Archive - Aug 10, 2007

Zucker als Schlüssel zu Autoimmunkrankheiten

Forschern der Uni Erlangen-Nürnberg ist es gelungen, ein Zuckermolekül zu entschlüsseln, das Autoimmunkrankheiten wie Arthritis, Multiple Sklerose oder die Systemerkrankung SLE (Lupus Erythematodes) auslösen kann. Die Studie der Arbeitsgruppe um Falk Nimmerjahn weckt Hoffnungen auf neue Therapien. <% image name="Nimmerjahn1" %><p> <small> Falk Nimmerjahn, Inhaber der Professur für Experimentelle Immunologie und Immuntherapie an der Uni Erlangen-Nürnberg. </small> <table> <td> Normalerweise erkennen Antikörper Bakterien und Viren und schützen den Körper so vor unerwünschten Eindringlingen. Bei Autoimmunerkrankungen richten sich Antikörper plötzlich gegen gesundes Gewebe und zerstören es. So werden sie zu Autoantikörpern, die Arthritis oder MS zur Folge haben. </td> <td> Nun fand man heraus, dass bestimmte Zuckermoleküle die Autoantikörper regulieren. Denn Antikörper enthalten neben Eiweiß auch Zuckerseitenketten, die wiederum aus mehreren Zuckerresten wie Sialinsäure und Galaktose bestehen. </td> </table> In Versuchen an Mäusen zeigte sich, dass insbesondere <b>Sialinsäurereste</b> eine Schlüsselfunktion haben: Wenn diese Zuckerreste in den Antikörpern fehlen, können die Autoantikörper ihr zerstörerisches Potenzial voll entfalten - es kommt zu einer starken Interaktion mit bestimmten zellulären Rezeptoren - den Fc-Rezeptoren - und zur Zerstörung von gesundem Gewebe. Damit tun sich für die Therapie von Autoimmunerkrankungen neue Wege auf: Zum einen könnte die Interaktion der selbstreaktiven Antikörper mit Fc-Rezeptoren blockiert werden, zum anderen könnten Veränderungen in den Zuckerresten dieser Antikörper einen Therapieansatz liefern. Gegen Autoimmunerkrankungen werden derzeit intravenöse Hochdosistherapien mit IgG-Immunglobulinen angewendet. Dieses Serum wird aus dem Blut vieler tausender Spender gewonnen und ist entsprechend teuer. "Bei unseren Untersuchungen im Tiermodell stellte sich heraus, dass eine Anreicherung des Serums mit Sialinsäure-reichen IgG-Antikörpern eine zehn bis zwanzigfach verbesserte Wirkung zur Folge hatte", sagt Nimmerjahn. Zucker als Schlüssel zu Autoimmunkrankheiten

BaySafe: Crashpad mit integriertem Kabelstrang

Die <a href=http://www.leoni.com>LEONI Bordnetz-Systeme GmbH</a> hat mit <a href=http://www.bayer-baysystems.com>Bayer MaterialScience</a> Kabelsatz und Crashpad in einer einzigen Polyurethan-Lösung integriert, was insgesamt zu einer schnelleren Montage führt. <% image name="Bayer_Crashpad" %><p> <small> Die Integration von Kabelsträngen in Polyurethan-Hartschaumpolstern im Automobilinnenraum ermöglicht eine schnellere Montage. </small> Polster aus Polyurethan-Hartschaum (Crashpads) werden im Automobil-Innenraum eingesetzt, um bei einem Unfall die Kraft des Aufpralls zu vermindern - als Seitenaufprallschutz in Türen, an der A-Säule, im Dachhimmel sowie im vorderen Teil der Kabine. Auch in Kabelsätzen wird Polyurethan-Schaum verwendet, um die darin gebündelten Leitungen zu schützen und die Montage der Kabelstränge zu erleichtern. Zudem ermöglicht der Werkstoff dabei die Integration von Befestigungselementen und gewährleistet die Wasserabdichtung in Längsrichtung. Da an den mit Crashpads gepolsterten Stellen häufig auch Kabelstränge verlaufen, bot es sich an, beides zu verbinden und die lebensrettenden Kissen direkt an die Kabelsätze anzuschäumen. BaySafe: Crashpad mit integriertem Kabelstrang

Sanochemia erhofft neue Galantamin-Anwendungen

Für das bisher erfolgreich für die Alzheimer-Therapie eingesetzte Galantamin zeichnen sich Nervengas-Vergiftungen als neue Anwendung ab - die US-Firma <a href=http://countervailcorp.com>Countervail</a> hat sich die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte dafür exklusiv gesichert. <a href=http://www.sanochemia.at>Sanochemia</a> plant den Einstieg bei Countervail. Sanochemia erhofft neue Galantamin-Anwendungen <% image name="Galantamin" %><p> Tabun, Sarin, Soman und VX sind die bekanntesten Vertreter der schon in geringer Konzentration tödlich wirkenden Kampfstoffe. Nach <a href=http://countervailcorp.com/PAPERS/PRESENTATION%20PRESS%20RELEASE.pdf>publizierten</a> und international patentierten Forschungsergebnissen von Wissenschaftlern der University of Maryland in Baltimore kann Galantamin dagegen sowohl vorbeugenden Schutz bieten als auch – bei Einnahme unmittelbar nach erfolgter Vergiftung – die Symptome lindern und die Sterblichkeit stark verringern. Zudem könne Galantamin die irreversiblen Hirnschäden, die oft auch bei an sich geringfügigen Kampfstoff-Vergiftungen als Spätfolge auftreten, verhindern oder begrenzen. Experten schätzen den diesbezüglichen Bedarf an Galantamin um ein vielfaches höher ein als bei Alzheimer. Galantamin könnte demnach eine bedeutende Rolle im militärischen Bereich wie auch im Zivilschutz spielen. Aber auch in der Landwirtschaft, wo vielfach Insektizide mit einem ähnlichen Wirkmechanismus ohne entsprechenden Personenschutz versprüht werden, besteht Bedarf an einem Antidot, wie Galantamin es ist. Sanochemia will sich nun über ihre US-Tochter mit rund 40 % am Stammkapital von Countervail beteiligen. Eine Zusammenarbeit von Countervail mit der Uni Maryland ist geplant, gute Kontakte zur US-Armee und zum Department of Homeland Security bestehen ebenfalls. Sanochemia wird im Rahmen ihrer Wirkstoff-Synthese im burgenländischen Neufeld den Galantamin und die benötigten galenischen Entwicklungen für die Kampfstoff-Antidot-Präparate bereit stellen.