Archive - Apr 20, 2012

„Technik-Nobelpreis“: Linux trifft Stammzellenforschung

Der Stammzellenforscher Shinya Yamanaka und Linux-Erfinder Linus Torvalds wurden mit dem Millennium Technology Prize 2012 ausgezeichnet. Das Preisgeld für den zuweilen als „Nobelpreis der Technik“ bezeichneten Preis beträgt insgesamt 1,1 Millionen Euro.

 

Yamanaka hat eine Methode entwickelt, mit der man pluripotente Stammzellen durch Induktion aus gewöhnlichen Zellen herstellen kann. Seine Arbeiten eröffneten der medizinischen Forschung die Möglichkeit, die Eigenschaften von Stammzellen zu nutzen ohne auf die ethisch umstrittenen embryonalen Stammzellen zurückgreifen zu müssen. Gegenwärtig ruhen besonders auf der Forschung an implantierbarem Gewebe für die regenerative Medizin oder die Bekämpfung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Morbus Alzheimer große Hoffnungen.

Torvalds, der der Hauptpreisräger ist, wird für die Entwicklung des Open-Source-Betriebssystems Linux ausgezeichnet. Die freie Verfügbarkeit von Linux über das World Wide Web löste eine Kettenreaktion an kontinuierlichen Verbesserungen auf, die sich bis heute auf ein Äquivalent von rund 73.000 Mahnjahren aufsummiert haben.

 

 

  

Übernahme von Illumina gescheitert

Roche hat seinen Versuch, das auf Gensequenzierung spezialisierte US-Unternehmen Illumina zu übernehmen, aufgegeben. Nachdem von der Illumina-Generalversammlung alle Vorschläge des Schweizer Pharma-Unternehmens abgelehnt worden waren, gab dieses bekannt, sein Angebot nicht über die Frist von 20. April, 18 Uhr, hinaus zu verlängern.

 

Roche hatte im vergangenen Jahr zunächst 40 Dollar pro Aktie geboten und sein Angebot zuletzt auf 51 Dollar pro Aktie erhöht. Das Illumina-Management erachtete die so erreichbare Übernahmesumme von 6,8 Milliarden US-Dollar aber für zu niedrig. Als Bedingung für eine weitere Erhöhung wollte Roche in die Bücher Einsicht nehmen und in detailliertere Verhandlungen eintreten. Auch dies entsprach aber nicht den Plänen von Illumina-CEO Jay Flatley. Zuletzt hatte Roche versucht, durch eigene Kandidaten für den Aufsichtsrat einen Umschwung in der Haltung der US-Schmiede herbeizuführen, was die Aktionäre aber ablehnten.

 

Roches Ziele hinter dem Übernahmeversuch

Jerry Isaacson vom Business-Intelligence-Unternehmen Global Data analysierte, dass es für Roche keinen Sinn ergeben hätte, die Übernahme auf feindlichem Weg zu erreichen. Das Pharma-Unternehmen sei daran interessiert gewesen, das Sequenzierungs-Know-how von Illumina für die eigene Entwicklung von Pharmazeutika und Diagnostik zu nutzen. Dafür wäre die Weiterführung des kalifornischen Spezialiten als eigene Einheit mit eigenem Management sinnvoll gewesen. Eine feindliche Übernahem hätte, so Isaacson, diese Pläne unmöglich gemacht.