Archive - Nov 15, 2006

Österreichs Krankenversicherung: Minus wird kleiner

Die 21 Krankenversicherungsträger in Österreich rechnen in ihrer November-Prognose für das Gesamtjahr 2006 mit einem vorläufigen Gebarungsabgang von 114 Mio €. Noch im August wurde ein Abgang von 154 Mio € prognostiziert. <% image name="eCard" %><p> "Die Ergebnisprognose hat sich gegenüber den Werten von Mai und August zwar signifikant verbessert, ist aber noch nicht ausreichend genug, um von einer deutlichen Trendwende in Richtung einer ausgeglichenen Gebarung sprechen zu können", kommentiert der Verbandsvorsitzende des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Erich Laminger. "Die Gebietskrankenkassen bereiten weiterhin Sorgen, Verunsicherung ist aber dennoch nicht angebracht." Während die bundesweiten Träger (VAEB, BVA, SVA, SVB) sowie die Betriebskrankenkassen insgesamt ein Plus von 112,1 Mio € erwarten, prognostizieren alle Gebietskrankenkassen zusammen ein Minus von 225,7 Mio €. Vor 3 Monaten haben die 9 Gebietskrankenkassen allerdings noch mit einem Gesamtabgang von 253,6 Mio € gerechnet. Dabei haben mit Ausnahme der VGKK sämtliche anderen Gebietskrankenkassen ihre Erwartungen gegenüber der Sommerprognose teilweise erheblich verbessert. Für das Gesamtjahr 2006 rechnen die Krankenversicherungen aufgrund der steigenden Beschäftigung mit einem Einnahmenanstieg von 4,2 %. Der Verwaltungsaufwand wird dagegen lediglich um 2,9 % steigen. Bei den Ausgaben für Medikamente und ärztliche Hilfe gehen die Krankenversicherungen mit einem Anstieg von 6,9 % (Medikamente) bzw. 4,3 % (ärztliche Hilfe) davon aus, dass diese Aufwendungen im Gesamtjahr 2006 prozentuell über dem Anstieg der Beitragseinnahmen liegen werden. Österreichs Krankenversicherung: Minus wird kleiner

Kunststoff-Industrie: Qualifizierter Nachwuchs gesucht

Thomas Rhomberg, Obmann der Kunststoff verarbeitenden Industrie im <a href=http://www.fcio.at>FCIO</a> bringt es auf den Punkt: "Während die wirtschaftliche Entwicklung positiv verläuft, wird es für die Unternehmen der Branche immer schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal zu bekommen." Kunststoff-Industrie: Qualifizierter Nachwuchs gesucht <% image name="Schutzhelm" %><p> Die größte Herausforderung derzeit: Die Preise für Standardkunststoffe (PE, PP, PVC, PS, PET etc.) sind seit Juli 2005 um rund 80 % gestiegen. Und das macht die Kalkulation vor allem bei langfristigen Lieferverträgen mit Preisbindung äußerst schwierig. Trotzdem: "Die Branche steuert auf ein gutes Jahr 2006 zu. Wir rechnen insgesamt mit einem zweistelligen Wachstum", so Rhomberg. <% image name="FCIO_Nachwuchssorgen" %> <p>Allerdings bereitet derzeit der Nachwuchs etwas Sorgen: Qualifizierte Mitarbeiter sind rar, da sich am Markt kaum ausgebildete Kunststoffverarbeiter finden. "Lehrlinge zu finden, ist für unsere Branche nicht das Kernproblem. Österreich hat hier insbesondere mit der Berufsschule in Steyr eine gute Ausbildung. Die Industrie benötigt aber verstärkt Spezialisten, da die Anforderungen und Anwendungen sich von den anderen Branchen doch sehr unterscheiden. Dies wird in den Lehrplänen zu wenig berücksichtigt. Wenn die Kunststoffbranche eine Zukunftsbranche bleiben soll, muss in diesem Bereich dringend etwas getan werden", fordert Rhomberg. <small> Mit mehr als 600 Betrieben und 25.000 Mitarbeitern ist die Kunststofferzeugung und -verarbeitung eine wichtige Branche in Österreich, die mit rund 5 Mrd € rund 5 % der Sachgütererzeugung leistet. 90 % der Unternehmen haben dabei weniger als 100 Mitarbeiter. Dazu kommen noch 750 Mio € Umsatz aus der Kunststoff-Maschinenindustrie, 350 Mio € aus der Schiindustrie und mehr als 100 Mio € aus der Additivproduktion. </small>

Das Forschungsinstitut für Chemie und Technik wird 60

Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (<a href=http:// www.ofi.co.at>ofi</a>) hat seinen 60. Geburtstag gefeiert. Das größte kooperative Forschungsinstitut Österreichs hat derzeit 130 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 12 Mio &#8364; in den Bereichen Polymertechnik, Bauwesen und Life Sciences für in- und ausländische Kunden. Das Forschungsinstitut für Chemie und Technik wird 60 <% image name="ofi_Preistraeger2006" %> <p><small>Gruppenfoto mit den Medaillenträgern 2006 (v.l.): ofi-Chef Manfred Tacker, Karl Wizany (Wirtschaftsministerium), die beiden diesjährigen Preisträger Alwin Lehner und Eli M. Pearce sowie ofi-Präsident Hans J. Kaluza. </small> Die Gründung des ofi im Jahre 1946, damals als "Chemisches Forschungsinstitut der Wirtschaft Österreichs" (CFI), geht auf eine Initiative des Fachverbands der chemischen Industrie sowie einzelner Vertreter der österreichischen Wirtschaft zurück. Zweck der Gründung war es, der österreichischen Wirtschaft ein chemisches Forschungsinstitut zum Auf- und Ausbau der österreichischen Industrie zur Seite zu stellen. Heute bietet das ofi Problemlösungen an, die sich durch einen interdisziplinären Ansatz, hohe Kundenorientierung und unmittelbare Umsetzbarkeit auszeichnen. Im Rahmen der Festveranstaltung wurde auch die diesjährige <b>H.F. Mark-Medaille 2006</b> des ofi verliehen. <u>Eli M. Pearce</u> (Polytechnic University Brooklyn) erhielt sie für seine Leistungen im Bereich der Polymerwissenschaft, insbesondere im Bereich der Synthese und Modifizierung technischer Kunststoffe. Neben seinen zahlreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Polyamide liegt sein wissenschaftlicher Fokus im Bereich der Entflammbarkeit von Kunststoffen. Er gilt als Erfinder eines neuen Konzeptes zur Flammhemmung von Kunststoffmaterialien durch Modifizierung der Polymere. Zusätzlich war Pearce lange Jahre Präsident der American Chemical Society. <u>Alwin Lehner</u> erhielt die diesjährige H.F. Mark-Medaille für seine Pionierleistungen im Bereich der österreichischen Kunststoffwirtschaft, insbesondere der Herstellung von Kunststoffverpackungen. Alwin Lehner hat im Jahr 1955 gemeinsam mit seinem Bruder das Unternehmen Alpenplastik Lehner Alwin OHG (heute Alpla) gegründet. Heute ist er Präsident der Alpla-Gruppe mit 95 Produktionsstandorten und 7500 Mitarbeitern weltweit.

Rechenpower und 3D-Seismik erobert Golf von Mexiko

Die spanische <a href=http://www.repsolypf.com>Repsol YPF</a> starte das "Kaleidoscope Project": Geophysiker und Computerwissenschaftler aus aller Welt sollen mit neuester seismischer Bildgebung die tief gelegenen Öl- und Gaslagerstätten des Golf von Mexiko leichter bergen helfen. Rechenpower und 3D-Seismik erobert Golf von Mexiko <% image name="Bohrinsel" %><p> <p><small> Die im Golf von Mexiko geschätzten 37 Mrd Barrels an konventionell förderbaren, aber noch nicht entdeckten Ölvorkommen würden bei einem Preis von 50 $/Barrel einen Wert von 1,85 Billionen $ haben. </small> Das Kaleidoscope Project ermöglicht ab dem ersten Quartal 2007 spezielle Verfahren wie die Reverse Time Migration (RTM), die die Öl- und Gasexploration, verglichen mit aktuellen Industriestandards, um einige Größenordnungen beschleunigen und rationalisieren wird. Das RTM-Verfahren kann die Grenzen der aktuellen Migrationsmethoden bei der Bildgebung komplexer geologischer Strukturen, wie sie im Golf von Mexiko vorliegen, überwinden. Haupthindernis des routinemäßigen Einsatzes von RTM war bisher das Fehlen ausreichender Rechenleistung - RTM benötigt die 30-fache der in der Exploration heute üblichen Rechenleistung, um rentabel und in großem Massstab einsetzbar zu sein. Kaleidoscope kombiniert die Algorithmen und Verfahren von <a href=http://www.3dgeo.com>3D Geo</a> und die Supercomputing-Architektur von <a href=http://www.ibm.com>IBM</a>, den weltweit auf Platz fünf und europaweit auf Platz eins der leistungsfähigsten Supercomputer rangierenden MareNostrum im Barcelona Supercomputing Center (<a href=http://www.bsc.es>BSC</a>) und die Erfahrung von Repsol bei der Modellerstellung, um das Versprechen von RTM wahrzumachen. Damit kann das Verfahren in die täglichen Prozessabläufe einfließen und Explorationsprobleme äußerst günstig lösen helfen.

Dualer Wirkmechanismus für Lacosamid identifiziert

<a href=http://www.schwarzpharma.com>Schwarz Pharma</a> konnte einen neuen dualen Wirkmechanismus für den Wirkstoff Lacosamid identifizieren. Er bietet eine akute Wirkung und übt möglicherweise direkten Einfluss bei Epilepsie und neuropathischem Schmerz. <% image name="Tablettenverpackung" %><p> Die in präklinischen Studien ermittelten Ergebnisse weisen daraufhin, dass Lacosamid eine höhere Wirksamkeit bei geringeren Nebenwirkungen bieten, in den Krankheitsverlauf eingreifen und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder gar stoppen könnte. In elektrophysiologischen Studien konnte gezeigt werden, dass Lacosamid selektiv die langsame Inaktivierung spannungsabhängiger Natriumkanäle verstärkt, ohne dabei die schnelle Inaktivierung zu beeinflussen. <u>Lacosamid ist damit eine neue Art von Natriumkanal-Modulator.</u> Es entfaltet seine Wirkung, indem es selektiv überschießende Nervenreaktionen reduziert, ohne jedoch die normale Kommunikation der Nervenzellen zu beeinflussen. Damit gelingt es, die pathologischen Aktionen zu dämpfen und gleichzeitig die physiologischen Aktionen aufrecht zu halten. Der zweite Mechanismus ist eine <u>Interaktion mit dem neuronalen Protein Collapsin Response Mediator Protein-2 (CRMP-2)</u>, das beim Auswachsen von Nervenfortsätzen - bedingt durch epileptische Anfälle oder Schmerzen - und der Exzitotoxizität eine wichtige Rolle spielt. Diese Interaktion könnte den Verlauf der Krankheit beeinflussen und neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen. Lacosamid repräsentiert somit ein Antikonvulsivum der neuesten Generation, das allgemein gut verträglich ist und keine Wechselwirkungen mit Anti-Epileptika verursacht. Schwarz Pharma will die Zulassungsunterlagen für Lacosamid sowohl zur Behandlung der Epilepsie als auch für neuropathischen Schmerz 2007 in den USA und Europa einreichen - in <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4538>Phase III</a> hat es bisher überzeugt. Dualer Wirkmechanismus für Lacosamid identifiziert

OncoSorb: Neue Immun-Apherese gegen Krebs

Die Heidelberger <a href=http://www.biopheresis.de>BioPheresis GmbH</a> hat für die nächsten beiden Jahre eine Förderung von rund 500.000 € erhalten. Damit soll die OncoSorb-Therapie für Krebspatienten weiter entwickelt werden - eine Stärkung der Immunantwort durch die Entfernung sie hemmender Faktoren aus dem Plasma. <% image name="Biopheresis_Logo" %><p> Bei der OncoSorb-Therapie handelt es sich um eine spezielle Art der Immun-Apherese, mittels derer metastasierende Tumorerkrankungen behandelt werden sollen. Durch den Einsatz einer eigens entwickelten Immunadsorber-Säule (OncoSorb) werden dabei die löslichen Tumor Nekrose Faktor Rezeptoren (sTNFRs) wie auch die löslichen Interleukin-2 alpha Rezeptoren (sIL-2Ra) spezifisch aus dem Patientenplasma entfernt. Durch die Entfernung dieser die Immunantwort hemmenden Faktoren soll das eigene Immunsystem wieder in die Lage versetzt werden, den Tumor zu anzugreifen und zu zerstören. "Hinweise aus ersten Studiendaten and die Förderzusage zeigen, dass die OncoSorb-Therapie das Potential hat, in der Behandlung von Krebspatienten wirklich etwas zu bewegen", erklärt Geschäftsführer Bernhard Ehmer. "Als nächsten Schritt visieren wir das CE-Zertifikat für unser Produkt an und befinden uns aktuell in der Planung einer Studie zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs, um weitere Daten zu unserem Therapieansatz zu generieren." OncoSorb: Neue Immun-Apherese gegen Krebs