Archive - Nov 16, 2006

Element 111 erhält den Namen Roentgenium (Rg)

Das Element 111, das schwerste chemische Element, wurde an der Schwerionenforschung <a href=http://www.gsi.de>GSI</a> in Darmstadt entdeckt. Mit dem Namen wird Wilhelm Conrad Röntgen, der Entdecker der Röntgenstrahlen und erste Nobelpreisträger für Physik geehrt. Element 111 erhält den Namen Roentgenium (Rg) <% image name="GSI_Linearbeschleuniger" %><p> <small> Blick in den 120 m langen Linearbeschleuniger der GSI. Zur Entdeckung von Roentgenium wurden mit ihm Nickel-Ionen auf hohe Geschwindigkeiten gebracht und auf eine Bismutfolie in einem Targetrad (s.u.) geschossen. </small> Ein internationales Forscherteam um Sigurd Hofmann hatte das Element 111 im Jahr 1994 erstmals nachgewiesen. Damals wurden in Experimenten an der Beschleunigeranlage der GSI drei einzelne Atome des neuen Elements beobachtet. In weiteren Experimenten an der GSI und im Beschleunigerlabor RIKEN in Japan konnten seitdem weitere Atome des Elements 111 nachgewiesen werden, die die Entdeckung zweifelsfrei bestätigten. Daraufhin hat der internationale Chemikerverband <a href=http://www.iupac.org>IUPAC</a> 2003 das Element 111 offiziell anerkannt und die GSI als Erstentdecker aufgefordert, einen Namensvorschlag zu machen. 2004 wurde der Name Roentgenium mit dem chemischen Symbol Rg akzeptiert. 111 Jahre nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen wurde das Element 111 auf den Namen Roentgenium getauft. Roentgenium ist zurzeit das schwerste offiziell anerkannte chemische Element - es ist 272 Mal schwerer als Wasserstoff. <% image name="GSI_Targetrad" %><p> <small> Das Targetrad bestückt mit hauchdünner Bismut-Folie. Bei Beschuss mit Nickel-Ionen entstanden innerhalb der Bismutfolie erstmals Atome des Elements Roentgenium. Durch die hohe Aufprallgeschwindigkeit verlassen sie die Folie und können in einem separaten Detektor (s.u.) identifiziert werden. </small> Um das Element 111 herzustellen, müssen die Forscher einen Atomkern erzeugen, der aus 111 Protonen besteht. Denn aus der Anzahl der Protonen ergibt sich die Elementnummer, die Ordnungszahl. Deshalb verwendeten die Forscher Nickel und Bismut (früher: Wismut), die zusammen genommen 111 Protonen besitzen. Mit dem 120 m langen Ionenbeschleuniger der GSI beschleunigten sie Nickel-Ionen auf etwa 30.000 km/sek. Die Nickel-Ionen schossen sie auf eine dünne Folie aus Bismut. Durch die hohe Geschwindigkeit wird die Abstoßung zwischen den Atomkernen der beiden Elemente überwunden und sie können zu einem Atom des Elements 111 verschmelzen. Dies geschieht allerdings extrem selten. Es entsteht im Mittel nur 1 Atom Roentgenium in einer knappen Woche. Insgesamt konnte die GSI bisher 6 Atome des Elements Roentgenium herstellen. <% image name="GSI_Detektor" %><p> <small> Mit diesem Detektor, im rechteckigen, in der Mitte liegenden Bereich, wurde das Element Roentgenium erstmals nachgewiesen. </small> Roentgenium ist nicht stabil. Es zerfällt nach wenigen tausendstel Sekunden und wandelt sich über radioaktiven Zerfall in mehreren Stufen in andere leichtere Elemente um. Dabei sendet es jeweils ein Alpha-Teilchen aus. Mit einem empfindlichen Nachweis-Detektorsystem können die Forscher diese ausgesandten Alpha-Teilchen exakt vermessen und erst somit das neue Element eindeutig identifizieren.

Neue Peptid-Trennsäulen von Waters

<a href=http://www.waters.com/pst>Waters</a> hat neue Trennsäulen für die Peptid-Analyse und -Isolation eingeführt. Sie sind in einer Partikel-Größe von 1,7 – 10 µm verfügbar, wobei die Längen von 50 bis 250 mm und die Innendurchmesser von 75 µm bis 30 mm reichen. <% image name="Waters_ACQUITY_UPLC" %><p> Der Einsatz der Säulen ist in der Proteomik, dem „Peptid Mapping“ von Biopharmazeutika sowie der Charakterisierung und Reinigung synthetischer Peptide gedacht. Gemeinsam mit HPLC- und UPLC-Systemen bieten die neuen Säulen auch effiziente Glykoprotein-Trennungen und die Möglichkeit, Peptid-Varianten zu quantifizieren. Die neue Technologie verfeinert die Peptid-Chromatographie durch schmale und symmetrische Peaks – getrennt werden sowohl große und kleine, saure und basische, hydrophobe und hydrophile Peptide. <small> <b>Das Mapping, Trennen und Quantifizieren von Peptiden</b> gibt Aufschluss über die Herkunft und Struktur spezifischer Proteinmoleküle wie Insulin. Für eine erfolgreiche Peptidanalyse sind die flüssige Chromatographie – oft wird sie mit der Massenspektrometrie kombiniert – sowie analytische Säulen und Chemikalien entscheidend. </small> Neue Peptid-Trennsäulen von Waters

Pharmion übernimmt Cabrellis samt Amrubicin

<a href=http://www.pharmion.com>Pharmion</a> hat Cabrellis Pharmaceuticals für 59 Mio $ übernommen. Cabrellis ist ein klinische Studien durchführendes Onkologieunternehmen, das sich der Entwicklung von Amrubicin widmet - ein synthetisches Anthracyclin, das sich in Phase II gegen SCLC (kleinzelliges Lungenkarzinom) befindet. <% image name="Pharmion_Logo" %><p> Amrubicin ist in Japan seit 2002 zugelassen. Hier wird es von Nippon Kayaku als "Calsed" zur Behandlung von SCLC und nichtkleinzelligem Lungenkarzinom verkauft. Dainippon Sumitomo, das Unternehmen, das Amrubicin ursprünglich entwickelt hat, vergab die Vermarktungsrechte im Januar 2005 für Japan an Nippon Kayaku und im Juni 2005 für Nordamerika und die EU an Cabrellis. <b>Anthracycline</b> gehören zu den am häufigsten in der angewendeten Krebsmitteln. Zu dieser Wirkstoffklasse zählen Doxorubicin, Daunorubicin und Epirubicin; jedes davon ist nahezu ein Analogon des anderen und wird halbsynthetisch aus natürlichen Produkten gewonnen. Dennoch schränkt die Verwendung eines Naturprodukts als Ausgangspunkt für ein synthetisches Produkt die Herstellbarkeit von Analogons beträchtlich ein. Sumitomo Pharma, nun Teil von Dainippon Sumitomo Pharma, entwickelte die ersten vollständig synthetisch hergestellten Anthracyclin-Wirkstoffe, darunter Amrubicin, das das breite Wirkungsspektrum beibehält und dabei scheinbar die der Anthracyclin-Klasse anhaftende kumulative Kardiotoxizität verringert bzw. eliminiert. Darüber hinaus weist Amrubicin deutlich höhere Aktivität auf als die bei anderen Anthracyclinen beobachtete Aktivität beim Lungenkarzinom. Dies führte zur Zulassung in Japan - und zur Übernahme von Cabrellis durch Pharmion. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse beabsichtigt Pharmion eine Phase-III-Studie im zweiten Halbjahr 2007. Anhand der Daten aus diesen Studien und unterstützenden japanischen Daten erwartet Pharmion die Marktzulassung in der EU 2009. Mit Satraplatin, MGCD0103 und Amrubicin sowie der geplanten Entwicklung von oral verabreichtem Vidaza besitzt Pharmion nun eine umfangreiche Pipeline zur Adressierung solider Tumore und hämatologischer Malignen. Pharmion übernimmt Cabrellis samt Amrubicin

Dichtungslose Pumpe für die Flüssiggas-Förderung

Beim neuen Pumpensystem der französischen <a href=http://www.optimex-pumps.com>Optimex</a> werden Probleme bei der Montage der Antriebswelle und Leckagen an der Dichtung vermieden. Denn die Spaltrohrpumpe mit dem in der Flüssigkeit laufenden Rotor kommt somit ohne Dichtung zum Einsatz. <% image name="Optimex" %><p> <small> Dichtungslose Spaltrohrpumpe mit in der Flüssigkeit laufendem Rotor: Wegen der geringen Wärmeabstrahlung insbesondere zur Förderung explosiver Flüssigkeiten geeignet. </small> Das System ersetzt bei LNG- oder Tieftemperaturanwendungen herkömmliche Pumpen, bei denen Kugellager in der Flüssigkeit laufen und solche, bei denen der Stator in Kontakt mit der geförderten Substanz kommt. Der Pumpenmotor ist dabei vertikal mit der Ansaugung nach unten auf dem Boden der Wanne eingebaut. Im Betrieb füllt sich die Wanne am Einlass im oberen Teil mit Flüssigkeit - das Aggregat in der Flüssigkeit fördert sie sodann zum Teil in eine zweischalige Ummantelung des Motors, die an die Ausgangsleitung anschließt. Diese verläuft durch den Montageflansch im oberen Bereich der Wanne und dient somit auch als Halterung für das Aggregat. Der Motor wird durch die Strömung in der zweischaligen Ummantelung und einen internen Kreislauf in der Rotorkammer gekühlt, die Lager werden durch das Fördermedium geschmiert. Ein hydrodynamisches Ausgleichsystem der Axialkräfte ermöglicht den berührungslosen Betrieb, bei Anlauf und Stillstand kommt ein magnetisches Axialdrucklager zum Einsatz. Dichtungslose Pumpe für die Flüssiggas-Förderung

Österreichs Krankenversicherung: Minus wird kleiner

Die 21 Krankenversicherungsträger in Österreich rechnen in ihrer November-Prognose für das Gesamtjahr 2006 mit einem vorläufigen Gebarungsabgang von 114 Mio €. Noch im August wurde ein Abgang von 154 Mio € prognostiziert. <% image name="eCard" %><p> "Die Ergebnisprognose hat sich gegenüber den Werten von Mai und August zwar signifikant verbessert, ist aber noch nicht ausreichend genug, um von einer deutlichen Trendwende in Richtung einer ausgeglichenen Gebarung sprechen zu können", kommentiert der Verbandsvorsitzende des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Erich Laminger. "Die Gebietskrankenkassen bereiten weiterhin Sorgen, Verunsicherung ist aber dennoch nicht angebracht." Während die bundesweiten Träger (VAEB, BVA, SVA, SVB) sowie die Betriebskrankenkassen insgesamt ein Plus von 112,1 Mio € erwarten, prognostizieren alle Gebietskrankenkassen zusammen ein Minus von 225,7 Mio €. Vor 3 Monaten haben die 9 Gebietskrankenkassen allerdings noch mit einem Gesamtabgang von 253,6 Mio € gerechnet. Dabei haben mit Ausnahme der VGKK sämtliche anderen Gebietskrankenkassen ihre Erwartungen gegenüber der Sommerprognose teilweise erheblich verbessert. Für das Gesamtjahr 2006 rechnen die Krankenversicherungen aufgrund der steigenden Beschäftigung mit einem Einnahmenanstieg von 4,2 %. Der Verwaltungsaufwand wird dagegen lediglich um 2,9 % steigen. Bei den Ausgaben für Medikamente und ärztliche Hilfe gehen die Krankenversicherungen mit einem Anstieg von 6,9 % (Medikamente) bzw. 4,3 % (ärztliche Hilfe) davon aus, dass diese Aufwendungen im Gesamtjahr 2006 prozentuell über dem Anstieg der Beitragseinnahmen liegen werden. Österreichs Krankenversicherung: Minus wird kleiner

Kunststoff-Industrie: Qualifizierter Nachwuchs gesucht

Thomas Rhomberg, Obmann der Kunststoff verarbeitenden Industrie im <a href=http://www.fcio.at>FCIO</a> bringt es auf den Punkt: "Während die wirtschaftliche Entwicklung positiv verläuft, wird es für die Unternehmen der Branche immer schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal zu bekommen." Kunststoff-Industrie: Qualifizierter Nachwuchs gesucht <% image name="Schutzhelm" %><p> Die größte Herausforderung derzeit: Die Preise für Standardkunststoffe (PE, PP, PVC, PS, PET etc.) sind seit Juli 2005 um rund 80 % gestiegen. Und das macht die Kalkulation vor allem bei langfristigen Lieferverträgen mit Preisbindung äußerst schwierig. Trotzdem: "Die Branche steuert auf ein gutes Jahr 2006 zu. Wir rechnen insgesamt mit einem zweistelligen Wachstum", so Rhomberg. <% image name="FCIO_Nachwuchssorgen" %> <p>Allerdings bereitet derzeit der Nachwuchs etwas Sorgen: Qualifizierte Mitarbeiter sind rar, da sich am Markt kaum ausgebildete Kunststoffverarbeiter finden. "Lehrlinge zu finden, ist für unsere Branche nicht das Kernproblem. Österreich hat hier insbesondere mit der Berufsschule in Steyr eine gute Ausbildung. Die Industrie benötigt aber verstärkt Spezialisten, da die Anforderungen und Anwendungen sich von den anderen Branchen doch sehr unterscheiden. Dies wird in den Lehrplänen zu wenig berücksichtigt. Wenn die Kunststoffbranche eine Zukunftsbranche bleiben soll, muss in diesem Bereich dringend etwas getan werden", fordert Rhomberg. <small> Mit mehr als 600 Betrieben und 25.000 Mitarbeitern ist die Kunststofferzeugung und -verarbeitung eine wichtige Branche in Österreich, die mit rund 5 Mrd € rund 5 % der Sachgütererzeugung leistet. 90 % der Unternehmen haben dabei weniger als 100 Mitarbeiter. Dazu kommen noch 750 Mio € Umsatz aus der Kunststoff-Maschinenindustrie, 350 Mio € aus der Schiindustrie und mehr als 100 Mio € aus der Additivproduktion. </small>

Das Forschungsinstitut für Chemie und Technik wird 60

Das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (<a href=http:// www.ofi.co.at>ofi</a>) hat seinen 60. Geburtstag gefeiert. Das größte kooperative Forschungsinstitut Österreichs hat derzeit 130 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 12 Mio &#8364; in den Bereichen Polymertechnik, Bauwesen und Life Sciences für in- und ausländische Kunden. Das Forschungsinstitut für Chemie und Technik wird 60 <% image name="ofi_Preistraeger2006" %> <p><small>Gruppenfoto mit den Medaillenträgern 2006 (v.l.): ofi-Chef Manfred Tacker, Karl Wizany (Wirtschaftsministerium), die beiden diesjährigen Preisträger Alwin Lehner und Eli M. Pearce sowie ofi-Präsident Hans J. Kaluza. </small> Die Gründung des ofi im Jahre 1946, damals als "Chemisches Forschungsinstitut der Wirtschaft Österreichs" (CFI), geht auf eine Initiative des Fachverbands der chemischen Industrie sowie einzelner Vertreter der österreichischen Wirtschaft zurück. Zweck der Gründung war es, der österreichischen Wirtschaft ein chemisches Forschungsinstitut zum Auf- und Ausbau der österreichischen Industrie zur Seite zu stellen. Heute bietet das ofi Problemlösungen an, die sich durch einen interdisziplinären Ansatz, hohe Kundenorientierung und unmittelbare Umsetzbarkeit auszeichnen. Im Rahmen der Festveranstaltung wurde auch die diesjährige <b>H.F. Mark-Medaille 2006</b> des ofi verliehen. <u>Eli M. Pearce</u> (Polytechnic University Brooklyn) erhielt sie für seine Leistungen im Bereich der Polymerwissenschaft, insbesondere im Bereich der Synthese und Modifizierung technischer Kunststoffe. Neben seinen zahlreichen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Polyamide liegt sein wissenschaftlicher Fokus im Bereich der Entflammbarkeit von Kunststoffen. Er gilt als Erfinder eines neuen Konzeptes zur Flammhemmung von Kunststoffmaterialien durch Modifizierung der Polymere. Zusätzlich war Pearce lange Jahre Präsident der American Chemical Society. <u>Alwin Lehner</u> erhielt die diesjährige H.F. Mark-Medaille für seine Pionierleistungen im Bereich der österreichischen Kunststoffwirtschaft, insbesondere der Herstellung von Kunststoffverpackungen. Alwin Lehner hat im Jahr 1955 gemeinsam mit seinem Bruder das Unternehmen Alpenplastik Lehner Alwin OHG (heute Alpla) gegründet. Heute ist er Präsident der Alpla-Gruppe mit 95 Produktionsstandorten und 7500 Mitarbeitern weltweit.