Archive - Jan 30, 2008

2007: AstraZeneca erhöht Umsatz um 7 %

<a href=http://www.astrazeneca.com>AstraZeneca</a> hat 2007 den Umsatz um 7 % auf 29,56 Mrd $ erhöht. Der Gewinn vor Steuern ging gleichzeitig um 9 % auf 7,98 Mrd $ zurück. Allerdings: AstraZeneca hat die Pipeline 2007 um 6 auf nunmehr 10 Projekte in Phase III erweitert und fühlt sich mit dem Erwerb von MedImmune sehr gut aufgestellt. 2007: AstraZeneca erhöht Umsatz um 7 % <% image name="AstraZeneca_Logo" %> <p> Die F&E-Ausgaben erhöhten sich 2007 auf mehr als 5 Mrd $. Ein Rekord von 36 neuen Wirkstoffen wurde für die weitere Entwicklung ausgewählt, 24 Wirkstoffe wurden erstmals am Menschen getestet. AstraZeneca will heuer mindestens 3 Zulassungsanträge für neue Therapien einreichen. Ab 2010 will das Unternehmen im Durchschnitt 2 neue Wirkstoffe jährlich auf den Markt bringen. <u>Produkt-Umsätze im Detail (in Mrd $):</u> &#8226; Nexium: 5,22 (-2 %) &#8226; Losec/Prilosec: 1,14 (-20 %) &#8226; Crestor: 2,79 (+33 %) &#8226; Seloken/Toprol-XL: 1,44 (-22 %) &#8226; Atacand: 1,28 (+9 %) &#8226; Zestril: 0,29 (-10 %) &#8226; Plendil: 0,27 (-7 %) &#8226; Symbicort: 1,57 (+22 %) &#8226; Pulmicort: 1,45 (+10 %) &#8226; Rhinocort: 0,35 (-4 %) &#8226; Oxis: 0,08 (-10 %) &#8226; Accolate: 0,07 (-7 %) &#8226; Arimidex: 1,73 (+10 %) &#8226; Casodex: 1,33 (+6 %) &#8226; Zoladex: 1,10 (+4 %) &#8226; Iressa: 0,24 (+/- 0) &#8226; Faslodex: 0,21 (+10) &#8226; Nolvadex: 0,08 (-9 %) &#8226; Ethyol: 0,04 (n/m) &#8226; Seroquel: 4,03 (+15 %) &#8226; Zomig: 0,43 (+5 %) &#8226; Synagis: 0,62 (n/m) &#8226; Merrem: 0,77 (+20 %) &#8226; FluMist: 0,05 (n/m)

Pneumokokken-Vakzine für Kinder bei EMEA eingereicht

Die EMEA hat Synflorix (Pneumococcal Haemophilus influenzae Protein D conjugate vaccine) von GlaxoSmithKline (<a href=http://www.gsk.com>GSK</a>) für das Review akzeptiert. Der 10-valente Impfstoff schützt Kinder sowohl gegen invasive Pneumokokken-Infektionen (IPD) als auch gegen bakterielle respiratorische Infektionen wie Mittelohrentzündungen (Otitis media). <% image name="GSK_Logo" %><p> GSK verwendet für den Impfstoff eine völlig neue Technologie. Ein aktives Träger-Protein induziert dabei den Schutz gegen nicht-typische Haemophilus influenzae (NTHi) zusätzlich zu Streptococcus pneumoniae. Der Schutz gegen Serotypen von S. pneumoniae geht über jenen der aktuell verwendeten pädiatrischen Impfstoffe hinaus und beinhaltet auch 3 Serotypen (1, 5, 7F), die mit ernster Pneumokokken-Infektion in Kindern unter 5 Jahren assoziiert werden. Insgesamt sind die 10 S. pneumoniae-Serotypen in der neuen Vakzine für mehr als 80 % aller pädiatrischen, invasiven Pneumokokken-Infektionen weltweit verantwortlich. <table> <td width="120"></td><td> <b>IPD</b> werden durch das Bakterium S. pneumoniae übertragen, am häufigsten sind Meningitis, invasive Pneumonie und Bakterämie. <b>Otitis media</b> ist einer der häufigsten Kinderkrankheiten. Die Pathogene - S. pneumoniae und NTHi - werden als die beiden Hauptursachen der akuten bakteriellen Otitis media angesehen. </td> </table> Bakterielle Atemwegserkrankungen werden üblicherweise mit Antibiotika behandelt. In manchen Ländern haben in den letzten Jahren allerdings Antibiotika-Resistenzen unter S. pneumoniae und NTHi zugenommen. Diese Resistenz macht die Behandlung schwierig und verlängert die Krankenhausaufenthalte. Pneumokokken-Vakzine für Kinder bei EMEA eingereicht

2007: Verbrauch an Mineralölprodukten rückläufig

Der Treibstoffverbrauch erreichte 2007 mit 8,34 Mio t (ca. 10,2 Mrd l) in Österreich einen noch nie da gewesenen Höchstwert, während der Gesamtverbrauch an Mineralölprodukten um 5,5 % zurückging. Die Gesamtnachfrage nach Treibstoffen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um etwa 2,5 %, wobei die Entwicklung bei Benzin und Diesel unterschiedlich verlief. <% image name="Auspuff" %><p> <small> In Österreich ist der Benzinverkauf leicht rückläufig, der Dieselabsatz spürbar gestiegen, der Heizölabsatz dagegen stark gesunken. </small> Laut Fachverband der Mineralölindustrie (<a href=http://portal.wko.at/wk/startseite_dst.wk?DstID=308>FVMI</a>) entwickelte sich der <b>Benzinabsatz</b> gering rückläufig und lag um 0,6 % niedriger als 2006. Von den 1,98 Mio t Benzin (2,6 Mrd l), die 2007 fast ausschließlich über die 2.800 öffentlich zugänglichen Tankstellen vertrieben wurden, waren rund 24 % Normalbenzin, 73 % Eurosuper und 3 % Super Plus. Bei <b>Dieselkraftstoff</b> setzte sich der steigende Trend der letzten Monate fort. Der Absatz betrug plus 3,3 % auf 6,36 Mio t (7,6 Mrd l). "Grund dafür dürfte in erster Linie das gestiegene Transportaufkommen sein", sagt FVMI- Geschäftsführer Christoph Capek. Beim Diesel wurden mit knapp 3,6 Mio t (4,3 Mrd l) nur rund 56 % über das öffentliche Tankstellennetz verkauft. Der Rest ging direkt an betriebliche Tanklager oder die öffentliche Hand. Der gesamte Absatz von Benzin und Diesel über Tankstellen belief sich auf rund 67 % der Gesamtmenge, was etwa 5,6 Mio t (6,9 Mrd l) entsprach. 2007 war für den Absatz von <b>Heizölen</b> ein schwieriges Jahr. Der milde Winter 2006/2007 bescherte der Mineralölwirtschaft geringere Zukäufe, die im Herbst durch die weltweit gestiegenen Mineralölpreise kurzfristig nicht mehr wettgemacht werden konnten. So ergab sich bei Heizöl Extra Leicht eine Reduktion von 32 % auf 1,29 Mio t (1,5 Mrd l). Bei Heizöl Leicht konnten die hohen Rückgänge in der ersten Jahreshälfte von bis zu 37 % gegen Ende des Jahres etwas gedämpft werden, was schlussendlich zu einer Absatzreduktion von knapp 23 % auf 317.000 t führte. Der Absatz von Flugturbinentreibstoff entwickelte sich 2007 konstant steigend und übertraf im Jahresdurchschnitt mit 725.000 t das Jahresergebnis 2006 um 6,1 %. 2007: Verbrauch an Mineralölprodukten rückläufig

Desmopan: Praktischer Bithalter für Schraubarbeiten

Immer häufiger kommt das thermoplastische Polyurethan (TPU) Desmopan von <a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer MaterialScience</a> zum Einsatz, um Handwerkzeuge mit verschleißfesten, haptisch hochwertigen Oberflächen auszustatten. Desmopan: Praktischer Bithalter für Schraubarbeiten <% image name="Bayer_Desmopan487" %><p> <small> Der hohe Reibungskoeffizient von Desmopan sorgt für rutschfesten Halt der Bits: Selbst bei ständigem Gebrauch des Werkzeugs weiten die Stecklöcher nicht auf. </small> So meldete kürzlich der niederländische Hersteller von Handwerkzeug <a href=http://www.beargrip.com>BEARGRIP</a> die erfolgreiche Markteinführung eines "ClipPac Bitsets" mit einem Bithalter aus Desmopan. Das Teil wurde in enger Kooperation mit der Designfirma <a href=http://www.mmid.nl>MMID</a> entwickelt und fällt mit seiner Kombination aus Design und Funktionalität sofort ins Auge. Hergestellt wird die Baugruppe in Hart-Weich-Technik auf einem 2-Komponenten-Werkzeug im Spritzgießverfahren. Während das ClipPac aus einem "harten" Polycarbonat+ABS-Blend besteht, wurde für den Bithalter das "weiche" TPU Desmopan 487 ausgewählt. Dazu Steven Daelemans, TPU-Experte von Bayer MaterialScience: "Darin machen sich mehrere Vorzüge unseres TPU-Werkstoffs bezahlt. So sorgt der hohe Reibungskoeffizient für einen sicheren Halt der Bits in den Stecklöchern. Dies bleibt auch auf Dauer so. Denn die Stecklöcher weiten selbst bei ständigem Gebrauch des Werkzeugs nicht auf. Dies ist dem geringen Druckverformungsrest sowie der guten Abriebbeständigkeit und Reißfestigkeit unseres TPU zu verdanken." Für den Einsatz von Desmopan 487, das eine Härte von 86 Shore A hat, sprach zudem die Grifffreundlichkeit. Seine Oberfläche fühlt sich warm, weich und trocken an und weist eine gute chemische Resistenz gegen Öle, Fette, Reinigungsmittel und viele andere Medien des Handwerkeralltags auf. Weiters behält das TPU sein Eigenschaftsprofil über einen weiten Temperaturbereich und ist beständig gegen Witterungseinflüsse. Desmopan 487 ist schließlich sehr verarbeitungsfreundlich. Zum Beispiel verfestigt sich seine Schmelze schnell, was eine Produktion in kurzen Zykluszeiten ermöglicht. Außerdem haftet es gut auf dem Polycarbonat+ABS-Trägermaterial.

Flexiblere Angiographie mit Artis zeego

Das neue Angiographie-System Artis zeego von <a href=http://www.medical.siemens.com>Siemens</a> ermöglicht dank Industrierobotertechnik, den C-Bogen beinahe beliebig um den Patienten zu positionieren. Damit lassen sich innere Organe leichter als bisher betrachten. Als erstes Krankenhaus der Welt wird es das Klinikum der Uni München einsetzen. Flexiblere Angiographie mit Artis zeego <% image name="Siemens_Artis_zee" %><p> <small> In der Angiographie werden mit Röntgentechnologie und Kontrastmitteln Blutgefäße sichtbar gemacht - sie ist bei nichtinvasiven Operationsmethoden entscheidend. </small> Die Kombination eines C-Bogens mit einem Industrieroboter gewährt dabei eine nahezu unbegrenzte Bewegungsfreiheit. Der Flachdetektor kann bei dieser Anlage so schnell und präzise um den Patienten rotieren, dass dabei CT-ähnliche Bilder entstehen, die mehr Anatomie erfassen als es bisher mit einem Angiographiesystem möglich war. Das erhöht die Diagnosesicherheit gerade bei komplexen Eingriffen wie der Selektiven Internen Radio-Therapie, die gesundes Gewebe leben und Tumore schrumpfen lässt. Zudem kann der Arzt komplexe Bewegungen des C-Bogens durchführen, etwa für Peripherieaufnahmen bei geneigter Patientenliege, die mit herkömmlichen C-Bogen-Systemen nicht möglich sind. Artis zeego unterstützt 3D-Verfahren wie die Querschnittsbildgebung mit syngo DynaCT von Siemens. Mit der neuen Software Large Volume syngo DynaCT kann der Arzt bei Chemoembolisierung oder Biopsien große Volumina, etwa den gesamten Bauchraum oder die Leber, einsehen. Auch bei Neurointerventionen ist Artis zeego herkömmlichen Systemen überlegen, da die Anlage größere Ansichten von Schädel und Hals sowie der Wirbelsäule liefern kann. <small> Das System erlaubt die Anpassung der Tischhöhe an die jeweilige Körpergröße des Arztes - was besonders bei langwierigen Eingriffen, bei denen der Arzt eine schwere Bleischürze tragen muss, von Vorteil ist. Wenn das System nicht gebraucht wird, lässt es sich auf kleinsten Raum parken oder der C-Bogen wird oben im Raum positioniert und steht somit nicht mehr im Weg. </small>

Catumaxomab: Intraoperativ in Phase I bewährt

<a href=http://www.trionpharma.de>TRION Pharma</a> gab positive Ergebnisse einer Phase-I-Studie bekannt, bei der der trifunktionale Antikörper Catumaxomab Patienten mit fortgeschrittenen gastrointestinalen Tumoren während der Operation verabreicht wurde. Die Behandlung erwies sich als sicher, gut verträglich und führte zur deutlichen Abreicherung von Tumorzellen. Catumaxomab: Intraoperativ in Phase I bewährt <table> <td><% image name="TRION_Pharma_Logo" %></td> <td align="right"> Dabei erhielten 12 Patienten, die aufgrund fortgeschrittener, EpCAM-positiver gastrointestinaler Tumoren operiert wurden, 5 ansteigende Dosen von Catumaxomab. Die erste wurde während der Operation nach Entfernung des Tumors intraperitoneal verabreicht, die 4 verbleibenden an den Tagen 7, 10, 13 und 16 nach der Operation. </td> </table> Um die Wirksamkeit vorläufig einzuschätzen, wurde als sekundärer Endpunkt die Tumorzellabreicherung in der Peritonealflüssigkeit anhand von Lavagen immunzytochemisch bestimmt. Ein erneutes Auftreten von Tumoren wurde endoskopisch und mit Hilfe von CT-Scans überwacht. Die Gabe während der Operation wurde bis zu einer Dosis von 20 Mikrogramm Catumaxomab gut vertragen, ohne dass eine dosislimitierende Toxizität beobachtet wurde. Die Abreicherung von Tumorzellen wurde bei 8 Patienten beurteilt. 5 davon zeigten 24 h nach der intraoperativen Gabe eine deutliche Abnahme von Tumorzellen in der Peritonealflüssigkeit. Innerhalb der &Oslash; Nachbeobachtungszeit von 14,3 Monaten kam es bei keinem der behandelten Patienten zum lokalen Wiederauftreten des intraperitonealen Tumors oder zu einer Peritonealkarzinose. <b>Triomab-Antikörper</b> sind trifunktionale Antikörper, die an charakteristische Oberflächenstrukturen von Krebszellen binden und diese mit 2 unterschiedlichen Typen von Abwehrzellen des Immunsystems, den T-Zellen und den akzessorischen Zellen zusammen bringen. <small> So werden sowohl das adaptive Immunsystem mit T-Zellen als Hauptakteure und das angeborene mit akzessorischen Zellen wie Makrophagen, dendritischen Zellen und natürlichen Killer-Zellen aktiviert. </small>

Molekülkleber im Visier: Cohesin in neuem Licht

Forscher am Wiener Institut für Molekulare Pathologie (<a href=http://www.imp.ac.at>IMP</a>) identifizieren eine weitere Funktion des "molekularen Klebers" Cohesin: Das Molekül wirkt als Regulator der Genexpression, und zwar unabhängig von der bisher bekannten Aktivität. <% image name="IMP_Cohesin" %><p> <small> Chromosomen einer menschlichen Zelle vor der Teilung. Die verdoppelten Schwesterchromatiden sind rot gefärbt, Cohesin grün. &copy; IMP </small> <table> <td width="110"></td><td> Vor 10 Jahren entdeckten Forscher am IMP einen zentralen Mechanismus der Zellteilung: Einen Eiweißkomplex, der sich als ringförmiges Molekül über die verdoppelten Chromosomen schiebt und diese präzise zusammenhält, bis der Zeitpunkt zur Trennung gekommen ist. Wegen seiner Funktion als molekularer Kleber wurde der Proteinkomplex als Cohesin bezeichnet (lat. cohaerere = zusammenhängen). </td> </table> Nun konnten Jan-Michael Peters und Kerstin Wendt mit Katsushiko Shirahige vom Tokyo Institute of Technology eine weitere, ebenfalls essenzielle Funktion von Cohesin nachweisen: Das Molekül wirkt als Regulator der Genexpression. Ob Gene in einer bestimmten Situation abgelesen werden und wie intensiv dieser Vorgang abläuft, wird durch verschiedene hemmende und fördernde Elemente innerhalb der Erbsubstanz beeinflusst. Promotoren starten den Ablesevorgang, Enhancer verstärken ihn, Silencer unterdrücken ihn. Das Zusammenspiel dieser Einflussfaktoren muss äußerst fein und präzise abgestimmt sein. Die Bereiche, die von den Regulatoren jeweils beeinflusst werden, sind durch Isolatoren voneinander abgegrenzt. Cohesin, so wurde jetzt nachgewiesen, ist für die Funktion derartiger Isolatoren notwendig. <b>Cohesin-Mutationen verstehen.</b> Diese Entdeckung bereichert nicht nur die Grundlagenforschung. Denn eine Reihe seltener, jedoch schwerer Erkrankungen werden auf Mutationen im Cohesin-Gen zurückgeführt. Läuft die Regulation der Genexpression aus dem Ruder, so sind Entwicklungsstörungen die Folge. Die Palette der Symptome reicht von subtilen und schwer zu diagnostizierenden Veränderungen bis hin zu massiven körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen. <table> <td width="110"></td><td><small> Eines der bekannteren Krankheitsbilder ist das Cornelia de Lange-Syndrom. Davon Betroffene weisen zahlreiche Anomalien und Fehlbildungen auf, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht. </small></td> </table> <b>Cohesin-Landkarte.</b> "Auch wir können die Krankheit nicht heilen, doch wir kennen nun die molekularen Mechanismen, die dazu führen. Das hilft uns, die Erkrankung besser zu verstehen und wird eine Reihe weiterer Forschungsvorhaben auf dem Gebiet anstoßen", ist Peters überzeugt. Die Forscher haben bereits das gesamte menschliche Genom systematisch nach den Stellen durchsucht, an denen Cohesin gebunden - also wirksam - wird. Mit großem Aufwand entstand dabei eine Art Cohesin-Landkarte, die nun als Datenbank der gesamten wissenschaftlichen Community zur Verfügung steht. <small> Kerstin S. Wendt et al.: Cohesin mediates transcriptional insulation by CCCTC-binding factor; Nature online. </small> Molekülkleber im Visier: Cohesin in neuem Licht

UPM will Ethanol aus Industrieabfällen herstellen

<a href=http://www.upm-kymmene.com>UPM</a> und Lassila & Tikanoja (<a href=http://www.lassila-tikanoja.com>L&T</a>) haben ein neues Konzept zur Produktion von Ethanol und Energie entwickelt, bei dem erstmals gewerbliche und industrielle Abfälle eingesetzt werden. UPM will Ethanol aus Industrieabfällen herstellen <% image name="Papierproduktion" %><p> UPM und L&T haben das Konzept mit dem Technical Research Centre of Finland (VTT) unter Laborbedingungen untersucht und werden nun beginnen, auf den VTT-Anlagen in Rajamäki umfassende Versuche durchzuführen. Ziel ist es, bis Jahresende so weit zu sein, dass über den Bau einer Anlage im kommerziellen Maßstab entschieden werden kann. <table> <td><% image name="UPM_Logo" %></td> <td> Dabei werden Ethanol und Energie aus gewerblichen und industriellen Papier-, Pappe-, Holz- und Kunststoffabfällen produziert. Auch Deinking-Rückstände aus der Papierindustrie, wie sie in Altpapier verarbeitenden Fabriken bei der Entfernung von Druckfarben aus Altpapier anfallen, sind als Rohstoff geeignet. </td> </table><p> So kann aus diesen bisher nur zum Teil genutzten Rohstoffen Ethanol hergestellt werden, das als Beimischung zu Benzin eingesetzt werden kann. Die geplante Anlage zur Erzeugung von Ethanol und Energie kann in Zusammenhang mit einer Abfallbehandlungsanlage oder einer Papierfabrik betrieben werden. Die als Rohstoff verwendeten Abfälle werden teils zur Herstellung von Ethanol und teils zur Energieerzeugung eingesetzt. Diese Lösung ermöglicht in Europa die Herstellung von kosteneffizienten Biokraftstoffen der zweiten Generation für den Verkehr, ohne die Rohstoffversorgung der Forstindustrie zu gefährden.

Gencheck für Österreichs Fichtenbestand

Österreichs Waldbestände - vor allem die Fichten-Monokulturen - werden durch extreme Wetterverhältnisse stark in Mitleidenschaft gezogen. Die <a href=http://www.arcs.ac.at>Austrian Research Centers</a> suchen nun gemeinsam mit der Forstwirtschaft nach genetisch besser geeigneteren Fichten. <% image name="Sturmschaeden" %><p> <small> Starke Stürme bedrohen die Waldbestände. &copy; R. Haid/dpa/picturedesk.com </small> Dazu wird eine aktuelle genetische Inventur der Fichte durchgeführt: Die Erbinformation ausgewählter Fichten werden extrahiert und analysiert. Anschließend erfolgt in Seibersdorf eine Abschätzung der individuellen Stabilität und der Bestandesfitness unter Berücksichtigung der zunehmenden Umweltveränderungen. <table> <td width="120"></td><td><b>Die Fichte</b> ist als "Flachwurzler" gegenüber anderen Baumarten bei starken Stürmen im Nachteil. Windwürfe über weite Flächen sind in den letzten Jahren auch in Österreich immer häufiger geworden. Neben den ökologischen Auswirkungen ist die Forstwirtschaft zunehmend mit den wirtschaftlichen Konsequenzen konfrontiert. </td> </table> In Seibersdorf wurde dazu das weltweit erste Ressourcenzentrum für Pflanzengene etabliert: Hier werden die DNA-Abschnitte von Nutzpflanzen sowohl in einer Datenbank als auch in Form realer DNA-Stücke und Pflanzenteilen erfasst und gelagert. Dadurch können Fichten, die laut ihrer genetischen Ausstattung besser für die erwarteten Wetterbedingungen geeignet sind, gezielt ausgewählt und gepflanzt werden. Für die Forstwirtschaft steht damit erstmals ein wissenschaftlich fundiertes Auswahlsystem zur Verfügung, dass das Risiko großer Waldschäden effektiv verringern kann. <small> Das Gemeinschaftsprojekt "Fichte" führen die ARC mit dem Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW), der Kooperationsplattform Forst Holz Papier, der Liechtenstein Forstpflanzen GmbH sowie der Bundesforste durch. Es wird durch die FFG und das Lebensministerium unterstützt. </small> Gencheck für Österreichs Fichtenbestand

CO<small>2</small>-Abscheidung und <small>-</small>Speicherung: Der Stand der Dinge

Technologien zur Abtrennung und Speicherung von Kohlendioxid in thermischen Kraftwerken werden ab etwa 2020 zur Verfügung stehen und sollen dann die Emissionen der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen mehr als halbieren. Bei einem <a href=http://www.veoe.at>VEÖ</a>-Seminar wurde nun die im EU-Klimapaket enthaltene <a href=http://ec.europa.eu/environment/climat/ccs/index_en.htm>EU-Richtlinie</a> zur CO<small>2</small>-Abscheidung und -Speicherung (Carbon Capture & Storage, kurz CCS) präsentiert. CO<small>2</small>-Abscheidung und <small>-</small>Speicherung: Der Stand der Dinge <% image name="Oxyfuel" %><p> 3 € pro Woche und Bürger: So lauten die von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso errechneten Kosten, die der Titel "Klimaschutz" in Europa bis 2020 kosten soll. Für die E-Wirtschaft ist vorgesehen, ab 2013 die Emissionszertifikate nicht länger kostenlos zu verteilen, sondern innerhalb von Auktionen zu versteigern. Hier kalkuliert die EU damit, dass sich dadurch der Strompreis um rund 10-15 % verteuern wird. Als "Gegenleistung" dafür sollen um 20 % weniger "Treibhausgasemissionen" gegenüber 1990 stehen. Soweit die Ausgangslage. Derzeit kann in die entsprechenden EU-Richtlinien noch hinein lobbyiert werden. Eine davon betrifft die CCS-Technologie, die von der österreichischen E-Wirtschaft durchaus als Möglichkeit zur Reduktion von CO<small>2</small>-Emissionen angesehen wird. <b>Platzbedarf.</b> Vorgesehen ist, dass 2020 alle neuen Kraftwerke mit CCS-Technologie ausgestattet sein sollten. Für die bis dahin gebauten Kraftwerke sollte die Möglichkeit der Nachrüstung geschaffen sein. Im Klartext heißt das, dass bei jedem derzeit geplanten thermischen Kraftwerk "ausreichend Platz" miteingeplant werden muss – für eine Technologie, deren genaue Spezifikationen frühestens in einem Jahrzehnt zu erwarten sind. Bei einem 800-MW-Kraftwerk würde eine entsprechende CO<small>2</small>-Abscheideanlage jedenfalls mindestens 3 x so groß sein wie das eigentliche Kraftwerk. Unterm Strich bleibt jene Bürokratie, die wirklich lähmt: Denn während es einerseits jedem EU-Mitgliedsstaat frei steht, die CCS-Technologie künftig einzusetzen, ist es andererseits verpflichtend, neue thermische Kraftwerke dafür auf jeden Fall "vorzubereiten". VEO-Generalsekretärin Barbara Schmidt sagt jedenfalls: "Österreichs Betreiber thermischer Kraftwerke sind bereit, ihren Beitrag zur Förderung der CCS-Technologie zu leisten, sowohl im Rahmen nationaler Forschungsaktivitäten als auch durch die Beteiligung an Projekten im Rahmen des 7. EU-Forschungsförderungsprogramms." Voraussetzung dafür sei aber ein Bekenntnis der Politik dazu und eine ambitionierte und einheitliche F&E-Strategie, "denn die CO<small>2</small>-Abtrennung erfordert nicht nur hohe Investitionen und erhöhten Energieeinsatz, sondern auch ein sicheres rechtliches Umfeld für die Endlagerung". Die E-Wirtschaft wünscht sich insbesondere die Förderung von Demo-Anlagen und Forschungsprojekten sowie wirtschaftlich und technisch vertretbare Bedingungen für eine Nachrüstung bestehender Kraftwerke. <b>Reduktionspotenzial.</b> Österreichs E-Wirtschaft steuerte 2006 mit knapp 15,5 Mio t etwa 17 % der österreichischen Treibhausgasemissionen bei. Selbst wenn daher sämtliche Emissionen der E-Wirtschaft durch CCS-Maßnahmen abgebaut werden könnten, "würde dies nur knapp 2/3 jener Einsparungen ermöglichen, die Österreich braucht, um die Kyoto-Ziele zu erfüllen", sagt Schmidt. An möglichen CO<small>2</small>-Lagerstätten mangelt es indessen in Österreich nicht. Laut Franz Klemm von der Austrian Fossil Energy Coalition (FENCO) herrscht ein Potenzial von etwa 400 Mio t CO<small>2</small> – insbesondere im Wiener Becken (Schönkirchen, Höflein, Aderklaa) sowie in entlang der Molassezone in Oberösterreich und Salzburg (Schwanenstadt, Voitsdorf). Das derzeit bekannte Lagerstättenpotenzial würde damit ausreichen, um die aktuellen CO<small>2</small>-Emissionen aus der thermischen Stromerzeugung über die Lebensdauer einer Kraftwerksgeneration aufzunehmen. Die weltweiten Speicherpotenziale für CO<small>2</small> werden auf rund 1.660 Gigatonnen geschätzt. Das entspricht einer Zeitspanne von 60 Jahren bezogen auf den weltweiten CO<small>2</small>-Ausstoß von 27,3 Gigatonnen im Jahr 2005. Speichermöglichkeiten bieten sich in ausgeförderten Öl- und Gasfeldern, tiefen Kohlelagerstätten, stillgelegten Kohlebergwerken und Salinen-Aquiferen. Eine denkbare Speicherung in kalten Wasserschichten der Weltmeere wird aus Umweltgründen abgelehnt. <b>CCS-Technologien.</b> Derzeit werden 3 Optionen für die CO<small>2</small>-Abtrennung verfolgt: Die Abtrennung aus den Rauchgasen nach der Verbrennung (Post Combustion), die CO<small>2</small>-Abtrennung vor der Verbrennung (Pre-Combustion) in Kohle- und Gaskraftwerken mit integrierter Verbrennung (IGCC und Erdgas GuD) und das <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3661>Oxyfuel-Verfahren</a> – die Verbrennung mit reinem Sauerstoff. Die Kosten betragen nach aktuellem technischen Stand voraussichtlich zwischen 35 und 50 €/t CO<small>2</small>. Bis zur Serienreife wird gerechnet, dass diese Kosten auf unter 20 € gesenkt werden können. Noch 2008 will Vattenfall am Standort Schwarze Pumpe eine Pilotanlage nach dem Oxyfuel-Prinzip in Betrieb nehmen, RWE hat angekündigt, 2014 ein erstes kommerzielles Großkraftwerk mit CO<small>2</small>-Abscheidung in Betrieb nehmen zu wollen. Als Stand der Technik ist die CO<small>2</small>-Abscheidung ab 2020 zu erwarten, womit sie für die derzeit laufende Welle der Erneuerungsinvestitionen im Kraftwerksbereich nicht mehr in Betracht kommt. Zusätzlich zur Kraftwerkstechnologie benötigt CCS auch eine umfangreiche Transportinfrastruktur und eine gut abgesicherte Speichertechnologie. Für den Transport kommen an Land wegen der großen Mengen prinzipiell nur Pipelines in Frage, auf See ist auch ein Transport mit Tankschiffen denkbar. Die Transportkosten werden derzeit zwischen einem und 10 €/t geschätzt und dürften künftig rund 10 % der Kosten der gesamten CCS-Prozesskette ausmachen. Je nach angewandter Technologie ist eine Verringerung der Emissionen von 72 bis 99,5 % (Oxyfuel-Verfahren) zu erwarten. CCS-Prozesse erfordern aber hohen Energieinput und verschlechtern damit die Wirkungsgrade. Damit erhöht sich der Primärenergieeinsatz um 20-44 %. <u>CO<small>2</small>-Reduktionspotenziale (<small>Quelle: Wuppertal Institut</small>):</u> <table> <tr><td width="200"></td><td></td></tr> <tr><td><small>Steinkohlekraftwerk mit CCS</small></td><td align="right"><small>67 %</small></td></tr> <tr><td><small>Oxyfuel-Steinkohlekraftwerk</small></td><td align="right"><small>78 %</small></td></tr> <tr><td><small>Steinkohle IGCC mit CCS</small></td><td align="right"><small>68 %</small></td></tr> <tr><td><small>Braunkohlekraftwerk mit CCS</small></td><td align="right"><small>78 %</small></td></tr> <tr><td><small>Erdgas GuD mit CCS</small></td><td align="right"><small>67 %</small></td></tr> </table> <big>DIE TECHNOLOGIEN:</big> <table> <td><small> <b>Post-Combustion:</b> Die Rauchgaswäsche nach Verbrennung ist technisch machbar und für bestimmte Gase in Anlagen mittlerer Größe am Markt verfügbar. Sie gilt als Option für die Nachrüstung von Kraftwerken, ist aber derzeit die teuerste Option und benötigt einen hohen Energieaufwand. Eine relativ günstige Option für Post-Combustion stellt der Chilled-Ammonia-Prozess dar. Dabei reagiert CO<small>2</small> mit Ammoniak und Wasser und bildet Hirschhornsalz (Backpulver). Das Hirschhornsalz lässt sich chemisch wieder regenerieren und damit einen Kreislaufprozess herstellen. Zudem ist es als Düngemittel geeignet. Demonstrationsanlagen werden von Alstom, Statoil und E.ON in Mongstad, Norwegen, und in Karlsham, Schweden, errichtet. </small></td> <td><small> <b>Pre-Combustion:</b> In Kohle- und Gaskraftwerken mit integrierter Vergasung (IGCC) wird der Kohlenstoffanteil vor der Verbrennung abgetrennt und das Wasserstoffgas in einer speziellen Turbine verbrannt. Das Verfahren basiert auf dem Fischer-Tropsch-Prozess. Die großtechnische Umsetzung wurde bereits in Holland und Spanien erprobt. <i>Das Oxyfuel-Verfahren</i>, wie es bei der Vattenfall-Pilotanlage Schwarze Pumpe zum Einsatz kommen soll, setzt auf eine Abtrennung des Sauerstoffs aus der Verbrennungsluft vor der Verbrennung. </small></td> </table>

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