Archive - Aug 1, 2007

BASF und CogniTek unterzeichnen F&E-Abkommen

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> und <a href=http://www.cognitek.com>CogniTek</a> wollen gemeinsam prüfen, ob die kombinierte Anwendung von überkritischem CO<small>2</small> und ionischen Flüssigkeiten besonders effiziente Verfahren zur Verwendung von Niedertemperatur-Wärmequellen für die Stromerzeugung hervorbringt. <% image name="Schott_Receiver" %><p> <small> Die Wärme aus Sonnenkollektoren könnte mit Hilfe von überkritischem CO2 und ionischer Flüssigkeiten künftig auch zur Stromerzeugung verwendet werden. </small> Das Ergebnis wäre ein kombiniertes Stromerzeugungssystem, das die Wärme mit vergleichsweise niedrigen Temperaturen - etwa aus Solarwärme, Geothermie, Verbrennungsabwärme und Niedertemperatur-Kreisläufen in bestehenden Kraftwerken - nutzt und so integrierte Heizungs- und Kühlungsnebenprodukte mit erheblichen Energieeinsparungen generieren kann. Ionische Flüssigkeiten sind eine vergleichsweise neue Klasse attraktiver Hochleistungsflüssigkeiten, die in der Regel nicht entflammbar oder flüchtig sind und eine hohe Hitzebeständigkeit aufweisen. BASF nutzt die ionischen Flüssigkeiten bereits in ihrer BASIL-Technologie, die bei der Verarbeitung von Zellulose (Cellionic) und Metallen sowie der Extraktionsdestillation, der Flüssig-Flüssig-Extraktion und der Entfernung von Säuren verwendet wird. BASF bietet die ionische Flüssigkeiten sowohl in kleinen Grammmengen als auch im Tonnenmaßstab an. BASF und CogniTek unterzeichnen F&E-Abkommen

Ersatz von Tierversuchen durch Hepatozytenkulturen

Die Schweriner <a href=http://www.primacyt.de>Primacyt</a> und die Frankfurter <a href=http://www.prolytic.de>Prolytic</a> kooperieren bei der Prüfung chemischer Substanzen an Zellkulturen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den unter optimalen Bedingungen durchgeführten Untersuchungen an Hepatozytenkulturen eine effiziente Analytik folgen zu lassen und damit Tierversuche zu reduzieren. Ersatz von Tierversuchen durch Hepatozytenkulturen <table> <td><% image name="Primacyt_Logo" %></td> <td><% image name="Prolytic_Logo" %></td> </table> In der Entwicklung von Medikamenten sind Untersuchungen erforderlich, welche die Aufnahme, Verteilung und den Metabolismus des Wirkstoffs im Körper wie auch in der Zelle charakterisieren. Werden durch den Wirkstoff relevante Abbauenzyme beeinflusst, das heißt besteht eine Enzyminduktion oder -inhibition? Oder entstehen Interaktionen zwischen verschiedenen Wirkstoffen, die den Abbau der Substanz wesentlich beeinflussen? Diese Fragen werden normalerweise von Tierstudien beantwortet. Prolytic und Primacyt arbeiten nun zusammen, um Pharmaunternehmen die Möglichkeit zu bieten, Wirkstoffe an standardisierten humanen und tierischen Hepatozytenkulturen untersuchen zu lassen, sodass Tierversuche in vielen Fällen eingeschränkt oder vermieden werden können. Die Hepatozytenkulturen werden bei Primacyt mit der zu untersuchenden Substanz inkubiert und das Medium später mit Hilfe des Radio-Immuno-Assay oder der neuen HPLC-MS Technologie bei Prolytic untersucht. <small> <b>Prolytic</b> wurde 2002 als MBO der Viatris gegründet. Schwerpunkt des GLP-zertifizierten Unternehmen liegt auf der Bioanalytik und Pharmakokinetik, wobei aber auch Fragestellungen über diese Felder hinaus beantwortet werden können. Eine GMP-Zertifizierung ist geplant. <b>Primacyt</b> startete Anfang 2005 und verfügt mit HEPAC² über serumfreie Hepatozytenkulturen, mit deren Hilfe akute Toxizitätsanalysen durchgeführt werden können. </small>

Lonza investiert in AggreSolve-Technologie

<a href=http://www.lonza.com>Lonza</a> erweitert ihr technologisches Know-how und investiert in AggreSolve, eine innovative Technologie für die Selektion und Entwicklung von Biopharmazeutika. Lonza investiert in AggreSolve-Technologie <% image name="aggresolve_logo" %><p> Ende Juli hat Lonza die AggreSolve-Technologie von <a href=http://www.zyentia.com>Zyentia</a> akquiriert. Die Technologie wird nun in die F&E-Geschäftseinheit für Säugertierzellen von Lonza Biopharmazeutika (LBP) integriert und dort als neuer Funktionsbereich unter dem Namen "Advanced Protein Technologies" geführt. Dieser Bereich wird von Jesús Zurdo geleitet, einem der ursprünglichen Erfinder der Technologie. Advanced Protein Technologies wird ihre Tätigkeit weiterhin in den Labors in Cambridge, UK, fortführen. Die Akquisition dieses Geschäfts unterstützt Lonzas Pläne, "Quality by Design" direkt auf Molekülstufe einzubringen. Diese Pläne verfolgen das Ziel, Verbesserungen in Bezug auf Produktqualität und Sicherheit sowie Erleichterungen in der Produktion zu erreichen. AggreSolve ist eine umfassende in silico Analyseplattform für Proteine, die dazu verwendet wird, Probleme im Bereich der Proteinaggregation zu lösen. AggreSolve wurde mit der Uni Cambridge entwickelt, die wichtigsten Einsatzmöglichkeiten sind: &#8226; das Screening von Proteinen, um Aggregationsprobleme vorauszuberechnen, &#8226; die Berechnung von Sequenzwechseln, die voraussichtlich die Aggregation reduzieren sowie &#8226; die Entwicklung von Aggregationshemmern und -stabilisatoren.

Vielseitigere Antibiotika dank Insekten

Neue Antibiotika gegen Infektionskrankheiten, die von resistenten Bakterien verursacht werden, stehen ganz oben auf der Wunschliste der Ärzte. Forscher der australischen Macquarie University haben nun neue Ansätze im Bioprospecting entwickelt. Vielseitigere Antibiotika dank Insekten <% image name="Bienenkoenigin" %><p> Bioprospecting ist die Suche nach Wirkstoffen, die von lebenden Organismen produziert werden und für medizinische Zwecke einsetzbar sind. Während eine große Anzahl gegenwärtig verwendeter Antibiotika von Bodenmikroben abgeleitet wurden, legen die neuen Erkenntnisse nahe, dass Insekten der Schlüssel für die Entwicklung jener stärkeren und vielseitigeren Antibiotika sind, die im Kampf gegen die heutigen immer resistenter werdenden Bakterien benötigt werden. Sozialen Insekten kommt dabei gegenüber solitären Insekten eine besonders große Bedeutung zu. <b>Denn:</b> Insektenstaaten bieten ideale Bedingungen für die Ausbreitung ansteckender Krankheiten. Sie sind durch Überbevölkerung und geringe genetische Variation gekennzeichnet, was die Übertragung von Krankheiten innerhalb solcher Kolonien schnell ausufern lassen kann. Um unter diesen Bedingungen zu überleben, mussten soziale Insekten Methoden entwickeln, welche die Ausbreitung von Krankheiten aufhalten. Dabei am meisten verbreitet ist die <b>antimikrobielle Sekretion</b>. Auch wenn die antimikrobielle Sekretion als Abwehrmechanismus im Tierreich bekannt ist, wurde nie untersucht, ob diese stärker ist, wenn das Krankheitsrisiko aufgrund der Größe oder des Sozialitätsgrades der Gruppe ansteigt. Die Forscher der Macquarie University testeten ihre Hypothese, dass ein stärkeres antimikrobielles Sekret in größeren und eng verwandten Kolonien gebildet wird. Im Ergebnis konnten sie zeigen, dass eine starke Korrelation zwischen Gruppengröße und dem Grad der genetischen Verwandtschaft auf der einen Seite und verbesserten antimikrobiellen Eigenschaften auf der anderen Seite besteht. Die Wissenschaftler wählten für ihre Untersuchungen Bienen, da diese auf mehreren Ebenen der Sozialitätsstufen von Insekten zu finden sind, die von solitär über semi-sozial bis hin zu hochsozialen Kolonien reichen. <u>Sie entdeckten,</u> dass das antimikrobielle Sekret selbst bei der primitivsten semi-sozialen Bienenart um ein Vielfaches stärker war, als bei einer solitären Art. In weiteren Schritten sollen die Untersuchungen nun auf wirbellose Tiere wie Wespen und Thripse ausgeweitet werden, um zu prüfen, ob das entdeckte Phänomen auch bei anderen Gruppen existiert.

LCA5: Weitere Ursache erblicher Blindheit entdeckt

Forscher rund um Ronald Roepman aus Nijemegen identifizierten ein weiteres Gen für die erbliche Netzhauterkrankung Lebersche kongenitale Amaurose (LCA). Dies eröffnet neue Chancen für eine Gentherapie, die gerade bei LCA als viel versprechend betrachtet wird, da die Krankheit durch eine einzige Mutation ausgelöst wird. <table> <td><% image name="Amaurose1" %></td> <td><% image name="Amaurose2" %></td> </table><p> <small> Lebersche kongenitale Amaurose führt sehr früh - oft schon kurz nach der Geburt – zur Erblindung. © Human Genetics Nijmegen. </small> Verursacht werden kann die Krankheit durch eine einzige Mutation in verschiedenen Genen – mit dem neu entdeckten <b>LCA5-Gen</b> wurden bisher 10 krankheitsauslösende Gene identifiziert, die insgesamt für etwa 60 % aller LCA-Erkrankungen verantwortlich sind. "Die verschiedenen Defekte führen zwar letztendlich alle zum selben Krankheitsbild, um die Krankheit beim einzelnen Patienten gezielt behandeln zu können, ist es aber wichtig zu wissen, welche Genveränderung im Einzelfall vorliegt und was sie bewirkt", betont Marius Ueffing vom deutschen <a href=http://www.gsf.de>GSF-Institut</a> für Humangenetik. LCA5 codiert für <b>Lebercilin</b>, ein bisher unbekanntes Protein. Mit proteomischen Methoden konnte gezeigt werden, dass Lebercilin spezifisch mit anderen Proteinen interagiert, die eine Rolle beim Proteintransport in Zellen spielen. Lebercilin bindet innerhalb der als Photorezeptor bezeichneten Sehzelle am stärksten am Cilium, der Verbindungsstelle zwischen den inneren und äußeren Segmenten des Photorezeptors. Über dieses molekulare Förderband muss auch das Sehpurpur ins äußere Segment der Sehzelle transportiert werden. Dort findet die Rezeption des Lichtes statt. Ist die Lebercilin-Synthese gestört, kann, so die Hypothese der Forscher, verbrauchtes Sehpurpur im Außensegment nicht mehr ersetzt werden und das Sehvermögen geht verloren. Lebercilin ist Teil eines komplexen Netzwerks von Proteinen, die ciliäre Transportprozesse steuern oder daran direkt beteiligt sind. Störungen in der Zusammenarbeit solcher molekularer Netzwerke auf der Ebene von Proteininteraktionen bilden oft die molekulare Grundlage von Erkrankungen. Im Falle ciliärer Erkrankungen (Ciliopathien) führen Funktionseinschränkungen des Ciliums zu Taubheit, Blindheit oder schweren Syndromerkrankungen. Eine <b>Gentherapie für LCA</b> ist in Hunden, bei denen LCA natürlich vorkommt, bereits erfolgreich angewendet worden. Eine klinische Studie an 12 menschlichen Patienten läuft derzeit an einem großen Krankenhaus in London mit ermutigenden Ergebnissen. Sollten diese sich dauerhaft bestätigen, könnten in 5-10 Jahren auch eine Gentherapie für Defekte im LCA5-Gen zur Verfügung stehen. LCA5: Weitere Ursache erblicher Blindheit entdeckt

Fabelmonster: Qualle mit mehreren Köpfen entdeckt

Forscher aus dem Institut für Tierökologie und Zellbiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (<a href=http://www.ecolevol.de>TiHo</a>) konnten fanden vielköpfige Medusen (Quallen), die immer dann entstehen, wenn bestimmte Entwicklungsgene ausgeschaltet werden. Fabelmonster: Qualle mit mehreren Köpfen entdeckt <table> <td><% image name="Eleutheria_dichotoma1" %></td> <td><% image name="Eleutheria_dichotoma2" %></td> </table><p> <small> Die Meduse von Eleutheria dichotoma in der Natur (links) und mit 2 Köpfen. © Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover </small> Laut <a href=http://www.plosone.org/doi/pone.0000694>PlosOne</a> gelang es den Wissenschaftlern mittels einer für Meerestiere neuartigen Methode, Cnox-Gene im lebenden Tier zu blockieren. Diese Gene sind nahe verwandt mit den Hox-Genen der höheren Tiere und verantwortlich für die Ausbildung der Körpergrundgestalt entlang der Hauptkörperachse, also von vorne (anterior) nach hinten (posterior). Wird ein bestimmtes Cnox-Gen ausgeschaltet, entstehen Medusen der Art Eleutheria dichotoma mit 2 Köpfen, wobei beide Köpfe voll funktionsfähig sind. In der Natur werden mehrköpfige Medusen oder andere Tiere kaum zu finden sein, da zusätzliche Köpfe bei sonst gleich bleibendem Körperbau keinen Selektionsvorteil bieten. Wolfgang Jakob und Bernd Schierwater berichten jedoch, dass die gefundenen Bauplanveränderungen sehr wohl von Nutzen für die Evolution gewesen sein könnten. "Denkbar wäre, dass koloniebildende Nesseltiere, etwa die, die Korallenriffe aufbauen, aus einzeln lebenden Vorfahren hervorgegangen sind, indem diese parallel mit der Entstehung von mehreren Köpfen ihre hintere Körperregion so vergrößert und strukturiert haben, dass Tierkolonien entstehen konnten", sagt Schierwater. Hintergrund der Überlegungen ist, dass Nesseltier-Kolonien aus Einzeltieren entstehen, indem zusätzliche Körperteile von einem Muttertier aus gebildet werden. <small> Ein wesentlicher Unterschied zwischen den vielköpfigen Medusen im Labor und dem vielköpfigen Fabelmonster Hydra: Jedes Mal wenn Herkules der Hydra einen Kopf abschlug, wuchsen sogleich 2 neue Köpfe nach. Bei der Eleutheria-Meduse im Labor wächst nach Abtrennung eines Kopfes nur einer nach. </small>