Der Karton-Konzern verdiente im ersten Halbjahr um 12,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2009. Herausfordernd bleibt die Lage dennoch. Mayr-Melnhof: „Langfristige Ertragsstärke behauptet“<% image name="MayrMelnhof_Web" %>
<small><b>Nicht von Pappe:</b> Die Mayr-Melnhof-Gruppe beobachtet den Markt mit „höchster Aufmerksamkeit“ <i>Foto: Mayr-Melnhof</i></small>
Die <a href=http://www.mayr-melnhof.com>Mayr-Melnhof-Gruppe</a> erzielte im ersten Halbjahr 2010 Umsatzerlöse, die mit 863,0 Million Euro um 12,2 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres lagen. Das betriebliche Ergebnis war mit 77,6 Millionen Euro um 10,5 Prozent höher als 2009. Insgesamt sei es gelungen, die „langfristige Ertragsstärke des Konzerns zu behaupten“, sagte Vorstandsvorsitzender Wilhelm Hörmanseder. Er führte das Ergebnis auf den gestiegenen Absatz zurück und sprach von einem „konjunkturellen Zwischenhoch“, das aller Voraussicht nach auch im dritten Quartal anhalten werde. Das vierte Quartal könne noch nicht eingeschätzt werden: „Höchste Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, die Signale einer möglichen Veränderung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes umgehend zu berücksichtigen.“ <br>
Zu den anlaufenden Verhandlungen über die Novelle zum Ökostrom-Gesetz sagte Hörmanseder, er rechne damit, dass der Wunsch der Wirtschaft nach einer Kostendeckelung berücksichtigt werde: „Ich gehe davon aus, dass Österreich weiterhin Industriestandort bleiben will und nicht ins Zeitalter der Landwirtschaft zurückkehren möchte.“ Pläne, die Ökostromförderung über eine Steuer zu finanzieren, kommentierte Hörmanseder wie folgt: Im Finanzministerium sei bekanntlich eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die sich mit der Steuerthematik im Allgemeinen befasse. Er höre von Beteiligten, "dass es bei jeder Sitzung drei neue Vorschläge gibt und dafür vier alte verworfen werden.“ <br>
<b>CO2 vorerst kein Problem</b><br>
Vorerst kein Problem hat Hörmanseder mit dem EU-internen Handel mit CO2-Zertifikaten (EUAs), dessen dritte Periode 2013 beginnt. Es gebe bereits Benchmarks für alle Industriesparten. Die Zuteilung kostenloser EUAs erfolge je nachdem, wie weit ein Unternehmen von der Sparten-Benchmark entfernt sei: „Wir liegen da alles andere als schlecht.“ Wesentlich schmerzvoller sei, dass die Elektrizitätswirtschaft ab 2013 keine Gratis-EUAs mehr erhält und mit einem entsprechenden Anstieg des Strompreises zu rechnen ist: „Das könnte uns wirklich weh tun.“
Bis auf weiteres zurückgestellt wurde der Bau der Abfallverbrennungsanlage am Standort Frohnleiten, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Es seien noch Fragen im Zusammenhang mit der Brennstoff-Beschaffung zu klären. Überdies ließen die derzeitigen Energiepreise das Vorhaben nicht attraktiv erscheinen. Schlimm sei das aber nicht: Mayr-Melnhof habe ja die Genehmigung, die Anlage zu errichten und könne dies somit jederzeit tun. <i>kf</i>
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