Der österreichische Dämmstoffhersteller <a href=http://www.austrotherm.com>Austrotherm</a> investiert in seine Produktionsstandorte im Burgenland. 4,5 Millionen Euro werden in die Optimierung der Produktionsanlagen für extrudiertes Polystyrol (XPS) in Purbach fließen.
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<small><b>Investiert in XPS-Produktion:</b> Austrotherm-Chef Peter Schmid. (c)Austrotherm GmbH</small>
Bereits im ersten Halbjahr wurde ein Investitionsvolumen von 3,2 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion von expandiertem Polystyrol (EPS) in Pinkafeld beschlossen. Im Auge hat Austrotherm dabei sowohl den Markt der Niedrigenergie- und Passivhäuser als auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder.
Technologiezentrum im Burgenland
Das Unternehmen wurde 1953 gegründet und beschäftigt heute im Burgenland je nach Saison ca. 200 Mitarbeiter. Als erster österreichischer XPS-Hersteller ist der Standort Purbach seit 1991 Technologiezentrum und seit 2005 zudem Know-how-Lieferant für die XPS produzierenden Auslandstöchter in Rumänien und Serbien. Peter Schmid, geschäftsführender Gesellschafter des Dämmstoffproduzenten, spricht nun vom „Sprung zum Vollsortimentsanbieter“, der durch die Investition möglich werde.
<b>Das Unternehmen Austrotherm</b>
Extrudiertes Polystyol XPS kommt als Dämmstoff gerade dort zum Einsatz, wo extreme Druck- und Feuchtebeanspruchungen besonders hohe Anforderungen an das Dämmmaterial stellen. Anwendungsbereiche sind z.B. Perimeter- und Sockeldämmung, Flachdachdämmung, Dämmung unter der Fundamentplatte und in Feuchträumen.
Neben den beiden Werken in Purbach und Pinkafeld ist Austrotherm in 11 Ländern mit insgesamt 17 Produktionsstätten für EPS- und XPS-Dämmstoffe vertreten. 2009 erzielte Austrotherm mit 840 Mitarbeitern einen Umsatz von 170 Millionen Euro. Die Austrotherm-Gruppe zählt, ebenso wie die Baumit Wopfinger- und Murexin-Gruppe, zur Schmid Industrieholding.
Austrotherm investiert im Burgenland
Der Pharma-Hersteller <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> erwartet gute Geschäfte mit Biosimilars, von Originalmedikamenten abgeleiteten Arzneimitteln aus gentechnisch erzeugten Proteinen. Bei der Markteinführung ist die Hilfe der Politik willkommen, hieß es bei einer Veranstaltung in Kundl. <% image name="Sandoz_Web" %>
<small><b>Notfalls auch teurer:</b> Gesundheitsminister Alois Stöger (r.) bei der Sandoz in Kundl <i>Foto: Sandoz</i></small>
Kumulierte Einsparungen bei den Medikamentenkosten von rund 854 Millionen Euro könnten bis 2020 in Österreich durch Biosimiliars erzielt werden, behauptet Bertram Häussler, Chef des Berliner <a href=http://www.iges.de>IGES</a>-Instituts. Häussler präsentierte gestern in Kundl eine diesbezügliche Studie, die er im Auftrag des Pharma-Herstellers <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> angefertigt hatte. Sandoz ist einer der führenden Hersteller von Biosimilars. Das sind Medikamente, die von Biopharmazeutika abgeleitet sind, also von Arzneimitteln auf der Basis gentechnisch erzeugter Proteine. Biosimilars haben eine den Biopharmazeutika vergleichbare Wirksamkei, Qualität und Sicherheit. Ihre Herstellung ist aber erheblich günstiger, weil sie nicht völlig neu entwickelt werden müssen, sondern, grob gesprochen, Varianten der Originalmedikamente darstellen. Außerdem sind sie nicht patentrechtlich geschützt. Biosimilars gelten nicht als Generika, also Medikamente, die aus Arzneien abgeleitet sind, die auf chemischem Weg hergestellt werden. <br>Wie Jörg Windisch, der Entwicklungsleiter für Biopharmazeutika bei Sandoz, erläuterte, ähnelt die Entwicklung von Biosimilars eher der von Originalprodukten als jener von Generika. Ihre Entwicklung bis zur Zulassung dauert laut Sandoz etwa sieben bis zehn Jahre, verglichen mit drei bis vier Jahren bei Generika. Mit 100 bis 150 Millionen Euro ist sie 20 bis 50 Mal so teuer wie die Generika-Entwicklung. Das ist aber immer noch deutlich billiger als die Entwicklung eines Original-Biopharmazeutikums, die mit rund 800 Millionen Euro zu Buche schlägt.
<p><b>Wachsender Markt</b><p>
Laut Windisch wurde mit Biopharmazeutika 2009 weltweit ein Gesamtumsatz von 93 Milliarden Euro erzielt, bis 2016 sollen es etwa 116 Milliarden sein. Der Markt wächst Windisch zufolge doppelt so schnell wie der für auf chemischem Weg erzeugte Medikamente. Er geht davon aus, dass 2016 bereits acht der zehn wichtigsten Medikamente der Welt Biopharmazeutika sein werden. Wie Ernst Meijnders, der Vorsitzende der Sandoz-Geschäftsführung betonte, sind Biosimilars daher „ein ideales Geschäftsfeld“ für sein Unternehmen. Vergangenes Jahr ging in Kundl eine Anlage zur Herstellung von Biosimilars in Betrieb, die 23 Millionen Euro kostete. Etwa acht bis zehn Moleküle sind in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Besonders vielversprechend seien monoklonale Antikörper, die gut schwere Krankheiten wie Krebs oder rheumatoide Arthritis wirken, sagte Windisch.
<p><b>Politik soll helfen</b><p>
IGES-Chef Häussler forderte bei der gestrigen Veranstaltung die politisch Verantwortlichen auf, attraktive Rahmenbedingungen für die Markt-Einführung von Biosimilars zu schaffen. Unter anderem solle deren Aufnahme in den Erstattungskodex (EKO) für die Medikamentenkosten „unkompliziert erfolgen“. Auch sollten „gesundheitspolitische Anreize für die Verordnung und Abgabe preisgünstiger biosimilarer Arzneimittel geschaffen werden.“ <br>
Der bei der Veranstaltung anwesende Gesundheitsminister Alois Stöger sagte auf Anfrage des Chemiereport, die Zulassung von Biosimilars in Österreich werde erfolgen. Zwar hätten auch die Ärzte eine „ethische Verantwortung für die Kosten des Gesundheitssystems.“ Trotzdem müsse es erlaubt sein, auch teurere Medikamente zu verschreiben, wenn diese nötig sind.
<p><b>Start vor vier Jahren</b><p>
Sandoz brachte 2006 das erste Biosimilar auf den Markt, das Wachstumshormon Omnitrope. Ein Jahr später folgte Binocrit, ein Mittel zur Behandlung des Mangels an roten Blutkörperchen in Folge von Chemotherapien sowie Nierenerkrankungen. Seit vergangenem Jahr ist Zarzio auf dem Markt, mit dem der Mangel an neutrophilen Granulozyten behandelt werden kann. Das ist die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen. Ein Mangel daran kann ebenfalls durch Chemotherapien ausgelöst werden, aber auch durch Knochenmarks-Transplantationen sowie durch AIDS im fortgeschrittenen Stadium. <i>(kf)</i>
Sandoz: Biosimilars als „ideales Geschäftsfeld“