen Investitionen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ihr Engagement bei der Herstellung alternativer Energieformen aus nachwachsenden Rohstoffen. Alkoholate werden als Katalysatoren in der Biodieselproduktion benötigt. Mit ihrem Spezialkatalysator zur Herstellung von Biodiesel ist Evonik im Geschäftsfeld Chemie bereits heute Weltmarktführer. Bisher betreibt der Geschäftsbereich eine Anlage zur Herstellung von Alkoholaten am deutschen Standort Lülsdorf bei Köln. Mit rund 800 Mitarbeitern gehört Mobile zu den größten Standorten von Evonik außerhalb Deutschlands und ist der größte in Nordamerika. Mitte der 1970er Jahre begann das Unternehmen mit dem Bau des dortigen Produktionsstandortes. 7 der 14 Geschäftsbereiche von Evonik betreiben dort Anlagen; zudem sind mehrere Servicebereiche in Mobile vertreten. <small> <b>Durch den Katalysator von Evonik</b>, eine gebrauchsfertige Mischung aus Natriummethylat und Methanol, entsteht aus den nativen Ölen – über den chemischen Prozess der Umesterung – Fettsäuremethylester oder eben Biodiesel. Vorteile des Katalysators von Evonik sind die hohe Ausbeute und die Reinheit des zusätzlich anfallenden Rohglycerins. </small>