Michael Herbermann ist neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der <a href=http://www.BIS.bilfinger.com> Bilfinger Berger Industrial Services GmbH</a> (BIS). Er tritt die Nachfolge von Thomas Töpfer an, der als Vorstand des Mutterunternehmens Bilfinger Berger AG den Vorsitz des neu geschaffenen Verwaltungsbeirats übernimmt.
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<small><b>Wechsel an der Spitze:</b> Michael Herbermann (rechts) folgt Thomas Töpfer (links)</small>
Herbermann (50) stößt vom Verfahrenstechnik-Unternehmen GEA zur BIS. Zuletzt war er als Bereichsvorstand für das Segment GEA Refrigeration Technologies mit Sitz in den Niederlanden für das weltweite Geschäft mit industrieller Kältetechnik verantwortlich. Sein Karriereweg führte ihn nach dem Studium der Verfahrenstechnik an der RWTH Aachen und der Promotion am Forschungszentrum Jülich zur RWE Entsorgung, von wo er 1997 zur GEA-Gruppe wechselte.
Unter der Leitung von Thomas Töpfer hat die BIS die erbrachten Leistungen im Industrieanlagenbau von rund 850 Mio. Euro im Jahr 2004 auf ein Volumen von 3 Mrd. Euro gesteigert. Durch die mehrheitliche Integration der österreichischen MCE AG mit einem Leistungsvolumen von rund 700 Mio. Euro im Jahr 2009 erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter auf mehr als 27.000.
Neuer Chef bei Bilfinger Berger Industrial Services
August 30th
Alpbacher Technologiegespräche: Wissenschaft trifft Politik
Zahlreiche Meinungsbildner aus Politik, Industrie, Wissenschaft und Verwaltung trafen von 26. bis 28. August bei den diesjährigen <a href=http://www.alpbach.org>Alpbacher Technologiegesprächen</a> zusammen. Auf die Vorstellung der von sechs Ministerien bereits ausgearbeiteten „Nationalen Forschungsstrategie“ wartete man aber vergebens.
Alpbacher Technologiegespräche: Wissenschaft trifft Politik<% image name="Alpbach_NODinner" %>
<small><b>Trafen auf dem Niederösterreich-Dinner im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche aufeinander:</b> Erhard Busek, Präsident des Europäischen Forums Alpbach, die niederösterreichische Wirtschafts- und Technologielandesrätin Petra Bohuslav, Sonja Hammerschmid, designierte Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität und Helmut Denk, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. (c)Frischauf </small>
Wie ein roter Faden zog sich in diesem Jahr das Thema „Governance“, die Steuerung des Wissenschafts- und Innovationsbetriebs durch politische Kräfte, durch die drei Tage der Technologiegespräche: vom Empfang der Wissenschaftsministerin am Mittwochabend über die Plenarvorträge und Arbeitskreise bis zur Präsentation eines einschlägigen Buches aus dem Studienverlag („Steuerung von Wissenschaft?“, herausgegeben von Peter Biegelbauer) drehten sich Referate und Diskussionen um das Verhältnis von politischen Netzwerken und forschenden Institutionen.
<b>Die Politik ziert sich,…</b>
Konsequent vermieden es aber bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstag Innovationsministerin Doris Bures und Wissenschaftsministerin Beatrix Karl, auf die Fragen von Moderator Michael Prüller („Die Presse“) nach der Planung von Wissenschaftspolitik ohne greifbare Budgetzahlen und die nach wie vor nicht präsentierte Nationale Forschungsstrategie einzugehen. Bures sprach lieber über die Schwerpunktsetzung ihres eigenen Ministeriums, Karl präsentierte ihre Vorstellungen eines Hochschulplans.
<b>…die Wissenschaft funktioniert dennoch</b>
Unter den eingeladenen Wissenschaftlern brillierte Chemie-Nobelpreisträger Roger Y Tsien mit einem Vortrag über das Sichtbarmachen bestimmter Gewebearten mithilfe fluoreszierender Moleküle. Beachtenswert fiel auch der Rundumblick auf die globalen Herausforderungen aus, den Risikoforscher Ortwin Renn entwarf, der die seltene Kunst beherrschte, der leeren Hülle des Nachhaltigkeitsbegriffs eine inhaltliche Perspektive zu geben.
In vielfältige Richtungen blickten die neun am Freitag parallel abgehaltenen Arbeitskreise, deren thematisches Spektrum von der Elektromobilität bis zur sozialen Innovation, von der Mechatronik bis zu den Erfolgsfaktoren des Modells“ Kompetenzzentrum“ reichten.
Der Physiker Metin Tolan von der TU Dortmund setzte einen humorvollen Schlusspunkt, indem er so manche Szene aus bekannten James Bond-Filmen der kritischen Betrachtung mit den Methoden seiner Wissenschaft unterwarf.
Das US-amerikanische Pharma-Unternehmen Genzyme nennt ein Übernahme-Angebot der französischen Sanofi-Aventis „opportunistisch“ und lehnt Verhandlungen ab. Doch die Franzosen geben nicht auf. Genzyme wehrt sich gegen Übernahme<% image name="Viehbacher_Web" %>
<small><b>Sanofi-Aventis-Chef Viehbacher:</b> Alternativen zu bisheriger Vorgangsweise möglich <i>Foto: Sanofi-Aventis</i></small>
Der Kampf um die amerikanische Pharma-Firma <a href=http://genzyme.com>Genzyme</a> geht weiter. Das Management des Unternehmens wies heute das gestrige Übernahmenangebot des französischen Pharmakonzerns <a href=http://www.sanofi-aventis.com>Sanofi-Aventis</a> scharf zurück. Es handle sich um einen „opportunistischen Übernahme-Vorschlag“ („opportunistic takeover proposal“). Das Angebot sei identisch mit dem von Ende Juli, der Preis von 69 US-Dollar (54,4 Euro) pro Aktie und damit insgesamt rund 14,5 Milliarden Euro sei derselbe wie damals. Somit gebe es keine Basis für Verhandlungen. In einem Schreiben an den Geschäftsführer von Sanofi-Aventis, Chris Viebacher, heißt es: „Nach Auffassung ausnahmslos aller Mitglieder des Genzyme-Managements ist dies nicht der richtige Zeitpunkt zum Verkauf des Unternehmens. Ihr opportunistischer Übernahme-Vorschlag berücksichtigt weder die jüngsten Fortschritte, die die Herausforderungen bei unseren Produktionsprozessen verringern, noch das Potenzial unserer neuen Produkt-Pipeline.“
<p><b>„Nicht überraschend“</b><p>
Die Abfuhr könne für ihn, Viebacher, übrigens nicht überraschend sein: „Wir haben Ihnen das schon im August mitgeteilt.“ Überdies hätten die Banker von Genzyme den Finanzberatern von Sanofi in einem Treffen am 24. August „sehr nützliche nicht-öffentliche Informationen“ bezüglich der jüngsten Fortschritte des Unternehmens übermittelt. So seien die Produktionskapazitäten maßgeblich verbessert worden. In der Folge werde es signifikante Kostenreduktionen geben, die die Ertragssituation von Genzyme verbessern würden. Die Perspektiven für Alemtuzumab, ein Medikament gegen Multiple Sklerose, seien ausgezeichnet. Kürzlich habe Genzyme begonnen, die Produktion von Cerezyme zu verstärken. Cerezyme dient zur Behandlung von Morbus Gaucher, einer schwere Störung des Fett-Stoffwechsels. Ab dem vierten Quartal erhöhe Genzyme auch die Produktion von Fabrazyme. Das ist ein Medikament gegen Morbus Fabry, eine genetisch bedingte Stoffwechsel-Erkrankung.
Der von Viehbacher gebotene Preis sei daher viel zu niedrig. Das Genzyme-Management werde alles tun, um den Unternehmenswert zu maximieren.
<p><b>Alternativen vorbehalten</b><p>
Viehbacher hatte im Rahmen seines gestrigen Angebots darauf verwiesen, dass der Preis von 69 US-Dollar pro Aktie um 38 Prozent über den Genzyme-Notierungen vom 1. Juli (49,86 US-Dollar bzw. 39,30 Euro) liege. Dies berücksichtige das Wachstumspotenzial von Genzyme. Allerdings hatte Genzyme vergangene Woche mit über 67 US-Dollar je Aktie (etwa 53 Euro) und damit nur knapp unter dem von Viehbacher gebotenen Preis notiert. Die aktuelle Notierung beläuft sich auf 70,22 US-Dollar (55,43 Euro). <br>
Der Sanofi-Aventis-Chef hatte gestern weiters darauf hingewiesen, dass bei einer Fusion mit Genzyme ein führendes Unternehmen für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden für seltene Krankheiten entstünde. Das bringe beiden Unternehmen erhebliche Wachstumschancen. Sanofi beabsichtige, Genzyme zu seinem weltweiten „Center of Excellence“ für Medikamente gegen seltene Erkrankungen zu machen. Sollte keine Einigung mit dem Genzyme-Management erzielt werden, behalte sich Sanofi „sämtliche Alternativen“ zur bisherigen Vorgangsweise vor. (kf)
In Nürnberg findet kommende Woche einer der wichtigsten Chemie-Kongresse Europas statt. EuCheMS Chemistry Congress beginnt am Sonntag<% image name="Nuernberg_Web" %>
<small><b>Nürnberg:</b> kommende Woche Zentrum der europäischen Chemie <i>Foto: ArtMechanic via Wikipedia Commons</i></small>
Am kommenden Sonntag beginnt in Nürnberg der dritte <a href=http://www.euchems-congress2010.org>EuCheMS Chemistry Congress</a>, einer der bedeutendsten europäischen Chemie-Kongresse. Die European Association of Chemical and Molecular Sciences (EuCheMS) erwartet etwa 3.000 Besucher zu den sieben Plenar-Vorlesungen, 180 Gesprächsrunden und 370 Präsentationen. Als „Showcase der Chemie“ bezeichnen die Veranstalter die Poster-Ausstellung mit rund 1.400 Exponaten.
Der Kongress steht unter dem Motto „Chemistry – the Creative Force“ und bietet aktuelle Forschungs-Ergebnisse aus allen wichtigen Gebieten der Chemie. Besondere Schwerpunkte sind innovative Materialien, Rohstoffe und Nachhaltigkeit, Lebenswissenschaften auf molekularer Ebene sowie Katalyse.<p>
Anlässlich des Kongresses laden die Gesellschaft Deutscher Chemiker <a href=http://www.gdch.de>GDCh</a> und das European Young Chemists Network (EYCN) junge Teilnehmer zu den „Career Days“. Dort präsentieren die chemische Industrie sowie einschlägige Organisationen ihre Angebote für junge Wissenschaftler. Erfahrene Recruiting-Experten beantworten Fragen zum Berufseinstieg und zu Karriere-Möglichkeiten. <p>
Der EuCheMS Chemistry Congress endet am Donnerstag, dem 2. September.
Die Liste verbotener bzw. in ihrer Verwendung eingeschränkter Persistent Organic Pollutants wurde ergänzt. Damit setzte die EU eine Empfehlung der <a href=http://chm.pops.int/default.aspx>Stockholm Convention on Persistent Organic Pollutants</a> um. EU: Weitere Einschränkungen für POPs <% image name="PFOS_Web" %>
<small><b>Perfluor-Octan-Sulfonsäure (PFOS):</b> Verwendung weiter eingeschränkt <i>Bild: Wikipedia Commons</i></small>
Die EU-Kommission ergänzte mit heutigem Datum die Liste der Persistent Organic Pollutants (POP), deren Verwendung verboten ist bzw. starken Einschränkungen unterliegt. Darunter sind vier Arten polybromierter Diphenylether, Alpha- und Beta-Hexachlorcyclohexan, die Perfluor-Octan-Sulfonsäure (PFOS) und ihre Salze sowie Pentachlorbenzol. Schon zuvor waren erhebliche Einschränkungen für die Verwendung dieser Stoffe in der EU in Kraft. POPs entstehen im Wesentlichen, wenn organische Substanzen unvollständig verbrannt werden. Sie gelten als krebserregend und schädigen das Immun- sowie das Fortpflanzungssystem. Ihre besondere Gefährlichkeit liegt darin, dass sie sich im Fettgewebe von Menschen und Tieren anreichern.
Die EU-Kommission setzte mit ihrer heutigen Entscheidung eine Empfehlung der <a href=http://chm.pops.int/default.aspx>Stockholm Convention on Persistent Organic Pollutants</a> vom Mai vergangenen Jahres um. Die Empfehlung ist damit in 152 der 170 Mitgliedsstaaten der Konvention in Kraft. Die betroffenen Stoffe sind derzeit weit verbreitet. Ihre Produktion, Verwendung und Freisetzung muss nun eingeschränkt bzw. völlig gestoppt werden. Weitere Informationen bezüglich der Behandlung von POPs in der EU gibt es unter <a href=http://ec.europa.eu/environment/pops/index_en.htm> http://ec.europa.eu/environment/pops/index_en.htm</a>.
Der österreichische Dämmstoffhersteller <a href=http://www.austrotherm.com>Austrotherm</a> investiert in seine Produktionsstandorte im Burgenland. 4,5 Millionen Euro werden in die Optimierung der Produktionsanlagen für extrudiertes Polystyrol (XPS) in Purbach fließen.
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<small><b>Investiert in XPS-Produktion:</b> Austrotherm-Chef Peter Schmid. (c)Austrotherm GmbH</small>
Bereits im ersten Halbjahr wurde ein Investitionsvolumen von 3,2 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion von expandiertem Polystyrol (EPS) in Pinkafeld beschlossen. Im Auge hat Austrotherm dabei sowohl den Markt der Niedrigenergie- und Passivhäuser als auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Technologiezentrum im Burgenland
Das Unternehmen wurde 1953 gegründet und beschäftigt heute im Burgenland je nach Saison ca. 200 Mitarbeiter. Als erster österreichischer XPS-Hersteller ist der Standort Purbach seit 1991 Technologiezentrum und seit 2005 zudem Know-how-Lieferant für die XPS produzierenden Auslandstöchter in Rumänien und Serbien. Peter Schmid, geschäftsführender Gesellschafter des Dämmstoffproduzenten, spricht nun vom „Sprung zum Vollsortimentsanbieter“, der durch die Investition möglich werde.
<b>Das Unternehmen Austrotherm</b>
Extrudiertes Polystyol XPS kommt als Dämmstoff gerade dort zum Einsatz, wo extreme Druck- und Feuchtebeanspruchungen besonders hohe Anforderungen an das Dämmmaterial stellen. Anwendungsbereiche sind z.B. Perimeter- und Sockeldämmung, Flachdachdämmung, Dämmung unter der Fundamentplatte und in Feuchträumen.
Neben den beiden Werken in Purbach und Pinkafeld ist Austrotherm in 11 Ländern mit insgesamt 17 Produktionsstätten für EPS- und XPS-Dämmstoffe vertreten. 2009 erzielte Austrotherm mit 840 Mitarbeitern einen Umsatz von 170 Millionen Euro. Die Austrotherm-Gruppe zählt, ebenso wie die Baumit Wopfinger- und Murexin-Gruppe, zur Schmid Industrieholding.
Austrotherm investiert im Burgenland
Der Pharma-Hersteller <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> erwartet gute Geschäfte mit Biosimilars, von Originalmedikamenten abgeleiteten Arzneimitteln aus gentechnisch erzeugten Proteinen. Bei der Markteinführung ist die Hilfe der Politik willkommen, hieß es bei einer Veranstaltung in Kundl. <% image name="Sandoz_Web" %>
<small><b>Notfalls auch teurer:</b> Gesundheitsminister Alois Stöger (r.) bei der Sandoz in Kundl <i>Foto: Sandoz</i></small>
Kumulierte Einsparungen bei den Medikamentenkosten von rund 854 Millionen Euro könnten bis 2020 in Österreich durch Biosimiliars erzielt werden, behauptet Bertram Häussler, Chef des Berliner <a href=http://www.iges.de>IGES</a>-Instituts. Häussler präsentierte gestern in Kundl eine diesbezügliche Studie, die er im Auftrag des Pharma-Herstellers <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> angefertigt hatte. Sandoz ist einer der führenden Hersteller von Biosimilars. Das sind Medikamente, die von Biopharmazeutika abgeleitet sind, also von Arzneimitteln auf der Basis gentechnisch erzeugter Proteine. Biosimilars haben eine den Biopharmazeutika vergleichbare Wirksamkei, Qualität und Sicherheit. Ihre Herstellung ist aber erheblich günstiger, weil sie nicht völlig neu entwickelt werden müssen, sondern, grob gesprochen, Varianten der Originalmedikamente darstellen. Außerdem sind sie nicht patentrechtlich geschützt. Biosimilars gelten nicht als Generika, also Medikamente, die aus Arzneien abgeleitet sind, die auf chemischem Weg hergestellt werden. <br>Wie Jörg Windisch, der Entwicklungsleiter für Biopharmazeutika bei Sandoz, erläuterte, ähnelt die Entwicklung von Biosimilars eher der von Originalprodukten als jener von Generika. Ihre Entwicklung bis zur Zulassung dauert laut Sandoz etwa sieben bis zehn Jahre, verglichen mit drei bis vier Jahren bei Generika. Mit 100 bis 150 Millionen Euro ist sie 20 bis 50 Mal so teuer wie die Generika-Entwicklung. Das ist aber immer noch deutlich billiger als die Entwicklung eines Original-Biopharmazeutikums, die mit rund 800 Millionen Euro zu Buche schlägt.
<p><b>Wachsender Markt</b><p>
Laut Windisch wurde mit Biopharmazeutika 2009 weltweit ein Gesamtumsatz von 93 Milliarden Euro erzielt, bis 2016 sollen es etwa 116 Milliarden sein. Der Markt wächst Windisch zufolge doppelt so schnell wie der für auf chemischem Weg erzeugte Medikamente. Er geht davon aus, dass 2016 bereits acht der zehn wichtigsten Medikamente der Welt Biopharmazeutika sein werden. Wie Ernst Meijnders, der Vorsitzende der Sandoz-Geschäftsführung betonte, sind Biosimilars daher „ein ideales Geschäftsfeld“ für sein Unternehmen. Vergangenes Jahr ging in Kundl eine Anlage zur Herstellung von Biosimilars in Betrieb, die 23 Millionen Euro kostete. Etwa acht bis zehn Moleküle sind in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Besonders vielversprechend seien monoklonale Antikörper, die gut schwere Krankheiten wie Krebs oder rheumatoide Arthritis wirken, sagte Windisch.
<p><b>Politik soll helfen</b><p>
IGES-Chef Häussler forderte bei der gestrigen Veranstaltung die politisch Verantwortlichen auf, attraktive Rahmenbedingungen für die Markt-Einführung von Biosimilars zu schaffen. Unter anderem solle deren Aufnahme in den Erstattungskodex (EKO) für die Medikamentenkosten „unkompliziert erfolgen“. Auch sollten „gesundheitspolitische Anreize für die Verordnung und Abgabe preisgünstiger biosimilarer Arzneimittel geschaffen werden.“ <br>
Der bei der Veranstaltung anwesende Gesundheitsminister Alois Stöger sagte auf Anfrage des Chemiereport, die Zulassung von Biosimilars in Österreich werde erfolgen. Zwar hätten auch die Ärzte eine „ethische Verantwortung für die Kosten des Gesundheitssystems.“ Trotzdem müsse es erlaubt sein, auch teurere Medikamente zu verschreiben, wenn diese nötig sind.
<p><b>Start vor vier Jahren</b><p>
Sandoz brachte 2006 das erste Biosimilar auf den Markt, das Wachstumshormon Omnitrope. Ein Jahr später folgte Binocrit, ein Mittel zur Behandlung des Mangels an roten Blutkörperchen in Folge von Chemotherapien sowie Nierenerkrankungen. Seit vergangenem Jahr ist Zarzio auf dem Markt, mit dem der Mangel an neutrophilen Granulozyten behandelt werden kann. Das ist die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen. Ein Mangel daran kann ebenfalls durch Chemotherapien ausgelöst werden, aber auch durch Knochenmarks-Transplantationen sowie durch AIDS im fortgeschrittenen Stadium. <i>(kf)</i>
Sandoz: Biosimilars als „ideales Geschäftsfeld“