Archive - Aug 24, 2010

Austrotherm investiert im Burgenland

Der österreichische Dämmstoffhersteller <a href=http://www.austrotherm.com>Austrotherm</a> investiert in seine Produktionsstandorte im Burgenland. 4,5 Millionen Euro werden in die Optimierung der Produktionsanlagen für extrudiertes Polystyrol (XPS) in Purbach fließen. <% image name="Schmid_XPS_neue_Anlage" %> <small><b>Investiert in XPS-Produktion:</b> Austrotherm-Chef Peter Schmid. (c)Austrotherm GmbH</small> Bereits im ersten Halbjahr wurde ein Investitionsvolumen von 3,2 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion von expandiertem Polystyrol (EPS) in Pinkafeld beschlossen. Im Auge hat Austrotherm dabei sowohl den Markt der Niedrigenergie- und Passivhäuser als auch die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Technologiezentrum im Burgenland Das Unternehmen wurde 1953 gegründet und beschäftigt heute im Burgenland je nach Saison ca. 200 Mitarbeiter. Als erster österreichischer XPS-Hersteller ist der Standort Purbach seit 1991 Technologiezentrum und seit 2005 zudem Know-how-Lieferant für die XPS produzierenden Auslandstöchter in Rumänien und Serbien. Peter Schmid, geschäftsführender Gesellschafter des Dämmstoffproduzenten, spricht nun vom „Sprung zum Vollsortimentsanbieter“, der durch die Investition möglich werde. <b>Das Unternehmen Austrotherm</b> Extrudiertes Polystyol XPS kommt als Dämmstoff gerade dort zum Einsatz, wo extreme Druck- und Feuchtebeanspruchungen besonders hohe Anforderungen an das Dämmmaterial stellen. Anwendungsbereiche sind z.B. Perimeter- und Sockeldämmung, Flachdachdämmung, Dämmung unter der Fundamentplatte und in Feuchträumen. Neben den beiden Werken in Purbach und Pinkafeld ist Austrotherm in 11 Ländern mit insgesamt 17 Produktionsstätten für EPS- und XPS-Dämmstoffe vertreten. 2009 erzielte Austrotherm mit 840 Mitarbeitern einen Umsatz von 170 Millionen Euro. Die Austrotherm-Gruppe zählt, ebenso wie die Baumit Wopfinger- und Murexin-Gruppe, zur Schmid Industrieholding. Austrotherm investiert im Burgenland

Elektronikschrott als Rohstoffquelle

Auf der Fachmesse <a href=http://www.ifat.de>IFAT</a> werden neuen Entwicklungen zum Recycling von Rohstoffen aus Elektronikschrott gezeigt. Für einige seltene und teure Metalle ist diese Form der Gewinnung wirtschaftlich besonders interessant. <% image name="IFAT2008_Web" %> <small><b>Nicht nur für Batterien interessant:</b> Das Recycling von Elektronikschrott kann wertvolle Rohstoffe erschließen. ©IFAT/AlexSchelbert.de</small> 60 verschiedene Rohstoffe würden in einem Mobiltelefon stecken und in 41 Handys die gleiche Menge an Gold enthalten sein wie in einer Tonne Golderz, verlautbarte dieser Tage eine Aussendung der Wasser- und Abfallwirtschaftsmesse IFAT. Elektronikschrott als Rohstoffquelle zu erschließen, ist eines der Themen, die im Mittelpunkt des Branchenevents stehen, das von 13. bis 17. September in München stattfindet. <b>Gold, Kobalt, Gallium</b> Großes Interesse herrscht an der Rückgewinnung teurer Metalle wie Gold, Silber, Kupfer, Palladium oder Kobalt. Allein der in Computern pro Jahr verbaute Wert an diesen Rohstoffen wird auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt. Bei besonders seltenen Materialien ist Recycling die wirtschaftlichste Methode der Gewinnung. Ein Beispiel dafür ist das Element Gallium. Der Bedarf an diesem Halbmetall, das in LED-Leuchten, Mikrochips und in der Dünnschicht-Photovoltaik Verwendung findet, wird sich einer aktuellen Prognose zufolge bis zum Jahr 2030 versechsfachen. Gallium ist ein sehr seltenes Element, die Gewinnung aus seinen Verbindungen aufwendig und teuer. Das Recycling von Gallium benötigt dagegen nur einen Bruchteil der Energie, die für Abbau und Verhüttung notwendig wären und ist noch dazu kostengünstiger. <b>Einige Technologieführer vertreten</b> Einige der auf der IFAT vertretenen Unternehmen haben sich auf Recycling von Materialien aus Elektronikschrott spezialisiert. So hat das baden-württembergische Unternehmen Mewa Recycling erst heuer eine Recyclinganlage im englischen St. Helens in Betrieb genommen, die bis zu 40.000 Tonnen Elektroschrott im Jahr verarbeiten kann. Die mittelständische Hamos GmbH aus dem oberbayerischen Penzberg ist Anbieter von Separationsanlagen für das Elektronik-Recycling. Die von Hamos entwickelten Anlagen sind in der Lage, gebrauchte Leiterplatten aus Computern, Laptops oder Handys automatisch zu hochwertigen, sortenreinen Metallen weiter zu verarbeiten. Elektronikschrott als Rohstoffquelle

Rekordergebnisse bei Lenzing

Auf antizyklische Investitionstätigkeit führt <a href=http://www.lenzing.com>Lenzing</a>-Chef Peter Untersperger das Erreichen des besten Halbjahresergebnisses der Unternehmensgeschichte zurück. Der Cellulosefaserhersteller konnte den konsolidierten Konzernumsatz um 43, 6 % von 589,9 Mio. auf 847,2 Mio. Euro steigern. Rekordergebnisse bei Lenzing <% image name="Technik_Zahnrad" %> <small><b>Der Ausbau der Produktionskapazitäten</b> hat sich gelohnt: Lenzing profitiert von der Dynamik des Naturfasermarkts. ©Lenzing AG</small> Das Ergebnis vor Steuern konnte von 8,0 Mio. auf 105,0 Mio. Euro gar verdreizehnfacht werden. Der Periodengewinn der ersten Hälfte 2010 übertraf mit 24,6 Mio. Euro bereits jenen der Gesamtjahre 2008 und 2009. <b>Investitionen in Europa und Asien</b> Die Umsatzentwicklung spiegelt dabei gesteigerten Produktionsausstoß und Preisentwicklung am Fasermarkt, aber auch die erstmalige Vollkonsolidierung des im April 2010 erworbenen Zellstoffwerkes Biocel Paskov (Tschechien) ab Anfang Mai 2010 wider. Peter Untersperger sieht die Investitionspolitik des Unternehmens in den letzten Jahren bestätigt, durch die man nun die erwartete Dynamik am Fasermarkt optimal nutzen könne. Durch die Inbetriebnahme neuer Faserkapazitäten in Indonesien im ersten Halbjahr 2010, Debottlenecking-Investitionen in China und den Ausbau in Heiligenkreuz (Burgenland) könnten nun die hohen Bedarfe der Kunden abgedeckt werden.

Kongress zur Heterozyklischen Chemie in Wien

Von 23. bis 27. August ist Wien das Zentrum der Heterozyklischen Chemie. Das <a href=http://www.echc2010.net>„24. European Colloquium on Heterocyclic Chemistry“</a> ist in diesen Tagen an der TU zu Gast und wirft Licht auf Methoden und Anwendungen der Chemie dieser Verbindungsklasse. <% image name="Freihaus" %> <small><b>Die Technische Universität Wien</b> ist Schauplatz des „24. European Colloquium on Heterocyclic Chemistry“. © TU Wien</small> Die Konferenz startete bereits am 23. August mit einem von den Herstellern Büchi, Anton Paar und Thales Nano getragenen Workshop zur Instrumenten-unterstützten Synthese. Dabei wurden neuere Entwicklungen des Labor-Equipments wie Verdampfungs- und Trocknungstechniken, Mikrowellen- sowie Durchflussreaktoren vorgeführt. Mit einer Evening Lecture über „Sustainable Chemistry“ eröffnete Rodney Townsend von der englischen Royal Society of Chemistry das wissenschaftliche Programm. <b>Heterozyklen wohin man schaut</b> Der vom <a href=http://www.ias.tuwien.ac.at> Institut für Angewandt Synthesechemie</a> unter Federführung von Johannes Fröhlich organisierte Kongress spannt insgesamt den Bogen von der präparativen Forschungsfront zu deren Anwendung in den Biowissenschaften und von neueren Labormethoden zu fortschreitenden Einsichten in molekulare Details. Unter den eingeladenen Vorträgen sind jene von Peter Nussbaumer vom Lead Discoverey Center der Max-Planck-Gesellschaft in Dortmund („Warum verwenden Medizinalchemiker Heterozyklen beim Design neuer Arzneimittelkandidaten?“) und Herbert Thiele, Bruker Daltonik, Bremen („Strukturvalidierung und -aufklärung von kleinen heterozyklischen Molekülen“) zu nennen. Kongress zur Heterozyklischen Chemie in Wien

Sandoz: Biosimilars als „ideales Geschäftsfeld“

Der Pharma-Hersteller <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> erwartet gute Geschäfte mit Biosimilars, von Originalmedikamenten abgeleiteten Arzneimitteln aus gentechnisch erzeugten Proteinen. Bei der Markteinführung ist die Hilfe der Politik willkommen, hieß es bei einer Veranstaltung in Kundl. <% image name="Sandoz_Web" %> <small><b>Notfalls auch teurer:</b> Gesundheitsminister Alois Stöger (r.) bei der Sandoz in Kundl <i>Foto: Sandoz</i></small> Kumulierte Einsparungen bei den Medikamentenkosten von rund 854 Millionen Euro könnten bis 2020 in Österreich durch Biosimiliars erzielt werden, behauptet Bertram Häussler, Chef des Berliner <a href=http://www.iges.de>IGES</a>-Instituts. Häussler präsentierte gestern in Kundl eine diesbezügliche Studie, die er im Auftrag des Pharma-Herstellers <a href=http://www.sandoz.com>Sandoz</a> angefertigt hatte. Sandoz ist einer der führenden Hersteller von Biosimilars. Das sind Medikamente, die von Biopharmazeutika abgeleitet sind, also von Arzneimitteln auf der Basis gentechnisch erzeugter Proteine. Biosimilars haben eine den Biopharmazeutika vergleichbare Wirksamkei, Qualität und Sicherheit. Ihre Herstellung ist aber erheblich günstiger, weil sie nicht völlig neu entwickelt werden müssen, sondern, grob gesprochen, Varianten der Originalmedikamente darstellen. Außerdem sind sie nicht patentrechtlich geschützt. Biosimilars gelten nicht als Generika, also Medikamente, die aus Arzneien abgeleitet sind, die auf chemischem Weg hergestellt werden. <br>Wie Jörg Windisch, der Entwicklungsleiter für Biopharmazeutika bei Sandoz, erläuterte, ähnelt die Entwicklung von Biosimilars eher der von Originalprodukten als jener von Generika. Ihre Entwicklung bis zur Zulassung dauert laut Sandoz etwa sieben bis zehn Jahre, verglichen mit drei bis vier Jahren bei Generika. Mit 100 bis 150 Millionen Euro ist sie 20 bis 50 Mal so teuer wie die Generika-Entwicklung. Das ist aber immer noch deutlich billiger als die Entwicklung eines Original-Biopharmazeutikums, die mit rund 800 Millionen Euro zu Buche schlägt. <p><b>Wachsender Markt</b><p> Laut Windisch wurde mit Biopharmazeutika 2009 weltweit ein Gesamtumsatz von 93 Milliarden Euro erzielt, bis 2016 sollen es etwa 116 Milliarden sein. Der Markt wächst Windisch zufolge doppelt so schnell wie der für auf chemischem Weg erzeugte Medikamente. Er geht davon aus, dass 2016 bereits acht der zehn wichtigsten Medikamente der Welt Biopharmazeutika sein werden. Wie Ernst Meijnders, der Vorsitzende der Sandoz-Geschäftsführung betonte, sind Biosimilars daher „ein ideales Geschäftsfeld“ für sein Unternehmen. Vergangenes Jahr ging in Kundl eine Anlage zur Herstellung von Biosimilars in Betrieb, die 23 Millionen Euro kostete. Etwa acht bis zehn Moleküle sind in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Besonders vielversprechend seien monoklonale Antikörper, die gut schwere Krankheiten wie Krebs oder rheumatoide Arthritis wirken, sagte Windisch. <p><b>Politik soll helfen</b><p> IGES-Chef Häussler forderte bei der gestrigen Veranstaltung die politisch Verantwortlichen auf, attraktive Rahmenbedingungen für die Markt-Einführung von Biosimilars zu schaffen. Unter anderem solle deren Aufnahme in den Erstattungskodex (EKO) für die Medikamentenkosten „unkompliziert erfolgen“. Auch sollten „gesundheitspolitische Anreize für die Verordnung und Abgabe preisgünstiger biosimilarer Arzneimittel geschaffen werden.“ <br> Der bei der Veranstaltung anwesende Gesundheitsminister Alois Stöger sagte auf Anfrage des Chemiereport, die Zulassung von Biosimilars in Österreich werde erfolgen. Zwar hätten auch die Ärzte eine „ethische Verantwortung für die Kosten des Gesundheitssystems.“ Trotzdem müsse es erlaubt sein, auch teurere Medikamente zu verschreiben, wenn diese nötig sind. <p><b>Start vor vier Jahren</b><p> Sandoz brachte 2006 das erste Biosimilar auf den Markt, das Wachstumshormon Omnitrope. Ein Jahr später folgte Binocrit, ein Mittel zur Behandlung des Mangels an roten Blutkörperchen in Folge von Chemotherapien sowie Nierenerkrankungen. Seit vergangenem Jahr ist Zarzio auf dem Markt, mit dem der Mangel an neutrophilen Granulozyten behandelt werden kann. Das ist die größte Gruppe der weißen Blutkörperchen. Ein Mangel daran kann ebenfalls durch Chemotherapien ausgelöst werden, aber auch durch Knochenmarks-Transplantationen sowie durch AIDS im fortgeschrittenen Stadium. <i>(kf)</i> Sandoz: Biosimilars als „ideales Geschäftsfeld“