Archive - Feb 4, 2009

Evolutionsgenetiker-Meeting in Baden bei Wien

Von Dienstag 3. Februar bis Freitag 6. Februar findet in Baden bei Wien das <a href=http://www.evoltree.eu>„Evoltree“</a>-Meeting statt. Über 130 Wissenschafter aus der ganzen Welt berichten und diskutieren dabei über die aktuellen Fortschritte und Probleme im Bereich der Ökosystem-Genetik. Evolutionsgenetiker-Meeting in Baden bei Wien <% image name="Seibersdorf1" %> <small>Die Austrian Research Centers (im Bild der Standort Seibersdorf) sind Veranstalter des diesjährigen Evolutionsgenetiker-Treffens</small> Evoltree ist ein Exzellenznetzwerk in dem 25 führende Forschungsgruppen aus 15 europäischen Ländern an der Erforschung der Evolutionsgenetik der Wälder zusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für Vorhersagen über Auswirkungen des Klimawandels zu erstellen. Das Netzwerk wird durch die Europäische Kommission mit 14,3 Mio. Euro finanziert wird. Projektleiter ist der Wallenbergpreisträger 2006, Dr. Antoine Kremer, vom Institut INRA (Bordeaux, Frankreich). Die Austrian Research Centers GmbH (ARC) sind der Veranstalter des diesjährigen Treffens. <b>Der Wald gibt immer noch Rätsel auf</b> Das Hauptaugenmerk bei der Forschungsarbeit in Evoltree wird auf das Anpassungspotential von Bäumen als langlebigste Organismen der Ökosysteme gelegt, deren Fitness durch eine hohe genetische Vielfalt gewährleistet wird. Diese Vielfalt kann durch moderne molekularbiologische Methoden gemessen werden. Wälder sind komplexe Ökosysteme. Um sie zu verstehen bedarf es integrierter interdisziplinärer Forschungsansätze, damit in weiterer Folge Reaktionen auf Umwelteinflüsse vorhergesagt werden können. Dazu muss man die Gene kennen, die für bestimmte anpassungsrelevante Eigenschaften der Bäume verantwortlich sind. Man muss deren Variabilität analysieren um ihren Beitrag zur Evolution der Baumart und der Waldökosysteme zu beurteilen. Bäume s nd jedoch nur ein Bestandteil der Ökosysteme, die im Projekt untersucht werden – zur Systembetrachtung der terrestrischen Biodiversität gehören auch baumassoziierte Insekten, Bakterien und Pilze. <b>Die Forschungsrichtung „Ökosystem-Genetik“ entsteht</b> Evoltree verfügt über ein interdisziplinäres Netzwerk an Wissenschaftlern, die sich den unterschiedlichen Aspekten des Ökosystems widmen – die Expertisen reichen von Genetik und Genomik über Ökologie und Systemmodellierungen bis hin zu Bioinformatik und Datenbankexpertise. So entsteht die neue Forschungsrichtung Ökosystem-Genetik. Ein weiteres Ziel des Forschungsnetzwerks ist es, die wissenschaftlichen Ergebnisse den politischen Entscheidungsträgern in einer Form nahe zu bringen, dass das Wissen direkt der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung unserer wertvollen Ressource Waldökosystem dient. <b>Weltweit erste automatisierte Biobank für Wald-Gen-Ressourcen</b> Die ARC spielen zwei zentrale Rollen im Exzellenznetzwerk: Zum einen befindet sich in Seibersdorf das zentrale Ressourcenzentum des Projektes, zum anderen stellt das ARC den Wissens- und Datenbankknoten des Netzwerks dar. In der weltweit ersten automatisierten Biobank für Wald-GenRessourcen lagert DNA von über 300.000 Genen von Bäumen, Insekten und Pilzen und die Gesamtgenome von 3.500 Bäumen aus ganz Europa. Sie dienen für Diversitätsuntersuchungen und als Referenzmaterial für weiterführende Forschungsprojekte. Das ARC vernetzt forstliche Datenbanken von Partnerinstitutionen in ganz Europa und macht so an unterschiedlichen Instituten gespeichertes Wissen zentral über einen einzigen Zugangspunkt online per Internet such- und nutzbar (www.evoltree.eu). Ziel dieses Informationsportals ist die Integration der Forschungsaktivitäten und somit Verringerung der Fragmentierung der Forschungslandschaft im gesamten Europäischen Raum.

Gentechnisch veränderte Sojabohne für Brasilien

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> und <a href=http://www.embrapa.br>Embrapa</a> (Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária) haben bekannt gegeben, dass sie ihre gemeinsam entwickelte herbizidtolerante Sojabohnensorte bei der brasilianischen Regierungskommission für Biosicherheit CTNBio zur kommerziellen Genehmigung eingereicht haben. <% image name="BASFSoybeanWeb" %> <small>Eine gentechnisch veränderte Sojabohnensorte soll Brasiliens Landwirten zu besserer Unkrautkontroll verhelfen. (c) BASF</small> Embrapa ist Brasiliens öffentliche Agrarforschungseinrichtung, die dem Ministerium für Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung zugeordnet ist. Der Zulassungsantrag, wurde diese Woche im brasilianischen Amtsblatt (Diario Oficial da União) veröffentlicht. Bei der Sojabohnensorte handelt es sich um die erste gentechnisch veränderte Pflanze, die vollständig in Brasilien entwickelt wurde und für den brasilianischen Markt bestimmt ist. Die Gene, die die Herbizidtoleranz vermitteln, stammen von BASF und wurden von Embrapa-Forschern in die Sojabohne übertragen und zu einer neuen kommerziellen Sorte entwickelt. Die Unternehmen hatten ihre Zusammenarbeit 1997 aufgenommen. „BASF und Embrapa liefern eine Technologie, die in Brasilien für brasilianische Sojabohnen-Landwirte entwickelt wurde. Das Land ist der weltweit führende Exporteur und zweitgrößte Produzent von Sojabohnen“, betonte Walter Dissinger, Crop Protection Vice President der BASF in Lateinamerika. „Landwirte werden von einer besseren Unkrautkontrolle profitieren, die weniger Ressourcen verbraucht und die landwirtschaftliche Produktivität erhöht.“ <b>Brasilien möchte Biotechnologie-Kompetenz zeigen</b> „Diese öffentlich-private Partnerschaft unterstreicht die Kompetenz Brasiliens im Bereich der Biotechnologie in der Landwirtschaft. Wir zeigen der Welt unsere Innovationskraft, die für die heutige Gesellschaft äußerst wichtig ist. Embrapa forscht an den verschiedensten Technologien. Und moderne nachhaltige Biotechnologie schafft Ergebnisse, die uns zu Vorreitern macht, wenn es darum geht, Wohlstand und Wohlbefinden herzustellen.“ sagte Silvio Crestana, Managing Director bei Embrapa. Das Technologiesystem aus Herbiziden und der toleranten Sojabohne bietet den Landwirten eine Alternative, zahlreiche Unkrautarten in den Griff zu bekommen – darunter auch solche Arten, die heute nur schwer zu bekämpfen sind. So reduziert der Einsatz der Technologie die pro Hektar benötigte Herbizidmenge und erhöht die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen für Sojabohnen. Das System ermöglicht Sojabohnen-Landwirten eine effektive Unkrautkontrolle, verringert den Einsatz von Maschinen und Geräten und ist weniger aufwändig für Landwirte und Feldarbeiter. Embrapa und BASF erwarten, dass das neue Biotechnologie-Saatgut für die Saison 2011 verfügbar sein wird. Bereits jetzt bekunden auch benachbarte Länder wie Argentinien, Bolivien und Paraguay Interesse an der Entwicklung dieser Technologie für die jeweils landesspezifischen Sojabohnenarten. <small> <b>Über Embrapa</b> Embrapa wurde 1973 gegründet. Das gesamte Know-how des Unternehmens hat einen entscheidenden Beitrag zur Agrarindustrie in Brasilien geleistet und zeichnet zum Großteil für die führende Position des Landes im internationalen Agrarmarkt verantwortlich. Brasilien und Embrapa setzen Maßstäbe in der tropischen Agrartechnologie. Das Land zählt zu den Weltmarktführern für Produktion und Export von Landwirtschaftserzeugnissen und wird Prognosen zufolge in naher Zukunft die internationale Führungsposition in der Herstellung von Biokraftstoffen aus Zuckerrohr und Pflanzenölen einnehmen. Dank dieser Stellung im globalen Markt hat Brasilien den Preis und Fluss von Nahrungsmitteln und andere Agrarerzeugnisse entscheidend beeinflusst. Durch eine klare Zukunftsvision und hohe Investitionen in die Qualifikation von Personal sowie die Eignung, aktiv am wissenschaftlichen Fortschritt teilzuhaben, möchte Embrapa dazu beitragen, Brasilien in den Grenzbereichen der Wissenschaft und in neuen Themengebieten wie Agrarenergie, Handel mit Emissionsrechten sowie Biosicherheit zu positionieren. Gleiches gilt für Bereiche wie Biotechnologie, Nanotechnologie und Präzisionsackerbau. Besonders in der Biotechnologie hat Embrapa Erfolge in der Entwicklung von Produkten und Prozessen sowie der Risikoplanung und -beurteilung erzielt. </small> Gentechnisch veränderte Sojabohne für Brasilien