Archive - 2010

September 26th

Humantechnologie-Cluster konzentriert sich auf drei Themenschwerpunkte

Die steirische Clusterorganisation <a href=http://www.humantechnology.at>„Human Technology Styria“</a>(HTS) hat für die Arbeit der nächsten fünf Jahre drei strategische Korridore definiert. Diese legen fest, dass man sich innerhalb des weiten Felds des medizinisch orientierten Engineerings auf die Schwerpunkte Pharmazeutische Technologie und Produktionsprozesse, Biomedizinische Sensortechnologie und Biomechanik sowie Biobanken und Biomarker fokussieren will. Humantechnologie-Cluster konzentriert sich auf drei Themenschwerpunkte <% image name="PKZukunftskonferenzWeb" %> <small><b>Präsentation der neuen strategischen Korridore des HTS:</b> Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, Clustergeschäftsführer Robert Gfrerer, Geschäftsführer Roche Diagnostics Graz GmbH Ulrich Kanter, Geschäftsführer Zeta Holding GmbH Alexander Rinderhofer. © Das Kunztfoto</small> Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld der Zukunftskonferenz des Clusters am 23. September blickte Geschäftsführer Robert Gfrerer auf die ersten sechs Jahre der Arbeit von Human Technology Styria zurück. Es sei gelungen, das Potenzial der auf diesem Gebiet in der Steiermark tätigen Unternehmen zu bündeln und durch die Entwicklung von Leitprojekten auch international sichtbar zu machen. Nun sei es Zeit für den nächsten Schritt. Und für diesen habe man gemeinsam mit den Clustermitgliedern drei strategische Korridore für die Arbeit bis 2015 definiert. <b>Produktions-Know-how für die Pharmaindustrie</b> Gleich zwei Forschungszentren arbeiten heute schon auf dem Gebiet der pharmazeutischen Technologie. Das RCPE (Research Center Pharmaceutical Engineering) integriert das Wissen verschiedener Fachrichtungen, um Technologien für pharmazeutische Produktionsprozesse zu entwickeln, das ACIB (Austrian Center for Biopharmaceutical Technology), arbeitet bundesländerübergreifend an Fragen der industriellen Biotechnologie. Auf der Zukunftskonferenz war mit Jörg Breitenbach, Chef der Abbot-Tochter Soliqs ein Experte für Formulierungen mit schwer löslichen Wirkstoffen zu hören. <b>Sensoren für die Medizin</b> Eine eigene Diskussionsrunde der Zukunftskonferenz beleuchtete das Themenfeld der medizinischen Sensortechnologie. Neben der Vorstellung der Aktivität der am Standort Graz tätigen multinationalen Unternehmen Roche Diagnostics und B. Braun Melsungen, ging Ingo Klimant (Leiter des Instituts für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie der TU Graz) auf die lange Tradition der optischen Sensorik in der steirischen Landeshauptstadt ein. <b>Biomarker aus der hauseigenen Sammlung</b> Auch dem Korridor zur Biobank- und Biomarker-Technologie war einer eigener Strang der Zukunftskonferenz gewidmet. Mit der Blut-, Zell- und Gewebeprobensammlung der Medizinischen Universität Graz steht eine der größten derartigen Einrichtungen Europas zur Verfügung. Dieses Potential für die personalisierte Medizin nutzbar zu machen, ist das Ziel des K-Projekts „BioPersMed“ unter Federführung von Biobank-Leiterin Karine Sargsyan.

September 23rd

Fresenius eröffnet Entwicklungsstandort in Krems

<a href=http://www.fmc-ag.de>Fresenius Medical Care</a>, ein führender Anbieter von Produkten für die Dialyse, hat am 23. September in Krems an der Donau einen neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort eröffnet. Hervorgegangen aus einem Spin-off der Donau-Universität, sind am Standort Krems heute die gesamten Aktivitäten des Unternehmens auf dem Gebiet der Adsorber-Materialien konzentriert. Fresenius eröffnet Entwicklungsstandort in Krems <% image name="Pressefoto_Fresenius1" %> <small><b>Eröffnung:</b> Gerhard Schmid (BTZ-Geschäftsführer), Wolfram Strobl (Geschäftsführer FMC Adsorber Tec), Ingeborg Rinke (Bürgermeisterin Krems), Wolfgang Sobotka (Landeshauptmann-Stellvertreter Niederösterreich). ©Thule G. Jug</small> Bereits Mitte der 1990er Jahre wurde in dem von Dieter Falkenhagen geleiteten Zentrum für Biomedizinische Technologie der Doanu-Uni ein System zur extrakorporalen Blutreinigung mithilfe von Adsorbern entwickelt, das man gemeinsam mit Fresenius Medical Care zum Prototyp entwickelte. Die Kooperation mit dem Medizintechnik-Unternehmen wurde dabei schrittweise enger. 2006 wurde Fresenius, nachdem man zuvor schon Anteile gehalten hatte, Alleineigentümer des Spin-offs Biotec. Im Zuge des Engagements wurde die Adsorber-Sparte in Krems stark ausgebaut: 2003 konnten die ersten verkaufsfähigen Chargen am Standort produziert werden, 2005 verlegte Fresenius die Produktion eines weiteren Adsorberprodukts für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen an die Donau, 2006 wurden auch die Aktivitäten eines bisher in den USA angesiedelten Standorts hier hergebracht. Im Frühjahr 2009 erfolgte schließlich die Entscheidung, Krems zum einzigen Fresenius-Standort auf dem Gebiet der Adsorber zu machen auch die Forschungsaktivitäten im Adsober-Bereich hier her zu verlegen. Mit der neuen Entwicklungsabteilung der nunmehrigen Fresenius Medical Care Adsorber Tec GmbH werden 15 neue Arbeitsplätze in Krems geschaffen. Die Firma ist im Biotechnologiezentrum (BTZ) Krems angesiedelt, das einen Teil des von der NÖ. Wirtschaftsagentur Ecoplus gemanagten Technopols Krems bild. Das Land Niederösterreich investierte in den letzten fünf Jahren etwa 17 Millionen Euro in den Technopol-Standort Krems.

Ausgezeichnete Arbeiten zur Kristallisation von Pharma-Wirkstoffen

Für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik wird jährlich der Arnold-Eucken-Preis vergeben. In diesem Jahr wurde <a href=http://www.th.bci.tu-dortmund.de/de/mitarbeiter/wissenschaftliche-mitarbeiter/dr-ing-feelly-ruether>Feelly Rüther</a> von der TU Dortmund für ihre Arbeiten über die Kristallisation von Pharmazeutika ausgezeichnet. Ausgezeichnete Arbeiten zur Kristallisation von Pharma-Wirkstoffen <% image name="FeellyRuether" %> <small><b>Grundlagen der pharmazeutischen Verfahrenstechnik</b>: Feelly Rüther beschäftigte sich mit den thermodynamischen Grundlagen der Kristallisation und des Ausölens von Wirkstoffen. ©VDI</small> Die 38-jährige Rüther hat sich sowohl experimentell als auch mittels thermodynamischer Modellierung mit der Löslichkeit pharmazeutischer Wirkstoffe in Lösungsmitteln und Lösungsmittel-Gemischen beschäftigt. Ziel ihrer Arbeiten war dabei, das Verhalten der betrachteten Systeme auf der Basis weniger experimenteller Daten vorausberechnen zu können. Von Interesse ist dabei insbesondere das Auftreten metastabiler Mischungslücken, die die Entstehung lösungsmittelfreier Produkte verhindern können („Ausölen“). <b>Talente-Förderung für die Chemietechnik</b> Der Arnold-Eucken-Preis wird von der Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) im VDI vergeben, um Nachwuchstalente auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik in Industrie- und Hochschulforschung zu fördern. Die Preisträger sollen jünger als 40 Jahre sein und dürfen weder einen Lehrstuhl innehaben noch eine Forschungs- oder Entwicklungseinrichtung verantwortlich leiten. Benannt ist der Preis nach dem Physikochemiker Arnold Eucken, der der erste Obmann des VDI-Fachausschusses „Verfahrenstechnik“ war. GVC-Vorsitzender Achim Noack überreichte die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung am 21. September auf der Process Net-Jahrestagung in Aachen.

September 22nd

Neuer Biomarker für Prostatakrebs gefunden

Die Arbeitsgruppe „Urologische Tumoren“ der <a href=http://www.meduniwien.ac.at>Medizinischen Universität Wien</a> untersuchte in Kooperation mit der Harvard Medical School die Häufigkeit bestimmter Proteine in Prostata-Gewebeproben. Dabei zeigte sich, dass in 99,5 % der Krebsgewebe ein vom Protein TRAIL initiierter Reaktionsweg reduzierte Aktivität zeigt. Neuer Biomarker für Prostatakrebs gefunden <% image name="800px-Prostate_adenocarcinoma_whole_slide" %> <small><b>Prostatakrebs:</b> Bei der überwiegenden Anzahl der untersuchten Gewebe ist der TRAIL-initiierte Schutzmechanismus außer Kraft gesetzt. Bild: Alex Brollo/GNU-Lizenz 1.2</small> TRAIL (was für „TNF-related Apoptosis Inducing Ligand“ steht) stimuliert im menschlichen Organismus einen Kaskade, die mit dem als Apoptose bezeichneten Selbstmord einer Tumorzelle endet. Dieser Schutzmechanismus scheint in Tumorgeweben der Prostata massiv verändert zu sein, wie die Untersuchung der Proteinmuster nun ergab. <b>TRAIL unabhängig von anderen Biomarkern</b> Die Eindeutigkeit der gefundenen Ergebnisse überraschte dabei sogar den Leiter der Arbeitsgruppe „Urologische Tumoren“, Michael Krainer. Denn neben der herabgesetzten Aktivität des von TRAIL ausgelösten Schutzmechanismus zeigte sich, dass mit steigender TRAIL-Konzentration in der direkten Tumorumgebung das rückfallfreie Überleben von Patienten ansteigt – und zwar unabhängig von anderen prognostischen Markern. Damit könnte das Protein ein Ansatzpunkt sowohl für die Prognose des Krankheitsverlaufs als auch für die Entwicklung neuer Therapien bei fortgeschrittenem Prostatakrebs sein. Derzeit werden Therapeutika getestet, die den TRAIL-abhängigen Schutzmechanismus des Körpers aktivieren sollen. Dass für deren effizienten Einsatz ein tiefgehendes Verständnis des Reaktionsweges wichtig ist, hat Krainer in einer viel beachteten Arbeit im Jahr 2005 bereits für Eierstockkrebs zeigen können. Er entdeckte zwei Strategien, wie Krebszellen der vernichtenden Wirkung von TRAIL zu entgehen versuchen. <small> Originalpublikation: Recurrence Free Survival in Prostate Cancer is Related to Increased Stromal TRAIL Expression. M. Anees, P. Horak, A. El-Gazzar, M. Susani, G. Heinze, P. Perco, M. Loda, R. Lis, M. Krainer, W. K. Oh.: Cancer, September 2010 </small>

September 21st

Hochdurchsatzverfahren findet neue Katalysatoren

Zu den drei Forschungsgruppen, die für die Endrunde des <a href=http://www.deutscher-zukunftspreis.de>Deutschen Zukunftspreises</a> nominiert wurden, gehört auch das Team von Ferdi Schüth, Dirk Demuth und Wolfram Stichert. Die Wissenschaftler entwickelten eine High-Throughput-Methode zum Auffinden von Katalysatoren für die chemische und petrochemische Industrie. <% image name="Deutscher_Zukunftspreis_Ansgar_Pudenz_0" %> <small>Dirk Demuth, Ferdi Schüth und Wolfram Stichert sind für die Endrunde des Deutschen Zukunftpreises nominiert. ©Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz</small> Ergebnis ist eine Technologieplattform, mit deren Hilfe in einem parallelen und automatisierten Ansatz bis zu mehrere 100 Katalysatoren gleichzeitig auf ihre Eignung für eine bestimmte chemische Reaktion getestet werden können. Schüth, der Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mühlheim ist, sowie die beiden Technologen Dirk Demuth und Wolfram Stichert von der <a href=http://www.hte-company.com>HTE AG</a> in Heidelberg ließen sich dabei von jenen Hochdurchsatzverfahren inspirieren, die in der Pharmaindustrie zum Auffinden neuer Wirkstoffe verwendet werden. Die Herausforderung bestand dabei darin, dieses Prinzip auf die Bedingungen umzulegen, mit denen man es etwa in Ölraffinerien und der Produktion chemischer Grundstoffe zu tun hat. <b>Bedingungen, die denen der industriellen Produktion ähnlich sind</b> Vor der Entwicklung derartiger Testmethode für Katalysatoren, nahmen Labormitarbeiter solche Tests in einzelnen Reaktorrohren vor und präparierten die Katalysatoren von Hand. Um viele solcher Untersuchungen in parallelen Reaktorrohren und möglichst automatisiert zu machen, mussten die Forscher zahlreiche technische Herausforderungen bewältigen. So sind die Bedingungen bei der Katalysatorsuche deutlich härter als in den bis dahin üblichen Hochdurchsatztests in der pharmazeutischen Forschung. Die Reaktorrohre müssen Temperaturen von 500 bis 1000 Grad Celsius, hohen Drucken und aggressiven Chemikalien standhalten – in manchen Tests sogar mehrere Wochen lang. Entsprechend robust müssen die Materialien sein. Zwischen den einzelnen Reaktoren garantiert eine wärmeleitfähige Legierung, dass die Temperatur in allen Rohren konstant bleibt, selbst wenn eine Reaktion zusätzliche Wärme freisetzt. <small> <b>Der Deutsche Zukunftspreis</b> Der deutsche Zukunftspreis wird vom Deutschen Bundespräsidenten für herausragende technische Innovationen vergeben. Außer Schüth, Demuth und Stichert sind folgende Teams für die Endrunde nominiert: • Peter Post und Markus Fischer von der Festo AG & Co. KG in Esslingen gemeinsam mit Andrzej Grzesiak vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart für die Entwicklung eines bionischen Handling-Assistenten • Gunter Krieg, Jürgen Bohleber und Dirk Christian Fey von der Unisensor GmbH in Karlsruhe für die Detektion von Wertstoffen in gemischten Stoffströmen mithilfe der Laserspektroskopie Hochdurchsatzverfahren findet neue Katalysatoren

September 17th

BASF: 75 Jahre Standort Minden

<a href=http://www.basf.com>BASF</a> feiert das 75-jährige Bestehen des Produktionsstandorts Minden. In der ostwestfälischen Stadt werden Pharma-Wirkstoffe wie Coffein, Theophyllin und Ephedrin produziert. <% image name="Minden" %> <small><b>Rund 300 Mitarbeiter</b> erzeugen heute in Minden rund 30 Wirkstoffe für die pharmazeutische und kosmetische Industrie. (c)BASF</small> Der heutige BASF-Standort Minden hat eine bewegte Geschichte, die weit hinter die Gründung des Werks zurückreicht: Dank einer Erfindung von Albert Knoll eröffnete sich die Möglichkeit, Morphin in Codein umzuwandeln, einem zu diesem Zeitpunkt wichtigen Wirkstoff gegen schweren Husten und Schmerzen. Die Patentanmeldung im Jahr 1886 legte den Grundstein für das Unternehmen Knoll & Co, das in den Folgejahren zu einem anerkannten Arzneimittelhersteller heranwuchs. <b>Mit Schiff und Eisenbahn gut zu erreichen: Der Standort Minden</b> Dramatisch gebremst wurde dieses Wachstum durch den ersten Weltkrieg und seine Folgen. Exportbeschränkungen, fehlendes wissenschaftliches Fachpersonal und die Auswirkungen des Versailler Vertrags trafen das Unternehmen. Die Folge: Der Umsatz halbierte sich 1923 im Vergleich zu den Vorkriegsjahren. Um eine Schließung des Werkes durch die Franzosen zu verhindern, gründete das Unternehmen die Knoll AG Chemische Produkte in München. In den Nachkriegsjahren wuchs das Unternehmen weiter und vervierfachte seinen Umsatz bis 1930. Im Jahr 1935 besuchte eine Kommission des Heeres-Sanitätsinspekteurs „die Knoll“, um Lieferverträge für Knoll-Arzneimittel abzuschließen. Die Kommission forderte eine Zweitfabrik in einem sicheren Teil Deutschlands, da die Knoll AG in Ludwigshafen unter dem Einfluss französischer Truppen liege. Das sicherste Gebiet sei um Osnabrück. Die Lage von Minden erweise sich dabei als ideal, denn die Stadt lag am Mittellandkanal und hatte gute Wasserwege. Zudem befand sich Minden an der damals wichtigsten Eisenbahnstrecke von Köln nach Berlin. Am 13. September 1935 wurde die neue Firma namens „Chemische Werke Minden GmbH“ ins Handelsregister eingetragen. Bereits vier Jahre später startete die Produktion des ersten Produktes in Minden: Cardiazol, ein Arzneimittel mit anregender Wirkung auf das Atem- und Kreislaufzentrum. Das Medikament leitet eine neue Phase der Behandlung von Kreislauferkrankungen ein. <b>Neuausrichtung auf Pharmachemikalien</b> In den 50er-Jahren forcierte die Unternehmensführung den Ausbau des Mindener Werkes zu einer Produktionsstätte für Pharmachemikalien. Damit ging eine langjährige Tradition, die Priorität auf Fertigarzneimittel zu legen, zu Ende. Entscheidend für diese Verlagerung des Schwerpunktes war die Absicht, die günstige Situation auf dem Chemikaliensektor zu nutzen und gleichzeitig die Geschäftsbasis zu erweitern. Diese Grundausrichtung hat sich bis heute nicht geändert. Die Folgejahre waren geprägt von Werkserweiterungen, Modernisierungen und der Einführung von neuen Produkten. Ab 1982 war die Knoll AG - und damit auch das Werk Minden - eine hundertprozentige Tochter der BASF AG. Die Neuorganisation des Bereichs Feinchemie im Jahr 2008 führte zu einer Umbenennung der Geschäftseinheit in „Pharma Ingredients & Services“, seit August 2010 gehört die Geschäftseinheit und das Werk Minden zu dem neu geschaffenen Unternehmensbereich „Nutrition & Health“. <b>30 Wirkstoffe kommen aus Minden</b> Heute hat eine große Anzahl von Medikamenten – vom Schmerzmittel, über Nasenspray bis hin zu Tabletten gegen Bluthochdruck ihren Ursprung in Minden. Die Arzneien basieren auf hochwirksamen Stoffen, die seit 75 Jahren am BASF-Standort Minden entwickelt und produziert werden. Denn das Werk ist eine wichtige Produktionsstätte für rund 30 medizinische und kosmetische Wirkstoffe. BASF betreibt in Minden beispielsweise die weltweit größten Produktionsanlagen für synthetisches Coffein, Theophyllin, Ephedrine und Pseudoephedrin. Zurzeit arbeiten am Standort Minden rund 300 Mitarbeiter. BASF: 75 Jahre Standort Minden

Panzerwestenhersteller stoppt Verwendung von Billigfaser aus China

Die DSM-Tochter <a href=http://www.dyneema.com>DSM Dyneema</a> ist mit einem skandinavischen Hersteller von Panzerwesten übereingekommen, dass dieser keine aus China importierte Faser mehr in seinen Produkten einsetzen wird. Panzerwestenhersteller stoppt Verwendung von Billigfaser aus China <% image name="800px-J20_riotcops_dc" %> <small><b>Panzerungen</b> sind ein wachsendes Geschäftsfeld von Dyneema. Bild: Jonathan McIntosh/CreativeCommons-Lizenz</small> DSM war zunächst von einem Kunden darauf aufmerksam gemacht worden, dass Material am Markt aufgetaucht und in Schutzwesten verwendet worden sei, das die geistigen Eigentumsrechte von DSM verletze. Noch bevor rechtliche Schritte erforderlich waren, kam es allerdings zu einer Annäherung der beiden Unternehmen, um die Situation zu klären. Marco Kleuters, Area Manager Life Protection EMEA bei DSM Dyneema, sprach von einem wichtigen Schritt, wenn die Verarbeiter von High-Performance-Fasern selbst ihre Supply Chain regulierten, um den Einsatz von Billigimporten zu verhindern und zeigte sich erfreut, dass in diesem Fall keine rechtlichen Schritte erforderlich waren. <small> <b>Über Dyneema</b> Das von DSM entwickelte Material „Dyneema“ ist eine hochfeste Polyethylen-Faser mit einer Zugfestigkeit von 3 bis 4 Gigapascal. Chemisch gesehen handelt sich dabei um hochkristallines, hochverstrecktes UHMWPE (Ultra Hoch Molekuläres Polyethylen). Wichtige Anwendungsfelder sind die Herstellung von Angelschnüren, Fischernetzen, Bogensehnen und Bandschlingen, beschusshemmenden Schutzwesten und Panzerungen von Fahrzeugen, Flugzeugen und Schiffen sowie Snowboards und Kletterausrüstung. </small>

September 16th

„Faire Rahmenbedingungen nötig“

Christoph Hörhan, „Director Strategy & Communications“ der Pharmig, spricht in der aktuellen Ausgabe des Chemiereport über seine Aufgaben und die Perspektiven der Branche. „Faire Rahmenbedingungen nötig“ <% image name="Hoerhan_Web" %> <small><b>Pharmig-Kommunikationschef Hörhan:</b> "Die Menschen sollen wissen, was die pharmazeutische Industrie für sie leistet." <i>Foto: Pharmig/Andi Bruckner</i></small> <b>Chemiereport: Sie sind seit 1. August „Director Strategy & Communications“ der Pharmig. Was umfasst Ihre Tätigkeit? </b><p> <b>Hörhan:</b> Die Pharmig stellt sich in einem internen Organisations-Prozess neu auf. Dabei wird verstärkt auf strategische Planung und Kommunikation Wert gelegt – sowohl innerhalb der Branche als auch extern zu Stakeholdern, Entscheidungsträgern und auch der Allgemeinheit. Im Zuge dessen wurden zwei Direktorenposten geschaffen, einer davon ist meine Funktion. In der strategischen Planung geht es darum, Themen aufzugreifen, aufzubereiten, mit den richtigen Kontakten rechtzeitig zu bearbeiten. Daneben handelt es sich um klassische PR und die strategische Kommunikation nach innen und nach außen. Die Branche soll mit einer Stimme sprechen und ihre wesentlichen Anliegen klar zu kommunizieren. Die Menschen sollen wissen, was die pharmazeutische Industrie für sie leistet. <p> <b>Chemiereport: Sie vertraten von 2003 bis 2006 mit dem Gesundheitsministerium eine Behörde, die der Pharma-Industrie auf die Finger schauen und erforderlichen Falls auch klopfen sollte. Der „Fonds Gesundes Österreich“ (FGÖ), dessen Geschäftsführer Sie bis heuer waren, steht auch unter der Ägide des Ministeriums. Wie gehen Sie mit dem Seitenwechsel um?</b><p> <b>Hörhan:</b> Ich würde das nicht als Seitenwechsel bezeichnen. Schon während meines Studiums habe ich mich für Gesundheitspolitik interessiert. Im Gesundheitsministerium entdeckte ich meine Liebe zur Gesundheitsförderung und war dementsprechend an der richtigen Stelle beim FGÖ. Letztlich ging es immer darum, das Gesundheitssystem so zu gestalten, dass es fit für die Zukunft ist. Bei der Pharmig habe ich die Möglichkeit, mich sehr breit mit Gesundheitspolitik und der Zukunft des Systems zu beschäftigen – Stichwort Effizienz und Finanzierbarkeit. Das passt genau zu meinen Zielen. <p> <b>Chemiereport: Was sind die wichtigsten inhaltlichen Themen in den kommenden Monaten? </b><p> <b>Hörhan:</b> Einer der Schwerpunkte wird sein, die interne Kommunikation zu verstärken. Die Pharmig hat 125 Mitgliedsunternehmen unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichen Branchen. Wir wollen gemeinsame Botschaften formulieren, die wir dann auch kommunizieren können. Es gibt aber auch viele aktuelle Aktivitäten, die für uns wichtig sind, etwa im Regulationsbereich und auch bei den politischen Debatten, wie der Kassenfinanzierung und dem Salzburger Modell. <p> <b>Chemiereport: Wie wird die Pharmig künftig mit dem Salzburger Modell umgehen? </b><p> <b>Hörhan:</b> Wir glauben, das Salzburger Modell steht außerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen. Das werden wir notfalls auch rechtlich klarstellen lassen müssen. Wir haben zwar komplizierte, aber doch eindeutige rechtliche Regelungen. Die sind einzuhalten und auch einzufordern, auch auf dem Klagsweg, wenn es nicht anders geht. Natürlich kann man den rechtlichen Rahmen weiter entwickeln. Aber er muss fair, transparent und planbar sein. <p> <b>Chemiereport: Wie könnten solche Rahmenbedingungen aussehen?</b><p> <b>Hörhan:</b> Die pharmazeutische Industrie hat schon in den vergangenen Jahren erheblich zur Kostensenkung beigetragen, eine Milliarde Euro über den Rahmen-Pharma-Vertrag und über Patentabläufe. Jetzt geht es eher um einen langfristigen Mechanismus, der auch auf die Lage der Branche und die europäische und österreichische Marktentwicklung Bedacht nimmt. Die Pharmaindustrie hat mehr beigetragen als sie musste, um die Kostenentwicklung zu bremsen. Heuer gibt es erstmals keine Kostensteigerungen, sondern inflationsbereinigt einen Einbruch. Nötig ist daher ein Mechanismus her, bei dem klar ist, dass die Industrie unter solchen Bedingungen keine derartigen Beiträge leisten kann wie noch vor vier Jahren, als wir Kostensteigerungen von sechs bis acht Prozent pro Jahr hatten. Entscheidend wird dabei sein, die Marktentwicklung zu berücksichtigen. <p> <b>Chemiereport: Wie lässt sich das Gesprächsklima mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger verbessern?</b><p> <b>Hörhan:</b> Wir haben ein funktionierendes Gesprächsklima, zu vielen Funktionären sogar ein sehr gutes. Viele dort wollen ja auch engagiert in die richtige Richtung gehen. Der Gesundheitsmarkt ist einer der am stärksten regulierten überhaupt. Dementsprechend spielen wir alle mit sehr offenen Karten. Es gilt, das gemeinsame Interesse zu vertreten, nicht Partikularinteressen. Die Pharma-Industrie leistet sehr viel für den Standort Österreich, was Arbeitsplätze, Steuern und natürlich Produkte betrifft. Diesen Industriezweig immer mehr zu belasten, bringt langfristig weder den Patienten noch dem Standort etwas. Ein wenig geärgert hat uns, dass der Hauptverband Einsparungen als eigene Erfolge darstellt, die ihm über Patentabläufe in den Schoß gefallen sind. Die Sozialversicherung hat durchaus Dinge, auf die sie stolz sein kann und muss sich nicht mit fremden Federn schmücken. <p> <i>Das vollständige Interview lesen Sie im Chemiereport, der am 17. September erscheint.</i>

September 15th

Michaela Fritz übernimmt Leitungsfunktion beim AIT

Michaela Fritz wechselt von der Förderungsbank <a href=http://www.awsg.at>Austria Wirtschaftsservice</a> zum <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a>(AIT), wo sie die Leitung des Departments „Health & Environment“ übernimmt. Das Geschäftsfeld erarbeitet ausgehend von seiner Kernkompetenz im Bereich der Sensortechnik Lösungen für Umweltanalytik und Medizin. <% image name="MichaelaFritz" %> <small><b>Neue Funktion:</b> Michaela Fritz übernimmt „die Biowissenschaften“ des AIT. ©AIT/krischanz.zeiler</small> Fritz folgt damit - nach interimistischer Besetzung der Department-Leitung durch Angela Sessitsch - Georg Haberhauer nach, der seit April Vizerektor für strategische Entwicklung an der Universität für Bodenkultur ist. <b>Von der Tribologie zur Biologie</b> Nach einem Studium der Werkstoffwissenschaften an der ETH Zürich und einer Dissertation zu einem Thema der Tribologie war Michaela Fritz zunächst für ein Life Sciences-Startup in München tätig und wechselte 2005 zur AWS. Zuletzt leitete sie dort das Schwerpunktprogramm Life Science Austria und war eine der beiden Geschäftsführerinnen der Wiener Clusterinitiative „LISA Vienna Region“ . Als Ziele hat sie sich die stärkere Orientierung der Mitarbeiter an den Bedürfnissen von Anwendern in Industrie und Medizin sowie die bessere Positionierung des Departments in Europa gesetzt. Darüber hinaus möchte sie die Nähe zur klinischen Forschung suchen. Fritz wird am neuen AIT-Standort Muthgasse ihren Sitz haben. Michaela Fritz übernimmt Leitungsfunktion beim AIT

AIT eröffnet neuen Standort in der Muthgasse

Das <a href=http://www.ait.ac.at>Austrian Institute of Technology</a> (AIT) eröffnet seinen neuen Standort in der Muthgasse (Wien 19) mit einem Symposium zum Thema Bio-Nano-Sciences. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität für Bodenkultur werden künftig Forschungsgruppen aus den Bereichen Molekulare Medizin, Nano-Systeme und Polymerforschung Platz finden. AIT eröffnet neuen Standort in der Muthgasse <% image name="AIT_NEWS_Opening_Symposium_Muthgasseabdruckhonorarfrei[M]AITkrischanzundzeiler" %> <small><b>Neuer Standort für das AIT</b>: Bertil Andersson (Nanyang Technological University, Singapur), Helmut Denk (Präsident ÖAW), Uwe B. Sleytr (Leiter des Departments für Nanobiotechnologie der Boku), Anton Plimon (Geschäftsführer AIT), Martin Gerzabek (Rektor der Boku), Wolfgang Knoll (Geschäftsführer AIT)</small> Wolfgang Knoll, der wissenschaftliche Geschäftsführer des AIT , sprach die Synergien an, die mit den am Standort Muthgasse ansässigen Boku-Departments für Biotechnologie, Nanobiotechnologie, Lebensmittelwissenschaften und Lebensmitteltechnologie, Angewandte Genetik und Zellbiologie, Chemie sowie Wasser, Atmosphäre und Umwelt bestünden. Auch Boku-Rektor Martin Gerzabek zeigte sich über die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit überzeugt. Anlässlich der Eröffnung des neuen Standorts wird ein dreitägiges Symposium zu Themen der Bio-Nano-Wissenschaften abgehalten, dessen international besetzte Referentenliste unter anderem mit Chemie-Nobelpreisträger Rudy Marcus und dem Membranbiochemiker Bertil Andersson aufzuwarten hat.

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