Archive - Nov 27, 2008

Neues Studium der Kunststofftechnik in Linz

Ein neues Studium der Materialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik wird es ab 2009/10 an der JKU Linz geben. Zusätzlich werden drei neue Institute (Polymere Process Engineering, Polymere Product Engineering und Polymer Materials) eingerichtet. OMV und Borealis unterstützen das Vorhaben mit 3 Mio €. <% image name="Roiss_Hagelauer" %><p> <small> Borealis-AR-Vorsitzender Gerhard Roiss und JKU-Rektor Richard Hagelauer unterzeichnen den Vertrag zum Auf- und Ausbau der Kunststoffaktivitäten. </small> Die drei zusätzlichen Institute sollen den von Experten erhobenen Bedarf von rund 35 Absolventen pro Jahr in Oberösterreich abdecken. Das Studium biete in der Kunststoffindustrie hervorragende Berufs- und Karrierechancen. Benötigt werden Absolventen mit Kenntnissen der Materialwissenschaften, insbesondere im Bereich Kunststoff, kombiniert mit Maschinenbaukenntnissen. Vor allem die Herstellung und Konstruktion von Kunststoffbauteilen ist essenziell für die Industrie, um sich international behaupten zu können. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzt die JKU parallel zum neuen Studium auf die Interdisziplinarität verschiedener Fachrichtungen: Polymerchemie, Mechatronik, Maschinenbau, Materialwissenschaften sowie Kunststofftechnik. Ebenso ist die Kombination wirtschaftswissenschaftlicher und technischer Kenntnissen gefragt. So wird die JKU künftig auch einen Wirtschaftsingenieur mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik ausbilden. Insgesamt investiert das Land Oberösterreich 7 Mio € in das Kunststofftechnikstudium in Linz. Weitere rund 4,1 Mio € bringen 15 Unternehmen der Kunststoffindustrie für den Ausbau auf, einen Großteil davon stammen von OMV und Borealis. JKU-Rektor Richard Hagelauer kommentiert: "Mit den vorhandenen Mitteln können wir die 3 neuen Institute sofort aufbauen und während der Startphase die Kosten für Professoren, Assistenten und Techniker decken." Die Professuren sind bereits ausgeschrieben und in den Endverhandlungen. Konkret kann die JKU damit ab Wintersemester 2009 zwei neue Studienrichtungen im Bereich Kunststofftechnik anbieten: Das Bachelorstudium Kunststofftechnik und das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Kunststofftechnik. Mit den neuen Studienrichtungen verfügt die JKU nun über einen Exzellenzschwerpunkt im Bereich Kunststofftechnik und Kunststoffchemie mit vier Studienrichtungen, 12 Instituten und 10 Professoren. Neues Studium der Kunststofftechnik in Linz

H.F. Mark-Medaillen 2008 verliehen

Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (<a href=http://www.ofi.at>ofi</a>) hat die diesjährigen H.F. Mark-Medaillen an Virgil Percec sowie Wolfgang Fritze verliehen. Die H.F. Mark-Medaillen ergehen jedes Jahr an bedeutende Persönlichkeiten aus den Bereichen der Polymerwissenschaft und Kunststoffwirtschaft. H.F. Mark-Medaillen 2008 verliehen <% image name="HFMark_Medaillen2008" %><p> <small> ofi-Präsident Jürgen Miethlinger, Wolfgang Fritze und Virgil Percec sowie die beiden ofi-Geschäftsführer Dietmar Loidl und Manfred Tacker. </small> <b>Virgil Percec</b> (University of Pennsylvania) erhielt die diesjährige H.F. Mark-Medaille für seine besonderen polymerwissenschaftlichen Leistungen, insbesondere für seine Forschungstätigkeit im Bereich selbstorganisierender polymerer Systeme. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Schnittfläche zwischen organischer, supramolekularer und makromolekularer Chemie sowie Flüssigkristallen und Biologie. Er hat zu diesen Themen mehr als 600 Veröffentlichungen und 11 Bücher verfasst und hält 50 Patente. <b>Wolfgang Fritze</b> erhielt die H.F. Mark-Medaille 2008 für seine besonderen Verdienste im Zusammenhang mit der Gründung und dem Aufbau eines lacktechnischen Prüf- & Forschungsinstituts in Österreich. Er begann seine Berufslaufbahn nach einem Betriebswirtschaftsstudium bei der Fritze Lack GmbH, die er 1978-1996 auch als Geschäftsführer leitete. Nach dem Verkauf der Fritze Lacke ist er als Unternehmensberater und Wirtschaftscoach tätig. Von 1986 bis 1995 war Fritze Obmann des ofi Lackinstituts und 1995-1998 Präsident des ofi.

Karlsruher Forscher starten bioliq Projektstufe II

Neue Wege, um aus Biomasse hochwertige synthetische Kraftstoffe herzustellen, beschreitet das bioliq Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Dieses Projekt geht nun mit einem Investitionsvolumen von 24,85 Mio € in die zweite Ausbaustufe: Die Forschungszentrum Karlsruhe und Lurgi schließen den Vertrag zum Bau eines Flugstromvergasers zur Herstellung von Synthesegas ab. Karlsruher Forscher starten bioliq Projektstufe II <table> <td><% image name="bioliq1" %></td> <td align="right"> Das mehrstufige bioliq-Verfahren ermöglicht es, aus Stroh und anderen land- und forstwirtschaftlichen Reststoffen vollsynthetischen Diesel- oder Ottokraftstoff herzustellen, dessen Qualität über der anderer Biokraftstoffe und selbst der Mineralölprodukte liegt. Das im KIT entwickelte und nun gemeinsam mit Lurgi technisch umzusetzende bioliq-Verfahren wird dem regionalen Aufkommen von Biomasse mit ihrem meist niedrigen Energieinhalt gerecht und ermöglicht zugleich eine großtechnische und damit wirtschaftliche Erzeugung von Kraftstoffen. </td> </table><p> <small> Schnellpyrolyse in der bioliq-Anlage. &copy; Markus Breig </small> In einem dezentralen <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5960>ersten Schritt</a> wird die Biomasse durch eine Schnellpyrolyse in ein transportfähiges flüssiges Zwischenprodukt hoher Energiedichte (bioliqSynCrude) umgewandelt, das wirtschaftlich über weite Strecken in Großanlagen zur Synthesegas- und Kraftstofferzeugung transportiert wird. Die als erste Baustufe bereits errichtete Pilot-Anlage zur Schnellpyrolyse am KIT befindet sich derzeit im Anfahrbetrieb. Nun wird der zweite Schritt des bioliq-Verfahrens, die Synthesegaserzeugung aus dem Zwischenprodukt bioliqSynCrude umgesetzt. Die Investition für die Synthesegaserzeugung wird zu 50 % vom deutschen Landwirtschaftsministerium unterstützt und zu jeweils 25 % vom Forschungszentrum Karlsruhe und Lurgi getragen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die F&E-Arbeiten zum Prozess maßgeblich. Das Verfahrensprinzip des eingesetzten Flugstromvergasers beruht auf der von Lurgi entwickelten MPG-Technologie (Multi-Purpose-Gasifier), die bisher vor allem für Rückstände aus der Erdölverarbeitung eingesetzt wurde und nun an die Erfordernisse des bioliq-Verfahrens angepasst wird. Der geplante Flugstromvergaser ist für eine thermische Leistung von 5 MW ausgelegt. Dies entspricht einem Durchsatz von etwa 1 t bioliqSynCrude pro Stunde. Die Planungs- und Bauzeit der Anlage wird voraussichtlich 34 Monate in Anspruch nehmen. Die Inbetriebnahme des Vergasers ist im Herbst 2011 geplant. Eine nachgeschaltete Gasaufbereitung und Synthese soll die Pilotanlage bis 2012 als dritte Baustufe vervollständigen. <% image name="bioliq2" %><p> <small> Blick ins Innere der bioliq-Anlage. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Technischer Hintergrund.</b> In einer zentralen Anlage zur Synthesegas- und Kraftstofferzeugung wird das bioliqSynCrude auf rund 80 °C vorgewärmt, auf Druck gebracht und durch das Vergasungsmedium Sauerstoff im Flugstromvergaser zerstäubt. Die Umsetzung zu Synthesegas geschieht oberhalb von 1.200 °C und einem Druck bis zu 80 bar. Der bioliq-Vergaser wird über einen Kühlschirm zur Kontrolle des Schlackeflusses verfügen. Die modulare Bauweise des Flugstromvergasers ermöglicht die Anpassung der Vergasergeometrie an die strömungs- und reaktionstechnischen Erfordernisse des Vergasungsprozesses. Der bioliq-Pilotvergaser ist mit aufwändiger Messtechnik ausgestattet, so dass sich aussagekräftige Daten zur Bewertung und Optimierung der Vergaserstufe ermitteln lassen. Im dritten Schritt wird das unter hohem Druck entstandene Syngas über mehrere Prozessschritte gereinigt und der nachgeschalteten Synthesestufe zugeleitet. Eine kostenaufwändige Zwischenkompression des Gases erübrigt sich damit. Aus dem Syngas lassen sich Synthesekraftstoffe, aber auch viele wichtige chemische Grundstoffe erzeugen. Die Verarbeitungskosten der Biomasse für den High-Tech-Kraftstoff werden voraussichtlich um 50 Eurocent betragen; dazu kommen Kosten für die Biomasse, die derzeit in der gleichen Größenordnung liegen. Der Preis für 1 l High-Tech-Kraftstoff würde damit um 1 € liegen. </small></td> </table>

Nachfrage-Boom: Evonik erhöht Methionin-Kapazitäten

Eine seit Monaten erheblich gestiegene weltweite Nachfrage nach Methionin hat <a href=http://www.evonik.de>Evonik Industries</a> veranlasst, seine DL-Methionin-Kapazitäten am Standort Antwerpen deutlich zu erhöhen. Methionin ist eine Aminosäure zur Eiweiß-Versorgung in der Tierernährung. <% image name="Degussa_Methioninanlage_Antwerpen2" %><p> <small> Die weltgrößte DL-Methionin-Anlage in Antwerpen. Antwerpen gehört zu den großen Standorten von Evonik und beschäftigt insgesamt etwa 1.000 Mitarbeiter im Geschäftsfeld Chemie. Außer in Antwerpen erzeugt Evonik DL-Methionin auch an den Standorten Wesseling (D) und Mobile (USA). </small> Evonik hat sein DL-Methionin-Geschäft in den vergangenen Jahren konsequent verstärkt. Der letzte große Wachstumsschritt erfolgte 2006 mit der Inbetriebnahme der mit einer Kapazität von 120.000 Jahrestonnen weltweit größten DL-Methionin-Anlage am Standort Antwerpen. Hierbei handelte es sich mit über 300 Mio € um die größte jemals im Geschäftsfeld Chemie durchgeführte Investition des Konzerns. Gleichzeitig hatte Evonik angekündigt, die Vorgängeranlage in Antwerpen nach einer umfangreichen Modernisierung wieder in Betrieb nehmen zu wollen – dies ist nun erfolgt. Alfred Oberholz, Mitglied des Vorstands von Evonik, erklärt: "Veränderte Ernährungsgewohnheiten und hohes Bevölkerungswachstum in zahlreichen Ländern der Erde steigern die Nachfrage nach Lebensmitteln tierischer Herkunft. Mit der kontinuierlichen Erweiterung unserer Produktionskapazitäten für DL-Methionin sind wir in der Lage, diese wachsende Nachfrage nachhaltig zu begleiten." <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Als Bausteine aller Proteine</b> sind Aminosäuren lebensnotwendige Nährstoffe für Mensch und Tier. Einige von ihnen - wie Methionin - sind essenziell, da die Tiere diese nicht selbst im Körper synthetisieren können, sondern täglich mit der Nahrung aufnehmen müssen. In der Regel reicht das in Futterkomponenten wie Getreide oder Sojaextraktionsschrot natürlich vorkommende Methionin nicht aus, um den Bedarf der Tiere zu decken. Industriell hergestelltes DL-Methionin schließt diese Versorgungslücke und sichert damit eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Zudem optimiert es die Wirtschaftlichkeit in der Tierproduktion durch eine bessere Futterverwertung. </small></td> </table> Nachfrage-Boom: Evonik erhöht Methionin-Kapazitäten

Neue Methode zur Messung von Biodiesel in Diesel

Seit Beginn des Jahres sind europäische Raffinerien gesetzlich dazu verpflichtet, 5 % Biodiesel zu Dieselkraftstoffen beizumengen. <a href=http://www.grabner-instruments.com>Grabner Instruments</a> hat nun die Qualitätskontrolle für das Biodiesel-Blending vereinfacht. <table> <td><% image name="Iroxdiesel" %></td> <td align="right"> Das Spektrometer misst Spektren im mittleren Infrarotbereich und analysiert Dieselkomponenten wie Aromate, polynukleare Aromate und Biodiesel. Zusätzlich können wichtige Qualitätsparameter wie Cetanzahl, Cetanindex oder Destillationspunkte mit Hilfe einer Datenbank sehr genau vorhergesagt werden. </td> </table><p> <small> Der neue IROX Diesel: Ein tragbarer, vollautomatischer und kompakter FTIR-Spektrometer für die Qualitätskontrolle von Dieseltreibstoffen. </small> Anhand von Informationen aus dem Spektrum berechnet die neue Methode den Biodiesel-Anteil im Treibstoff. 2 Bereiche aus dem Spektrum werden für die Analyse herangezogen: Der Bereich um 1170cm-1 für hohen Biodiesel-Gehalt, der Bereich um 1745cm-1 für geringeren Biodieselgehalt. Im Unterschied zur herkömmlichen Methode, bei der die Konzentration von Fettsäure Methylester über die Höhe der Absorptionsmaxima im Spektrum berechnet wird, wird im IROX Diesel die Fläche unterhalb der Absorptionsmaxima berechnet. Dadurch können noch genauere Ergebnisse erzielt werden, wie sie nach der Biodiesel-Norm EN 14078 gefordert. Biodiesel-Messungen können bis zu einem Biodieselgehalt von 40 m.-% durchgeführt werden, ohne dass die Probe vor der Messung verdünnt werden muss. Die einfache Handhabung und die extrem kurze Messdauer machen den IROX Diesel zum idealen Messgerät für die genaue Messung von Diesel und Biodiesel im Labor oder direkt vor Ort: IROX Diesel benötigt für eine komplette Dieselanalyse nicht mehr als 3 min. Neue Methode zur Messung von Biodiesel in Diesel