Archive - Jan 28, 2008

Der Nacktmull. Oder: Ein Leben ohne Schmerz

Der Afrikanische Nacktmull ist eines der ungewöhnlichsten Säugetiere: 15 cm groß, kaum behaart, lebt eng gedrängt in stickigen Höhlen - und kennt keinen Schmerz. Gary R. Lewin vom <a href=http://www.mdc-berlin.de>MDC</a> in Berlin und Thomas J. Park von der University of Illinois konnten nun zeigen, dass Säure, die im Normalfall schmerzhafte Verätzungen verursacht, Nacktmullen nichts anhaben kann. Der Nacktmull. Oder: Ein Leben ohne Schmerz <% image name="Afrikanischer_Nacktmull" %><p> <small> Zu den erstaunlichen Besonderheiten des Afrikanischen Nacktmulls (Heterocephalus glaber) gehört, dass er keinen Schmerz empfindet. &copy; MDC</small> Bereits früher hatte Park nachgewiesen, dass der Nacktmull 2 Botenstoffe, die Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten, nicht bilden kann: die Substanz P und das Calcitonin Gene related Peptide (CGRP). Doch damit lässt sich das mangelnde Schmerzverhalten nicht erklären. <b>Säure</b> löst normalerweise bei allen Säuge- und Wirbeltieren, Amphibien und Fischen sehr schmerzhafte Verätzungen und Entzündungen aus. Beim Nacktmull ist das jedoch anders. Zwar ist der Nacktmull mit Schmerzfühlern (Nozizeptoren) ausgestattet - Säurereizungen nimmt er aber überhaupt nicht wahr und auch damit verbundene Entzündungen spürt er nicht. Denn die Schmerzfühler in ihrer Haut werden nicht aktiviert, wenn sie mit Säure in Kontakt kommen. Auch dann nicht, wenn sie einen pH-Wert von 3,5 hat. Dagegen reagieren die Schmerzfühler der Nacktmullen auf das Capsaicin in Pfeffer- oder Chilischoten sehr heftig. Capsaicin löst normalerweise Brennen und Hitzeempfinden im Mund aus, wenn man scharf isst, auf der Haut sind hohe Dosen davon sehr schmerzhaft. Nicht so bei den Nacktmullen. Obwohl Capsaicin auf ihrer Haut die Schmerzfühler aktiviert, reagieren sie nicht darauf: Der scharfe Stoff macht ihnen nichts aus. Wie die Schmerzforscher herausgefunden haben, aktivieren bei den Nacktmullen die auf Capsaicin reagierenden Schmerzfühler andere Regionen im Gehirn als bei "normalen" Säugetieren, die über die gleichen Schmerzsensoren verfügen. Vermutet wird, dass die Information "Schmerz" bei den Nacktmullen entweder ins Leere läuft oder angenehme Gefühle weckt. <b>Extreme Lebensbedingungen.</b> Weshalb der Nacktmull auf Säure überhaupt nicht reagiert, bei Capsaicin aber sehr heftig und dennoch keinen Schmerz spürt, führen sie auf die Anpassung an seine extremen Lebensbedingungen zurück. Nacktmulle leben in engen, dunklen Höhlen in den Halbwüsten Zentralostafrikas in Kolonien mit bis zu 300 Tieren. Dadurch ist der Sauerstoffgehalt der Luft sehr gering, der Kohlendioxidgehalt hingegen so hoch, dass ein Mensch in dieser Luft kaum überleben könnte. Nacktmulle haben ihren Staat ähnlich wie Bienen oder Termiten organisiert, trinken nicht und ernähren sich nur von Knollen. Als einziges wechselwarmes Säugetier passt er seine Körpertemperatur der Umgebung an. Wird ihm zu kalt, muss er sich in wärmere Ecken seiner Höhle verkriechen, ähnlich wie Eidechsen, die zum Aufwärmen in die Sonne gehen. Darüber hinaus werden Nacktmulle im Vergleich zu Mäusen geradezu steinalt. Während Mäuse eine natürliche Lebenserwartung von etwa 2 Jahren haben, können Nacktmulle 25 Jahre alt werden. Die Forscher weisen darauf hin, dass hoher CO<small>2</small>-Gehalt zu einer Daueraktivierung von Schmerzsensoren führt. Offenbar ist dieser Mechanismus bei den Nacktmullen aber im Laufe der Evolution stillgelegt worden. Jetzt wollen Lewin und Park auch die molekularen und zellulären Mechanismen für diese Unempfindlichkeit erforschen. <small> <a href=http://biology.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document&doi=10.1371%2Fjournal.pbio.0060013>PLoS Biology</a>, Vol. 6, Nr. 1, 29. Januar 2008, doi:10.1371/journal.pbio.0060013 </small>

Allweiler: Neue Schmierölpumpe mit höherer Leistung

<a href=http://www.allweiler.de>Allweiler</a> hat den Einsatzbereich ihrer vertikal getauchten Schraubenspindelpumpe ALLUB RUV erweitert. Mit 1.300 l/min ist die maximale Fördermenge jetzt um 30 % höher als bisher. <table> <td><% image name="Allweiler_RUV" %></td> <td> ALLUB RUV - die neue Schraubenspindelpumpe für die Schmier- und Hydraulikölversorgung. Da sie keine Wellendichtung besitzt, das Lager mediumsgeschmiert ist und die Spindeln hydraulisch ausgeglichen sind, entstehen keine wartungsintensiven Arbeiten an Verschleißteilen.<p>Das Pumpen-Aggregat wird einsatzbereit geliefert, wobei die Eintauchtiefe der jeweiligen Behälterhöhe angepasst werden kann. Die dreispindelige, selbstansaugende Schraubenpumpe wird vertikal in den Ölbehälter eingebaut. Je nach Pumpen- und Motorbaugröße beträgt die Eintauchtiefe im Tank zwischen 325 mm und 1.600 mm.<p>Der Förderbereich der Baureihe liegt zwischen 30 und 1.300 l/min bei einem maximalen Druck von 16 bar, die maximale Viskosität der Förderflüssigkeit beträgt 760 mm²/s. </td> </table> Die Pumpe ist so konstruiert, dass sie mit geringsten Betriebs- und Wartungskosten arbeitet. Sie besitzt keine Wellendichtung, das Lager ist vom Medium geschmiert und durch die hydraulisch ausgeglichenen Spindeln werden Spindeln, Gehäuse und Wälzlager nicht belastet. ALLUB RUV wird in 9 verschiedenen Baugrößen und jeweils mit mehreren Spindelsteigungswinkeln angeboten. Damit lässt sich der Förderstrom über den gesamten Leistungsbereich wirtschaftlich abstufen und die Pumpe mit hohem Wirkungsgrad betreiben. Die Pumpe ist auch für den Betrieb in explosionsgefährdeten Umgebungen geeignet. Allweiler: Neue Schmierölpumpe mit höherer Leistung

Brustkrebs: Wilex startet Phase II mit WX-671

Das Münchener Biotech <a href=http://www.wilex.de>Wilex</a> hat von der FDA eine IND-Genehmigung zum Start einer Phase-II-Studie mit dem uPA-Inhibitor WX-671 erhalten. Die Studie untersucht die Wirksamkeit von WX-671 in Verbindung mit dem Chemotherapeutikum Xeloda von Roche bei metastasiertem HER2-Rezeptor-negativem Brustkrebs. Brustkrebs: Wilex startet Phase II mit WX-671 <% image name="Wilex_Logo" %> Damit wird die oral verabreichbare Substanz zur Hemmung des uPA-Systems jetzt in einer zweiten Phase-II-Studie untersucht. Die Studie wird vom US-Verteidigungsministerium im Rahmen des Brustkrebsforschungsprogrammes unterstützt. Die Doppelblindstudie wird mit 114 Patienten in 40 Zentren in 6 Ländern durchgeführt. Patienten der einen Behandlungsgruppe erhalten 3 Wochen lang täglich 1 Dosis WX-671, während die andere Placebo erhält. Alle Patienten erhalten täglich begleitend Xeloda für die ersten 2 Wochen eines jeden Behandlungszyklus. Die Behandlung wird bis zur Krankheitsprogression oder bis zum Eintreten unannehmbarer Toxizität fortgesetzt. Primärer Endpunkt der Studie ist das progressionsfreie Überleben. Die Studie untersucht zudem die Gesamtüberlebenszeit und die objektive Ansprechrate. Wilex hat vor kurzem die Ergebnisse einer Phase-I-Studie mit dem intravenös verabreichten Kandidaten WX-UK1, von dem WX-671 die oral zu verabreichende Vorstufensubstanz darstellt, berichtet. In der dort untersuchten, schwierig zu behandelnden Patientenpopulation mit fortgeschrittenen Tumoren und keiner verfügbaren effektiven standardisierten Behandlungsoption hat die Kombitherapie mit WX-UK1 bei einigen Patienten vielversprechende Wirkungen gezeigt: So konnten Hinweise für ein verlängertes stabiles Krankheitsbild beobachtet werden. Bei 3 Patienten, davon 2 mit metastasiertem Brustkrebs, zeigte sich ein partielles Ansprechen. <small> <b>WX-UK1 und WX-671</b> sollen den Urokinase-spezifischen Plasminogen Aktivator (uPA) hemmen. Das uPA-System spielt eine wichtige Rolle bei Wachstum, Ausbreitung und Metastasierung verschiedener bösartiger Tumore. WX-UK1 und WX-671 haben jeweils die Phase I abgeschlossen. Neben der nun startenden Studie wird in einer weiteren Phase-II-Studie die Wirksamkeit von WX-671 in Kombination mit Gemzar von Eli Lilly bei Bauchspeicheldrüsenkrebs untersucht. </small>

Blut und Knochen: Maßgeschneidert aus dem Beutel

Das neue Forschungsprojekt "Innosurf" vom Braunschweiger <a href=http://www.helmholtz-hzi.de>HZI</a> will Kunststoffbeutel im Innern beschichten und damit chemisch so verändern, dass sie Zellen gute Überlebensbedingungen bieten. Die Zellen sollen sich sogar darin vermehren können. Die Wissenschaftler möchten so auch Knochen oder Knorpel außerhalb des Körpers nachwachsen lassen. <% image name="Kurt_Dittmar" %><p> <small> Kurt Dittmar, Koordinator des Projekts "Innosurf". &copy; Helmholtz-HZI </small> <table> <td width="120"></td><td><small> Ärzte setzen bei vielen Therapieverfahren lebende Zellen ein: Bei der Bluttransfusion ebenso wie bei Knochenmarktransplantationen, bei Stammzelltherapien oder nach schweren Verbrennungen. Problematisch ist jedoch die Haltbarkeit der verwendeten Zelllösungen. Da sie extrem empfindlich sind, können sie meist nur wenige Tage gelagert werden. </small></td> </table> Jahrzehntelang mussten Forscher und Mediziner offene Petrischalen oder Bioreaktoren nutzen, um Zellen zu kultivieren. Da es sich um Systeme handelt, die zumindest zur Befüllung geöffnet werden müssen, kommt es häufig zu Verunreinigungen. Um Gesundheitsgefahren für Patienten auszuschließen, dürfen diese Zellen dann nicht mehr in der Medizin genutzt werden. HZI-Forscher haben ein geschlossenes Beutelsystem entwickelt, das Kontaminationen ausschließt: Zellen, die gelagert oder vermehrt werden sollen, wandern aus dem Blutkreislauf über eine Injektionsnadel direkt in den Beutel, ohne mit der Umgebung in Berührung zu kommen. Dieses System soll nun verbessert werden. Zunächst werden am Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) die Kunststoffbeutel auf den Innenflächen mittels Plasmatechnik chemisch modifiziert. Die so modifizierten Oberflächen sind besonders aufnahmefähig für biologisch wirksame Moleküle, welche die Lebensdauer der Zellen verlängern. Die Tests an lebenden Zellen sind mit dem Deutschen Roten Kreuz und 2 Braunschweiger Biotechs geplant. Um die Erfolge messen zu können, ohne die Beutel zu öffnen und den Inhalt zu verderben, sind berührungsfreie Messmethoden erforderlich. An der TU Braunschweig haben Elektrotechniker um Meinhard Schilling ein Verfahren entwickelt, mit dem sich der Zustand der Zellen und der Oberflächen während des Kultivierungsverfahrens von außen überprüfen lassen. Es wird im Rahmen des Projekts weiter entwickelt. Es sollen aber nicht nur Zellkulturen haltbarer gemacht werden: In der Chirurgie besteht großer Bedarf an körpereigenen Geweben, um nach Unfällen schwere Knochenbrüche zu heilen, zerstörte Gesichtspartien wieder herzustellen oder bei Schüttellähmung defekte durch funktionstüchtige Nervenzellen zu ersetzen. Daher wird das Städtische Klinikum Braunschweig aus Gewebeproben bestimmte Stammzellen isolieren und untersuchen, auf welchen der neuen Kunststoff-Oberflächen sich etwa zu Knochen oder Knorpel entwickeln. Forscher der Uni Tübingen sollen sodann herausfinden, wie man die Zellen auf einer künstlichen 3D-Struktur züchtet und so einen Knochen- oder Knorpelersatz herstellt. Blut und Knochen: Maßgeschneidert aus dem Beutel

Gendefekte: Nano-Heizplatten erlauben Turbo-Analyse

Joachim Stehr ist es im Rahmen der Nanosystems Initiative Munich (<a href=http://www.nano-initiative-munich.de>NIM</a>) in Zusammenarbeit mit Roche Diagnostics und der TU Ilmenau gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem sich Gen-Defekte in 1/1.000 Sekunde nachweisen lassen - so schnell wie nie zuvor. Gendefekte: Nano-Heizplatten erlauben Turbo-Analyse <% image name="DNA3" %><p> <table> <td width="120"></td><td> <b>Die DNA wird dabei</b> mit Gold-Nanoteilchen verbunden, die mittels eines Laserpulses zu winzigen Heizplatten werden. Anhand der aufgenommenen Schmelzkurve lässt sich sodann ablesen, ob die DNA in Ordnung ist oder nicht. </td> </table> Gendefekte führen zu einer herabgesetzten DNA-Schmelztemperatur. An den Fehlstellen passen nämlich die beiden DNA-Stränge nicht genau zusammen. Daher trennen sie sich schon bei niedrigeren Temperaturen voneinander. DNA-Defekte werden daher messbar, indem man die Schmelzkurve misst. Dazu werden die DNA-Abschnitt isoliert, via PCR vervielfältigt und mit Gold-Nanopartikeln verbunden. Für die Messung erhitzt man beim bisher üblichen Verfahren langsam im Wasserbad und misst mit einem Laser die optische Absorption: Schmilzt die DNA, sinkt die Absorption. Der Nachteil dabei: Eine einzige Messung dauert etwa 30 min. Mit der neuen Methode lässt sich die Messung nun in weniger als 1/1.000 sek durchführen. Der Trick dabei: Statt die Probe von außen im Wasserbad zu erwärmen, werden als Heizung die Gold-Nanoteilchen benutzt. Alles was man dazu braucht, ist ein zusätzlicher Laser. Mit einem kurzen Licht-Impuls lassen sich die Nanoteilchen sehr schnell aufheizen. War der Impuls intensiv genug, löst sich das DNA-Goldknäuel, und die Absorption sinkt dauerhaft. Stellt man nun die Impulsintensität so ein, dass nur eine defekte DNA schmilzt, dann lässt sich mit einer einzigen Messung ermitteln, ob ein DNA-Stück einen Fehler aufweist oder nicht - und das gelingt in bisher unerreichter Geschwindigkeit. Diese neue Methode könnte der medizinischen Forschung viel Aufwand, Zeit und Geld sparen helfen. In bestimmten Fällen könnte eine schnellere DNA-Defektanalyse die Rettung von Leben bedeuten. <small> "Gold NanoStoves for Microsecond DNA Melting Analysis", Stehr, J., Hrelescu, C., Sperling, R.A., Raschke, G., Wunderlich, M., Nichtl, A., Heindl, D., Kürzinger, K., Parak, W.J., Klar, T.A., and Feldmann, J., Nano Lett., 2008, 10.1021/nl073028i </small>

Europas Kunststoffverwertung erreicht 50 %

2006 wuchs die Nachfrage nach Kunststoffen in der EU-25, Norwegen und der Schweiz um 4 % auf insgesamt 49,5 Mio t, wobei das BIP-Wachstum um 50 % übertroffen wurde. Die Kunststoffverwertung erreichte erstmals die 50 %-Marke. <% image name="Pet2Pet_Flakes" %><p> <small> Kunststoff - hier werden gebrauchte PET-Flaschen zu rezyklierfähigen Flakes - wird immer öfters einer weiteren Verwertung zugeführt. </small> In 7 Ländern (in denen insgesamt 29 % der Bevölkerung der EU25+NO+CH leben) werden jeweils mehr als 80 % der Altkunststoffe wiederverwertet. Diese Länder sind kurz davor, Abfallströme völlig weg von der Deponie und hin zur Wiederverwertung zu lenken. Insgesamt wird bereits die Hälfte aller Altkunststoffe aus dem Post-Consumer-Bereich stofflich oder energetisch verwertet. Der Anteil der stofflichen Verwertung stieg auf 19,7 %, während sich der Anteil der energetischen Verwertung auf 30,3 % erhöhte. In Ländern wie Belgien, Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Schweden und der Schweiz werden jeweils mehr als 80% der anfallenden Abfälle verwertet. Diese Länder haben das Ziel, Abfallströme statt zur Deponie zur Verwertung zu lenken fast erreicht. In Ländern mit niedrigeren Verwertungsraten werden nach wie vor langsam Fortschritte erzielt. In der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten liegen die jeweiligen Verwertungsraten jedoch noch unter 30 %. Hier spiegeln sich teilweise der nur allmähliche politische Fortschritt und die langen Vorbereitungszeiten wider, bis die energetische Verwertung in der Praxis greift. <b>Mehr Altkunststoffe, weniger Deponierung.</b> Trotz steigender Mengen an Altkunststoffen sinken die Mengen der deponierten Kunststoffabfälle. Dank wirtschaftlicher Entwicklungen und auch, weil Kunststoffe in vielen Anwendungsbereichen traditionelle Materialien substituieren, erhöhte sich die Menge anfallender Altkunststoffe im Vergleich zu 2005 um 1 Mio t bzw. 4 %. Dank beträchtlicher Fortschritte in der Verwertung verringerte sich gleichzeitig die Menge der auf Deponien verbrachten Kunststoffabfälle um 1 %. Diese Zahlen zeigen: Wirtschaftliches Wachstum und die Deponieverbringung von Kunststoffabfällen sind entkoppelt. Durch höhere Rohstoffpreise, verbesserte Sammel- und Sortiertechniken und starke Nachfrage beschleunigte sich das Wachstum der werkstofflichen Verwertung. Es gründete sich sowohl auf herkömmliche Abfallströme wie Flaschen und Folien, aber auch auf Fensterprofile und ähnliches. In einigen Ländern wurden Kapazitäten für eine vollständige Verwertung geschaffen. In der energetischen Verwertung setzte sich das frühere Wachstum auch 2006 fort. Hier wird deutlich, dass die energetische Verwertung längerer Vorbereitungszeiten bedarf und somit weniger schnell auf aktuelle Marktkräfte reagiert. Europas Kunststoffverwertung erreicht 50 %

Desmoteplase: PAION und Lundbeck entwickeln weiter

Die zwischen <a href=http://www.paion.de>PAION</a> und <a href=http://www.lundbeck.com>Lundbeck</a> abgeschlossene erweiterte Lizenzvereinbarung bezüglich der Substanz Desmoteplase ist nun ohne Einschränkungen in Kraft getreten. Zuvor hatte Lundbeck ihre Patentprüfung mit positivem Ergebnis abgeschlossen. PAION steht nun eine Upfront-Zahlung von 8 Mio € zu. Desmoteplase: PAION und Lundbeck entwickeln weiter <table> <td><% image name="PAION_Logo" %></td> <td><% image name="Lundbeck_Logo" %></td> </table><p> <small> PAION und Lundbeck haben ihre Zusammenarbeit bei der Desmoteplase-Entwicklung erweitert. Künftige Studien und die Zulassung wird Lundbeck abwickeln, PAION bringt sein Expertenwissen ein. Im Fall der Zulassung verfügt Lundbeck künftig über die weltweiten Vertriebsrechte, während PAION Optionen für eine Co-Vermarktung in Deutschland, der Schweiz und Österreich behält. </small> Entsprechend der neuen Vereinbarung könnte PAION bis zu 71 Mio € an Upfront- und Meilensteinzahlungen erhalten. Darüber hinaus wird PAION Netto-Umsatzbeteiligungen im zweistelligen Prozentbereich erhalten, d.h. dass die Umsatzbeteiligungen, die PAION an Bayer-Schering Pharma, den ursprünglichen Lizenzgeber der Desmoteplase, zahlen muss, davon bereits abgezogen sind. Während die Topline-Ergebnisse der DIAS-2 Studie mit Desmoteplase keine endgültigen Aussage ermöglichten, zeigte eine erweiterte Analyse der Daten, dass Desmoteplase tatsächlich einen Vorteil für Schlaganfall-Patienten bedeuten könnte. Zu den Erkenntnissen dieser Analyse gehört, dass im Gegensatz zu früheren Phase-II-Studien mehr als die Hälfte der DIAS-2-Patienten zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns keinen sichtbaren Gefäßverschluss aufwies und diese Patienten daher eine geringere Chance hatten, vom Einsatz eines Gerinnsel auflösenden Medikaments zu profitieren. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich in Patienten-Untergruppen mit Gefäßverschluss die Ansprechrate in der Placebo-Gruppe reduzierte und ein positiver Effekt von Desmoteplase vs. Placebo beobachtet werden konnte. Dieser Effekt war allerdings aufgrund der geringen Anzahl der Patienten in den Untergruppen nicht signifikant. Dagegen ließ sich der signifikante Nachweis einer Wirksamkeit von Desmoteplase führen, wenn man zur Analyse kombinierte Daten aus den Phase-II- und Phase-III-Studien heranzog und dabei Patienten ohne sichtbaren Verschluss in großen Hirnarterien ausschloss. Lundbeck beabsichtigt nun, den Zulassungsbehörden Daten zu präsentieren, auf deren Basis die Zustimmung für die geplante neue Phase-III-Studie eingeholt werden soll, deren Start durch Lundbeck für das zweite Halbjahr 2008 erwartet wird. <b>Desmoteplase</b> ist die biotechnologisch hergestellte Version eines Blutgerinnsel auflösenden Proteins aus dem Speichel der Vampirfledermaus Desmodus rotundus und der Plasminogen Aktivator mit der höchsten derzeit bekannten Fibrin-Spezifität. Für die Indikation akuter ischämischer Schlaganfall hat die FDA Desmoteplase den Fast-Track-Status erteilt.

LKR Ranshofen setzt auf Leichtbau für den Transport

Das Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen (<a href=http://www.lkr.at>LKR</a>), ein Unternehmen der Austrian Research Centers, richtet seine Strategie neu aus und möchte sich zu einem führenden Zentren Europas für Innovationen im Leichtbau entwickeln. LKR Ranshofen setzt auf Leichtbau für den Transport <% image name="LKR_Riemelmoser" %> <small> LKR-Chef Franz Riemelmoser will verstärkt in Leichtmetall-Technologien investieren, "mit denen die CO<small>2</small>-Emission im Transportwesen signifikant reduziert werden kann". </small> Die Forschungsarbeit soll künftig Autos, Lastkraftwagen und Flugzeuge leichter machen. So soll etwa ein Öko-Auto mit Wasserstoffantrieb in einem Projekt mitentwickelt werden. "Wir erarbeiten für einen Prototyp unter anderem das Rahmendesign, neue ökologische Werkstoffe und verbesserte Recycling-Möglichkeiten", so der LKR-Chef. <small> <b>Das LKR</b> ist seit 2000 ein eigenständiges Unternehmen der ARC. Die 40 Mitarbeiter in Ranshofen arbeiten eng mit Wirtschaftsunternehmen, Unis und der Industrie zusammen. In letzter Zeit ist das LKR jedoch verstärkt dazu übergegangen, Technologien aus Eigenmitteln zu entwickeln, bevor Industriekooperationen gestartet werden. Gute Erfahrungen wurden mit der Patentierung von Magnesiumlegierungen gemacht, die nun in Folgeprojekten mit der Automobilindustrie und in der Medizintechnikbranche weiter entwickelt. </small>

Qiagen führt neuartige Automationsplattform ein

<a href=http://www.qiagen.com>Qiagen</a> hat QIAsymphony SP eingeführt - das erste System der neuen modularen Plattform QIAsymphony, die Laboren eine neue Stufe an Flexibilität, Bedienkomfort und Sicherheit bei der automatisierten Verarbeitung einer breiten Palette molekularer Proben- und Testanwendungen verspricht. <% image name="QIAsymphony" %><p> <small> Mit QIAsymphony SP führt Qiagen das erste einer ganzen Reihe modularer Instrumente ein, die integrierbar sind und ganze Arbeitsabläufe - von der Probe bis zum Ergebnis - vollständig automatisieren. </small> QIAsymphony ist das Ergebnis des umfassendsten Entwicklungsprogramms, das Qiagen jemals unternommen hat. Das System ist gegenwärtig für die Anforderungen in den Märkten für angewandte Testverfahren sowie der pharmazeutischen und akademischen Forschung entwickelt. Nach der Validierung und den Zulassungsanträgen in den jeweiligen Ländern wird Qiagen den Gebrauch der Plattform auf den Markt der molekularen Diagnostik ausweiten. <table> <td><% image name="QIAsymphony_TubeRack" %></td><td><% image name="QIAsymphony_Pipetten" %> </td> </table><p> <small> Mit QIAsymphony SP lassen sich Proben unterschiedlichster Formate und Arten isolieren, aufreinigen und für die weitere Analyse vorbereiten. Dieser Schritt stellt die größte Herausforderung bei der Durchführung jeder Molekularanalyse dar. </small> Das System ermöglicht die Verarbeitung einer Vielfalt von Ausgangsmaterialien in unterschiedlichsten Volumina. Bereits mehr als 40 Protokolle für die DNA-, RNA- und Proteinaufreinigung und -vorbereitung wurden für die Nutzung auf dem QIAsymphony optimiert. Mit dem System lassen sich Probenplatten fortlaufend mit Reagenzien und Verbrauchsgütern bestücken; zudem bietet es die Möglichkeit, verschiedene Aufreinigungsprozeduren in einem Probensatz durchführen zu können, ohne Reagenzien nachladen zu müssen. So lassen sich damit anspruchsvollste Prozesse durchführen, ohne dass Laborpersonal speziell dafür qualifiziert werden muss. Qiagen führt neuartige Automationsplattform ein

Hamilton Smith schafft künstliches Bakterien-Genom

Wissenschaftler um <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5958>Hamilton Smith</a> haben mit synthetisch hergestellten DNA-Bausteinen das komplette Erbgut eines Bakteriums nachgebaut, berichtet <i>Science</i>. Das so entstandene M. genitalium JCVI-1.0 soll nun auf seine unverzichtbaren Bausteine hin weiter untersucht werden. <% image name="Mycoplasma_genitalum" %><p> <small> Das Genom von einem synthetischen Mycoplasma genitalium, aufgenommen über einen Zeitraum von rund 0,6 Sekunden. </small> Die angewandte Technik soll auch andere größere DNA-Moleküle aus chemischen Einzelbausteinen sowie eine Mischung aus natürlichen und künstlichen Bausteinen ermöglichen. Der Zusammenbau großer DNA-Moleküle ist die Voraussetzung dafür, lebensfähige künstliche Bakterien biotechnisch zu nutzen - etwa zur Herstellung von Biokraftstoffen, zur Entsorgung giftiger Abfälle oder zur CO<small>2</small>-Beseitigung. <table> <td><% image name="Hamilton_Smith1" %></td> <td align="right"> Als Vorbild für den Nachbau eines kompletten Genoms diente den Wissenschaftlern um Hamilton Smith vom J. Craig Venter Institute in Rockville (US-Staat Maryland) das Bakterium Mycoplasma genitalium.<p>Der Name des synthetischen Nachbaus - M. genitalium JCVI-1.0 - verweist sowohl auf dieses Vorbild als auch auf den Erschaffungsort.<p>Das Bakterium besitzt mit nur 485 Protein-bildenden Genen das kleinste Genom überhaupt. Die Abfolge seiner 580.076 Basenpaare war bereits bekannt. </td> </table> Beim Nachbau gingen die Forscher in einer Art Kaskade vor. Sie ließen sich zunächst von einem kommerziellen Anbieter Abschnitte des Erbguts aus jeweils 5.000-7.000 Basenpaaren liefern - in dieser Größe ist die DNA-Synthese aus Einzelbausteinen bereits Standard. Die Teilstücke fügten sie zu größeren Abschnitten zusammen, die dann wieder zu noch größeren Fragmenten verbunden wurden - so lange, bis 4 verschiedene Abschnitte jeweils 1/4 des Ursprungsgenoms umfassten. Bis zu diesem Schritt erfolgte der Zusammenbau der Einzelbaustücke im Reagenzglas, die jeweils resultierenden Fragmente vermehrten die Forscher anschließend in Bakterien. Die Viertel-Genome schließlich verknüpften sie in einer Hefezelle zum vollständigen Kunst-Genom. Anschließend bestimmten sie die Abfolge der Bausteine in ihrem Nachbau. Die Analyse ergab eine exakte Übereinstimmung mit dem Original. Die Forscher wollen nun das Kunst-Genom nachträglich wieder um jeweils einige Gene reduzieren, um herauszufinden, welche für das Überleben des Bakteriums verzichtbar sind. Vorherige Versuche hatten gezeigt, dass etwa 100 Gene scheinbar nicht zwingend notwendig sind, da das Bakterium sich weiter vermehrte, wenn diese einzeln ausgeschaltet wurden. Hamilton Smith schafft künstliches Bakterien-Genom

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