Archive - Apr 6, 2012

Kohlendioxid als Energiespeicher

In einem vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekt erforschen Wissenschaftler der <a href=http://www.tum.de>Technischen Universität München</a> und Forscher zahlreicher Unternehmen die Abtrennung, das Recycling und die Aktivierung von Kohlendioxid. Letztere könnte zur Energiespeicherung bei Solar- und Windkraftwerken eingesetzt werden.

 

Alternative Formen der Stromerzeugung haben häufig ein Problem, wenn es um die Speicherung der erzeugten Energie geht: Windparks erzeugen nur bei entsprechendem Wind Strom, Solarkraftwerke sind vom Angebot der Sonneneinstrahlung abhängig. Die Kapazität von Pumpspeicherkraftwerken reicht nicht aus, um diese Schwankungen auszugleichen. Verwendet man die zunächst erzeugte Energie aber, um aus Kohlendioxid und Wasser Methan zu erzeugen, könnten die immensen Speicherkapazitäten des europäischen Erdgasnetzes mit der Stromproduktion gekoppelt werden. Die dazu notwendigen chemischen Prozesse werden aber noch nicht ausreichend beherrscht.

Die Nutzung von Kohlendioxid als Energiespeicher ist daher eine der Säulen des Projekts „iC4 – Integrated Carbon Capture, Conversion and Cycling“, in dem die TU München mit den Unternehmen E.on, Linde, MAN, Siemens, Clariant und Wacker Chemie sowie dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik zusammenarbeitet. Darüber hinaus soll es aber auch um die Abtrennung von CO2 aus Erdgas und Abgasen sowie um die stoffliche Nutzung durch Photokatalyse gehen.

Die Auftaktveranstaltung des Forschungsprojekts, die am 19. April am Institute for Advanced Study am Campus Garching stattfindet, gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik zu den verschiedenen Verfahren.

 

 

 

Netzwerktreffen zur evidenzbasierten Medizin

Von 19. bis 20. April findet an der Tiroler Gesundheits-Universität UMIT die erste <a href=http://www.umit.at/page.cfm?vpath=departments/public_health/ebm-netzwerk-oesterreich-2012&expanddiv=subDeptItem21012>Jahrestagung</a> des österreichischen Netzwerks für evidenzbasierte Medizin statt. Dabei soll es um die Anwendung dieses Ansatzes bei Therapieentscheidungen und medizinischen Evaluationen in Arztpraxen und Krankenhäusern gehen.

 

In der evidenzbasierten Medizin (deren Name sich vom englischen „evidence“ – Nachweis, Beleg – ableitet) wird versucht, jede medizinische Entscheidung für eine therapeutische Maßnahme auf den empirischen Nachweis von deren Wirksamkeit zu gründen. In Österreich hat sich dazu die Initiative „ebm-Netzwerk.at“ gebildet, in der heimische Experten und Organisationen auf diesem Gebiet zusammengeschlossen sind und sich über die klinische Umsetzung des Ansatzes austauschen.

Im Rahmen der ersten Jahrestagung soll dieser Austausch nun vertieft werden, die Teilnehmer können in Vorträgen und Workshops ihr Wissen erweitern. Gastgeber der Tagung ist Uwe Siebert, der an der UMIT das Department für Public Health und Helath Technology Assessment leitet. Ein eigener Vortragskomplex ist dabei der Frage „Wie geht der österreichische Bürger durchs System?“ gewidmet, zu der Vertreter des Bundes, des Bundeslands Tirol, der Sozialversicherungen und der Gesundheitsökonomie ihre Sichtweisen darstellen werden.

 

 

 

Agrana und RWA fusionieren ihre Fruchtsafttöchter

Die <a href=http://www.agrana.at>Agrana</a> Beteiligungs-AG und die RWA Raiffeisen Ware Austria AG werden ihre Fruchtsaft-Töchter Agrana Juice und Ybbstaler Fruit Austria im Rahmen eines Joint Ventures fusionieren. Die EU-Wettbewerbsbehörde hat dem Vorhaben grünes Licht erteilt.

 

Das neu gegründete Unternehmen wird den Namen Ybbstaler Agrana Juice GmbH tragen und seinen Firmensitz im niederösterreichischen Kröllendorf habe. An 14 Produktionsstandorten in Österreich, Dänemark, Deutschland, Ungarn, Polen, Rumänien, der Ukraine und China werden Fruchtsaftkonzentrate, Fruchtpürees, natürliche Aromen sowie Direktsäfte für die weiterverarbeitende Getränkeindustrie erzeugt. Die Eigentümer rechnen mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro jährlich.

Die Agrana ist im Geschäftssegment Frucht schon heute der weltgrößte Hersteller von Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie und einer der wichtigsten Produzenten von Fruchtsaftkonzentraten in Europa. Mit der Zusammenführung der Agrana Juice (der ehemaligen Steirerobst AG) mit Ybbstaler soll nun ein wichtiger Schritt zur Festigung der Marktposition gesetzt werden, wie Agrana-Vorstandschef Johann Marihart festhielt.