Archive - 2016

June 28th

Finanzierungsrunde bei Affiris

Das Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.affiris.com target=“_blank“>Affiris</a> hat im Zuge einer Finanzierungsrunde 10 Millionen Euro eingeworben. Noel Barrett wurde in den Aufsichtsrat berufen, Günther Staffler in den Vorstand.

 

An der Kapitalerhöhung haben sich die bisherigen Gesellschafter Santo Holding (das Family Office der in der Life-Sciences-Branche stark investierten Familie Strüngmann) und MIG Fonds sowie der neu hinzugekommene Investor FCPB Affi GmbH, beteiligt. Das Management um den im Sommer 2014 an Bord geholten Oliver Siegel hat in den vergangenen Monaten das Projektportfolio fokussiert. Derzeit werden klinische Phase I-Studien für zwei Vakzin-Kandidaten gegen Hypercholesterinämie und Atherosklerose-Prävention durchgeführt.

Im Zuge dieser Fokussierung wurde nun Günther Staffler, der bisher als Leiter der unternehmenseigenen Immunologie für die präklinische Entwicklung der beiden Kandidaten verantwortlich war, als Chief Technology Officer (CTO) in den Vorstand berufen. Darüber hinaus wird der Aufsichtsrat mit 15. Juni um Noel Barrett, den früheren Leiter der Impfstoffentwicklung bei Baxter, erweitert. Er ersetzt Affiris-Mitgründer Frank Mattner, dessen Mandat mit 31. Dezember 2015 endete.

 

 

 

June 27th

Chemiebranche bedauert „Brexit“

Mit Bedauern nimmt der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) den Austritt Großbritanniens aus der EU zur Kenntnis. In einer Aussendung hieß es, das Ergebnis der Volksbefragung vom 23. Juni sei zu respektieren. Allerdings werde der Verband „die Briten als verlässliche Partner, die sich stets für eine vernunftorientierte Wirtschaftspolitik eingesetzt haben, vermissen“. Wirtschaftlich betrachtet, halten sich die Auswirkungen des Austritts in Grenzen: Nur etwa 2,5 Prozent der Exporte der heimischen Chemieindustrie gehen nach Großbritannien. Dieses liegt unter den Exportdestinationen an 11. Stelle, unter den Importländern an 8. Stelle. Auch werde Großbritannien „auch nach dem Austritt als Handelspartner zur Verfügung stehen“. Die EU-Kommission und die Regierungen der Nationalstaaten seien aufgerufen, allfällige negative Auswirkungen des „Brexit“ in Grenzen zu halten.

 

Laut Marijn Dekkers, dem Präsidenten des deutschen Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), kommt die Entscheidung Großbritanniens ungelegen: „Gerade jetzt, wo sich die Konjunktur in Europa zaghaft erholt, ist der Austritt ein schlechtes Signal für die weitere wirtschaftliche Entwicklung“. Dekkers befürchtet ein niedrigeres Wirtschaftswachstum sowie geringere Exporte. Auch sei das Referendum „nach den Differenzen über die richtige Flüchtlingspolitik der zweite Rückschlag in diesem Jahr für das historische Projekt der europäischen Einigung. Wir alle brauchen ein politisch geeintes und wirtschaftlich starkes Europa“.

 

Von den Exporten der deutschen Chemieindustrie gehen zurzeit etwa 7,3 Prozent nach Großbritannien, das Ausfuhrvolumen beläuft sich auf rund 12,9 Milliarden Euro pro Jahr. Laut VCI ist mit einer Abwertung des britischen Pfund zu rechnen. Daher würden sich Importe für die britische Wirtschaft verteuern. Überdies betreiben deutsche Chemieunternehmen im Vereinigten Königreich 63 Tochtergesellschaften mit etwa 6.000 Beschäftigten. Auch diese könnten von den Auswirkungen des „Brexit“ betroffen sein.

 

Nicht, was wir wollten“

 

Seitens der britischen Chemical Industries Association (CIA) verlautete Chief Executive Steve Elliott, das Referendum habe „nicht jenes Ergebnis gebracht, das wir wollten. Aber wir respektieren den Wunsch der Bevölkerung nach Veränderung“. Er sei zuversichtlich, dass die Branche auch diese Herausforderung meistern werde. Elliott rief die britische Regierung auf, nun rasch den „bestmöglichen Exit-Plan“ auszuarbeiten und anschließend neue Wirtschaftsbeziehungen mit der EU auszuhandeln. Die CIA werde alles tun, um ihren Mitgliedern in der nun unvermeidlichen „Periode der Unsicherheit“ und die Verhandlungen in deren Sinne zu beeiflussen, sowohl in Großbritannien selbst als auch in Brüssel. Die britische Chemieindustrie erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von etwa 50 Milliarden Pfund (60 Milliarden Euro). In die EU exportiert sie Waren im Wert von 15 Milliarden Pfund (18 Milliarden Euro). Die Zahl der Beschäftigten beläuft sich laut CIA auf etwa 140.000 Personen, deren Einkommen um etwa 30 Prozent über dem eines durchschnittlichen britischen Arbeiters liegt.

 

Die britische Royal Society of Chemistry äußerte ebenfalls Bedauern. Präsident Dominic Tildesley sagte, die EU-Mitgliedschaft habe sich auf Wissenschaft, Forschung und Innovation im Vereinigten Königreich positiv ausgewirkt, „vor allem hinsichtlich Finanzierung und Zusammenarbeit“. Wie es nun weitergehe, bleibe abzuwarten. Jedenfalls aber werde die Royal Society ihre Mitglieder auch weiterhin im Bereich der internationalen Kooperation unterstützen.

 

 

 

 

Sanofi und Boehringer: Nächster Schritt zum „Asset Swap“

Die Verträge hinsichtlich des geplanten „Asset Swap“ zwischen Boehringer Ingelheim und Sanofi sind abgeschlossen, meldeten die beiden Pharmakonzerne. Ihnen zufolge soll Boehringer das Tiergesundheitsgeschäft (Merial) von Sanofi übernehmen. Im Gegenzug erhält Sanofi das Selbstmedikationsgeschäft (CHC) des deutschen Unternehmens. Vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden ist geplant, die Transaktion bis Jahresende abzuschließen. Da Merial mit rund 11,4 Milliarden Euro bewertet ist, CHC dagegen nur mit 6,7 Milliarden, müsste Boehringer Ingelheim 4,7 Milliarden Euro an Sanofi bezahlen. Die beiden Konzerne hatten die Transaktion im Dezember vergangenen Jahres bekanntgegeben und seither über deren Details verhandelt.

 

In einer gemeinsamen Aussendung lobten die Vorstandschefs Andreas Barner (Boehringer Ingelheim) und Olivier Brandicourt (Sanofi) das Geschäft. Barner zufolge ist dieses „sowohl für Boehringer Ingelheim als auch für Sanofi ein Gewinn“. Sein Unternehmen könne sich im Bereich Tiergesundheit „als einer der größten globalen Akteure etablieren“. Brandicourt verlautete, Sanofi erreiche mit dem Tausch das strategische Ziel, „eine Spitzenposition im Bereich Selbstmedikation einzunehmen und ein führendes diversifiziertes und globales Gesundheitsunternehmen zu werden“.

 

 

 

June 24th

Glyphosat: Neuerlich keine Mehrheit für Wiederzulassung

Die Wiederzulassung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat ist erneut gescheitert. Wie zuletzt am 6. Juni, gelang es der EU-Kommission auch am 24. Juni nicht, dafür eine qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten zu gewinnen. Für die Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP) ist dies „nicht nachvollziehbar und ein Tiefschlag für die Europäische Union“, verlautete Obmann Christian Stockmar. Ihm zufolge zeigen „über 1.000 aktuelle und unzählige Studien aus den letzten 40 Jahren“, dass das Mittel „bei sachgemäßer Anwendung für Mensch, Tier und Umwelt sicher“ ist. Statt dies zur Kenntnis zu nehmen, folgten die EU-Mitgliedsstaaten „unter dem Joch der NGOs deren populistischer Argumentation und Diktion“. 

 

Stockmar erwartet, dass die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat für zwölf bis 15 Monate verlängern wird. In dieser Zeit soll die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) den Stoff einem „wissenschaftlichen und harmonisierten Einstufungsprozess des Wirkstoffs auf Basis des EU-Chemikalienrechts“ unterziehen.

 

 

June 23rd

Hohe Auszeichnung für Erich Erber

Der Gründer der Erber Group, Erich Erber, wurde von Landeshauptmann Erwin Pröll mit dem „Silbernen Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ ausgezeichnet. Erber hat in den vergangenen 30 Jahren eine Unternehmensgruppe mit rund 1.400 Mitarbeitern aufgebaut.

 

1983 gründete Erich Erber die Firma Biomin – zunächst ein kleines Vertriebsunternehmen für Futtermittel. Doch bald stieß der Unternehmer auf eine Problematik, die damals noch wenig beachtet war: der oft unerkannte Gehalt von Futtermitteln an Schimmelpilzgiften (Mykotoxinen). Auf der Basis eigener Forschung und in Zusammenarbeit der universitären Wissenschaft entwickelte Biomin ein Portfolio an Futtermitteladditiven, mit denen Mykotoxine gebunden oder entgiftet werden können – die Grundlage des weltweiten Erfolgs des Unternehmens.

 

Auf dem Weg zum Weltkonzern

Durch Zukauf der Firmen Romer Labs (die auf dem Gebiet der Lebensmitteldiagnostik tätig ist) und Sanphar (einem Hersteller von Tierarzneimitteln) wurde das Unternehmen schrittweise zur Gruppe erweitert. Früh betrieb Erich Erber auch die Internationalisierung des Geschäfts und erkannte vor allem Asien und Südamerika als bedeutende  Märkte. In der Division „Future Business“ werden heute zudem Biotechnologie-Projekte in Entwicklung und Produktion vorangetrieben.

Heute ist die Erber Group mit insgesamt 1.400 Mitarbeitern in mehr als 120 Ländern vertreten und erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro. Landeshauptmann Erwin Pröll würdigte in seinen Worten den „einzigartigen Weg“, den Erber gegangen sei und auf dem er "aus kleinsten Anfängen ganz Großes geschaffen“ habe. Erber betonte demgegenüber seine Erfolgsformel „Passion, People & Profit“: „Wenn die richtigen Leute leidenschaftlich einer gemeinsamen Vision folgen, stellt sich der Erfolg automatisch ein.“ 2014 zog sich Erber aus dem operativen Geschäft zurück, gestaltet die Zukunft des Unternehmens aber als Aufsichtsratsmitglied weiter mit.

 

 

 

June 21st

FTI-Strategie: Umsetzung mangelhaft

Es steht weiterhin schlecht um die Umsetzung der Forschungs- und Technologieentwicklungsstrategie (FTI-Strategie) des Bundes. Das betonten der Vorsitzende des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE), Hannes Androsch, sowie der stellvertretende Ratsvorsitzende Markus Hengstschläger, heute bei der Präsentation ihres Jahresberichts in Wien. Ihrer Ansicht nach bestehen vor allem fünf Probleme:

Erstens ist die „Performance“ des Bildungssystems nach wie vor schlecht. Auch die dringend notwendigen Reformen gehen „nur schleppend voran“.

Zweitens gibt es zu wenig Geld für die Grundlagenforschung. Zwar liegt der Anteil der Mittel am BIP mit 0,56 Prozent international gesehen „im vorderen Mittelfeld forschungsstarker Nationen“. Jedoch wird das Geld zu sehr über Basisfinanzierungen und zu wenig in kompetitiver Weise vergeben, also über den Wettbewerb zwischen den Forschungsstätten.

Drittens verläuft die Gründung innovativer Unternehmen schlechter als wünschenswert. Es fehlt an Risikokapital, auch die „bürokratischen, regulativen und steuerlichen“ Hürden für die Gründung einer GmbH sind zu hoch. Dazu kommen die „komplexen und unübersichtlichen“ Fördersysteme. Ein „Streamlining“ sei dringend zu empfehlen

Viertens ist die private Finanzierung von Forschung und Entwicklung unzureichend. So sollte laut FTI-Strategie der Anteil der privaten F&E-Finanzierung im Jahr 2020 mindestens 66 Prozent, wenn möglich sogar 70 Prozent, betragen. Laut dem aktuellen Österreichischen Forschungs- und Technologiebericht liegt der Anteil heuer bei 47,8 Prozent. Auf den öffentlichen Sektor entfallen 36,1 Prozent, auf Finanzmittel aus dem Ausland rund 16 Prozent. 

Fünftens schließlich bestehen „Schwächen in der Governance des FTI-Systems“. Die Kompetenzen sind zersplittert, das Bundeskanzleramt und die zuständigen Ministerien (Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium, Technologieministerium, Bildungsministerium sowie Finanzministerium) stimmen sich zu wenig ab. Auch die einschlägigen Abteilungen des Arbeits-, des Umwelt- und des Gesundheitsministeriums sind unzureichend eingebunden.

 

Gefahr des Zurückfallens

 

Angesichts dessen laufe Österreich Gefahr, sein Ziel laut der FTI-Strategie zu verfehlen, warnte Androsch. Dieser zufolge soll die Republik bis 2020 zu den europäischen „Innovation Leaders“ gehören. Androsch fügte hinzu, schon jetzt leide Österreich unter einer „unbefriedigenden Wirtschaftsentwicklung“. Diese sei zumindest teilweise durch die mangelhafte „Innovationsdynamik“ bedingt. Gehe die Regierung die ihr ja bekannten Probleme nicht an, „fallen wir weiter zurück. Das bedeutet weniger Wirtschaftsleistung, weniger Wohlstand und mehr Arbeitslosigkeit“.

 

Immerhin habe Bundeskanzler Christian Kern „rein verbalisiert“ ein besseres Verständnis für die Situation. „Auch die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid kennt sich aus. Von da her hat sich die Lage gebessert“. Weniger optimistisch äußerte sich Hengstschläger: Mit Beatrix Karl und Karlheinz Töchterle seien bereits Professoren an der Spitze des Wissenschaftsministeriums gestanden. Verbessert habe sich dadurch nichts. Und trotz der kürzlichen Änderungen in der Regierung „sehe ich nicht, dass sich etwas tut“. Hoffnungslos sei die Lage allerdings nicht, betonte Androsch: „Singapur war vor 30 Jahren ein Dritte-Welt-Land. Heute hat es zwei Universitäten von Weltrang“. 

June 20th

Schwerpunkt Oberflächentechnik in Niederösterreich

Das Land Niederösterreich hat im Rahmen seines FTI-Programms einen Call zum Thema „Intelligente Systeme und Oberflächen“ ausgeschrieben. Fünf an den Technopolen Wiener Neustadt und Krems angesiedelte Projekte erhielten den Zuschlag.

 

Aus acht eingereichten Projekten wählte eine international besetzte Fachjury fünf wissenschaftliche Vorhaben aus, die nun mit insgesamt 745.745 Euro unterstützt werden. Das Rennen machten dabei Projekte, die von Manfred Bammer (Austrian Institute of Technology), Helmut Loibl (Fotec GmbH, die Forschungsesellschaft der FH Wiener Neustadt), Volker Uhl (OFI) sowie Hubert Brückl (Zentrum für Integrierte Sensorsysteme der Donau-Universität Krems, ZISS) geleitet werden.

Die ausgewählten Forschungsprogramme erhalten durchschnittlich 50 Prozent Förderung, weisen eine Laufzeit von bis zu zwei Jahren auf und umfassen pro Projekt mindestens zwei Partner. Thematisch spannt sich der Bogen von funktionalen Oberflächen medizinischer Implantate bis hin zu intelligenten Steuerungen für die Straßenbeleuchtung.

 

 

 

EFPIA: Exportüberschuss stark gestiegen

Laut Schätzungen des europäischen Pharmaindustrieverbands EFPIA belief sich der Produktionswert der Branche im Jahr 2015 auf rund 225 Milliarden Euro. Gegenüber 2014 entspricht das einem Plus von 3,9 Milliarden Euro oder 1,8 Prozent. Das zeigt der vor wenigen Tagen erschienene statistische Bericht des Verbands. In den Zahlen inkludiert ist neben der Pharmaproduktion der EU-Mitglieder auch jene der Schweiz, Norwegens und der Türkei. Dem Bericht zufolge exportierten diese Staaten Medikamente im Wert von 361,5 Milliarden Euro und importierten solche im Wert von 275 Milliarden. Somit ergibt sich ein Ausfuhrüberschuss von 86,5 Milliarden Euro, im Vergleich zu 2014 ein Zuwachs von 13,5 Milliarden Euro oder 18,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze wuchs um lediglich 0,2 Prozent von 723.450 auf 725.000.

 

Von 30,9 auf 31,5 Milliarden Euro und somit um 1,9 Prozent angestiegen sind von 2014 auf 2015 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (R&D). Allerdings liegen die jährlichen R&D-Ausgaben der europäischen Pharmaindustrie schon seit rund anderthalb Jahrzehnten unter denen der USA. Im Jahr 2014 investierten die US-Amerikaner rund 40,7 Milliarden Euro in diesem Bereich, 2015 waren es rund 47 Milliarden. Immerhin gaben die europäischen Pharmaunternehmen in den vergangenen Jahren stets etwa doppelt so viel für R&D aus wie Japan, das 2014 etwa 14,9 Milliarden investierte.

 

Am Weltmarkt für Arzneimittel hat Europa einen Anteil von 22,2 Prozent. Es liegt damit an zweiter Stelle hinter Nordamerika (USA und Kanada) mit 48,7 Prozent. Die Nummer 3 bilden Australien sowie die Staaten Afrikas und Asiens mit Ausnahme Japans mit insgesamt 16,6 Prozent, gefolgt von Japan selbst mit 8,1 Prozent und Lateinamerika mit 4,4 Prozent. Klar ist laut EFPIA, dass die Entwicklungs- und Schwellenländer als Pharmamärkte immer bedeutender werden. Insbesondere trifft dies ihr zufolge auf China und Brasilien zu.

 

 

 

 

June 17th

„More than Moore“

In Graz findet von 27. bis 29. Juni zum zweiten Mal die Konferenz <a href= http://nanofis.net target=“_blank“>NanoFIS</a> statt, die mit renommierten Vortragenden aus den Bereichen nanostrukturierte Materialien, Nanoelektronik und Nanosensoren aufwarten kann.

 

Die Tagung, die vom Materials Center Leoben gemeinsam mit Techkonnex Hightech Promotion veranstaltet wird, fokussiert auf jene Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen Materialforschung, Elektronik und Mikrosystemtechnik, die neue Horizonte für die europäische Industrie versprechen. Nach Jahrzehnten, in der die Mikroelektronik von zunehmender Miniaturisierung geprägt war und dabei dem Mooreschen Gesetz folgte (jener Voraussage des Intel-Gründers Gordon Moore, der zufolge sich die Integrationsdichte eines integrierten Schaltkreises alle zwei Jahre verdoppelt), heißt die Devise nun „More than Moore“. Durch Integration von Funktionalitäten, die mithilfe von neuartigen Nanomaterialien, aber auch aus Optik, Chemie, Biotechnologie und Mikrofluidik eingebracht werden können, sollen demnach neue Optionen für die Elektronik-Industrie entstehen.

 

Ganze Wertschöpfungskette im Blick

Dieser Thematik ist im Rahmen der NanoFIS auch eine Podiumsdiskussion gewidmet, an der Vertreter der Halbleiterindustrie, der akademischen Forschung und der Forschungsförderung teilnehmen werden. Die verschiedenen Vortragsstränge der Konferenz beleuchten die Konsequenzen dieser Entwicklung für die gesamte Wertschöpfungskette: So werden neuartige Eigenschaften nanostrukturierter Materialien ebenso zur Sprache kommen wie die Untersuchung der Verlässlichkeit der auf diese Weise entstehenden Systeme, Fragen der Systemintegration ebenso wie die neu erwachsenden Herausforderungen für industrielle Herstellungsprozesse.

Zwei Sessions sind ganz dem Thema Nanosensoren gewidmet und spannen den Bogen von Graphen-basierten Systemen über Anwendungen der Mikrofluidik bis hin zu plasmonischen Nanopartikeln. Unter den Keynote Speakers der NanoFIS sind Bernd Römer (Infineon), Jong Min Kim (Universität Cambridge), Liwe Lin (University of Califoria, Berkeley) und Juan Daniel Prades (Universität Barcelona).

 

 

 

 

BASF bietet 2,8 Milliarden Euro für Chemetall

Um 2,8 Milliarden Euro will der deutsche Chemiekonzern BASF das Oberflächentechnik-Unternehmen Chemetall übernehmen. Eine diesbezügliche Vereinbarung sieht vor, die Transaktion bis Ende des heurigen Jahres abzuschließen, teilte BASF mit.

 

Die Chemetall soll in den Geschäftsbereich Coatings der BASF eingegliedert werden. Sie hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main und gehört seit 2015 dem US-amerikanischen Albemarle-Konzern, der ihr Mutterunternehmen, den Spezialchemikalienhersteller Rockwood Holdings, erwarb. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Chemetall mit 2.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 751 Millionen Euro sowie ein EBITDA von 179,6 Millionen Euro. Für heuer werden ein Umsatz von 756,6 Millionen Euro sowie ein EBITDA von 192,9 Millionen Euro erwartet.

 

Zu den wichtigsten Kunden des Unternehmens gehören die Auto- und die Luftfahrtindustrie. Seitens der BASF hieß es, Chemetall ergänze das eigene Oberflächenbehandlungsgeschäft „hervorragend“. Mit der Übernahme könne die Position als „complete solutions provider“ in diesem Segment weiter gestärkt werden. 

Seiten