Archive - Mär 31, 2008

Bioethanol aus Pischelsdorf fließt ab 7. Juni 2008

Die <a href=http://www.agrana.com>Agrana</a> wird das Bioethanolwerk im niederösterreichischen Pischelsdorf im Mai anfahren. Am 7. Juni soll sodann erstes Bioethanol made in Pischelsdorf fließen. Nach Testläufen im vierten Quartal 2007 wurde die Inbetriebnahme aufgrund zu hoher Weizenpreise <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/6529>aufgeschoben</a>. <% image name="Pischelsdorf" %><p> <small> Das Bioethanolwerk Pischelsdorf, an dem die Agrana zu 74,9 % und die österreichischen Rübenbauern zu 25,1 % beteiligt sind, wurde von Haus aus für einen flexiblen Rohstoffeinsatz ausgelegt. </small> In den vergangenen Monaten wurden weitere Kontrakte zur Rohstoffversorgung der Bioethanolproduktion geschlossen. Zudem soll die Anlage verstärkt auf Maisbasis betrieben werden - die Preisnotierungen für Mais aus der neuen Ernte 2008 liegen derzeit auf einem Niveau, das den wirtschaftlichen Betrieb von Pischelsdorf erlaubt. Generell besteht in Mitteleuropa in normalen Erntejahren eine Überversorgung bei Mais. Durch die Aufhebung der 10%-Flächenstillegung durch die EU-Kommission für 2008 sowie als Folge der rückläufigen Zuckerrübenproduktion im Zuge der Neuordnung der Europäischen Zuckermarktordnung erwartet die Agrana, dass in den kommenden Monaten zusätzliche Anbauflächen in erheblichem Umfang in Europa zur Verfügung stehen werden. Zur Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Werkes in Pischelsdorf trägt auch der Verkauf des bei der Produktion von Bioethanol als Nebenprodukt anfallenden Tierfuttermittels Actiprot bei. Dieses Eiweiß-Futtermittel kann, aufgrund der zuletzt deutlich angestiegenen Weltmarktpreise für Soja, als Ersatz für teure Sojaimporte dienen. Schließlich lassen steigende Zuckerpreise am Weltmarkt auch eine Aufwärtstendenz bei den Bioethanolpreisen erwarten. Bioethanol aus Pischelsdorf fließt ab 7. Juni 2008

Aufbruchstimmung bei Loba Feinchemie

<a href=http://www.loba.co.at>Loba Feinchemie</a> aus dem niederösterreichischen Fischamend will nach dem Verkauf an die indische <a href=http://www.vbshilpa.com>Shilpa Medicare</a> mittelfristig die Produktionskapazitäten aufstocken. Wolfgang Meindl – er hat das Unternehmen vor 15 Jahren im Zuge eines Management Buyouts übernommen – erzählte dem Chemie Report die Hintergründe. <% image name="Loba_Produktion" %><p> <small> Shilpa Medicare will die flexible GMP-Produktion von Loba als Brückenkopf nach Europa nutzen. </small> <table> <td><% image name="Wolfgang_Meindl" %></td> <td align="righ"> Wolfgang Meindl hat nach 1,5jähriger Suche den optimalen Partner gefunden. „Seit rund 10 Jahren ist der indische Pharmamarkt äußerst stark am Wachsen“, sagt Meindl, dass daher nun Shilpa Medicare in Europa investiert, verwundere daher nicht. Mit den Indern – „der neue Eigentümer geht mit organisatorischen Fragen sehr behutsam um“ – hat Meindl nicht an einen bloßen Finanzinvestor verkauft, sondern das Unternehmen mit einer neuen Perspektive versehen: Alleine in den nächsten beiden Jahren – solange bleibt er selbst noch als Geschäftsführer tätig – soll der Umsatz von 6,5 auf 10 Mio € angehoben werden. </td> </table><p> <small> Wolfgang Meindl: „Loba wurde mit Shilpa zu einem weitaus weniger krisenanfälligen Unternehmen.“ </small> <b>Bewegte Geschichte.</b> Die Loba Feinchemie ist kein beliebiger Betrieb, sondern blickt bereits auf eine mehr als 50jährige Geschichte zurück und war lange die einzige Verwirklichungsstätte für junge Chemiker in Österreich: 1957 von der Wiener Loba Chemie zur Produktion organischer Reagenzien gegründet, produzierte sie in den 1960er Jahren bereits mehr als 80 verschiedene Produkte – darunter „Top-Seller“ wie Sulfophtaleine, Phenanthroline sowie Tetrazoliumsalze, die bereits zu Zeiten des Kalten Krieges intensiv in den damaligen Ostblock exportiert wurden. Bis Ende der 1980er Jahre wurden so in Fischamend mehr als 400 verschieden Zwischenprodukte sowie Chemikalien für die organische Synthese entwickelt. 1989 wurde an die englische MTM verkauft, 1992 stieg schließlich Wolfgang Meindl mit der ECO Unternehmensbeteiligungs AG ein. <table> <td><% image name="Loba_Logo" %></td> <td align="right"> Heute produzieren die 44 Mitarbeiter der Loba Feinchemie nicht nur Analysereagenzien und Diagnostikprodukte, sondern insbesondere Zwischenprodukte und Wirkstoffe (APIs) für die Pharma-Industrie, darunter auch einige Orphan Drugs samt Drug Master File. Seit 1993 arbeitete die Loba-Produktion – wie vom österreichischen Gesundheitsministerium sowie der FDA attestiert – GMP-gemäß. „Insgesamt stellen wir heute rund 300 verschiedene Produkte her“, sagt Meindl. Und zwar insbesondere für Katalogfirmen wie Sigma-Aldrich, Fisher Scientific oder Merck, für die Diagnostikindustrie und natürlich große Pharma-Companies wie Roche, DSM, GSK, Novartis oder Nycomed. </td> </table> <b>Onkologie als Zukunftsfeld.</b> Produziert wird bei Loba Feinchemie „von einigen Gramm bis zu 5 Jahrestonnen“, das Upscaling in der organischen Synthese ist dabei die Spezialität der Fischamender Chemiker, besonders wichtig ist es Meindl, „bei der Forschung vorne dabei“ zu sein. Künftig soll eben das besser mit dem neuen Partner Shilpa Medicare gelingen. Shilpa ist mit 350 Mitarbeitern ein nicht unwesentlicher Player am Generika-Markt in Indien und will mittelfristig der größte Erzeuger onkologischer Wirkstoffe werden. „Dabei werden hochaktive Substanzen wie etwa Cisplatin oder Carboplatin in vollkommen getrennten Produktionslinien hergestellt“, erklärt Meindl. Vorgesehen ist, dass in Indien entsprechende Vorstufen produziert werden, die Finalisierung indessen in Fischamend erfolgen wird. Bereits heuer soll die Produktion hier um 1-2 Produkte erweitert werden. Die Synthesegeschicke der Loba Feinchemie schildert Meindl am Beispiel von NADH: Die „universale Energiewährung des menschlichen Körpers“ wird auch als Nahrungsergänzungsmittel – als „Energiepille“ – verkauft. Seit 2005 ist Loba in der Lage, das oxidativ sehr empfindliche Molekül – Meindl spricht von einer Primadonna – in einem Syntheseschritt herzustellen, wobei NAD entsprechend enzymatisch reduziert wird. „Das Verfahren dazu haben wir einlizenziert, das Upscaling jedoch selbst entwickelt“, sagt Meindl, „insbesondere die nötigen Schritte der Aufarbeitung samt Ultrafiltration sind hier herausfordernd.“ Ein weiteres Beispiel ist Naphazolin: Für das schleimhautabschwellende Mittel ist Loba Feinchemie heute der weltgrößte API-Lieferant. „Hier gelang es uns kürzlich auch, am japanischen Markt Fuß zu fassen.“ Zum Sortiment gehören darüber hinaus auch chirale Wirkstoffe, Pyridin, Quinolin und Isoquinolin-Derivate, Aldehyde und Ketone, Carbonsäure- und Sulfonsäure-Derivate sowie aromatische Stickstoff-, Amino- und Hydrazin-Wirkstoffe. <small> Shilpa Medicare ist ein expansives börsenotiertes Unternehmen, wurde 1987 gegründet und hat den Stammsitz in Raichur im südindischen Bundesstaat Karnataka. Shilpa Medicare erzeugt ähnlich wie Loba Pharmawirkstoffe und ist auch in der Produktion onkologischer Präparate tätig. </small> Aufbruchstimmung bei Loba Feinchemie

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