Archive - Apr 5, 2007

Bewährt: Pankreasenzym-Substitutionstherapie

<a href=http://www.eurand.com>Eurand</a> hat 2 Phase-III-Studien mit seinem Lead-Produktkandidaten Zentase zur Behandlung der exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) positiv abgeschlossen. Die FDA-Zulassung dafür soll im zweiten Quartal 2007 beantragt werden. <% image name="Pillen_aboutpixel" %><p> Zentase ist eine hochstabile Pankreasenzym-Substitutionstherapie unter Verwendung von Rohstoffen vom Schwein zur Behandlung der EPI. Es ist damit das derzeit einzige Pankreas-Enzym-Produkt am Markt, für das eine gleichmäßige enzymatische Bioaktivität nachgewiesen wurde, die zu vorhersehbarer Sicherheit und Wirksamkeit führt. Denn während viele Enzymprodukte heute übermäßig gefüllt sind (Overfill), um Produktionsstabilität während der Haltbarkeitszeit auszugleichen, ist das bei Zentase nicht notwendig. Zentase erreichte alle primären und sekundären Endpunkte in 2 klinischen Studien der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/2890>Phase III</a>. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Anstieg des Fettaufnahmekoeffizienten bei mit Zentase behandelten Patienten. Der &Oslash; Prozentsatz des CFA bei Patienten, die Zentase erhielten, lag bei 88,3 % im Vergleich zu 62,8 % bei Placebo. Laut Behandlungsrichtlinien sollte er bei Patienten mit cystischer Fibrose mindestens 85 % betragen. Auch gaben die mit Zentase behandelte Patienten weniger Symptome an, die mit beeinträchtigter Resorption einhergehen (Völlegefühl, Blähungen, Schmerzen und Anzeichen von Fett im Stuhl). <small> Die <b>exokrine Pankreasinsuffizienz</b> (EPI) ist ein Mangel an Verdauungsenzymen, die normalerweise von der Bauchspeicheldrüse produziert werden. Dieser Mangel führt zu Fehlernährung, Wachstumsstörungen bei Kindern und verkürzter Lebenserwartung. EPI ist üblicherweise mit cystischer Fibrose (Mukoviszidose) und chronischer Pankreatitis assoziiert. </small> Bewährt: Pankreasenzym-Substitutionstherapie

Instandhaltung: "Massive Nachwuchssorgen"

Zum dritten mal geht heuer in München (vom 16.-18. Oktober) die <a href=http://www.maintain-europe.com>maintain</a> über die Bühne und versammelt damit mehr als 250 Aussteller aus der Instandhaltungsbranche. Zu den Trends dazu hat die Messe München im Vorfeld <a href=http://www.chemserv.at>MCE Chemserv</a> und das <a href=http://www.technikum-wien.at>FH Technikum Wien</a> zum Referat geladen. Instandhaltung: "Massive Nachwuchssorgen" <% image name="maintain" %><p> Wolf-Dietrich Müller, Prokurist der Messe München, verkauft die "Instandhaltung" als "entscheidenden Wettbewerbs- und Wertschöpfungsfaktor" in den Fertigungs- und Prozessindustrien. Er meint damit: Erhöhte Anlagenverfügbarkeit, verbesserte Produktionsabläufe und sicheres Ressourcenmanagement. Das Messekonzept der "maintain 2007" preist er nicht zufällig in Wien an: Die heimischen Maschinenbauer und große Industriedienstleister wie MCE Chemserv oder <a href=http://www.fmt.biz>FMT Industrieservice</a> zählen zu den größten Ausstellern. Die Instandhaltungsbranche habe zwar immer noch ein wenig das Image von "blau gekleideten Männern mit Ölkanne". Die Realität sehe aber längst anders aus: Während man früher Maschinen nach einem Totalausfall reparierte, ist heute "präventive Instandhaltung" angesagt. Etwas, das Gerald Pilotto, der Chef von MCE Chemserv, bestätigt. Und er fügt schnell hinzu: "Bei diesen Dienstleistungen sind exzellent ausgebildete Fachkräfte das Um und Auf - und gerade die fehlen derzeit an allen Ecken und Enden." <b>Europaweites Headhunting.</b> Dieser Personalmangel sei dabei nicht allein in Österreich oder Deutschland zu spüren, sondern bereits ein europaweites Phänomen geworden: "Längst wird die Suche nach Fachkräften länderübergreifend und sehr professionell betrieben, sodass auch in Ländern wie Polen oder der Ukraine der Mangel an Schweißern oder Gerüstprofis eklatant hoch ist." Eine Folge davon ist, dass in Osteuropa die Preise für Industriedienstleistungen "jährlich um 8-12 %" in die Höhe gehen würden: "Das Spiel mit Angebot und Nachfrage wurde auch im Osten sehr schnell gelernt", sagt Pilotto. Dem Technikermangel in der Instandhaltungsbranche versucht in Österreich etwa Fritz Schmöllebeck, der Direktor der FH Technikum Wien, gegenzusteuern, indem er an einer speziellen "Maintenance-Ausbildung" feilt: "Nachdem wir in den letzten Jahren die Basisstudien wie Elektronik oder Informatik aufgebaut haben, beginnen wir allmählich, diese zu vernetzen." Ein erster Schritt in diese Richtung sind etwa jene Praktika, die Studierende der FH Technikum Wien während der "maintain 2007" absolvieren können. In zwei Jahren will Schmöllebeck einen dezidierten Maintenance-Lehrgang verwirklicht wissen. <b>Outsourcing-Chancen.</b> Abseits der sich zuspitzenden Situation bei den Fachkräften sieht Pilotto für seine 70 Mio € schwere MCE Chemserv insbesondere in Deutschland einige sehr gute Gelegenheiten, einzusteigen: "Unabhängige Industrie-Erhalter wurden in Deutschland nicht schon in den späten 1980er Jahren - so wie in Österreich -, sondern in der Regel erst 10 Jahre später gegründet. Jetzt zwingt sie der Kostendruck, zu verkaufen." Den "einen oder anderen Zukauf" werde man heuer also von MCE Chemserv in Deutschland wohl noch erleben.

Optogenetik: Bringt Licht in den Fadenwurm

Alexander Gottschalk von der Uni Frankfurt hat das Nervensystem des durchsichtigen Caenorhabditis elegans durch genetische Veränderungen für Lichtreize empfindlich gemacht. Das ermöglicht, die Nervenschaltkreise des Fadenwurms bis hinab zu einzelnen Zellen zu erforschen. <% image name="Caenorhabditis_elegans" %><p> Der nur 1 mm kurze Fadenwurm C. elegans ist ein Modellsystem für die Erforschung von Nervengeflechten. Via Elektronenmikroskop wurden die Verschaltungen der 302 Nervenzellen exakt kartiert - welche Funktion jedoch die einzelnen Nervenzellen haben, war bisher nicht bekannt. Denn der Fadenwurm ist zu klein, um einzelne Nervenzellen von außen mit Hilfe elektrischer Reizung über eine Elektrode anzuregen. Gottschalk nahm deshalb eine genetische Anleihe beim lichtempfindlichen Ionenkanal-Protein der Grünalge (Channelrhodopsin, ChR2). Dieses funktioniert ähnlich wie die Lichtsensor-Proteine im Auge, die durch einfallendes Licht zur Reizleitung in den dazugehörigen Nervenzellen angeregt werden. C. elegans besitzt von Natur aus keine lichtempfindlichen Zellen. Da er aber durchsichtig ist, bot es sich an, es mit dem Gen der Blaualge auszustatten und dann zu beobachten, wie bestimmte Nerven- oder Muskelzellen auf Lichtreizung reagieren. Wird das Gen für ChR2 in Nervenzellen eingebaut, die normalerweise auf mechanische Reize reagieren - etwa eine Fluchtreaktion bei Berührung auslösen - so konnten die Forscher zeigen, dass dieses Verhalten auch durch die Beleuchtung mit blauem Licht hervorgerufen wird: Der Wurm zieht sich zurück. In Muskelzellen führt die Aktivierung von ChR2 zu sofortigen Kontraktionen. Das umgekehrte Verhalten, die Entspannung der Muskelzellen, konnten die Forscher durch den Einbau eines anderen photo-sensitiven Proteins erreichen, einer lichtgetriebenen Chlorid-Pumpe (Halorhodopsin), das auf gelbes Licht reagiert. Ebenso funktioniert dies auch in Nervenzellen. Dies eröffnet die Möglichkeit, eine Nervenzelle, die beide Proteine gleichzeitig enthält, durch abwechselnde Beleuchtung mit blauem und gelbem Licht nach Belieben anzuregen oder zu hemmen. Optogenetik: Bringt Licht in den Fadenwurm

Positive Phase-III-Ergebnisse mit Vekacia bei VKC

<a href=http://www.novagali.com>Novagali Pharma</a> hat in Phase III positive Ergebnisse mit Vekacia bei Kindern erzielt, die unter Keratokonjunktivitis vernalis (VKC, Frühjahrskatarrh) leiden. Novagali will jetzt für die Arznei mit Orphan-Drug-Status Mitte 2007 die Marktzulassung für Europa beantragen. Positive Phase-III-Ergebnisse mit Vekacia bei VKC <table> <td><% image name="Auge" %></td> <td> Es konnte gezeigt werden, dass bei der seltenen Krankheit die Symptome bei Patienten, die Vekacia erhielten, zurückgingen. Die Studie wurde von David Ben Ezra vom Unikrankenhaus Jerusalem geleitet, der als erster über die potenzielle Wirksamkeit von Cyklosporin A zur Behandlung der VKC berichtet hatte. </td> </table> <b>Vekacia</b> ist eine topische, kationische Cyklosporin-A-Emulsion, die eine bisher unerreichte Wirkstoffabsorption im Augengewebe und somit optimale therapeutische Wirksamkeit bietet. Diese firmeneigene, ophthalmologische Emulsion ist das erste therapeutische Arzneimittel, das speziell zur Behandlung einer derart schweren Augenerkrankung entwickelt wurde. "Mit dem Abschluss unserer ersten klinischen Studie der Phase III hat unser Unternehmen einen wichtigen Meilenstein erreicht", erklärte Jerôme Martinez, CEO von Novagali, "ich bin über die Bestätigung des großen Potenzials des kationischen Emulsionsverfahrens von Novasorb und seinem erfolgreichen Einsatz bei VKC begeistert." <small> <b>VKC</b> ist die schwere Form einer chronischen, allergischen Konjunktivitis und durch Augenbeschwerden, Schmerzen, Juckreiz und intensive Photophobie gekennzeichnet und stellt für den Patienten eine schwere Beeinträchtigung dar. Diese seltene Krankheit betrifft meist Kinder und junge Erwachsene in warmen Gegenden der Welt. </small>