Archive - Apr 4, 2012

Uni Graz: Amine enzymatisch erzeugt

Der Forschungsgruppe für <a href=http://biocatalysis.uni-graz.at>Bioorganische Chemie</a> an der Universität Graz gelang es, Monomere für die Herstellung von Polyaminen enzymatisch herzustellen. Diese und andere Ergebnisse aus der Biokatalyse-Forschung werden auf der Tagung <a href=http://mecp12.uni-graz.at>„Multistep Enzyme-Catalysed Processes 2012“</a> präsentiert, die von 1. bis 13. April in Graz stattfindet.

 

Drei Enzyme sind beteiligt, wenn in der Arbeitsgruppe um Wolfgang Kroutil Amine biokatalytisch hergestellt werden: eine Alkoholdehydrogenase, eine Transaminase und eine Alanindehdyrogenase. Die drei Katalysatoren bilden dabei eine sogenannte Umwandlungskaskade, sodass das Produkt des einen als Ausgangsmaterial des anderen eingesetzt wird. Das mache den Prozess effizient, kosten- und zeitsparend, wie Kroutil in einer Aussendung der Uni Graz festhielt. Die Entdeckung wurde zusammen mit einem industriellen Partner patentiert und zielt darauf ab, hoch beanspruchbare Kunststoffe zur Erzeugung von Snowboards, Segelschiffen oder Flügeln von Windkraftwerken bereitzustellen.

Von 10. bis 13. April treffen an der Karl-Franzens-Universität Graz mehr als 160 Wissenschaftler aus allen Kontinenten zusammen, um die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Enzym-katalysierten Prozesse zu diskutieren. Die Tagung „Multistep Enzyme-Catalysed Processes 2012“ (MECP 2012) wird in Kooperation mit der TU Graz und dem Kompetenzzentrum ACIB organisiert.

 

 

 

ACIB optimiert Hamsterzellen

Das <a href=http://www.acib.at>Austrian Institute of Industrial Biotechnology</a> (ACIB) hat ein Projekt zur Beschleunigung der Zelllinienentwicklung von Hamsterzellen für die industrielle Produktion von Proteinen gestartet. Projektpartner sind Sigma-Aldrich und das österreichische Start-up-Unternehmen Chorus GmbH.

 

Zellen aus den Eierstöcken des Chinesischen Hamsters (CGHO-Zellen) gehören heute zu den in der biotechnologischen  Produktion von Arzneimitteln am meisten verwendeten Zelltypen. Sie sind äußerst  selten mit Viren infiziert und imstande, Proteine herzustellen, die vom menschlichen Immunsystem nicht als fremd erkennt werden. Dem stehen aber auch Nachteile gegenüber: Durch die Vielzahl an zur Verfügung stehenden Varianten ist die Entwicklung von neuen Zelllinien oft langwierig und teuer, weil jedes Mal zahlreiche unterschiedliche Linien getestet werden müssen, um die am besten geeignete zu finden.

In Zusammenarbeit mit Sigma-Aldrich, Chorus (die Abkürzung steht für „CHO Research for UnderStanding“) und der Universität für Bodenkultur Wien will das ACIB nun die Entwicklung entsprechender Produktionsstämme beschleunigen. Dazu sollen jene Zellorganellen, die für die Proteinsynthese von Bedeutung sind, optimiert und aufeinander abgestimmt werden, um auf diese Weise eine einheitliche Hochleistungszelllinie zu erzeugen. Im zweiten Schritt soll die dafür erforderliche genetische Information gezielt in das Genom der Hamsterzellen eingebaut werden.  Fernziel ist, therapeutische Proteine deutlich billiger zu machen und ihren Sprung zur „Commodity Medication“ zu ermöglichen, wie Projektleiterin Nicole Borth erklärte.