Archive - Nov 5, 2008

Den Düften auf der Spur

Giovanni Galizia von der Uni Konstanz hat gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern erreicht, dass es einen Forschungsschwerpunkt der DFG zum Thema <a href=http://neuro.uni-konstanz.de/spp>Duftverarbeitung bei Mensch und Tier</a> gibt. Dieser wird in den nächsten 3 Jahren mit 6 Mio € von der DFG gefördert. Galizia erklärt den Hintergrund. <table> <td align="left"><i>Verarbeiten wir Menschen Düfte anders als Tiere?</i> Das Prinzip, wie Gerüche erkannt und verarbeitet werden, ist beim Menschen und etwa bei der Honigbiene erstaunlicherweise gleich. Trotzdem gibt es wichtige Unterschiede, aber die findet man schon innerhalb einer Art. So haben viele Tiere mehrere Nasen - die Maus etwa hat vier verschiedene Geruchs-Organe.<br> Tiere unterscheiden sich auch darin, wie viele Typen an Duftrezeptoren sie haben. Die Maus hat rund 1.000 Rezeptoren, der Hund 1.200, die Fruchtfliege 50, der Mensch 350. Allerdings wissen wir nur von wenigen, auf welche Düfte sie reagieren. </td> <td><% image name="Giovanni_Galizia" %></td> </table><p> <table> <td width="270"></td><td><small> Giovanni Galizia. &copy; Uni Konstanz </small></td> </table> <i>Können Sie hierfür Beispiele nennen?</i> Wir können Substanzen wie verbranntes Plastik, die es nie in der Evolution gegeben hat, riechen. Wir wissen auch, dass Raumduft mit Leistung verknüpft ist - ein Schüler, der einen Raumduft in einer negativen Stresssituation erlebt hat, erzielt dort zum Beispiel weniger gute Leistungen. Insgesamt hat unser olfaktorisches System viel höhere Kapazitäten, als wir je im Leben brauchen. Wie das genau funktioniert, welcher Rezeptor wie auf welchen Duft reagiert, und wie die Netzwerke im Gehirn diese Information weiterverarbeiten, bedarf noch intensiver Forschung. <i>Wie genau soll Ihr Forschungsschwerpunkt aussehen?</i> Deutschlandweit gibt es rund 30 Gruppen mit etwa 100 Wissenschaftlern, die am Geruchssinn forschen. Für den DFG-Schwerpunkt werden 16-17 Projekte aus etwa 32 Arbeitsgruppen zugelassen - jedes Projekt ist ein Tandemprojekt, das heißt, die Wissenschaftler arbeiten interdisziplinär zusammen. Was ist Geruch? Wie verarbeiten Menschen und Tiere Gerüche? Wie wichtig sind für uns Gerüche? Wie sind die beteiligten Nervenzellen verschaltet? Was bedeutet dies für uns und für das Verhalten von Tieren? Dies sind Fragen, die in den Projekten, die Mitte 2009 starten und vorerst auf 3 Jahre angelegt sind, beantwortet werden sollen. <i>Werden Sie Ihre Ergebnisse auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen?</i> Wir wollen Beispielkapitel für Schulbücher schreiben, Unterrichtseinheiten für verschiedene Alterstufen entwickeln, und diese bereits im Kindergarten einsetzen. Da wird es etwa ein Duftmemory geben. Mit seiner Hilfe sollen die Kleinen verschiedene Gerüche aus der Küche unterscheiden lernen. Die Kinder sollen sich bewusst werden, dass es eine Nase gibt, denn der erste Schritt zur besseren Duftwahrnehmung besteht in der Aufmerksamkeit für Düfte. <i>"Ich kann ihn/sie nicht riechen" - wird es auch für dieses Phänomen eine Erklärung geben?</i> Düfte haben beim Menschen oft eine starke emotionale Komponente. Aus dem Riechhirn gibt es eine sehr starke Verbindung in die Amygdala, die maßgeblich unsere Gefühle steuert, also auch ob wir jemanden mögen oder nicht. Der Volksmund wusste also durchaus über die Verschaltungen im Hirn Bescheid! Bei unserer bewussten Wahrnehmung ist der Geruchsinn hingegen weniger dominant, obwohl Geschmack eine starke Duftkomponente hat und wir etwa den Geschmack eines Gerichts über Duftwolken, die vom Rachenraum in die Nase gelangen, wahrnehmen. Dass Düfte für uns Menschen eine begrenzte Bedeutung haben, merken wir schon daran, dass wir in der Alltagssprache kaum Wörter haben, um Düfte zu beschreiben. Bei Weinverkostungen etwa ist das anders - die manchmal seltsame Wortwahl, mit der Weine beschrieben werden, belegt das auch. <i>Aber die Parfümindustrie floriert doch seit langem?</i> Parfümmischer haben über viele Jahre Erfahrungswerte gesammelt, künstlerisches Geschick und eine gute Nase. Und sie wissen, dass es Düfte gibt, die alle mögen. Interessanterweise hat "Wohlgefallen" die wichtigste beschreibende Kraft für Düfte! Die Kenntnis der Duftverarbeitung im Gehirn ist für die Parfümindustrie jedoch noch unbefriedigend. Mit einem besseren Verständnis könnte sie auf einem ganz anderen Niveau arbeiten. <i>Dürfen auch Menschen, die von Stechmücken geplagt werden, auf neue Erkenntnisse hoffen?</i> Diethyltoluamid (DEET) ist eine Substanz, die in Repellents enthalten ist und die Duftwahrnehmung von Insekten beeinflusst. Wir gehen davon aus, dass wir auch auf diesem Gebiet weitergehende Erkenntnisse gewinnen. Den Düften auf der Spur

Mikroalgen: RWE startet CO<small>2</small>-Konversions-Pilotanlage

In Niederaußem bei Köln wurde eine neuartige Algenzuchtpilotanlage zur CO<small>2</small>-Konversion in Industrieabgasen in Betrieb genommen. Die Anlage ist Teil des dortigen Braunkohlenkraftwerks der <a href=http://www.rwe.de>RWE</a>, die den Standort zu F&E-Zwecken nutzt. <% image name="Testanlage_Jacobs_University" %><p> <small> Die Testanlage der Jacobs University zur Reduktion von CO<small>2</small> in Industrieabgasen durch Meeresalgen wird erstmals im industriellen Maßstab im RWE-Kohlekraftwerk in Niederaußem erprobt. </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Laurenz Thomsen von der Jacobs University Bremen ist der wissenschaftliche Leiter des Projektes, an dem sich auch das Forschungszentrum Jülich sowie die Bremer <a href=http://www.phytolutions.com>Phytolutions</a>, die erste Firmenausgründung der Jacobs University, beteiligen. Die RWE stellte 700.000 € für den ersten Schritt des Projektes bereit. </small></td> </table> Die CO<small>2</small>-Abtrennung aus Industrieabgasen wird künftig eine bedeutende Rolle zur Reduktion von CO<small>2</small>-Emissionen spielen. Neben chemisch-physikalischen Optionen und der unterirdischen Speicherung werden zunehmend Möglichkeiten zur Umwandlung und Nutzung von CO<small>2</small> diskutiert. Eine Option ist die CO<small>2</small>-Fixierung durch marine Mikroalgen sowie die Verwertung der später geernteten Algenbiomasse als Energieträger, die nun erstmals in größerem Maßstab und unter normalen Bedingungen des Kraftwerksbetriebes in der rund 600 m² umfassenden RWE-Versuchsanlage getestet wird. Ziel des Projektes ist es, die gesamte Prozesskette - von der Algenproduktion bis zum Endprodukt - zu optimieren. Neben technischen Fragestellungen steht vor allem der Nachweis im Vordergrund, ob die Gesamtenergiebilanz von Algenproduktion und Konversion positiv ist und tatsächlich eine Netto-CO<small>2</small>-Minderung erzielt wird. "Das Projekt mit der RWE ist die Fortsetzung unserer 2004 in Bremen begonnenen Arbeiten, in denen wir das Potenzial der Algen zur Verminderung des CO<small>2</small>-Gehaltes von Kraftwerksrauchgas mit einem Versuchsaufbau von wenigen 100 l testeten. Mit rund 55.000 l erlaubt die nun eingeweihte Anlage erstmals die Erprobung und den Einsatz der von der Jacobs University und Phytolutions angepassten und weiterentwickelten Technologie im industriellen Maßstab", so Thomsen. Das Konzept der RWE-Pilotanlage basiert auf dem biochemischen Prozess der Photosynthese, bei dem Pflanzen CO<small>2</small> aufnehmen und Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Im Vergleich zu Landpflanzen haben Mikroalgen, nur wenige Millimeterbruchteile groß, jedoch eine 7- bis 10fach höhere Wachstumsrate. Und schnelleres Wachstum bedeutet stärkere Photosyntheseleistung und somit höheren Kohlendioxidverbrauch. In hiesigen Breiten können so bis zu 200 t/(ha*a) CO<small>2</small> gebunden werden. Die Mikroalgen-Anlage zur CO<small>2</small>-Fixierung im Rauchgas des Kohlekraftwerks in Niederaußem wurde in unmittelbarer Nachbarschaft des Kraftwerkstandortes errichtet. Das Rauchgas wird dem Kraftwerk hinter der Rauchgasentschwefelung entnommen und entspricht so dem Zustand, in dem es normalerweise in die Umwelt gelangt. Durch eine Zuleitung gelangt das Abgas in einen Blasenreaktor mit Algensuspension. Dort vermischt es sich mit der Suspension aus Salzwasser und Mikroalgen, wobei diese bis zur Sättigung CO<small>2</small> aus dem Rauchgas aufnimmt. Diese CO<small>2</small>-angereicherte Suspension wird in ein Gewächshaus mit transparenten, in V-Form an Trägern befestigten Kunststoffschläuchen, den Photobioreaktoren, geleitet. In den transparenten Photobioreaktoren kommen die Algen in Kontakt mit Licht und wachsen. Das für die Photosynthese benötigte CO<small>2</small> wird der Suspension von den Mikroalgen entzogen. Die Steuerung der Zuführung von frischer, CO<small>2</small>-angereicherter Suspension erfolgt über den pH-Wert als Indikator für den CO<small>2</small>-Gehalt in den Bioreaktoren. Die gleichzeitig in entsprechender Menge abgezogene Suspension wird wieder dem Blasenreaktor zur erneuten CO<small>2</small>-Anreicherung zugeführt. Ist die Dichte der Algen in den Wachstumsgefäßen ausreichend hoch, wird die Algensuspension statt in den Blasenreaktor in einen Erntebehälter geleitet. Die Algen werden dann vom Salzwasser getrennt. Sie haben eine pasteuse Konsistenz und stehen nun für die Weiterverarbeitung, z. B. zu Treibstoffen oder Baustoffen, bereit. Die erste Ausbaustufe der Photobioreaktoren auf 600 m² Fläche enthält ein Volumen von etwa 55 m³ Algensuspension. Mit der Anlage können pro Jahr bis zu 6.000 kg Algen (Trockensubstanz) produziert werden. Dadurch werden 12 t CO<small>2</small> eingebunden. Insgesamt stehen für nachfolgende Erweiterungen bis zu 1.000 m² Gewächshausfläche zur Verfügung. Mikroalgen: RWE startet CO<small>2</small>-Konversions-Pilotanlage

FH Campus Wien erforscht Metabolic Engineering

Der Studiengang Bioengineering der <a href=http://www.fh-campuswien.ac.at>FH Campus Wien</a> forscht im Rahmen des FHplus-Projekts METORGANIC nun auch am Gebiet der weißen Biotechnologie. Dabei sollen industrielle Mikroorganismen via Metabolic Engineering wissensbasiert optimiert werden. FH Campus Wien erforscht Metabolic Engineering <% image name="fh_campus_wien" %><p> Metabolic Engineering arbeitet mit mathematischen Modellen. Industriell relevante Produktionsstämme werden dabei quantitativ analysiert und daraufhin genetisch modifiziert. METORGANIC kombiniert die Forschungslinien "Metabolische Flussanalysen" und neue Methoden-Entwicklung, da herkömmliche Methoden zur genetischen Manipulation oft nur schwer auf industrielle Stämme anwendbar sind. Der FH-Studiengang Bioengineering, der sich bereits auf dem Gebiet der medizinisch-pharmazeutischen Forschung einen Namen gemacht hat, entwickelt die Methoden zur metabolischen Flussanalyse in enger Kooperation mit den Departments für Chemie und Biotechnologie der BOKU Wien und dem Chemical Engineering Department der Universitat Autònoma de Barcelona. "Die Metabolische Flussanalyse dient der quantitativen Analyse der Mikroorganismen, um Flaschenhälse und unerwünschte Abzweigungen in den Stoffwechselwegen aufzudecken. Die Optimierung der Produktionsorganismen basiert also nicht auf dem Zufallsprinzip, sondern auf mathematischen Modellen", erklärt Michael Sauer, Forschungsbeauftragter des Studiengangs. Dieser Ansatz ist für viele Unternehmen intern häufig zu aufwändig in der Durchführung. <b>Neue Methoden für exotische Organismen.</b> Dazu kommt für Industrieunternehmen die Herausforderung, dass Techniken, die für Laborstämme schon längst etabliert sind, nicht oder nur sehr schwer auf industrielle Stämme anwendbar sind. Es müssen erst Methoden entwickelt werden, um spezielle industrielle Mikroorganismen rasch und zuverlässig genetisch manipulieren zu können. Die Kombination dieser beiden Forschungslinien ist am österreichischen FH-Sektor einzigartig und für die Industrie besonders interessant. Als Machbarkeitsnachweis sollen die Vitaminherstellung mit der Hefe <i>Pichia pastoris</i> und die Zitronensäureherstellung mit dem filamentösen Pilz <i>Aspergillus niger</i> optimiert werden. Unternehmen sind an beiden Prozessen sehr interessiert. Die Grundlagen dafür hat der Studiengang Bioengineering bereits gemeinsam mit dem Department für Biotechnologie der BOKU erarbeitet.

Gentests für alle? Pro & Contra

Drei <a href=http://www.gen-au.at>GEN-AU</a>-Forscher wurden von <i>Nature</i> eingeladen, die aktuellen Entwicklungen angesichts der sich in den USA und Island gerade etablierenden privaten Genomanalyse-Dienste zu kommentieren: Barbara Prainsack, Ursula Naue und Herbert Gottweis raten von einer vorschnellen Reglementierung ab. <% image name="Gensequenz" %><p> <table> <td width="110"></td><td> Unternehmen, die auf Wunsch Gesamt-Genomanalysen samt Einschätzung genetischer Krankheitsrisiken, möglicher Verwandtschaft zu Prominenten und der Wahrscheinlichkeit von Haarausfall liefern, werben seit einem Jahr im Internet auch um österreichische Kunden. Zu den Werbestrategien gehören auch "Spit-Parties", bei denen Prominente im festlichen Rahmen ihre DNA per Speichelprobe zur Untersuchung freigeben. Normalsterbliche Menschen zahlen für die Genomanalyse zwischen 320 und knapp 2.000 €, je nach Unternehmen und Leistungspaket (<a href=http://www.23andme.com>23andMe</a>, <a href=http://www.decodeme.com>deCODEme</a>, <a href=http://www.navigenics.com>Navigenics</a>). </td> </table> Während diese neuen, relativ teuren Services mit dem Spaßfaktor an Image und gesellschaftlicher Akzeptanz arbeiten, wird der Ruf nach strengeren Bestimmungen und behördlicher Aufsicht, aus Forschung und dem Bereich öffentlicher Gesundheit immer lauter. <b>Wesentliche Kritikpunkte</b> sind die Frage nach dem klinischen Nutzen und die wissenschaftlich ungesicherten Interpretationen genetischer Abweichungen als tatsächliches Erkrankungsrisiko. Kunden könnten entweder unnötig verängstigt oder aber auch fälschlich beruhigt werden. So könnte sich etwa eine starke Raucherin, deren Genom-Analyse ein leicht verringertes genetisches Risiko für Lungenkrebs anzeigt, in falscher Sicherheit wiegen und sorglos weiterrauchen. Zu oft wird im Fahrwasser des Gentest-Hypes vergessen, dass Lebensstil- und Umweltfaktoren häufig viel wichtigere Faktoren in der Krankheitsprävention darstellen als genetische Information. Ein weiterer Aspekt ist der Umgang mit den in großem Ausmaß gesammelten, Daten. Die Test-Anbieter verlangen zwar formal die Einwilligung der Genom-"Besitzer"; in der Praxis kann jedoch niemand sicherstellen, dass die eingesandte Speichelprobe tatsächlich von der Person stammt, die sie abschickt. Theoretisch könnte man also Genmaterial anderer Personen einsenden und sich so Zugang zu deren Genom-Daten verschaffen. Kritisiert wurde auch die Praxis vieler Eltern, den Speichel ihrer Kinder zur Analyse einzusenden, ohne bedacht zu haben, welche Folgen dies für die Kinder künftig haben könnte (wenn diese etwa später eine Lebensversicherung kaufen möchten). Die Genomtest-Anbieter kontern, dass die Reglementierung eine Bevormundung der Bürger und Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutet und betonen: Es handele sich um eine "Demokratisierung" des Genoms. Prainsack und ihre Co-Autoren befürworten einerseits Entwicklungen, in denen Individuen als Experten und aktive Inhaber ihres Genoms agieren können. Anderseits könne die Vorstellung von einer Gesellschaft pro-aktiver Bürger, die freie, unmanipulierte Entscheidungen am unregulierten Genom-Markt treffen, angesichts der engen Verbindung von Wissensproduktion und wirtschaftlicher Wertschöpfung, nur eine Illusion sein. Weder die meisten Ärzten noch andere Gesundheitsexperten seien dazu ausgebildet, Genom-Information zu interpretieren. Das Resultat sei, dass Informationen darüber, was Genom-Information bedeutet und welche Risiken mit Genom-Tests verbunden sind, hauptsächlich von den Unternehmen kommen, welche diese Tests anbieten. Und für jene, die Produkte verkaufen wollen, hat die Objektivität und Vollständigkeit der Information meist nicht oberste Priorität. <b>Erfahrungswerte fehlen noch.</b> Die Forscher warnen aber auch, dass es für eine vorausschauende politisch-rechtliche Steuerung zu früh sei. Ausmaß und Angebot an Information, die berücksichtigt werden muss, um hier selbstverantwortliche Entscheidungen fällen zu können, seien erst im Entstehen. Und erst wenn besser erforscht sei, wie sich Testergebnisse auf Leben und Verhaltensweisen im Einzelnen auswirken, könne etwa entschieden werden, ob es erlaubt sein soll, solche Daten als Bestandteil der Patientenakten mit Details zu der individuellen Familiengeschichte und dem Lebensstil zusammenzuführen und elektronisch aufzubewahren. Erfahrungswerte, wie Menschen mit dem Wissen um etwaige punktuelle Mutationen in ihrem Erbgut umgehen werden, fehlen bisher. Es liegen vereinzelte Berichte von Konsumenten vor, die durchwegs wohlhabend sind und einen überdurchschnittlich guten Zugang zu Bildung, Informationen zum Thema Gene und Gesundheitsvorsorge haben. Solche Personengruppen können keineswegs als repräsentativ für weitere Bevölkerungsgruppen angesehen werden, deren Aussicht auf Lebens- oder private Gesundheitsversicherung in manchen Ländern durch privat durchgeführte Vollgenomanalysen beeinträchtigt sein könnte. Daher ist es Anliegen von Prainsack, Naue und Gottweis, dass die empirische Untersuchung unterschiedlichster Auswirkungen dieser DNA-Tests staatlich gefördert wird. Auf Basis der Ergebnisse könnten Regierungen dann entscheiden, inwieweit die bestehenden Gentest-Gesetze hier anwendbar sind oder ob eine neue Gesetzgebung notwendig wird. Gentests für alle? Pro & Contra

SJ-G beseitigt elektrostatische Ladungen schneller

<a href=http://www.keyence.de>Keyence</a> hat für die besonders leistungsstarke elektrostatische Entladung die Hochgeschwindigkeits-Entladungsstäbe der Modellreihe SJ-G entwickelt. Diese sind 1,4 Mal schneller bei einer 5 Mal höheren Leistung im Vergleich zu herkömmlichen Ionisatoren. Erreicht wurde das durch die optimierte Form der Elektrode und des Luftstrompfads. SJ-G beseitigt elektrostatische Ladungen schneller <% image name="Keyence_Ionisator" %><p> <small> Mit der Modellreihe SJ-G kann etwa die elektrostatische Aufladung einer Wafer-Kassette wirkungsvoll verhindert werden. Ebenso beseitigt sie elektrostatische Ladungen, die beim Transport von LC-Glas entstehen können, verhindert Staubanhaftungen auf Hochleistungsfilm, bei der Verpackung von Lebensmitteln oder die Anhaftung von Fremdpartikeln bei der Abfüllung von Chemikalien. </small> Das "Clean Air System" schützt dabei die Elektroden vor der Anhaftung von Staub oder Schmutz. Eine Druckluftversorgung mit sauberer, trockener Luft hilft, die Elektroden sauber zu halten, egal in welcher Umgebung der SJ-G verwendet wird. Dies verringert die Wartungsarbeiten auf 1/5 des bisherigen Aufwands, der für einen Ionisator als Entladungsgerät erforderlich ist. Aber sogar ohne saubere Druckluft erhöht die zum Patent angemeldete L.P.C.-Funktion (Long-cycle pulse control) die Lebensdauer der Elektroden deutlich. Die Funktion setzt die Ionenerzeugung aus, wenn sie nicht benötigt wird, und verringert somit den Wartungsaufwand. Die RS-485-Schnittstelle ermöglicht eine ständige Kontrolle der Geräte via SPS oder PC. Zudem lassen sich mehrere SJ-G-Einheiten einfach in Reihe schalten. Dank des umfassenden Niedrigenergiedesigns verbrauchen die SJ-G-Modelle nur 1/4 des Stroms im Vergleich zu konventionellen Modellen. Eine zusätzliche Entladungsstoppfunktion kann ein externes Entladungsgerät steuern, sodass dieses nur bei Bedarf eingeschaltet wird. Die Geräte steuern die optimale Art und Menge der für die Entladung notwendigen Ionenerzeugung automatisch. Die Ionenmenge wird über die Modulierung der Wechselstrompulse erzeugt und gewährleistet damit eine sehr schnelle und gleichzeitig hochpräzise elektrostatische Entladung.

OMV, Gazprom und Wiener Börse entwickeln Gasbörse

Die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> und Gazprom haben sich gemeinsam mit der Wiener Börse und Centrex Europe Energy & Gas AG auf eine Kooperation über die Weiterentwicklung des Central European Gas Hubs (CEGH) und die Errichtung einer zentraleuropäischen Gasbörse - samt Kassa- und Terminmarkt - geeinigt. OMV, Gazprom und Wiener Börse entwickeln Gasbörse <% image name="Auersthal_Flansch" %><p> Der CEGH ist eine neben der physischen Gasdrehscheibe Baumgarten bestehende Gas Hub Plattform, die derzeit zu 100 % von der OMV gehalten wird und vor kurzem in eine AG umgewandelt wurde. Bei Abschluss der Transaktion, die für 2009 erwartet wird, werden OMV Gas & Power GmbH und Gazprom Germania GmbH jeweils eine 30%-ige Beteiligung an CEGH halten. Wiener Börse und Centrex Europe Energy & Gas AG werden jeweils 20 % am CEGH halten. Die Umsetzung der Transaktion ist noch abhängig von notwendigen behördlichen Genehmigungen, insbesondere gemäß den Vorschriften des österreichischen Börsegesetzes und der europäischen Zusammenschlusskontrolle. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Der Central European Gas Hub</b> (CEGH) ist als Tochter der OMV Gas & Power GmbH eine der wichtigsten Gas Hubs in Kontinentaleuropa. Er stellt eine Plattform in Baumgarten und anderen Grenzpunkten des österreichischen Gasnetzes zur Verfügung. 2007 konnte er ein Handelsvolumen von 17,7 Mrd m³ erreichen, den Vorjahrswert damit mehr als verdoppeln. </small></td> </table>

SAM 255: Schnelle Mikrowellen-Trocknung von Proben

Die deutsche <a href=http://www.cem.de>CEM</a> bietet mit dem Mikrowellen-Trockner SAM 255 eine Alternative zum Vakuum-Trockenschrank. Er trocknet minutenschnell Polymer- und Formulierlösungen, Syntheseansätze, Pharmazeutika, Milchpulver und Molkereiprodukte, Fleisch- und Wurstwaren ebenso wie Klärschlamm, Farben, Holz, Kohle oder etwa Farbkarten. <table> <td><% image name="CEM3" %></td> <td align="right"> Der Mikrowellen-Trockenschrank verringert die Trockenzeiten von Stunden auf wenige Minuten bei vergleichbaren Ergebnissen mit der Standardmethode im Standard-Trockenschrank bzw. im Vakuum-Trockenschrank. Eine Temperatur-, Leistungs- und Zeit-Programmierung ermöglicht präzise und reproduzierbare Resultate. Die Temperatur-, Zeit- und Mikrowellenenergie-Programmierungen werden probenabhängig eingegeben und abgespeichert. Die Programmierung des Mikrowellenenergieeintrages erfolgt schonend in 1 % Schritten - im Gegensatz zu Geräten im Haushalt, die nur mit voller Leistung arbeiten können. </td> </table> Die leistungsfähige, variable Abluftanlage saugt Raumluft durch den Trocknungsraum im Mikrowellengerät und führt so den entstehenden Wasser- bzw. Lösemitteldampf ab. Organische Lösemitteldämpfe werden somit sicher über diese Abluftanlage abgeführt, es stellt sich keine Gefahr durch Entzündung oder Explosion ein. <% image name="CEM1" %><p> Das Probengut wird in Trocknungsschalen, Trocknungsdrehtellern bzw. in Trocknungskörben eingewogen und im SAM 255 mit Mikowellenenergie bestrahlt. <% image name="CEM2" %><p> Es kann bis zu 1 kg Probenmaterial getrocknet werden. Zusätzlich kann zur Beschleunigung der Trocknungszeit das Probengut auf "CEM Probenträgern" aufgegeben werden, um eine Oberflächenvergrößerung zu erreichen. Mit zertifizierten Lösungen kann den Anforderungen der Prüfmittelüberwachung entsprochen werden. SAM 255: Schnelle Mikrowellen-Trocknung von Proben

Daiichi Sankyo: Eigenständige Österreich-Tochter

Im Rahmen seines europäischen Expansionskonzepts organisiert der japanische Pharmakonzern <a href=http://www.daiichi-sankyo.eu>Daiichi Sankyo</a> seine europäische Führungsstruktur neu. Die bisher gemeinsam geleiteten Landesorganisationen in Österreich und der Schweiz werden zu selbständigen Einheiten ausgebaut. Daiichi Sankyo: Eigenständige Österreich-Tochter <% image name="Daiichi_Sankyo_Logo" %><p> "In Österreich und der Schweiz treten wir in eine neue Entwicklungsphase unseres Geschäfts ein", kommentiert Reinhard Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Daiichi Sankyo Europe. "Die Aufbauphase ist vorüber und wir wollen nun dazu übergehen, unsere Marktposition und unseren Bekanntheitsgrad in Österreich und in der Schweiz deutlich auszubauen." Die regionalen Geschäftsführer in diesen beiden Ländern werden derzeit gesucht. Die positive Entwicklung in Deutschland habe dabei Vorbildcharakter. Dort hatte Daiichi Sankyo in den vergangenen beiden Jahren durch große Transaktionen auf sich aufmerksam gemacht. Dazu zählten die Übernahme fast des gesamten Primary Care Außendienstes für den niedergelassenen Arzt von Merck Pharma, die Akquisition des Biotechs U3 Pharma sowie der Ausbau der Produktion im bayerischen Pfaffenhofen für 25 Mio €. Um der österreichischen und der schweizerischen Landesorganisation zugleich im europäischen Managementkomitee des japanischen Pharmakonzerns, dem wichtigsten Entscheidungsgremium von Daiichi Sankyo in Europa, mehr Gewicht zu verleihen, werden die Interessen der beiden Länder dort durch Ralf Goeddertz vertreten, dem Geschäftsführer der Daiichi Sankyo Deutschland.

Pharmicell: Herstellungserlaubnis für Zelltherapeutikum

<a href=http://www.pharmicell.eu>Pharmicell</a> erhält die Erlaubnis für die Herstellung und das Inverkehrbringen somatischer Zelltherapeutika auf Basis von Fettgewebe. Damit können Stammzellen, die aus Fettgewebe gewonnen wurden, innerhalb der EU vermarktet werden. Pharmicell: Herstellungserlaubnis für Zelltherapeutikum <table> <td><% image name="Pharmicell_Logo" %></td> <td align="right"> Pharmicell kann das Zellprodukt Twelve Cell Solution für ein weites Spektrum plastisch ästhetischer Therapien wie Falten oder Hautbehandlung, Brustvergrößerung oder Brustrekonstruktion nach Brustkrebsoperation und Bestrahlung zur Verfügung stellen. Vereinbarungen mit ästhetisch-plastischen Chirurgen wurden bereits geschlossen, so dass der Fettzellservice in Kürze zur Verfügung steht. </td> </table> Pharmicell plant zudem die Eröffnung eines zusätzlichen Stammzellbehandlungszentrums und intensiviert die Zusammenarbeit mit ausgewählten Ärzten und Kliniken, um die Weiterentwicklung der Produktanwendung voranzutreiben. Twelve Cell Solution wird aus patienteneigenem Fettgewebe hergestellt und enthält eine Komposition aus Stammzellen, Blutgefäßzellen und anderer regenerativer Zellen. Bei der Herstellung unter GMP-Bedingungen werden Zellen isoliert, die dem Patienten, von dem das Fettgewebe stammt, als autologes Produkt rückübertragen werden. Das Fettgewebe kann durch gewöhnliche Fettabsaugung oder Biopsatentnahme gewonnen werden. Für 2009 ist optional eine Einlagerung von Patientenzellen zum späteren Gebrauch vorgesehen. <small> <b>Pharmicell Europe</b> wurde 2006 in Berlin zur Versorgung von Verbrauchern mit neuen Therapien auf Basis adulter Stammzellen gegründet. Nach der Durchführung präklinischer Studien für die Behandlung nichtheilender (diabetischer) Wunden, Schlaganfall und Myokarditis plant Pharmicell die nächste Phase klinischer Studien. </small>

FACC produziert Flap Track Fairings für A330/A340

Die oberösterreichische <a href=http://www.facc.at>FACC</a> startet - nach nur 12-monatiger Entwicklungsphase - die Serienfertigung der Landeklappenträger-Verkleidungen für die A330- und A340-Familie von Airbus. Bis 2012 sichert sich FACC damit ein Auftragsvolumen von 75 Mio $, 100 neue Jobs entstehen. <% image name="FACC_Airbus" %><p> Die aus Faserverbundwerkstoffen hergestellten Flügelkomponenten wurden an das Airbus-Werk in Bremen geliefert, in dem die Flügelausrüstung der Langstreckenflugzeuge A330 und A340 erfolgt. Gefertigt werden die Komponenten im Werks 3 in Ort im Innkreis. Die Serienfertigung der Flügelkomponenten ist nach nur 12-monatiger Entwicklungsphase planmäßig gestartet worden, nach Erreichen der geforderten Rate von monatlich 9 Flugzeugausstattungen im März 2009 werden bei FACC zusätzlich rund 100 Mitarbeiter an dem Projekt beschäftigt sein. Pro Tragfläche fertigt FACC 4 Landeklappenträger-Verkleidungen unterschiedlicher Abmessungen - die größte Verkleidung hat eine Länge von 6,88 m, eine Breite von 0,52 m und eine Höhe von 0,85 m. Die aerodynamischen Verkleidungen beinhalten eine Vielzahl technischer, für den Flugbetrieb notwendiger Systeme, für deren Integration FACC als Komplettanbieter verantwortlich ist. Dazu zählen u.a. ein Kühlsystem (A380) für die Hydraulikaggregate und Vorkehrungen für die Treibstoffnotablassleitungen. Neben den Modellen A330 und A340 fertigt FACC auch Landeklappenträger-Verkleidungen für den Airbus A380. Der aktuelle Auftrag erweitert die Zusammenarbeit mit Airbus und ermöglicht es FACC, das bestehende Know-how aus der Entwicklung und Integration des technisch komplexen Systems für das Großraumflugzeug A380 im A330/A340-Programm optimal umzusetzen und ihre Kernkompetenz im Bereich der äußeren Flugzeugstrukturen weiter auszubauen. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Die Entwicklung und Fertigung</b> von Landeklappenträger-Verkleidungen (Flap Track Fairings) zählt zu den Kernkompetenzen der FACC. Als Partner von Airbus hat FACC verschiedene Innovationen, fortschrittliche Werkstoffe und eine verbesserte Aerodynamik eingebracht, die zur Verringerung der Betriebskosten der Flugzeuge beitragen. Dank Strukturoptimierung werden diese aerodynamisch anspruchsvollen Flügelkomponenten leichter - und das senkt Luftwiderstand, Geräuschentwicklung, Gewicht und Treibstoffverbrauch. </small></td> </table> FACC produziert Flap Track Fairings für A330/A340