Archive - Mär 16, 2008

Kleine Durchflussmengen erfassen mit Flex-Fin

Ein neuer kalorimetrischer Durchflusssensor in Inline-Bauweise wurde von <a href=http://honsberg.solingen-city.de>Honsberg</a> vorgestellt. Das zu messende Medium wird dabei in einem Edelstahlrohr geführt – die nötige Sensorik ist dagegen außerhalb des Rohres angebracht. Kleine Durchflussmengen erfassen mit Flex-Fin <% image name="Honsberg_Flex_FIN" %><p> <small> 2 Temperatursensoren sind in engem thermischen Kontakt zur Flüssigkeit von außen an das Messrohr angebracht. </small> Der Sensor ist für reine Flüssigkeiten wie deionisiertes Wasser, Aromastoffe und Chemikalien gedacht, die aufgesprayt werden oder kontinuierlich im Fluss überwacht werden müssen. Die Genauigkeit liegt bei 3 % EW und zielt, bei einem günstigen Preis, auf Applikationen mit mittlerer Genauigkeit. Bei unterschiedlichen Rohrweiten von 6, 8 oder 10 mm kommt Flex-Fin auf einen Messbereich von insgesamt 0,005…10 l/min. Der jeweilige Messbereich kann dabei mit >1:100 aufwarten. Eine patentierte Wirbelstrecke (aus Einquetschungen des Messrohres) vor dem Sensorbereich stellt eine Besonderheit des Aufbaus dar. Dadurch wird ein wesentlich kleinerer Einfluss der Messung durch winkelige Einströmungen oder durch einseitige Erhitzung der Zuleitung erzielt. Um etwa den Faktor 4 bessere Ergebnisse lassen sich so erreichen. <table> <td width="120"></td><td> <u>Die Funktion:</u> Wird der Sensor beheizt, stellt sich bei nicht fließender Flüssigkeit ein Zustand mit einer bestimmten Temperaturdifferenz T= T1+H-T2 ein. Bewegt sich die Flüssigkeit, so entzieht sie dem beheizten Zweig Energie – und zwar proportional zur Fließgeschwindigkeit. Die sich ebenfalls proportional ändernde Differenztemperatur stellt dann die Messgröße für die Fließgeschwindigkeit dar. </td> </table> In Kürze wird sich die gesamte Familie der intelligenten Elektronikköpfe von Honsberg kombinieren lassen – die Inline-Sensoren werden dann auch ein Grafik-Display, 2 Schaltpunkte und einen analogen Ausgang bieten. In Österreich werden die Messgeräte von <a href=http://www.hennlich.at>Hennlich</a> vertrieben.

Neues FWF-Projekt untersucht Penicillium-Fungizide

Ein Pilz-Protein, das gegen krankheitserregende Pilze wirkt, steht im Zentrum eines neuen <a href=http://www.fwf.ac.at>FWF</a>-Projekts. Es utersucht die Struktur sowie die physiologischen Veränderungen, die das Protein in Zellen der pathogenen Pilze verursacht. Neues FWF-Projekt untersucht Penicillium-Fungizide <% image name="A_niger" %><p> <small> Die grüne Fluoreszenz der Zellkerne und die rot-gefärbte Strukturen in den Hyphenvakuolen zeugen von der Vitalität des Fadenpilzes. Nach der Behandlung mit dem Protein PAF verschwinden diese Merkmale. &copy; Florentine Marx </small> PAF, NAF, AFP und ANAPF gehören zu einer neuen Proteinklasse, die das Wachstum bestimmter Fadenpilze hemmen – und dabei selbst das Produkt solcher Pilze sind. Über ihre biologische Funktion lässt sich nur spekulieren; doch ihr potenzieller Wert zur Behandlung von Pilzinfektionen ist enorm. Am Biozentrum der <a href=http://www.i-med.ac.at>Medizinuni Innsbruck</a> befasst sich Florentine Marx mit einem dieser Proteine - dem Penicillium Antifungal Protein (PAF). Nun setzt der FWF seine seit 2001 laufende Unterstützung für ihre Arbeiten fort. Dabei wird sie einen modifizierten Stamm des PAF-sensitiven Aspergillus nidulans als Modellorganismus nutzen. Dieser gibt ein messbares Leuchten ab, wenn in seinen Zellen die Konzentration an Kalzium-Ionen steigt. "Kalzium ist ein universaler Botenstoff, der auf bestimmte Prozesse in der Zelle regulierend wirkt. In den fadenförmigen Pilzzellen - den Hyphen - dient ein Gradient des Ions zur Steuerung des Wachstums. Tatsächlich führt schon die Exposition geringer Mengen PAF in den Hyphen von A. nidulans zu einer deutlichen Erhöhung der Kalziumkonzentration und zu einem stark veränderten Wachstum. Ob und wie das zusammenhängt, werden wir nun auch im neuen Projekt untersuchen", erklärt Marx. Weiteres Ziel ist die Identifikation von A. nidulans-Mutanten, die gegen PAF resistent sind. Bei den Mutanten werden dann jene Proteine charakterisiert, die verändert sind - und bei Wildtypen für die PAF-Sensitivität verantwortlich sein müssten. In einem weiteren Schritt werden veränderte Formen von PAF hergestellt und deren Wirkung in A. nidulans untersucht. Ergänzt durch Strukturanalysen der jeweilig veränderten Form des Proteins werden so Aussagen darüber möglich, welche Strukturmotive von PAF für welche seiner Wirkungen im Zielorganismus verantwortlich sind. Auf molekulargenetischer Ebene wird das Team Gene, die durch PAF reguliert werden, identifizieren. Bereits früher konnte Marx wesentliche Fragen zur Wirkung von PAF klären. "Eine hohe Dosis PAF bewirkt eine Apoptose in den Hyphen sensitiver Pilze. Wesentlich dafür ist eine Reihe dramatischer Ereignisse auf Zellebene. Dazu zählen ein Anstieg des elektrischen Potenzials der Zellmembran, die Aktivierung von Kaliumkanälen und die Erhöhung der Konzentration schädlicher freier Radikale."

Bonner Forscher entdecken neuen Hämoglobin-Typ

Hämoglobin verändert bei Sauerstoff-Beladung die Farbe. Eine neue am Uniklinikum Bonn <a href=http://www.clinchem.org/cgi/content/full/54/3/594>entdeckte</a> Hämoglobin-Variante scheint jedoch selbst in beladenem Zustand optisch so, als ob sie wenig Sauerstoff transportieren würde. Messungen des Blutsauerstoffs liefern daher ein ähnliches Bild, als würden die Betroffenen unter einem angeborenen Herzfehler leiden. Bonner Forscher entdecken neuen Hämoglobin-Typ <% image name="Zur" %><p> <small> Berndt Zur hat das neue "Hämoglobin Bonn" entdeckt. &copy; Uniklinikum Bonn </small> Nach Untersuchung zweier Patienten verstehen die Forscher nun aber, dass die neue Hämoglobinvariante die Sauerstoffmessung verfälscht. Die Wissenschaftler haben die Variante "Hämoglobin Bonn" genannt. <table> <td width="120"></td><td> <b>Hämoglobin</b> transportiert Sauerstoff zu den Körperzellen und nimmt dort im Gegenzug Kohlendioxid auf. Dabei ändert es seine Farbe. Mit einem Pulsoximeter kann man messen, ob im Blut genügend Sauerstoff vorhanden ist. </td> </table> Berndt Zur vom Institut für Klinische Chemie und Pharmakologie entdeckte die neue Variante des Blutfarbstoffs. "Das Pulsoximeter wird als Clip auf einen Finger gesetzt und durchleuchtet ihn mit Infrarotstrahlung", erklärt er. "Unbeladenes Hämoglobin schluckt Infrarotlicht. Je geringer der Sauerstoffgehalt des Blutes, desto weniger Licht durchdringt den Finger und kommt beim Sensor des Oximeters an." Das Hämoglobin Bonn absorbiert aber auch im beladenen Zustand etwas mehr Infrarotlicht als normales sauerstoffgesättiges Hämoglobin.

Agrana baut Fruchtsaftaktivitäten in China aus

<a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> und Yantai North Andre (YNA) werden mit Yongji Andre Juice ein zweites Joint Venture zur Produktion von "süßem" chinesischem Apfelsaftkonzentrat gründen. Jeder der beiden Partner wird 50 % am neuen Unternehmen halten. Agrana baut Fruchtsaftaktivitäten in China aus <% image name="Aepfel" %><p> Bereits im Juli 2007 ging die Produktionsanlage in Yongji mit einer Verarbeitungskapazität von 140.000 t Äpfeln pro Jahr in Betrieb – bis 2009 soll die Kapazität nun verdoppelt werden. "Dieses zweite Joint Venture stärkt Agranas Präsenz im stark wachsenden chinesischen Markt und festigt unsere Allianz mit YNA", kommentiert Agrana-Chef Johann Marihart. "Die chinesischen Joint Ventures im Produktionsbereich ergänzen unsere Vertriebsaktivitäten perfekt. Während YNA Marktführer bei süßem chinesischem Apfelsaftkonzentrat in den USA ist, führt Agrana die Liste der Apfel- und Beerensaftproduzenten in Europa an." Agrana und YNA betreiben bereits seit 2006 das Joint Venture Xianyang Andre Juice in Xianyang zur Produktion von süßem Apfelsaftkonzentrat. Der 180 Mitarbeiter beschäftigende Betrieb ist derzeit dabei, seine Kapazität um 50 % zu erhöhen. Agrana vertreibt neben seinen eigenen europäischen Konzentraten das durch Xianyang North Andre produzierte Apfelsaftkonzentrat in Europa. Das im neuen Werk in Yongji produzierte Konzentrat, wird wie das Konzentrat aus Xianyang, den hohen Qualitätsstandards des europäischen Marktes entsprechen. <table> <td width="120"></td><td> Chinesischer Apfelsaft wird qualitativ als süß bezeichnet, da ihm die für europäisches Konzentrat typische Säure fehlt. Die Joint Venture Partner gehen von weiterem, weltweitem Absatzpotenzial für sowohl "süßes" als auch "saures" Konzentrat aus. </td> </table>

2007: Linde steigert EBIT um 18,1 % auf 2,42 Mrd €

<a href=http://www.linde.com>The Linde Group</a> ist im Geschäftsjahr 2007 bei Umsatz (+13,9 % auf 12,31 Mrd €) und Ergebnis jeweils zweistellig gewachsen und hat wesentliche Ziele früher erreicht als geplant. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) stieg von 363 Mio auf 1,37 Mrd €. Nach Steuern erzielten die fortgeführten Aktivitäten unterm Strich 996 Mio € - nach 219 Mio € ein Jahr zuvor. 2007: Linde steigert EBIT um 18,1 % auf 2,42 Mrd € <% image name="Linde_Reitzle" %><p> <small> "Unsere Geschäftsentwicklung im ersten vollen Jahr nach der BOC-Übernahme kann sich sehen lassen", so Linde-Boss Wolfgang Reitzle. "Die neue Linde ist ein wachstumsstarkes, hoch profitables und sehr robustes Unternehmen." Für 2010 strebt er ein operatives Ergebnis von mehr als 3 Mrd € sowie einen ROCE von mindestens 13 % an. </small> Beim ROCE hat Linde mit 10,3 % (Vj. 11,4 %) bereits 2007 einen zweistelligen Wert erzielt - ein Jahr früher als erwartet. Der leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf das erhöhte &Oslash; eingesetzte Kapital zurückzuführen. Auch bei der Rückführung der Finanzschulden ist Linde besser vorangekommen: Das Unternehmen hatte mit einer Nettoverschuldung von 7,2 bis 7,5 Mrd € gerechnet, tatsächlich betrug die Verschuldung zum Jahresende 6,43 Mrd € (Vj. 9,93 Mrd €). Die <b>Gases Division</b> hat den Umsatz um 9,4 % auf 9,21 Mrd € gesteigert und damit die gute Entwicklung aus 2006 nahtlos fortgesetzt. Das operative Ergebnis hat sich mit einem Plus von 13,7 % auf 2,31 Mrd € im Vergleich zum Umsatz erneut überproportional verbessert. Westeuropa blieb die umsatzstärkste Region (+5,6 % auf 4,03 Mrd €), in Asien & Osteuropa hat sich das Gasegeschäft mit einem Umsatzplus von 34,9 % auf 1,62 Mrd € abermals dynamisch entwickelt. Auch im Südpazifik & Afrika konnte Linde das Gasegeschäft weiter ausbauen und den Umsatz um 9,8 % auf 1,28 Mrd € erhöhen. Im On-site-Geschäft ist der Umsatz um 5 % auf 2,11 Mrd € gestiegen. Der Umsatz mit Flüssiggasen legte um 9,1 % auf 2,82 Mrd € zu, das Geschäft mit Flaschengasen ist um 12,1 % auf 3,66 Mrd € gewachsen. Der Bereich Healthcare (medizinische Gase) hat den Umsatz um 11,3 % auf 983 Mio € erhöht. Linde erwartet in der weltweiten Gaseindustrie für die kommenden Jahre ein &Oslash; jährliches Wachstum von rund 7 %. Mittelfristig will Linde stärker wachsen als der Markt und das Ergebnis überproportional verbessern. Im <b>Engineering-Geschäft</b> hat Linde ihren ertragsstarken Wachstumskurs auch 2007 fortgesetzt. Der Umsatz wuchs um 40,4 % auf 2,75 Mrd €, das operative Ergebnis verbesserte sich um 39,5 % auf 240 Mio €. Beim Auftragseingang hat die Engineering Division mit 2,93 Mrd € annähernd den Rekordwert aus dem Geschäftsjahr 2006 (3,12 Mrd €) erreicht. Der Auftragsbestand lag Ende 2007 bei 4,39 Mrd € und damit ebenfalls nahezu in Höhe des Vorjahreswerts von 4,51 Mrd €. Diese gute Geschäftsentwicklung resultiert aus der weltweit hohen Nachfrage nach den Linde-Technologien in allen 4 großen Geschäftsfeldern der Engineering-Division, also bei Olefin-Anlagen, Erdgas-Anlagen, Luftzerlegern sowie Wasserstoff- und Synthesegas-Anlagen. Die Rahmenbedingungen für das internationale Anlagenbaugeschäft sind unverändert gut. Vor diesem Hintergrund und auf der Grundlage des hohen Auftragsbestands und der zu erwartenden Auftragsabwicklung rechnet Linde in der Engineering Division in den kommenden Jahren mit einer Umsatzsteigerung um 8-10 % p.a.

small RNAs koordinieren Pflanzenabwehr

Dass kleine RNA-Moleküle in Pflanzen auch in die Abwehr gegen Fraßfeinde eingebunden sind, haben Forscher um Ian Baldwin vom <a href=http://www.ice.mpg.de>Max-Planck-Institut für chemische Ökologie</a> in Jena erforscht. Sie sequenzierten den gesamten "Wortschatz" an small RNAs von Tabakpflanzen und entschlüsselten so deren Beitrag bei der Abwehr von Schadinsekten durch die Pflanze. small RNAs koordinieren Pflanzenabwehr <% image name="Nicotiana_attenuata" %><p> <small> Der in Nordamerika vorkommende Wilde Tabak (Nicotiana attenuata) gehört zu den am besten charakterisierten Pflanzenarten. &copy; Baldwin </small> <table> <td width="120"></td><td><small> Kleine 18 bis 26 Nukleotide lange RNA-Abschnitte, "small RNAs" (smRNAs) genannt, spielen in Organismen verschiedene Rollen. Für Pflanzen besonders wichtig ist ihre Funktion bei der Abwehr von Viren. Via RNA-Interferenz können die smRNAs bestimmte Gene "stumm schalten", indem sie an die komplementäre Basensequenz der Boten-RNA binden und somit deren Übersetzung in das Protein verhindern. Durch diese Interaktion können smRNAs den Ablauf ganzer Signalketten verändern. </small></td> </table> <b>smRNAs</b> entstehen aus doppelsträngigen RNA-Vorläufermolekülen, die von RNA-Polymerasen (RdRs) hergestellt werden. Gene, die für dies Enzyme kodieren und RNA-Interferenz somit erst ermöglichen, wurden bereits in mehreren Pflanzenspezies identifiziert. Shree Pandey und Ian Baldwin wollten feststellen, ob RNA-Interferenz in Pflanzen bei der Abwehr von Fraßfeinden eine Rolle spielt und untersuchten dazu die RNA-Polymerasen aus Nicotiana attenuata. Die chemischen Inhaltsstoffe von Raupenspeichel signalisieren den Pflanzen Schädlingsbefall. Bereits 1 h nach der Induktion von Pflanzen mit Raupenspeichel konnten die Forscher eine um den Faktor 10 erhöhte Aktivität von einem der 3 gefundenen Gene, die für RNA-Polymerasen kodieren, feststellen. Gentechnisch veränderte Pflanzen, in denen die Aktivität dieses <b>RdR1-Gens</b> abgeschaltet war, waren gegen Insektenbefall nahezu wehrlos. Im Freiland wurden diese Pflanzen besonders stark befallen von ihren beiden natürlichen Fraßfeinden, dem Amerikanischen Tabakschwärmer Manduca sexta und der Blattwanze Tupiocoris notatus. "Das bedeutet, dass RdR1 entscheidend zur Abwehr in Pflanzen nach Insektenbefall beiträgt", so Baldwin. Und wenn das Enzym in Aktion tritt, heißt das, dass auch smRNAs in die Regulation der Pflanzenabwehr eingebunden sein müssen. Nächstes Ziel der Forscher war daher, diese kleinen RNA-Moleküle in befallenen bzw. nicht befallenen Tabakpflanzen aufzufinden, ihre Sequenz zu bestimmen und nachzusehen, wie sie in die Abwehr der Pflanzen gegen Insektenfraß eingreifen. Sie sequenzierten mehr als 100.000 verschiedene smRNAs, die sie zuvor aus befallenen und nicht-befallenen Pflanzen isoliert hatten. Das Ergebnis: 43 % der smRNAs, die sie in attackierten Pflanzen fanden, waren in den gesunden Pflanzen nicht vorhanden. Lediglich 1.224 smRNAs tauchten in beiden Pflanzengruppen auf, allerdings in unterschiedlichen Mengen. "Das Auftreten der vielen neuartigen smRNAs nach Raupenbefall korreliert direkt mit dem rund zehnfachen Anstieg der Expression des RdR1-Gens in attackierten Pflanzen", erklärt Pandey. Das heißt, dass die RdR1-Polymerase offenbar an der Erzeugung dieser smRNAs beteiligt ist. Und was genau machen nun diese kleinen Helfer im Genom? Eine bioinformatische Analyse der gefundenen smRNA-Sequenzen zeigte, dass ein Teil von ihnen direkt jene Gene beeinflusst, welche die Enzyme des Pflanzenhormonstoffwechsels steuern. Eine besondere Rolle spielt hier das Jasmonat. Dieser Signalstoff reguliert die Abwehr von Pflanzen gegen Insektenfraß. In transgenen Pflanzen, in denen das RdR1-Gen abgeschaltet war, waren eine Reihe von Jasmonatstoffwechsel-Genen herunterreguliert - mit dem Ergebnis, dass diese Pflanzen vergleichsweise stark von Fraßschädlingen befallen wurden. Die Tatsache, dass bei Fehlen der kleinen RNA-Moleküle bestimmte Gene in ihrer Aktivität herunterreguliert werden, lässt die Max-Planck-Forscher vermuten, dass durch RNA-Interferenz Signalwege nicht nur abgeschaltet, sondern auch eingeschaltet werden können - ein eher ungewöhnlicher Effekt, der jedoch auch schon von Humanbiologen für den Menschen beschrieben wurde. Doch auch alternative Mechanismen seien denkbar. Deshalb wollen die Forscher noch einen weiteren potenziellen Effekt der kleinen RNA-Moleküle, die Tabak nach Insektenbefall bildet, näher untersuchen: Raupen können nämlich Vorläufermoleküle für smRNAs, die doppelsträngige RNA, mit ihrer Blattnahrung aufnehmen. Diese Moleküle, zu smRNAs zerlegt, schalten dann durch RNA-Interferenz spezielle Insekten-Gene ab, gegen die sie gerichtet sind. "Wir vermuten deshalb, dass smRNAs direkt den Raupenfraß bekämpfen, indem sie Verdauungs- oder Entgiftungsgene im Tier stilllegen", so Baldwin. Eine ganz schön trickreiche Angelegenheit. <small> Shree P. Pandey, Priyanka Shahi, Klaus Gase, Ian T. Baldwin: Herbivory-induced changes in the small-RNA transcriptome and phytohormone signaling in Nicotiana attenuata. Proceedings of the National Academy of Sciences USA, Early Edition. 13. März 2008. Shree P. Pandey, Ian T. Baldwin: RNA-directed RNA polymerase1 (RdR1) mediates the resistance of Nicotiana attenuata to herbivore attack in nature. The Plant Journal 50, 40-53 (2007) </small>

<small>Subkutanes Gammagard Liquid in Monatsdosis erfolgreich</small>

<a href=http://www.baxter.com>Baxter</a> hat vorläufige Ergebnisse einer Phase-I/II-Studie bekannt gebeben, in der subkutane Infusionen von <a href=http://www.gammagardliquid.com>Gammagard Liquid</a> [(Immune Globulin Intravenous (Human)] (IGIV) gemeinsam mit der Enhanze-Technologie getestet wurden. Letztere ermöglicht die Verabreichung einer Monatsdosierung bei Patienten mit primärer Immunodefizienz (PID). <% image name="Baxter_Logo" %><p> Gammagard Liquid 10 % (in Europa wird es als Kiovig vermarktet) ist als intravenöse Verabreichung bei der Behandlung primärer Immunodefizienzstörungen indiziert. Da bei der Therapie große Infusionsvolumina verabreicht werden müssen, nimmt sie mehrere Stunden pro Monat beim Arzt oder im Krankenhaus in Anspruch. Die subkutane Anwendung war bisher limitiert, weil das Hautgewebe große Volumina injizierter Wirkstoffe nicht absorbieren kann, und musste daher in kleineren, wöchentlichen Dosierungen und mehreren Injektionsstellen verabreicht werden. Die subkutane Anwendung von Gammagard Liquid mit Enhanze-Technologie über eine einzige Injektionsstelle könnte dagegen eine monatliche Verabreichung auch zu Hause ermöglichen. In der Studie erhielten 10 der 11 untersuchten Patienten Monatsdosierungen des subkutanem Gammagard Liquid mit Enhanze-Technologie von 25,5 bis 61,2 g (255 bis 612 mL) als eine einzige Applikation. Alle Patienten erhielten die Therapie als Infusionsraten zwischen 120 bis 300 mL/h - vergleichbar den Infusionsraten bei intravenöser Anwendung. Die &Oslash; Bioverfügbarkeit der subkutan verabreichten Kombination von Gammagard Liquid mit Enhanze-Technologie betrug 92 % der monatlichen intravenösen Anwendung. Wirkstoffspezifische allergische Reaktionen konnten keine festgestellt werden. Baxter plant nun für Anfang 2009 eine pivotale Phase-III-Studie mit Gammagard Liquid und der Enhanze-Technologie. Eine pivotale Phase-III-Studie soll darüber hinaus auch mit der subkutanen Anwendung von Gammagard Liquid alleine gestartet werden. <b>Die Enhanze-Technologie</b> ist die proprietäre Drug-Delivery-Technologie von <a href=http://www.halozyme.com>Halozyme Therapeutics</a>. Sie basiert auf rHuPH20, einer rekombinanten Form von Hyaluronidase, einem natürlich vorkommenden humanem Enzym, das in der Lage ist, kurzfristig Hyaluronsäure aufzubrechen. Bestimmte injizierbare Wirkstoffe können dank der Enhanze-Technologie optimal absorbiert und dispersiert werden, indem vorübergehend ein Weg durch das subkutane Verbindungsgewebe freigemacht wird: Bis zu 200 Nanometer große Moleküle kommen problemlos durch die perforierte extrazelluläre Matrix, die binnen 48 h ihre ursprüngliche Dichte wieder herstellt. <small>Subkutanes Gammagard Liquid in Monatsdosis erfolgreich</small>