Archive - Sep 2006

September 28th

"Minicircles" verbessern DNA-Transfer

Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig ist es gelungen, die bei einer Gentherapie einzubringende DNA auf das Allernötigste zu reduzieren. Ihr viel versprechendes System haben die Braunschweiger Forscher als <a href=http://www.gtmb.org/volume10/25_Nehlsen/25_Nehlsen_233-244.pdf>Minicircles</a> beschrieben. <% image name="Minicircle_Prep" %><p> Von Viren übernahmen die Genforscher das <u>Prinzip der "Episomen"</u>: Kleine ringförmige DNA-Moleküle, die sich locker an die Chromosomen anheften und ihnen bei der Zellteilung in die Tochterzellen folgen. "Im Gegensatz zu viralen Episomen brauchen wir als Haftmechanismus allerdings keine viralen - und damit potenziell gefährlichen - Proteine", erklärt die Helmholtz-Forscherin Kristina Nehlsen, "sondern lediglich kurze DNA-Haftsequenzen." Diese Episomen konnten, nachdem man Bakterien für ihre Produktion benutzt hatte, nachträglich auch noch von allen bakteriellen Sequenzen befreit werden: Ein durch Hitze aktivierbares Enzym sorgt dafür, dass das Bakterium selbst nach getaner Arbeit die Markierungs- und Selektionsgene entfernt, die für die Vervielfältigung zu Beginn noch nötig waren. Bei den dabei entstehenden Minicircles fällt der tierischen Zelle nicht mehr auf, dass es sich um fremde DNA handelt. Um bei jeder Zellteilung vererbt zu werden, muss die einzubringende DNA vorsichtig in die Zelle geschleust werden: Dazu werden die DNA-Minicircles in kleine Lipidtröpfchen verpackt, die mit der äußeren Hülle der Wirtszelle verschmelzen. Im Zellinneren können sich die Mini-Ringe dann dank spezieller Elemente - der S/MARs - am Zellkern anheften. S/MAR steht für scaffold/matrix attachment region - kurze DNA-Stücke, die an die Zellkern-Matrix binden und aktive DNA-Bereiche von inaktiven isolieren. Einmal im Zellkern angeheftet, werden die DNA-Minicircles bei jeder Zellteilung weiter vererbt und gleich bleibend abgelesen. Der therapeutische Effekt ist also nachhaltiger als bei herkömmlichen Systemen und ist auch für schnell teilende Zellen, wie solche des blutbildenden Systems, gut geeignet. Die Methode wurde zunächst für Minicircles ausgearbeitet, die nur ein einzelnes Gen tragen. Im nächsten Schritt sollen mindestens 2 Gene auf getrennten Circles übertragen und in ihrem Expressionsverhältnis angeglichen werden. <small> Gene, die man zusätzlich zum vorhandenen DNA-Bestand in eine Zelle einbringen will, werden schnell als fremd erkannt und inaktiviert. Winzige Unterschiede zwischen der eigenen und der fremden DNA rufen zelluläre Abwehrmechanismen hervor, und nach wenigen Teilungen der Wirtszelle ist jede therapeutische Wirkung stillgelegt. </small> "Minicircles" verbessern DNA-Transfer

OMV setzt auf AdBlue: Harnstoff gegen LKW-Abgase

Angesichts der am 1. Oktober in Kraft tretenden europäischen Abgasnorm Euro 4 rechnet die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> mit einem stark steigenden Bedarf nach AdBlue und verdichtet daher ihr AdBlue-Tankstellennetz. <% image name="OMV_Tankstelle" %><p> <small> Euro 4 soll für 80 % weniger Partikel und ein Drittel weniger Stickoxide bei den LKW-Emissionen sorgen. Genau das ermöglicht die Harnstofflösung AdBlue in Kombination mit der SCR-Technik (Selective Catalytic Reduction). </small> Die OMV ist überzeugt: Während bisher nur ein LKW Hersteller - vorwiegend für den deutschen Raum - Fahrzeuge mit der notwendigen SCR-Technik (Selective Catalytic Reduction) lieferte, werden ab 1. Oktober alle namhaften europäischen Nutzfahrzeughersteller diesem Beispiel folgen. In den tauglichen Fahrzeugen wird die Harnstofflösung AdBlue in einen zusätzlichen Tank gefüllt und während des Betriebs automatisch in das Abgassystems eingedüst. Im Katalysator werden damit Stickoxide in Luftstickstoff und Wasser umgewandelt. So kann die Partikelemission von LKW-Dieselmotoren um 80 % und die Stickoxidemission um ein Drittel gesenkt werden. Gleichzeitig senkt der Einsatz der SCR-Technik den Kraftstoffverbrauch um bis zu 7 %. Bei einer Tankgröße von 60 l muss &Oslash; nur alle 4.000 km getankt werden. AdBlue ist heute an 131 OMV-Tankstellen in Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn erhältlich. Bei 32 davon kommt die Harnstofflösung direkt aus der Zapfsäule, bei den übrigen ist AdBlue in 10 l-Gebinden erhältlich. 2007 wird die OMV die Anzahl ihrer AdBlue Tankstellen mit Zapfsäulen in Mitteleuropa auf 67 erhöhen. OMV setzt auf AdBlue: Harnstoff gegen LKW-Abgase

DEUS 21: Energie und Düngemittel aus dem Abwasser

In Knittlingen bei Pforzheim (Baden-Württemberg) wird eine neue Abwassertechnologie erprobt: In einem Neubaugebiet wird Abwasser dort gemeinsam mit Küchenabfällen semi-dezentral via Anaerobtechnik gereinigt und gleichzeitig Biogas und Dünger gewonnen. Zudem wird Regenwasser wieder in Trinkwasserqualität zur Verfügung gestellt. DEUS 21: Energie und Düngemittel aus dem Abwasser <% image name="Bioreaktor_Membranfilter" %><p> <small> Im Bioreaktor wird das Abwasser anaerob gereinigt und Biogas gewonnen. Die nachgeschalteten Rotationsscheibenfilter halten die anaeroben Bakterien im Reaktor zurück und filtern das hier gereinigte Abwasser. </small> Nach Abschluss der zweijährigen Bauarbeiten geht die vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart entwickelte Anlage jetzt offiziell in Betrieb. Das "Wasserhaus" des Projekts mit dem Namen DEUS 21 (Dezentrales urbanes Infrastruktursystem) vereint dabei alle unterirdischen Wasserwege - es bereitet das Regenwasser auf, ist Abwasservakuumstation und anaerobe Abwasserreinigung zugleich. Zusätzlich zur klassischen Trinkwasserleitung aus dem örtlichen Wasserwerk führt in Knittlingen eine separate Ringleitung <u>aufbereitetes Regenwasser</u> aus dem "Wasserhaus" in die Haushalte. Im Wasserhaus wird das Regenwasser mit Rotationsscheibenfiltern aufbereitet, die am Fraunhofer IGB entwickelt wurden. "Die Poren dieser keramischen Membranfilter sind kleiner als Bakterien und Viren - das gefilterte Regenwasser ist somit keimfrei" erläutert Walter Trösch vom Fraunhofer IGB. Es kann zum Waschen und Duschen, zum Geschirrspülen, für die WC-Spülung oder zur Gartenbewässerung genutzt werden. Zudem werden Entkalkungsmittel und Weichspüler überflüssig, da das Regenwasser besonders weich ist. Im Projekt DEUS 21 wird zudem das Abwasser nicht ins örtliche Abwassernetz geleitet, sondern mit dem im Haushalt anfallenden Biomüll über eine Vakuumkanalisation einer Abwasserreinigungsanlage zugeführt. Die Haushalte haben so die Möglichkeit, noch einmal Wasser zu sparen, wenn sie anstatt der herkömmlichen Wasserspülklos Vakuumtoiletten installieren, die nur 1/10 des Wassers verbrauchen. Nun kommt die <u>biologische Abwasserreinigung</u> zum Einsatz: Diese besteht aus einem 2,5 m3 fassenden Bioreaktor mit einer Membranfilterstufe. "Wir betreiben den Bioreaktor anaerob, das heißt unter Ausschluss von Luftsauerstoff und bei hiesigen Temperaturen. Das ist eine Weltneuheit, denn herkömmliche Kläranlagen nutzen aerobe Biologie für die Endreinigung des Abwassers. Anaerobe Mikroorganismen bilden weniger Biomasse als aerobe und produzieren zudem Biogas, das die Anlage mit Strom und Wärme versorgt." Überschussstrom kann in das Versorgungsnetz eingespeist werden. Das gereinigte Abwasser, das als Filtrat die Membranfilterstufe des Bioreaktors verlässt, hat einen niedrigen CSB (chemischen Sauerstoffbedarf), weil es kaum organische Kohlenstoffverbindungen enthält. Die restlichen Phosphate und Ammoniumstickstoffe werden als wertvolle Düngemittel aufbereitet: Phosphat wird als Magnesium-Ammonium-Phosphat gefällt, Ammonium aus dem Regenerat einer Ionenaustauschersäule per Luftstrippung zurückgewonnen. Das Konzept kann auch für regenarme Regionen angepasst werden. Damit eröffnen sich Exportchancen für die Industriepartner Bellmer, Eisenmann, EnBW, Festo, Gemü, GEP, Kerafol, Prov und Roediger.

September 27th

DSM erweitert Produktionskapazitäten für Dyneema

<a href=http://www.dsm.com>DSM</a>, der weltgrößte Hersteller von High-Performance-Polyethylen-Produkten (HPPE), wird in neue Produktionskapazitäten für <a href=http://www.dyneema.com>Dyneema fiber</a> investieren. DSM erweitert Produktionskapazitäten für Dyneema <% image name="DSM_Greenville" %><p> <small> DSM-Standort Greenville bekommt neue Dyneema-Kapazitäten. </small> Die neue Anlage soll bis Anfang 2008 in Greenville, North Carolina, entstehen. Mehrere 10 Mio $ sollen in die Anlage investiert werden - sie wird die insgesamt zehnte Fiber-Produktion von DSM sein. DSM-Vorstandsmitglied Nico Gerardu kommentiert: "Die Nachfrage nach Dyneema-Produkten ist seit Jahren höher als unsere Produktionskapazität."

Schnittstelle verbindet AS-i-Ebene mit Profinet

Mit dem neuen Netzübergang IE/AS-i Link PN IO bietet <a href=http://www.siemens.de/as-interface>Siemens A&D</a> eine kompakte Verbindung zwischen der Profinet- und der AS-Interface-Ebene. Als AS-Interface-Master bietet es einen durchgängigen Austausch von Informations- und Diagnosedaten. Schnittstelle verbindet AS-i-Ebene mit Profinet <% image name="Siemens_Schnittstelle_AS-i_Profinet" %><p> <small> Mit der neuen Schnittstelle werden übergeordnete Systeme noch effizienter mit der untersten Feldebene verknüpft. </small> Nach der AS-i-Spezifikation 3.0 können mit Einfach- oder Doppelmastern bis zu 62 Slaves adressiert werden. Profinet-IO-Controller tauschen über das Gerät E/A-Daten mit den unterlagerten AS-Interface-Slaves zyklisch aus. Zusätzlich sind azyklische Dienste etwa zur Parametrierung oder Diagnose in der Lage, AS-i-Masteraufrufe durchzuführen. Über ein integriertes Bediendisplay kann der Anwender den unterlagerten AS-i-Strang komplett in Betrieb setzen. Zudem können die Slaves über die Anzeige auch parametriert oder einem kompletten IO-Test aller digitalen und analogen Slaves unterzogen werden – auch ohne Verbindung zum übergeordneten System. Während des Betriebes stehen detaillierte Diagnose-Infos am Display zu Verfügung, die helfen, einen Fehlerort unmittelbar zu lokalisieren. Diese Funktionen lassen sich durch den integrierten Webserver auch aus der Ferne via Browser nutzen. Durch die Kombination mit einem vorgeschalteten WLAN-Modul lässt sich ein AS-i-Strang auch ohne aufwendige Verkabelung an Profinet einbinden.

Bewährt: Biologisches Pflanzenstärkungsmittel BIQ

Das von russischen Forschern entwickelte Pflanzenstärkungsmittel <a href=http://www.biq.at>BIQ</a> aus flüssigem Wurmkompost diente ursprünglich der Regeneration von schwer kontaminierten Böden. Jetzt hat es in niederösterreichischen Tests die Ertragssteigerung bei Gerste bewiesen. <% image name="BASF_Getreideernte" %><p> Bei einer <a href=http://root.lako.at/versuche/pdf/pflanzenbau/weitere/energiekorn_tulln_2006.pdf>Untersuchungsreihe</a> der niederösterreichischen Landesregierung mit Wintergerste lieferte BIQ einen &Oslash; Mehrertrag von 32 % gegenüber alleiniger Stickstoffdüngung und war damit den Mitbewerbern in fast allen Bereichen überlegen. Auch der Eiweißgehalt hat in diesem Vergleich, sowohl beim ein- als auch beim mehrjährigen Ergebnis Höchstwerte erreicht. BIQ konnte damit beweisen, dass hohe Getreideerträge und hoher Eiweißgehalt kein Widerspruch sind. Werner Stumpf betreibt seit 1992 eine Handelsfirma in Bulgarien und versucht seit 2003 die Österreicher vom biologischen Düngemittel BIQ zu überzeugen. Er ist nach 2 Jahren überzeugt, dass die auf 5 Jahre angelegte Untersuchungsreihe zudem den Effekt der Bodenregeneration durch BIQ bestätigen wird: Durch die mannigfachen Inhaltsstoffe des Wurmkomposts (Humin- und Fulvosäuren, Phytohormone, Aminosäuren wie Asparagin, Glutamin, Valin, Methionin sowie Mikroorganismensporen) erfolge eine nachhaltige Regeneration überstrapazierter Böden. Und dies alleine durch die Düngung der Pflanzen. Bewährt: Biologisches Pflanzenstärkungsmittel BIQ

Grundstein für neue HPPO-Anlage in Antwerpen

<a href=http://www.basf.com>BASF</a> und <a href=http://www.dow.com>Dow</a> haben den Grundstein für die Produktion von Propylenoxid (PO) auf Basis von Wasserstoffperoxid (HP) in der weltweit ersten HPPO-Anlage in Antwerpen gelegt. Die Anlage arbeitet nach einer von BASF und Dow gemeinsam entwickelten Technologie. <% image name="Steamcracker_Antwerpen" %><p> Die innovative Technologie hat viele Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Herstellungsverfahren für Propylenoxid. Sie ist wirtschaftlicher, umweltverträglicher und bietet mehr Flexibilität bei der Wahl weiterer Produktionsstandorte. Die HPPO-Anlage wird ihr Wasserstoffperoxid aus einer weiteren Neu-Anlage in unmittelbarer Nachbarschaft beziehen. Diese Anlage wird eine Kapazität von 230.000 Jahrestonnen haben und gemeinsam von <a href=http://www.solvay.com>Solvay</a>, BASF und Dow gebaut werden. Die HPPO-Anlage, die BASF und Dow bauen, hat eine Kapazität von 300.000 Jahrestonnen und soll Anfang 2008 in Betrieb gehen. Dow und BASF erwägen den Bau weiterer HPPO-Anlagen in Asien. BASF will die HPPO-Technologie zudem ab 2009 an ihrem US-Standort Geismar einsetzen. Im Vergleich zu herkömmlichen Herstellungsverfahren erfordert der Bau von HPPO-Anlagen um bis zu 25 % weniger Kapital. Zudem brauchen HPPO-Anlagen keine zusätzliche Infrastruktur oder Märkte für Nebenprodukte, da bei dem Prozess ausschließlich PO und Wasser anfallen und weil sie nur 2 Einsatzstoffe brauchen: Wasserstoffperoxid und Propylen. Zudem wird die Abwassermenge um 70 bis 80 % und der Energieverbrauch um bis zu 35 % im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren verringert. <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/2419>Dow und BASF</a> haben gleiche Rechte an der HPPO-Technologie und nutzen jeweils die Hälfte der Kapazität an der Anlage in Antwerpen. Das Joint-venture von Solvay und BASF wird die Wasserstoffperoxid-Anlage mit einer Kapazität von 230.000 Jahrestonnen in Antwerpen bauen. Diese HP-Anlage wird nach dem hoch entwickelten HP-Verfahren von Solvay arbeiten und 2008 in Betrieb gehen. Sie wird die weltweit größte Einstrang-HP-Anlage sein. <small> <b>Propylenoxid</b> wird zur Herstellung von Polyurethanen, Propylenglykol, chemischen Zwischenprodukten, Flammschutzmitteln, synthetischen Schmiermitteln, Chemikalien für Ölbohrarbeiten und Tensiden für die Textilindustrie verwendet. </small> Grundstein für neue HPPO-Anlage in Antwerpen

Generika im Vormarsch

Rezeptpflichtige Nachahme-Präparate werden weltweit stark nachgefragt, Hersteller wie Sandoz können auf ausgezeichnete Ergebnisse verweisen. In Österreich beträgt der Anteil am Gesamtmarkt erst 8,6 % – in manchen osteuropäischen Ländern sind es bereits mehr als zwei Drittel. <% image name="Behandlungskosten" %><p> <small>Der durch Generika ausgelöste Preisdruck hat für leicht fallende Durchschnittspreise bei rezeptpflichtigen Medikamente gesorgt : Von 14,50 auf 14,33 Euro im Krankenhaus- und Apothekenmarkt, von 11,50 auf 11,29 im reinen Apothekenmarkt. </small> Steigende Gesundheitskosten sind das eine. Notgedrungen sparende Krankenkassen die andere. Also stehen Generika hoch im Kurs: Sie werden weltweit von Gesundheitsbehörden als gleichwertige Alternativen zu Originalpräparaten anerkannt und stellen daher längst einen soliden Wachstumszweig der Industrie dar. Indem die Generika-Anbieter Nachfolgepräparate von bereits etablierten und langwierig geprüften Ursprungs-Arzneien herstellen, ersparen sich hohe Forschungskosten, die 15 bis 20 % des Arzneimittelpreises ausmachen. Darüber hinaus machen pharmazeutische Technologien und Know-how über die optimale Herstellung von Arzneimitteln während der Laufzeit eines Patentes große Fortschritte, was eine deutlich günstigere Produktion des Nachahme-Präparats ermöglicht. <b>Deutliches Wachstum.</b> Generika-Hersteller haben entgegen dem allgemeinen Trend deutliche Wachstumssprünge verzeichnet. Denn: Die weltweiten Arzneimittelumsätze sind vergangenes Jahr angesichts weniger Neueinführungen und Sparmaßnahmen in manchen Gesundheitssystemen so gering gewachsen wie seit 1998 nicht mehr. Insgesamt nahm der weltweite Pharmaumsatz 2005 um 7 % auf 602 Mrd $ zu. In den 10 wichtigsten Märkten, die zusammen 81 % des weltweiten Pharmamarktes ausmachen, hat das Wachstum 5,7 % betragen – nach 7,2 % im Jahr 2004. Der Generika-Sektor aber hat noch ein weites Betätigungsfeld vor sich: Weltweit werden bis 2015 Medikamente mit einem Umsatz von zusammen rund 160 Mrd $ den Patentschutz verlieren. Und dann dürfen diese Präparate auch als Nachahmerprodukte vertrieben werden. Wichtige Wachstumsgebiete für Generika sind nicht nur Märkte wie die USA, Deutschland und Japan, sondern zunehmend auch Schwellenländer. So hat die WTO Ende 2005 die begrenzt gewährte Möglichkeit, Generika zu importieren, auf eine dauerhafte Basis gestellt. In Europa selbst differiert die Akzeptanz von Generika stark. Während in Polen und Rumänien Generika rund zwei Drittel des Arzneimittel-Umsatzes einspielen, ist der Umsatzanteil etwa in Belgien, Frankreich und Irland nur einstellig. In Österreich stieg der Umsatzanteil der Generika von 7,1 auf 8,6 % im Jahr 2005 – mengenmäßig kletterte der Generika-Anteil von 15,6 auf 18,5 %. Im reinen Apothekenmarkt sind die Anteile sogar etwas höher. <b>Einsparpotenziale.</b> „Der Hauptfaktor für den Anstieg der Generika-Marktanteile liegt nicht nur darin, dass Patente frei werden, die den Markteintritt von Generika erst ermöglichen. Vielmehr werden Ärzte zunehmend angehalten, Generika zu verordnen, um einen Einspareffekt zu erzielen“, sagt Wolfgang Andiel, Obmann vom Österreichischen Generikaverband. „Auch steigt die Akzeptanz bei Patienten, Generika verschrieben zu bekommen.“ Zwar hätten dabei rund ein Drittel der Patienten Sorge, gerade bei ihnen würde besonders gespart werden. Andererseits sind zwei Drittel bereit, Generika zu wählen, wenn sie dann weniger zuzahlen müssen. Noch sind die Marktanteile von Generika weit von denen anderer Länder entfernt. „Österreich hat relativ spät angefangen, Generika-Fördermaßnahmen umzusetzen“, so Andiel. Darüber hinaus würden in Österreich Patente teilweise später ablaufen, was den Markteintritt verzögere. Für die Zukunft erwartet sich Andiel weitere Anstiege, langfristig aber eine Abflachung der Wachstumskurve: „Wichtige Medikamente gegen Diabetes, Bluthochdruck und andere Krankheiten sind bereits patentfrei.“ Dafür gebe es bereits Generika, was plötzliche Marktanteilsverschiebungen ausschließe. Nun geht es vor allem um das organische Wachstum – der nächste Sprung an neuen Generika dürfte in einigen Jahren eintreten, wenn insbesondere Patente für einige Onkologie-Präparate auslaufen. <b>Fusionskarussell.</b> Die zunehmende Akzeptanz von Generika verhilft deren Herstellern zu hohen Wachstumsraten und einer immer wichtigeren Marktposition. Analog dazu dreht sich wie im allgemeinen Pharmabereich auch bei den Generika-Herstellern das Fusionskarussell. Anders als bei den forschenden Pharmafirmen sind es aber nicht die steigenden Entwicklungskosten, die das Fusionsfieber anheizen. Bei den Übernahmen wird vielmehr angestrebt, eine breite internationale Aufstellung in Vertrieb und Produktion zu erreichen. Der Fokus der Firmen liegt dabei inzwischen vor allem auf Osteuropa. Die Gesundheitssysteme befinden sich dort teilweise noch im Aufbau und die Produktionskosten sind gering. Das Übernahmegefecht um die kroatische Pliva, das größte Pharmaunternehmen Osteuropas, zeugt davon. 2005 betrafen 3 der 10 größten Fusionen in der Pharmabranche den Generika-Sektor. Allein die Übernahme der US-Firma Ivax durch den israelischen Marktführer Teva sowie die Akquisition der deutschen Hexal und der US-Firma Eon Labs durch den Schweizer Branchenzweiten Novartis hatten ein Gesamtvolumen von fast 16 Mrd $. Nach Einschätzung von Analysten werden im Rahmen des Konsolidierungsprozesses nur mehr fünf bis zehn global aufgestellte Großkonzerne übrig bleiben. <b>Preiskampf.</b> Aber auch Deutschland als weltweit zweitgrößter Generika-Markt ist für Firmen wichtig bei ihren Expansionsbestrebungen. Dort liefern sich Generika-Hersteller aktuell einen Preiskampf. Im Juni hatte es auf Grund von Reformen im Gesundheitswesen eine erste, drastische Preissenkungs-Runde gegeben: Die Krankenkassen erstatten künftig deutlich geringere Höchstbeträge für die meisten Medikamente. Im Juli setzten Anbieter wie Hexal und Sandoz noch einmal nach und reduzierten wiederum die Preise – um bis zu 34 %. Diesmal gab die Regelung den Ausschlag, dass Patienten für besonders günstige Arzneimittel keine Zuzahlung leisten müssen. Generika-Hersteller wie die zu Novartis gehörende Sandoz profitieren aber trotz des Preiskampfes von der steigenden Nachfrage: Weltweit erzielte Sandoz, unter deren Marke alle Generika-Unternehmen der aus den Konzernen Sandoz und Ciba entstandenen Novartis zusammengefasst sind, einen Umsatz von umgerechnet 3,6 Mrd € – mit 20.000 Mitarbeitern. Allein die österreichische Sandoz GmbH – mit Produktionsstätten in Kundl und Schaftenau in Tirol – konnte ihren Umsatz um 9 % auf 1,09 Mrd € steigern. Insgesamt beschäftigt die Gesellschaft 2.600 Mitarbeiter, davon rund 400 in F&E. Sandoz ist heute nicht nur größter Arzneimittelproduzent und -exporteur in Österreich, sondern weltweit auch der zweitgrößte Generika-Hersteller. Im Juni hat Ernst Meijnders den Vorsitz der Geschäftsführung übernommen. Meijnders ist neben seinem Job als Vorstandsvorsitzender der österreichischen Sandoz GmbH auch für das globale Antibiotika-Geschäft von Sandoz zuständig. „Aufgrund der steigenden Gesundheitskosten werden Generika in allen Märkten eine zunehmend wichtigere Rolle spielen“, so Meijnders. Das treffe sowohl auf etablierte Märkte wie die USA (mit mehr als 50 % Volumenanteil) als auch auf Wachstumsmärkte wie Österreich zu. Dennoch: „Trotz dieser prinzipiell positiven Rahmenbedingungen gibt es von Seiten der Gesundheitsbehörden auch auf Generika einen sehr hohen Preisdruck.“ Dieser werde zusätzlich durch den intensiven Wettbewerb innerhalb der Generika-Industrie verstärkt. <b>Expertise bei Biosimilars.</b> Von der Konkurrenz will sich Meijnders vor allem durch Technologie-Know-how absetzen. „Wir sind in der Lage, auch technologisch anspruchvollste Pharmazeutika in höchster Qualität zu erzeugen. Beispiele dafür sind etwa Fentanyl-Schmerzpflaster oder auch die Entwicklung von Biosimilars, also biotechnologische Nachfolge-Pharmazeutika.“ So hat Sandoz etwa für das menschliche Wachstumshormon die weltweit erste Zulassung von der europäischen und amerikanischen Gesundheitsbehörde erhalten. Das gentechnisch erzeugte Wachstumshormon „Omnitrope“ zur Behandlung von Wachstumsstörungen bei Kindern und Erwachsenen ist die billigere Alternative zu dem seit Jahren bereits zugelassenen „Genotropin“ (Somatotropin/Pfizer). In den nächsten Jahren laufen die Patente einiger weiterer gentechnisch hergestellter Medikamente aus, darunter so bekannte Präparate wie Insulin (gegen Zuckerkrankheit), Interferon (gegen Multiple Sklerose bzw. Hepatitis C) oder das Blutbildungshormon Epoetin. Generika im Vormarsch

Gräsertablette Grazax in Europa zugelassen

Die Behörden in 27 europäischen Ländern haben die Zulassung für ALK-Abellós tablettenförmiges Vakzin gegen Graspollenallergie, Grazax, erteilt. <a href=http://www.alk-abello.at>ALK-Abelló</a> will die neuartige Behandlung rechtzeitig vor der Pollensaison 2007 einführen. Gräsertablette Grazax in Europa zugelassen <% image name="Gras" %><p> Grazax ist die erste Allergietablette, die die Lebensqualität der Patienten durch Behandlung der zugrunde liegenden Ursache von Graspollenallergie verbessert und nicht nur durch Behandlung der Symptome. Studien haben gezeigt, dass Grazax ein gutes Sicherheitsprofil hat und signifikante Wirksamkeit innerhalb der ersten Behandlungssaison bieten kann. In einer globalen Bewertung der Eindrücke von Patienten hinsichtlich der Wirksamkeit der Grazax-Behandlung fühlten sich 82 % der Patienten in der ersten Behandlungssaison besser' oder viel besser'. Mindestens 45 Mio Menschen leiden in Europa unter Graspollenallergie in Form einer allergischen Rhinitis (Heufieber) oder allergischen Asthmas - oder an beidem. Der Mehrzahl der Patienten werden nur symptomatische Medikamente angeboten, die nicht die Allergie selbst bekämpfen. Für Patienten ist Grazax eine neuartige und praktische Behandlungsform , die als schnell lösliche, einmal täglich unter der Zunge einzunehmende Tablette realisiert ist, die zu Hause eingenommen werden kann.

Christ Water übernimmt ungarische Innoterv

Mit der Übernahme des ungarischen Abwasserspezialisten Innoterv verstärkt Aqua Engineering - eine Tochter von <a href=http://www.christ-water.com>Christ Water</a> - ihr kommunales Wasseraufbereitungs-Geschäft in Osteuropa. Christ Water übernimmt ungarische Innoterv <% image name="Wasserhahn" %><p> "Mit Innoterv können wir unsere Wachstumschancen in Ungarn noch besser nutzen und vom Aufholprozess in der Abwasserentsorgung optimal profitieren", so der Geschäftsführer der Aqua Engineering, Hannes Laimer. Die in Budapest ansässige und auf dem lokalen ungarischen Markt tätige Innoterv beschäftigt derzeit rund 80 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von rund 8 Mio €. Der Auftragstand beträgt derzeit etwa 16 Mio €. Nach einem ausgeglichenen Ergebnis in diesem Jahr ist mit einem positiven Gewinnbeitrag für Christ bereits 2007 zu rechnen. Innoterv war ursprünglich beim Aufbau des ungarischen Gasleitungsnetzes in Ungarn tätig und begann ab 1995 regionale Kläranlagen und Abwasserkanalnetze zu planen und zu bauen. In Ungarn wird der Ausbau der Abwasserentsorgung vor allem in den mittleren und kleineren Städten sowie am Land in den nächsten Jahren zügig fortgesetzt und bietet für Innoterv weitere Wachstums-Chancen.

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