Archive - Nov 6, 2006

Zulassung für Biscaya: Mittel gegen den Rapskäfer

<a href=http://www.bayercropscience.de>Bayer CropScience</a> hat in Deutschland die Zulassung für das systemische Insektizid Biscaya bis 2016 erhalten. Das Produkt aus der Wirkstoffgruppe der Chloronikotinoide kann als Alternative zu allen gängigen Pyrethroiden gegen den Rapsglanzkäfer und andere beißende Schädlinge eingesetzt werden. <% image name="Bayer_Spritzstrasse" %><p> Weitere zugelassene Anwendungsgebiete sind Kartoffelkäfer und Blattläuse in Kartoffel, Blattläuse und Getreidehähnchen in Getreide sowie Kohlschotenmücke in Raps. Durch die Ungefährlichkeit des Mittels gegenüber bestäubenden Insekten wie Bienen und Hummeln ist Biscaya auch während der Blüte geeignet. Im Sommer 2006 bereitete der Rapsglanzkäfer nicht nur Landwirten in Schleswig-Holstein und Brandenburg große Sorgen. Schätzungen zufolge sind &Oslash; 30 % der Rapsernte in Brandenburg durch den 1,5 bis 2,5 mm langen, blau-schwarz glänzenden Käfer vernichtet worden. Das vermehrte Auftreten des Rapsglanzkäfers hing sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass nach einem langen kalten Frühjahr die Populationen des Käfers sich explosionsartig nach der Erwärmung vermehren konnten und der Zuflug in Rapsbestände extrem stark war. Darüber hinaus hat der „Rapskäfer“ Resistenzen gegenüber eingesetzten Pflanzenschutzmitteln auf Basis von Pyrethroiden entwickelt. Zulassung für Biscaya: Mittel gegen den Rapskäfer

Brustkrebs: Erster Echtzeit-Gentest eingeführt

Die J&J-Tochter <a href=http://www.veridex.com>Veridex</a> vermarktet jetzt in Europa den weltweit ersten diagnostischen Test auf Genbasis für die Entdeckung der Ausbreitung von Brustkrebs in die Lymphknoten. Brustkrebs: Erster Echtzeit-Gentest eingeführt <% image name="Genchip" %><p> Der bedeutendste Prognosefaktor bei Brustkrebspatientinnen: Der Zustand der axillaren Lymphknoten. Das Problem dabei: Die Entfernung aller axillaren Lymphknoten zur Untersuchung durch den Pathologen (ALND) hat schwere Nebenwirkungen - und während der letzten Jahre wurde festgestellt, dass sich viele Frauen unnötigerweise einer ALND unterzogen haben. Um nun diejenigen Patienten, die eine ALND brauchen, besser von jenen zu unterscheiden, für die sie unnötig ist, kann die Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) angewendet werden. Dabei wird nur der erste axillare Lymphknoten (der Wächter oder "Sentinel") entfernt, der die aus der Brust kommende Flüssigkeit filtert - er hat die größte Wahrscheinlichkeit, Krebszellen zu enthalten, falls sich der Tumor bereits ausbreitet. Die Entfernung von weniger Gewebe macht diese Prozedur weniger invasiv. Und falls sich im Sentinelknoten kein Hinweis auf Krebs findet, ist es höchst unwahrscheinlich, dass sich der Krebs auf andere Knoten ausgebreitet hat - weitere Operationen können unnötig sein. Der Brustlymphknotentest (BLN) ist nun der erste in-vitro Test für die rasche Entdeckung klinisch relevanter Metastasen in Sentinel-Lymphknotengewebe. Er liefert in typischen Fällen Resultate innerhalb von 30 bis 40 min nach der Sentinelknotenentnahme, im Vergleich zu der zwei- bis dreitägigen Wartezeit bei der Sektionshistologie. Der neue Assay hat auch eine verbesserte Empfindlichkeit im Vergleich zu gegenwärtigen intraoperativen Sentinelknoten-Tests wie Imprintzytologie und Gefrierschnitt: Via RT-PCR (Real Time Reverse Transcriptase Polymerase Chain Reaction) werden Gene gefunden, die die Metastase von Brustzellen im Lymphknoten indizieren.

Eine Molekül-Kamera der Superlative

Forscher des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg haben die Schwingungs- und Drehbewegung der Kerne in einem Wasserstoffmolekül als quantenmechanisches Wellenpaket sichtbar gemacht - und zwar erstmals auf einer extrem kurzen Zeitskala in Raum und Zeit. <% image name="Wassterstoffmolekuel_in_Bewegung" %><p> <small> Einer der vielen Schnappschüsse, die die Physiker vom schweren Wasserstoffmolekül aufgenommen haben. Jeder Punkt entspricht einem bestimmten Winkel zwischen Laserpolarisation und Molekülachse sowie einem bestimmten Abstand der Deuterium-Kerne. Rot markierte Konstellationen kommen häufiger vor. </small> Sie "photographierten" das Molekül unter Verwendung von intensiven, ultrakurzen Laserpulsen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und setzten die einzelnen Aufnahmen zu einem Film zusammen. So visualisierten sie das quantenmechanische Wellenverhalten des schwingenden und rotierenden Moleküls. Eine Molekül-Kamera der Superlative

Festo: "Muskelmotor" als alternative Antriebspower

Muskelkraft statt Kolben und Zylinder – so funktioniert das Prinzip einer neuen Antriebsidee von <a href=http://www.festo.at>Festo</a>. Der neu entwickelte "Fluidic Muscle MAS" aus Elastomermembran verfügt über zehnmal mehr Anfangskraft als ein konventioneller Druckluft-Antrieb und arbeitet vollkommen gleichförmig. Festo: "Muskelmotor" als alternative Antriebspower <% image name="Festo_Muskelmotor" %><p> <small> Ein Motor aus zwei pneumatischen Muskeln treibt eine Schlauchpumpe zum Dosieren und Fördern von Flüssigkeiten an. </small> Ein Nocken und ein gesperrtes Freilauflager übertragen dabei die lineare Bewegung - erzeugt wie bei einer Muskelkontraktion - auf eine Welle und setzen diese in eine Drehbewegung um. Bei Druckentlastung fährt der Fluidic Muscle wieder in seine Ursprungslänge zurück. Dank des entriegelten Freilauflagers wird diese Bewegung nicht auf die Welle übertragen. Sind mehrere pneumatische Muskeln zeitversetzt zueinander auf der Welle angeordnet, lässt sich eine gleichmäßige Drehbewegung erzeugen. Relativ langsame Bewegungen wie beim Öffnen und Schließen von Armaturen lassen sich mit ihm perfekt umsetzen. Gegenüber Feuchtigkeit, Staub oder Schmutz zeigt er sich zudem unempfindlich. Weiterer Pluspunkt: Sein geringer Wartungsaufwand und seine energiesparende, leise und zuverlässige Arbeitsweise. Ein weiteres potenzielles Anwendungsgebiet ist das Dosieren oder Fördern von Flüssigkeiten mit einer Schlauchpumpe, etwa bei der Wasseraufbereitung oder in der Lebensmittel-, Pharma- oder Farbenindustrie. Dabei besonders von Vorteil: Die langsame Drehzahl des Muskelmotors, die eine stufenlose Anpassung an Viskositätsunterschiede ermöglicht.

Degussa vermarktet neue Easy-to-Clean-Technologie

<a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> hat eine einzigartige Easy-to-Clean-Technologie zur Oberflächenveredlung entwickelt: Mit "Top on Top" lässt sich der Aufwand beim Reinigen sowie der Einsatz von Reinigungsmitteln stark verringern. Degussa vermarktet neue Easy-to-Clean-Technologie <% image name="Degussa_Top-on-Top" %><p> <small> Die mit Top on Top ausgerüsteten Oberflächen behalten ihre ursprünglichen Eigenschaften wie Härte und Glanz uneingeschränkt bei. Die Veredlung ist dagegen unsichtbar. Zusätzlich gewinnt die Oberfläche einen hohen Grad an Schmutz- und Wasserabweisung. </small> Die Degussa-Innovation beruht auf der Grundidee einer extremen Senkung der Oberflächenenergie, das heißt der kombinierten Wasser- und Ölabweisung. Top on Top bildet einen unsichtbaren Schutz mit einem Netzwerk aus Millionen kleiner Rundköpfe (Micro-Soobs). Im Gegensatz zu herkömmlichen Mitteln hinterlässt Top on Top keinen unerwünschten Film auf der behandelten Fläche. Das Anhaften auf dem Untergrund wurde durch eine feste Verankerung individueller Wirkstoffmoleküle auf der Oberfläche ersetzt. Durch dieses Verankerungsprinzip ordnen sich die Wirkstoffmoleküle selbständig auf der Oberfläche an und richten sich optimal aus. So lassen sich die Eigenschaften von Top on Top nach dem Auftragen innerhalb der nächsten 24 h noch einmal deutlich verbessern. Durch bloßes Abwischen mit einem trockenen Tuch behält die behandelte Oberfläche über Monate hinweg einen „Easy-to-Clean-Effekt“ auf höchstem Niveau. Das Zwei-Komponenten-System erspart lästiges Polieren. Es gilt: Mischen – auftragen – fertig. Bereits rund 30 min nach dem Auftragen haben sich die Micro-Soobs optimal organisiert. Um den unterschiedlichen Ansprüchen verschiedenartiger Oberflächen gerecht zu werden, bietet Degussa spezielle Formulierungen für Fahrzeugscheiben, keramische Oberflächen sowie Anti-Fingerprint für Edelstahl an.

BASF intensiviert Weiße Biotech-Forschung

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> verstärkt ihre Enzymforschung gemeinsam mit dem Center of Excellence in Biocatalysis, Biotransformation and Biomanufacturing (<a href=http://www.coebio3.manchester.ac.uk>CoEBio3</a>). Die Kooperation mit der Forschungseinrichtung der Uni Manchester ist für drei Jahre geplant. BASF unterstützt die Arbeiten mit 1 Mio €. <% image name="BASF_Biokatalyse" %><p> Bei der Zusammenarbeit übernehmen die englischen Wissenschaftler unter anderem die Suche nach technisch interessanten Enzymen. Bevorzugtes Suchgebiet ist dabei der Boden: In 1 g Boden leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Sie alle sind auf zahlreiche Enzyme angewiesen, damit ihr Stoffwechsel funktioniert und sie mit den unterschiedlichen Umweltbedingungen zurecht kommen. So sorgen Enzyme etwa dafür, dass die Lebewesen Nährstoffe nutzen oder Schadstoffe abbauen können. Die Forscher schauen sich an, was welcher Organismus kann und ob diese Fähigkeit für die chemische Produktion interessant ist. So zum Beispiel, wenn ein Pilz ein Vitamin oder ein Bakterium eine Aminosäure herstellen kann. Haben sie eine besondere Eigenschaft gefunden, geht die Suche weiter: Welches der zahlreichen Enzyme im Stoffwechsel des Mikroorganismus ist verantwortlich für die bestimmte Fähigkeit? Die Kooperationspartner sind jedoch nicht nur für die Suche nach neuen Enzymen zuständig. Sie optimieren auch die Leistungsfähigkeit bereits bekannter Biokatalysatoren mit Hilfe von Evolutionsmethoden. Dabei stellen sie zahlreiche Varianten des Enzyms her. In modernen Roboterstraßen (High-Throughput-Screening) wird anschließend geprüft, welche Variante besser ist als das ursprüngliche Enzym. Ausgehend von dem optimierten Enzym werden dann wiederum neue Varianten hergestellt und geprüft. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt bis ein Biokatalysator gefunden ist, der die gewünschte Leistungsfähigkeit aufweist. Im Anschluss daran sorgen die Ludwigshafener Experten dafür, dass die Enzyme auch im Großmaßstab funktionieren. Die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern in Manchester ist jedoch nicht der einzige Weg, den die BASF auf der Suche nach neuen Enzymen und deren Optimierung einschlägt. Allein 2006 wurden zu diesem Zweck bereits weitere Kooperationen mit Universitäten in Graz sowie Stuttgart und Düsseldorf vereinbart. Insgesamt ist die BASF allein auf dem Gebiet der Weißen Biotechnologie an über 30 Forschungskooperationen beteiligt. BASF intensiviert Weiße Biotech-Forschung

Neue Studien zu Erbitux vs. Darmkrebs-Metastasen

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> hat die Ergebnisse von zwei Phase-III-Studien mit Erbitux bei metasierendem Kolorektalkarzinom bekannt gegeben: Zumindest bei einer davon wurde die Gesamtüberlebenszeit deutlich verbessert. <% image name="Erbitux" %><p> In der <b>EPICA</b>-Studie begünstigte Erbitux deutlich die sekundären Endpunkte progressionsfreie Überlebenszeit sowie Ansprechrate, der primärer Endpunkt Gesamtüberlebenszeit wurde jedoch nicht erreicht. In der Studie erhielten rund 1.300 Patienten nach Versagen einer vorherigen Oxaliplatin-basierten Chemotherapie randomisiert entweder Erbitux + Irinotecan oder eine Irinotecan-haltige Monotherapie und wurden bis zum Fortschreiten der Erkrankung behandelt. In <b>NCIC-CO.17</b> wurde Erbitux als Monotherapie im Vergleich zur besten Begleitbehandlung bei Patienten, deren Tumor auf keine der konventionellen Chemotherapien einschließlich Oxaliplatin, 5-Fluorouracil und Irinotecan angesprochen hatte, an 572 Patienten untersucht. Hier wurde der primäre Endpunkt der signifikanten Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit erreicht - die ersten klinischen Daten eines gegen den EGFR-gerichteten Antikörpers, die eine Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit in der Dritt-Linien-Therapie zeigen. „Die Unterschiede bei progressionsfreier Überlebenszeit und Ansprechrate bei EPIC zeigen klar die Wirksamkeit von Erbitux in der Behandlung von metasierendem Kolorektalkarzinom“, so Wolfgang Wein, Senior Vice President, Global Oncology Commercialization bei Merck. „Die Ergebnisse der Erbitux-Monotherapie-Studie spiegeln die Fähigkeit von Erbitux wider, Tumorzellen anzugreifen und das Überleben signifikant zu verbessern, wenn alle anderen konventionellen Therapien versagt haben.“ <small><b>Erbitux</b> ist der erste monoklonale Antikörper vom Typ IgG1, der hochwirksam und gezielt den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) blockiert. Als monoklonaler Antikörper unterscheidet sich Erbitux in seiner Wirkweise von nicht selektiven Standard-Chemotherapien dadurch, dass er spezifisch an den EGFR bindet. Dadurch werden die Aktivierung des Rezeptors und das nachgeschaltete Signalleitungssystem gehemmt, wodurch sowohl die Invasion der Tumorzellen in gesundes Gewebe als auch die Metastasierung vermindert werden. Erbitux in Kombination mit Irinotecan nach Versagen einer Irinotecan-haltigen Therapie hat sich in vielen Ländern als Behandlungsstandard etabliert. </small> Neue Studien zu Erbitux vs. Darmkrebs-Metastasen

Bis 2010: OMV investiert 1,1 Mrd € in Bayern

Die Art und Weise, wie <a href=http://www.omv.com>OMV</a> und <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> ihren Standort in Wien-Schwechat hochgerüstet haben, soll jetzt auch in Burghausen zur Anwendung kommen: Raffinerieausbau auf der einen Seite, neuer Cracker auf der anderen. Ende 2008 wird der bayrische Standort zudem an die 360 km lange und 150 Mio. Euro teure Ethylen-Pipeline andocken. <% image name="OMV_Burghausen" %><p> <small> Eine 360 km lange Ethylen-Pipeline verbindet ab 2008 das südostbayerische Chemiedreieck mit dem nordwesteuropäischen Ethylen-Verbund um Ludwigshafen. Davon profitiert auch die Raffinerie Burghausen in Bayern. </small> Das bis 2010 ausgelegte Invest-Programm in Höhe von 1,1 Mrd € hatte die OMV vom Bau der „Ethylen-Pipeline Süd“ (EPS) abhängig gemacht – erst durch die Verbindung des südostbayerischen Chemiedreiecks mit dem nordwesteuropäischen Ethylen-Verbundes um Ludwigshafen bekommt das eingesetzte Kapital so richtig Phantasie. Geht alles glatt, so kann die OMV ab dem dritten Quartal 2008 ihr Ethylen in die EPS einspeisen oder bei Bedarf von dort importieren – ein Zusammenschluss aus OMV, Ruhr Oel, Borealis, Clariant, Vinnolit, Wacker Chemie und BASF sowie der Freistaat Bayern finanzieren das Projekt. <% image name="Borealis_Burghausen" %><p> <small> Ein Großteil der 640 Mio € für den Raffineriestandort Burghausen dient dem Ausbau der Petrochemie. Gemeinsam mit der benachbarten Borealis wird hier die Ethylenproduktion um 110.000 auf 450.000 t/Jahr, die Kapazität für Propylen um 315.000 auf 560.000 t gesteigert werden. </small> Erreicht wird das OMV-seitig durch den Bau einer neuen Metatheseanlage, die Erweiterung der Ethylenanlage sowie durch den Neubau eines großen Spaltofens. Gleichzeitig wird Borealis 200 Mio € in eine 330.000 t-Polypropylenanlage investieren. In Summe wird Burghausen so zum siebtgrößten Polyolefin- und drittgrößten Polypropylenstandort Europas. Die OMV wird zudem für 180 Mio € ihr Tankstellen- und Großkundengeschäft in Süddeutschland forcieren. Auch in die Restrukturierung des Raffinerieverbunds Bayernoil wird investiert – 700 Mio € bringen die Teilhaber des Verbunds für die Zukunftssicherung des Standorts auf, die OMV wird sich als 45 %-Haupteigner von Bayernoil mit 315 Mio € daran beteiligen. Bis 2010: OMV investiert 1,1 Mrd € in Bayern

Österreichs Gas-Lobby fordert Steuer-Fairness

Der <a href=http://www.gaswaerme.at>Fachverband Gas Wärme</a> fordert in Österreich eine "angemessenere Verzinsung" in Form höherer Netztarife - derzeit sei sie so niedrig wie in keiner anderen Branche. Und die massive Biomasse-Förderung der letzten Jahre wird bereits als "Wohlstandsvernichtung" bezeichnet. <% image name="Gaspreise_EU" %><p> <small> Erdgas ist in Österreich besonders günstig. Laut Eurostat-Daten vom Jänner nahm Österreich mit einem Nettopreis von 3,89 Cent/kWh im EU-Vergleich Platz drei ein, nur in UK und Italien war Erdgas noch billiger. </small> Österreichs Gasmarkt hat sich seit der Liberalisierung im Jahr 2002 gewandelt: Gab es vor der Marktöffnung 22 integrierte Versorger und eine Ministerialsektion, tummeln sich nunmehr 35 Versorger, 20 Netzbetreiber, 8 Exporteure, Produzenten und Speicherbetreiber, 12 Bilanzgruppenverantwortliche und 2 Bilanzgruppenkoordinatoren, 3 Regelzonenführer, eine Ministerialsektion und eine Regulierungsbehörde am Markt. Der Wettbewerb ist also nicht nur komplexer, sondern auch härter geworden: Insgesamt haben in Österreich mittlerweile mehr als 40.000 Kunden den Anbieter gewechselt. <b>Steuerliches Ungleichgewicht.</b> Erdgas wird derzeit in Österreich mit 31,5 % allerdings überdurchschnittlich hoch besteuert. "Erdgas verursacht kaum Feinstaub und wesentlich weniger Schadstoff-Emissionen als andere Energieträger. Daher ist nicht einzusehen, warum Erdgas gegenüber anderen Energieträgern massiv im Wettbewerb benachteiligt wird", sagt Wien Energie-Vorstand Helmut Miksits, der zugleich Obmann des Fachverbandes Gas Wärme ist. Daher fordert die Gas-Lobby eine angemessene Berücksichtigung der positiven ökologischen Eigenschaften von Erdgas bei Besteuerung und Förderungen. Insbesondere bei letzteren seien die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten der jeweiligen Energieträger – also auch Umweltschäden durch Feinstaub-Emissionen - zu berücksichtigen. Besonders niedrige volkswirtschaftliche Gesamtkosten entfalle auf Biogas, das direkt in das Gasnetz eingespeist wird und als Bio-CNG (Compressed Natural Gas) im Verkehr eingesetzt werden kann. <b>Reservierungsmanko.</b> Einen "Konstruktionsfehler im Gaswirtschaftsgesetz" (GWG) nennt die Gas-Lobby, dass ein Erdgasversorger keine Möglichkeit hat, sich langfristig Transportkapazität zu sichern, um vertraglichen Abnahme- und Abgabeverpflichtungen nachzukommen. Hinzu komme, dass die EU-Binnenmarktregeln es heimischen Versorgern extrem schwierig machen, sich auf dem Transitsystem die notwendigen Kapazitäten für den heimischen Bedarf zu sichern. Um die Versorgung dennoch zu gewährleisten, sind kleine Länder wie Österreich de facto gezwungen, sich zusätzlich zum bestehenden Transitsystem eigene, weniger effiziente Systeme zu schaffen. <small>2005 ist der Erdgasverbrauch in Österreich um 5,7 % auf 9,06 Mrd m3 angestiegen. Bis 2020 wird ein weiterer Anstieg um 26 % prognostiziert - insbesondere durch neue Kraftwerke. Aktuell ist Erdgas auch im Vergleich zu anderen Energieträgern günstig: Der Vergleich eines typischen 4-Personen-Energiesparhauses zeigt, dass die Heizkosten bei Erdgas jährlich 2.640 € betragen, während eine Beheizung mit Öl im selben Haus 3.262 € jährlich kosten würde. Während Holzpellets um 37 % und Heizöl Extraleicht um knapp 11 % teurer wurden, lag die &Oslash; Preissteigerung von Erdgas bei nur 2,2 %. </small> <u>Der Wiener Gaspreis im Vergleich zu Deutschland und Italien: 15.000 kWh (Netz + Energie ohne Steuern und Abgaben, in Euro):</u> <table> <tr><td>Wien Energie</td><td>605,3</td></tr> <tr><td>AEM Milano</td><td>644,0</tr> <tr><td>GasAG Berlin</td><td>751,5</tr> <tr><td>EON Hanse Hamburg</td><td>785,9</tr> <tr><td>AMG Gas Palermo</td><td>807,3</tr> <tr><td>Rhein Energie Köln</td><td>835,1</tr> <tr><td>EnBW Stuttgart</td><td>837,6</tr> <tr><td>STW München</td><td>855,0</tr></table> Österreichs Gas-Lobby fordert Steuer-Fairness

10 neue Gesundheitsziele für Oberösterreich

Das <a href=http://www.gesundheitsplanung.at>Institut für Gesundheitsplanung</a> hat im Auftrag des Landes Oberösterreich, der OÖGKK und der Städte Linz und Wels den zweiten Oö. Gesundheitsbericht herausgegeben und 10 neue Ziele bis 2010 definiert. Hier die Inhalte. 10 neue Gesundheitsziele für Oberösterreich <% image name="Arztschild" %><p> &#8226; Die <b>Lebenserwartung</b> in Oberösterreich liegt bei den Männern bei 76,4 Jahren und bei den Frauen bei 82,5 Jahren. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist in diesem Bereich noch immer sehr hoch. Ein Grund dürfte dafür sein, dass Männer in jüngeren Jahren "gefährlicher" leben und häufiger infolge von Verletzungen (insbesondere Verkehrsunfälle, Stürze, Selbstmorde) ums Leben kommen. &#8226; Frauen haben einen höheren <b>Medikamentenverbrauch</b> als Männer, obwohl sie länger leben. Dies hat viele Ursachen, eine davon liegt genau in dieser höheren Lebenserwartung: Frauen leben länger und im Alter tritt häufiger eine Multimorbidität auf. Frauen lassen sich zudem häufiger mit Psychopharmaka behandeln. &#8226; Weiterhin sinkend ist die Anzahl der <b>Krankenstandstage</b> je Beschäftigten: Waren dies 1996 noch 15,2 Tage, waren die Arbeitnehmer 2005 &Oslash; nur mehr 13,2 Tage im Krankenstand. Oberösterreich liegt gegenüber dem gesamten Bundesschnitt jedoch um exakt 2 Tage höher (Österreich: 11,2 Tage). Mögliche Gründe dafür sind die höhere Dichte an Industrie und Unterschiede in der Erfassung von Krankenständen. &#8226; Die häufigsten <b>Ursachen für Krankenstände</b> sind nach wie vor Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes und Krankheiten der oberen Atemwegsorgane. &#8226; 2004 waren die häufigsten <b>Ursachen für einen Krankenhausaufenthalt</b> sowohl bei Männern als auch bei Frauen Krankheiten des Kreislaufsystems und bösartige Neubildungen. <u>Mit Experten und den Zielverantwortlichen wurde das System der 10 Oberösterreichischen Gesundheitsziele erneuert - sie lauten nun:</u> &#8226; Bis 2010 sollte die Häufigkeit von <b>Diabetesfolgen</b> wie Amputationen, Blindheit, Nierenversagen, Schwangerschaftskomplikationen und andere Gesundheitsstörungen um 15 % gegenüber 2000 reduziert werden. &#8226; Bis 2010 sollten mindestens 80 % der Kinder der Altersgruppe 6 <b>kariesfrei</b> sein und 12-Jährige sollten im Durchschnitt höchstens 1,5 kariöse, extrahierte oder gefüllte Zähne aufweisen. &#8226; Bis 2010 unterzeichnen mindestens 10 % aller Unternehmen mit mehr als 10 unselbständig beschäftigten Mitarbeitern die <b>Charta zur Betrieblichen Gesundheitsförderung</b>. &#8226; Bis 2010 sollte sich die <b>psychische Gesundheit</b> der Oberösterreicher nachhaltig verbessert haben - gemessen an der Suizidrate, den Diagnose-bezogenen Krankenständen und Krankenhausaufenthalten. &#8226; Bis 2010 sollen sukzessive die <b>Durchimpfungsraten</b> für Impfungen gegen Masern-Mumps-Röteln (2 Impfungen bis zum 7. Lebensjahr) sowie Pertussis (Keuchhusten) und Hämophilus influenzae Typ B (4 Teilimpfungen bis zum 3. Lebensjahr) auf 90 % steigen. &#8226; Bis 2010 sollte die Mortalität infolge von <b>Herz-Kreislauf-Krankheiten</b> in der Altersgruppe unter 65 Jahre nachhaltig um mindestens 20 % gegenüber 2000 zurückgehen. &#8226; Die Anzahl der <b>rauchfreien Lebensräume</b> soll sich bis wesentlich erhöhen. &#8226; Die oberösterreichische Bevölkerung soll bis 2010 bezüglich <b>Sucht</b>, psychoaktive Substanzen und Möglichkeiten der Suchtprävention informiert sein. &#8226; Bis 2010 sollen 70 <b>Schulen</b> gesundheitsfördernd tätig sein. &#8226; Bis 2010 sollte an 25 % der <b>Gemeinden</b> ein Qualitätszertifikat für Gesunde Gemeinden verliehen worden sein.

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