Archive - Dez 5, 2012

Synthetische Biologie für umweltfreundliche Pharma-Prozesse

„Chem 21“, ein EU-weites Partnerschaftsprojekt zwischen Pharma-Unternehmen und öffentlicher Hand, hat zum Ziel, umweltfreundliche Produktionsmethoden für die Pharmaindustrie zu entwickeln. Das  <a href=http://www.acib.at/index.php/wbindex/start>Austrian Center of Industrial Biotechnology</a> (ACIB) wird dabei den Forschungsbereich „Synthetische Biologie“ leiten.

 

Mit einem Gesamtbudget von 26 Millionen Euro wollen die sechs Chemie- und Pharma-Unternehmen Glaxo Smith Kline, Orion, Pfizer, Bayer, Johnson & Johnson und Sanofi gemeinsam mit 13 Universitäten, Klein- und Mittelunternehmen sowie Forschungszentren Herstellungsverfahren für Pharmazeutika entwickeln, die nicht nur den ökologischen Fußabdruck verbessern, sondern die Produktion auch kostengünstiger machen sollen. Dabei setzt man vor allem auf neue Katalyse-Technologien für die chemische Synthese.

 

Zwei Forschungsschwerpunkt vom ACIB abgedeckt

Ein Anteil von 1,8 Millionen Euro geht dabei ans ACIB, das im Rahmen von Chem 21 zwei  Schwerpunkte betreuen wird.  Zum einen geht es um Biokatalyse für die chemische Synthese. Durch den Einsatz von maßgeschneiderten Enzymen sollen Herstellungsprozesse spezifischer und damit ökonomischer, aber auch umweltfreundlicher werden, wie Rolf Breinbauer, Leiter des Instituts für organische Chemie an der TU Graz und ACIB-Schlüsselforscher erklärt.

Der zweite Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem zukunftsträchtigen Feld der synthetischen Biotechnologie, bei dem mit Hilfe von Mikroorganismen komplexe Wirkstoffe hergestellt werden, die bisher mühsam und in kleinen Mengen, beispielsweise aus Pflanzen, gewonnen werden mussten.  Eine Forschungsgruppe rund um Anton Glieder,  dem wissenschaftlichen Leiter und Geschäftsführer des ACIB, baut zu diesem Zweck jenen Stoffwechselweg in Mikroorganismen ein, der die Zellen den gewünschten Wirkstoff in ausreichender Menge herstellen lässt.