Archive - Mär 18, 2008

(11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) haben die Institute für Chemie und Biologie gemeinsam ein neuartiges Abwehrmittel gegen Ameisen entwickelt. Es ist einem natürlichen Abwehrsekret nachempfunden und verursacht keine Nebenwirkungen wie Hautreizungen. Die Kommerzialisierung ist geplant. (11Z)-Eicosadienylacetat: Neues Mittel gegen Ameisen <% image name="Ameisentest" %><p> <small> Das Experiment mit Putenfleisch und Honigwasser, rechts mit verdünnter Lösung des neuartigen Repellents, links ohne. &copy; René Csuk </small> Insekten verursachen weltweit enorme Schäden an Ernteerträgen, sie stellen ein Problem im Bereich der Wiederaufforstung dar und sind oftmals Überträger gefährlicher Krankheiten wie Malaria oder Gelbfieber. "Das Ziel ist, Insekten abzuwehren, aber nicht zu toxisch. Zum einen wird sonst die Umwelt beschädigt, zum anderen schädigt sich der Nutzer auch selbst. Daher sollte man ein Mittel finden, das die Tiere nur abschreckt", so René Csuk, Professor für Organische Chemie an der MLU. Bisher kam zur Insektenabwehr hauptsächlich N,N-Diethyl-m-toluamid (DEET) für den persönlichen Schutz zum Einsatz, welches etwa Basiswirkstoff des bekannten Abwehrmittels Autan ist. Zur Vorsorge für Kleidung, Schuhe und Ausrüstungsmaterial ist besonders im militärischen Bereich Permethrin verbreitet. Doch diese Mittel haben Nebenwirkungen: DEET kann zu Hautreizungen führen. Besonders bei kleinen Kindern kann man nur eine verdünnte Konzentration verwenden. "Dies ist besonders nachteilig in Dritte-Welt-Ländern, wo Malaria weit verbreitet ist", erklärt Csuk. Permethrin wird nur auf unbelebten Oberflächen verwendet und hat darüber hinaus bei zu hoher Dosierung schädliche Wirkungen auf das menschliche Nervensystem. Durch das neue Abwehrmittel sollen solche Nebenwirkungen vermieden werden. Dafür hat man sich an der Natur orientiert. Der Thrips Suocerathrips linguis, ein kleines Insekt, wehrt sich gegen Ameisen, indem er ein Tröpfchen absondert. "Die Biologen haben das Phänomen als Erste beobachtet", erzählt Csuk. Nach den ersten groben Vermutungen, wie dieses Abwehrsekret wirkt, führten Chemiker damit entsprechende Analysen durch. Dabei wurde eine bisher unbekannte Verbindung entdeckt, welche als (11Z)-Eicosadienylacetat identifiziert werden konnte; diese Verbindung übt auf Ameisen eine starke Repellentfunktion aus. Nach der Analyse synthetisierten die Chemiker das Abwehrsekret. Der Erfolg konnte an Ameisenvölkern getestet werden. Die Ameisen wurden mit Putenfleisch und Honigwasser, platziert auf einem Filterpapier, angelockt. Es gab 2 Proben: Bei der ersten wurde um das Lockmittel eine verdünnte Lösung des neuen Repellents gegeben. Bei der zweiten Probe gab es keine Abwehrversuche. Dann wurde zu bestimmten Zeitpunkten gezählt, wie viele Ameisen auf den jeweiligen Fleischstückchen zu finden waren. Das Ergebnis war eindeutig: Während sich auf dem Lockmittel mit dem Abwehrsekret nur sehr wenige Ameisen befanden, waren sie auf der Gegenprobe zahlreich vorhanden. Während der Synthese wurden von den Chemikern zahlreiche Modifikationen vorgenommen, um stärkere oder schwächere Varianten zu finden. Mittelfristig soll diese Verbindung auch an anderen Schadinsekten getestet werden.

2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

<a href=http://www.wacker.de>Wacker</a> hat 2007 mit neuen Bestmarken abgeschlossen. Der Münchner Chemiekonzern steigerte den Umsatz um 13 % auf 3,78 Mrd € und erwirtschaftete ein um 27 % höheres EBITDA von fast exakt 1 Mrd €. Nach Steuern blieben 422 Mio €, die Kapitalrendite lag bei 25 %. <% image name="Wacker_Logo" %><p> <table> <td width="120"></td><td> Konzernchef Peter-Alexander Wacker ist überzeugt: "Die Ausrichtung von Wacker stimmt. Unsere Expansionsprojekte, mit denen wir die anhaltend hohe Nachfrage unserer Kunden begleiten, haben 2007 große Fortschritte gemacht. Der Ausbau unserer Kapazitäten und unsere starke Präsenz in den Wachstumsmärkten Asiens sind für uns die Voraussetzungen, um unseren Erfolgskurs 2008 weiter fortzusetzen." </td> </table> <b>Investitionsquote von 18 %.</b> Die Investitionen des Konzerns sind 2007 um 33 % auf 699 Mio € gewachsen. Neben den laufenden Projekten zur Erweiterung der Produktionskapazitäten flossen wesentliche Mittel in die Joint Ventures mit Samsung Electronics und Schott Solar. Im Fokus standen mehrere Großprojekte. <u>Wacker Polysilicon</u> hat in Burghausen den Ausbau seiner Kapazitäten für polykristallines Reinstsilicium fortgeführt. Eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 3.500 t erreichte im 4. Quartal 2007 früher als geplant die volle Kapazität. Die Errichtung zweier weiterer Ausbaustufen läuft planmäßig. Darüber hinaus befindet sich eine neue Anlage für granulares Silicium im Bau. Insgesamt erhöht sich dadurch die Produktionskapazität des Bereichs bis Ende 2010 von derzeit 10.000 auf mehr als 22.000 Jahrestonnen. Gemeinsam mit Schott wird Wacker in den kommenden Jahren in Jena und Alzenau rund 370 Mio € investieren. Bereits 2008 sollen dort Wafer mit einer Gesamtkapazität von 120 MW produziert werden. Bis 2012 ist geplant, die Kapazität schrittweise auf 1 GW/Jahr zu erweitern. <u>Siltronic</u> hat in Burghausen seine Kapazitäten für Siliciumwafer mit dem &Oslash; 300 mm auf 135.000 Stück/Monat nahezu verdoppelt. Immer mehr Halbleiterhersteller stellen ihre Produktion auf diese Großscheiben um, weil sie Kostenvorteile von 30 % ermöglichen. In einem Joint Venture mit Samsung Electronics errichtet Siltronic für rund 1 Mrd $ bis Ende 2010 zudem eine neue 300 mm-Fertigung in Singapur. <u>Wacker Silicones</u> hat seine Standorte Nünchritz (Sachsen) und Zhangjiagang (China) weiter ausgebaut. In Nünchritz wurde die Kapazität für Siloxan – ein Ausgangsstoff zur Herstellung von Siliconen – erweitert. In Nünchritz können statt 100.000 nunmehr 120.000 t Siloxan pro Jahr hergestellt werden. In Zhangjiagang gingen Produktionsanlagen für Silicon-Elastomere und -Dichtstoffe in Betrieb. Weitere Anlagen zur Herstellung von Silicon-Emulsionen sind im Bau. Die Errichtung einer Siloxan-Produktion in Zhangjiagang mit Dow Corning schreitet planmäßig voran. Produktionsbeginn soll 2010 sein. Eine Anlage zur Herstellung pyrogener Kieselsäuren – ebenfalls ein Joint Venture mit Dow Corning – wird derzeit eingefahren. <u>Wacker Polymers</u> baut seine Kapazitäten für Dispersionspulver aus. In Burghausen ging im Herbst eine Anlage mit einer Jahreskapazität von 30.000 t in Betrieb. Eine gleich große Anlage errichtet Wacker Polymers derzeit in Nanjing. Der Produktionsstart ist Anfang 2009 geplant. <big>Der Umsatz nach Sparten:</big> <small> &#8226; <b>Siltronic</b>: +15 % auf 1,45 Mrd €, aufgrund höherer Produktionsmengen. &#8226; <b>Wacker Silicones</b>: +6 % auf 1,36 Mrd €, dank höherer Absatzmengen, zum Teil auch dank höherer Preise. Währungseffekte haben die Umsatzentwicklung dagegen belastet. &#8226; <b>Wacker Polymers</b>: +13 % auf 633 Mio €, vor allem die Nachfrage der Bauindustrie nach Dispersionspulvern entwickelte sich dynamisch. &#8226; <b>Wacker Polysilicon</b>: +40 % auf 457 Mio €, Treiber waren höhere Preise sowie Mengensteigerungen. Vor allem die stark steigende Nachfrage der Solarindustrie hat das Polysilicium-Geschäft beflügelt. &#8226; <b>Wacker Fine Chemicals</b>: + 0 % auf 112 Mio €, das rückläufige Geschäft mit Feinchemikalien und Katalogprodukten konnte durch höhere Umsätze mit Biotech-Produkten ausgeglichen werden. </small> Wacker geht davon aus, dass der Konzernumsatz 2008 um mehr als 10 % zunehmen wird. Das höchste interne Wachstum wird dabei bei Wacker Polysilicon erwartet. Auch der vollständige Erwerb der Anteile an den beiden Gemeinschaftsunternehmen mit Air Products wird zu einem Umsatzzuwachs führen. Das EBITDA soll ebenfalls weiter zunehmen. Die Investitionen werden sich 2008 voraussichtlich auf rund 1 Mrd € belaufen. 2007: Wacker erhöht Umsatz um 13 %

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