Archive - Apr 16, 2007

Spritvergleich: Was Erdgas-Driver sparen können

<a href=http://www.wienenergie.at>Wien Energie</a> hat die Vorteile von Erdgas als Sprit-Alternative zu Benzin, Super oder Diesel errechnet. Resultat: Die höheren Anschaffungskosten der Erdgasautos amortisieren sich im Vergleich zum Benzin-Fahrzeug ab 40.000 km, gegenüber Diesel-Fahrzeugen bereits ab 5.000 km. <% image name="Wien_Energie_Erdgasauto_fahrend" %><p> Wien Energie-Chef Helmut Miksits sieht insbesondere vor dem Hintergrund der Erhöhung der Mineralölsteuer im Juni den Einsatz von Erdgasfahrzeugen auch für Betreiber kleinerer Flotten interessanter werdend: "Aktuell hat Erdgas einen Preisvorteil von 21 Cent gegenüber Diesel und gegenüber Benzin sogar von 28 Cent." &#8226; <b>100 km</b> mit einem vergleichbaren Mittelklasse-Fahrzeug zurückzulegen, kostet mit Erdgas derzeit 4,64 €, mit Diesel 6,55 € und mit Benzin 8,36 €. &#8226; Die Mehrkosten bei der Anschaffung eines <b>Erdgas-Volvos</b> rechnen sich gegenüber dem Volvo-Diesel nach 5.239 km und gegenüber dem Benziner nach 39.266 km. Beim <b>VW Touran</b> ist die Erdgas-Variante gegenüber Diesel nach 19.854 km und gegenüber Benziner nach 68.904 km günstiger. Beim <b>Opel Zafira</b> amortisieren sich die Mehrkosten gegenüber dem Benziner nach 113.154 km, gegenüber dem Diesel nach 107.579 km. &#8226; Das <b>Volltanken</b> eines 20 kg-Erdgas-Tanks kostet gerade einmal 16 €. Im Stadtzyklus fährt sich damit 190-210 km (VW Touran) bzw. 290-330 km (Opel Zafira). &#8226; Konstante Sprit- und Erdgaspreise vorausgesetzt, sparen sich <b>Flotten</b> mit 5 Erdgas-Fahrzeugen und einer jeweiligen Jahresleistung von 30.000 km nach 3 Jahren 16.700 € gegenüber dem Benziner und 8.590 € gegenüber dem Diesel. Bei Flotten mit 20 Erdgas-Fahrzeugen mit jeweils 30.000 km Jahresleistung beträgt die Ersparnis gegenüber dem Diesel 34.300 € und knapp 67.600 € gegenüber dem Benziner. Die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5158>Investitionspläne</a> von Wien Energie zielen derzeit einerseits auf die Tankstellen-Finanzierung (eine Erdgastankstelle rechnet sich ab einem Kundenstock von 450 Erdgasautos), andererseits auf das Contracting größerer Flotten - mit etwa 80 Fahrzeugen aufwärts - ab. <% image name="Rosenov" %><p> <small> Der Wiener Taxi-Unternehmer Werner Rosenov beim Betanken eines seiner drei Erdgas-Fahrzeuge. </small> Einer der Wiener Erdgas-Pioniere ist der Taxi-Unternehmer <a href=http://www.rosenov.at>Werner Rosenov</a>, der nach dem Test von 3 Erdgas-Autos nun nicht nur weitere 32 Erdgas-Fahrzeuge kaufen will, sondern sogar eine öffentliche Erdgastankstelle in Wien bauen wird. Er kommentiert: "Die rund 1.500 € an höheren Anschaffungskosten je Fahrzeug konnten wird bereits im ersten Jahr durch niedrigere Spritkosten wieder hereinspielen." Zwar sieht er insbesondere bei den Werkstätten noch Lernbedarf bei den Erdgas-Varianten, die Vorteile gegenüber Diesel - "extreme Verrußung vermindert hier nach einigen Jahren die Leistung um bis zu 30 PS" - würden aber deutlich höher ausfallen. Neben keinerlei Ruß und Feinstaub wird auch der NOx-Ausstoß um drei Viertel reduziert. Wien Energie selbst will in den nächsten Jahren die eigene Flotte auf 430 Fahrzeuge aufstocken. Zudem ist Miksits "in guten Gesprächen" mit der Stadt Wien, entsprechende <b>Förderungen</b> für den Ankauf von Erdgasautos zu realisieren. Aktuell ist Wien Energie mit weiteren Flottenbetreibern in der Verhandlungsphase. Denkbar sei zudem, dass große industrielle Erdgasabnehmer ihre eigenen Flotten auf diese Sprit-Alternative umrüsten. Spritvergleich: Was Erdgas-Driver sparen können

Neuer Test unterscheidet MS vom Devic-Syndrom

Multiple Sklerose (MS) kann nun besser von einer ähnlichen entzündlichen Erkrankung des Rückenmarks, dem Devic-Syndrom, unterschieden werden: Die Cecilie-Vogt-Klinik für Molekulare Neurologie der Charité Berlin hat mit Labormedizinern einen quantitativen Test zur Diagnose entwickelt. <% image name="Genchip" %><p> <small> Der Nachweis basiert auf dem im Blut vorhandenen Aquaporin-4-Antikörper. </small> MS und das Devic-Syndrom sind autoimmun bedingte entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems und weisen zunächst ähnliche Symptome auf, weshalb eine Unterscheidung der Erkrankungen anfangs schwer fällt. Die Besonderheit beim Devic-Syndrom: Neben einer Entzündung des Rückenmarks erfolgt die Entzündung mindestens eines Sehnervs. Bei MS sind auch andere Bereiche des zentralen Nervensystems betroffen. Die frühzeitige Unterscheidung der beiden Krankheiten ist wichtig, da eine unterschiedliche Behandlung notwendig ist. Vor einiger Zeit wurde bei Patienten mit dem Devic-Syndrom entdeckt, dass sie offensichtlich Antikörper gegen eine bestimmte Struktur im Nervensystem besitzen. Es wurde vermutet, dass diese Antikörper das Protein <b>Aquaporin-4</b> erkennen, das für die Bildung von Kanälen in der Zellmembran zuständig ist und den Durchtritt von Wassermolekülen erleichtert. Dass die Patienten tatsächlich Antikörper gegen Aquaporin-4 in ihrem Blut haben, wurde jetzt mit dem neuen Test gezeigt, der den quantitativen Nachweis der Aquaporin-4-Antikörper ermöglicht. Aquaporin-4 wird dabei mit einem gentechnischen Verfahren hergestellt und radioaktiv markiert. Dem Patienten wird anschließend Blut abgenommen, das daraufhin dem künstlichen Protein hinzugegeben wird. Bei Betroffenen mit dem Devic-Syndrom müssten sich die spezifischen Antikörper aus dem Blut nach einiger Zeit an das radioaktiv markierte Aquaporin-4 binden. Nicht gebundenes Aquaporin-4 wird anschließend aus der Lösung extrahiert und die restliche Radioaktivität dieser Lösung bestimmt. Je größer sie ist, desto mehr Antikörper befinden sich im Blut der Patienten, was für ein Devic-Syndrom spricht. Neuer Test unterscheidet MS vom Devic-Syndrom

GEA veräußert Lurgi-Gruppe an Air Liquide

Die <a href=http://www.geagroup.com>GEA Group</a> verkauft ihre Anlagenbau-Tochter <a href=http://www.lurgi.de>Lurgi</a> an <a href=http://www.airliquide.com>Air Liquide</a>. Der Verkauf basiert auf einem Equity Value von rund 550 Mio €, der inklusive der Übernahme der Cash-Position von Lurgi sowie ihrer Verbindlichkeiten einem Unternehmenswert von 200 Mio € entspricht. <% image name="GEA_Methanolanlage" %><p> <small> GEA hat sich mit dem Lurgi-Verkauf vom Großanlagenbau verabschiedet. </small> Mit dem Verkauf unternimmt die GEA Group einen weiteren wesentlichen Schritt zur Neupositionierung ihres Portfolios. Nach dem Verkauf der Textilmaschinenfabrik Fleissner im vergangenen Jahr sowie der Integration der operativen Aktivitäten der Zimmer AG in die Lurgi-Gruppe ist die Trennung der GEA Group vom Großanlagenbau fast abgeschlossen. GEA konzentriert ihre operativen Aktivitäten jetzt ganz auf den ertrags- und wachstumsstarken Maschinenbau in den Sektoren Nahrungs- und Genussmittel, der Pharma-Industrie sowie die Energieversorgung. "Die nach dem Lurgi-Verkauf bestehenden gesunden Bilanzrelationen versetzen uns in die Lage, den profitablen Wachstumskurs mit Ausrichtung auf das Kerngeschäft fortzusetzen", so Jürg Oleas, Vorstandsvorsitzender der GEA Group AG. GEA veräußert Lurgi-Gruppe an Air Liquide

EndoTAG-1: Phase II bei Rezeptor-neg. Brustkrebs

Das deutsche Biotech <a href=http://www.medigene.com>MediGene AG</a> hat eine Phase II-Studie mit EndoTAG-1 zur Behandlung von hormonunabhängigem Brustkrebs (Triple receptor negative breast cancer) gestartet. Ziel der Studie ist die Überprüfung der Wirksamkeit von EndoTAG-1 in dieser sehr aggressiven Krebsform sowie die Erhebung weiterer Daten zur Medikamentensicherheit. <% image name="Forscherin" %><p> Die nun begonnene Studie soll 135 Patienten einschließen und wird an mehr als 20 Zentren in verschiedenen europäischen Ländern durchgeführt. Die Endauswertung der Studie soll 2009 vorliegen. EndoTAG-1 - eine Kombination des etablierten Zytostatikums Paclitaxel mit einem Trägersystem aus positiv geladenen Liposomen - ist darauf ausgerichtet, gezielt die Blutgefäße von Tumoren zu zerstören und dadurch Krebszellen "auszuhungern". Das innovative Trägersystem von EndoTAG-1 sorgt für einen gezielten Transport des Wirkstoffs zu neugebildeten Blutgefäßen des Tumors. Die Wände dieser wachsenden Blutgefäße haben eine negativ geladene Oberfläche, an die sich die positiv geladenen Liposomen anlagern. Dort soll das Zytostatikum freigesetzt, die Blutgefäße zerstört und so die Nährstoffzufuhr des Tumorgewebes reduziert werden. Bereits seit September 2005 läuft eine weitere Phase II-Studie mit EndoTAG-1 zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. EndoTAG-1: Phase II bei Rezeptor-neg. Brustkrebs

Uhde plant Kohlevergasungsanlage für Nuon

Der niederländische Energiekonzern <a href=http://www.nuon.nl>N.V. Nuon</a> hat <a href=http://www.uhde.biz>Uhde</a> mit der Planung einer Vergasungsanlage für Kohle und Biomasse als Teil des neuen Nuon-Magnum-1.200-MW-Kombikraftwerks beauftragt. Uhde plant Kohlevergasungsanlage für Nuon <% image name="Uhde" %><p> Im Rahmen eines Early Work Agreements übernimmt Uhde die notwendigen Planungsarbeiten für die endgültige Investitionsentscheidung von Nuon, die für Mitte 2007 erwartet wird. Ende 2006 hatte Uhde bereits das Basic Engineering für die Vergasungsanlagen abgeschlossen. Das Kraftwerk soll in Eemshaven, 180 km nordöstlich von Amsterdam, errichtet werden. Die Fertigstellung ist für 2011 geplant. In einem Kombikraftwerk mit integrierter Kohlevergasung (Integrated Gasification Combined Cycle, IGCC-Kraftwerk) wird die Kohle zunächst zu Syngas verwandelt, das nach einer Gasreinigung in einer Gasturbine verbrannt wird. Die anfallende Abwärme wird zur Erzeugung von Dampf für den Antrieb einer Dampfturbine genutzt. Die Turbinen treiben jeweils Generatoren zur Erzeugung von Strom an. Der Vergasungskomplex für das neue Nuon-Magnum-IGCC-Kraftwerk besteht aus 3 identischen Anlagen zur kombinierten Vergasung von Kohle und Biomasse mit einer Durchsatzkapazität von jeweils 2.000 t/Tag und der dazugehörigen hochentwickelten Gasreinigung. Aus diesem Komplex werden rund 750 MW Kraftwerksleistung generiert, wobei rund 40 % aus Biomasse gewonnen werden können.

Sasol und Avantium optimieren Syngas-Produktion

Die südafrikansiche <a href=http://www.sasol.com>Sasol Technology</a> und <a href=http://www.avantium.com>Avantium Technologies</a> aus Amsterdam haben eine strategische Forschungszusammenarbeit im Bereich der Fischer-Tropsch Chemie zur Konvertierung von Kohle und Erdgas in Flüssigbrennstoffe angekündigt. Sasol und Avantium optimieren Syngas-Produktion <% image name="OMV_Destillierkolben" %><p> Im Rahmen der Gemeinschaftsproduktion werden Wissenschaftler beider Unternehmen zusammenarbeiten, um neue Katalysatortechnologien zur Optimierung von Sasols Produktion flüssiger Brennstoffe aus Kohle oder Erdgas zu entwickeln. Avantium spezialisiert sich auf experimentelle Methodologien, die es Forschern ermöglichen, Parallelexperimente in einem sehr kleinen Maßstab und mit einer sehr hohen Geschwindigkeit durchzuführen. Es werden dabei statistische Verfahren zugrunde gelegt, um das Versuchsprogramm auf die aussichtsreichsten Bereiche zu lenken und Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen, die zur Optimierung industrieller Prozesse eingesetzt werden können.

Nasenspray gegen Grippe: Phase-I-Studie gestartet

Die Wiener <a href=http://www.greenhillsbiotech.com>Avir Green Hills Biotechnology</a> (GHB) ist bei der Entwicklung eines neuen intranasalen Grippeimpfstoffs einen Schritt weiter gekommen. In dem von der EU geförderten Projekt <a href=http://www.greenhillsbiotech.com/eu_projects.html>Fluvacc</a> wurden am AKH Wien die ersten Probanden geimpft. Nasenspray gegen Grippe: Phase-I-Studie gestartet <% image name="Spray" %><p> Der neuartige <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3588>Grippeimpfstoff</a> unterscheidet sich in der Produktionsmethode von einer herkömmlichen Grippeimpfung, wird als Nasenspray verabreicht und verspricht eine deutlich höhere Schutzrate als bisherige Impfstoffe. Der Impfstoffschutz wird dabei direkt an der Eintrittspforte des Virus stimuliert. Bewirkt wird so eine Immunreaktion gegen verschiedenste Varianten des Grippevirus, was mit herkömmlichen Impfstoffen nur bedingt möglich ist. Er sieht für den Körper aus wie ein pathogenes Grippevirus - ist es aber nicht, da ihm sein Pathogenitätsfaktor NS1 entnommen wurde. Als Konsequenz stimuliert der Impfstoff nach intranasaler Verabreichung eine starke Immunantwort, die einen Schutz gegen Grippe bewirkt. Der Impfstoff täuscht dem Körper sozusagen eine Infektion vor, und ruft dadurch eine natürliche Immunantwort hervor ohne krank zu machen. Die von GHB entwickelte Technologie umfasst nicht nur den neuartigen wirksameren Impfstoff, sondern auch eine innovative Produktionsmethode in Zellkulturen: Mit Reverse Genetics kann jeder Stamm innerhalb kürzester Zeit unter GMP-Bedingungen hergestellt werden. Das etablierte Produktionssystem in Vero-Zellen kann automatisiert in Bioreaktoren durchgeführt und beliebig dimensioniert werden. Die konventionelle Produktion in bebrüteten Hühnereiern ist dagegen nur begrenzt automatisierbar. Zudem ist man von der Verfügbarkeit von pathogenfrei bebrüteten Hühnereiern abhängig, was im Pandemiefall problematisch ist. Darüber hinaus kann ein Ei-produzierter Impfstoff Menschen mit einer Eierallergie nicht verabreicht werden. In der nun gestarteten Phase-I-Studie wird der pharmakologische Effekt der Substanz im Menschen untersucht. Neben der Verträglichkeit soll die Immunantwort des Körpers auf die Grippeimpfung untersucht werden. Die geschieht durch den Nachweis von Influenzavirus-spezifischen Antikörpern im Blut sowie Nasensekret. Die Analysen dazu werden am Institut für Virologie der Medizinuni Wien durchgeführt. Insgesamt nehmen an der klinischen Studie 24 männliche Probanden teil. Durchgeführt wird die Studie am Wiener AKH. Die Studie soll im Sommer enden.

Wie Honigbienen Krisen bewältigen

Mit welchen Strategien Staaten bildende Insekten auf Katastrophen von außen reagieren, untersucht jetzt der Neuroethologe <a href=mailto:roessler@biozentrum.uni-wuerzburg.de>Wolfgang Rössler</a> vom Biozentrum Würzburg am Beispiel der Honigbiene gemeinsam mit Forschern aus Kanada und Frankreich. Wie Honigbienen Krisen bewältigen <% image name="Honigbiene_Gehirn" %><p> <small> Das Gehirn der Honigbiene, sichtbar gemacht mittels Immunfluoreszenz und Konfokalmikroskopie. </small> Ein plötzliches Unwetter fegt über die Landschaft und tötet dabei viele Nektar sammelnde Bienen - eine Katastrophe für das Bienenvolk, herrscht bei ihm doch strikte Arbeitsteilung. Wie kann jetzt in möglichst kurzer Zeit der Verlust der "Außendienstmitarbeiter" kompensiert werden? Wie stellen die Bienen wieder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Spezialisten her, ohne dass Chaos ausbricht? Damit beschäftigt sich ein neues Team rund um Wolfgang Rössler, der schon seit Jahren untersucht, auf welchen Wegen soziale Insekten kommunizieren, wie sie ihr Verhalten aufeinander abstimmen und welche Spuren diese Fähigkeit zum Austausch im Gehirn der Tiere hinterlässt. "Unser Beitrag in diesem Projekt wird es sein, auf Ebene der Nervenzellen nachzuweisen, welche Mechanismen das Verhalten der Bienen steuern", so Rössler. Schon länger ist bekannt, dass bestimmte Duftstoffe (Pheromone) mit verantwortlich sind, wie sich bei Honigbienen das Sozialverhalten entwickelt. Entdeckt haben diesen Prozess Erika Plettner von der Simon Fraser University in Vancouver und Yves Le Conte am Agrarwissenschaftlichen Institut in Avignon. Beide sind auch jetzt an dem Forschungsprojekt beteiligt. Ihre Aufgabe wird es sein, die Biochemie und die Ausbreitung des Pheromons bei 2 Bienenrassen zu untersuchen. Ein Mathematiker soll schließlich auf der Basis der gewonnen Daten ein Modell entwickeln, das Voraussagen über das Verhalten der Bienen erlaubt - Prognose, die langfristig vielleicht auf andere soziale Systeme wie den Menschen übertragbar sind. <small> Gemeinsam wollen die Forscher die Frage klären, wie molekulare und neurobiologische Regelmechanismen schlussendlich zu einer intelligenten Strategie in einer aus Tausenden von Individuen bestehenden Kolonie führen. Das Projekt mit dem Titel "Social recovery from losses in the workforce: honey bee colonies as a model of recovery strategies" wird im Herbst starten und über 3 Jahre laufen. </small>

Industrie fordert Unterstützung für Biogas-Einspeisung

Österreichs Biogas-Produktion stieg seit 2001 von 1,55 auf über 80 MW (570 GWh). Aktuell decken die mehr als 300 Biogasanlagen damit nicht ganz 1 % des heimischen Stromverbrauchs, also für rund 160.000 &Oslash; Haushalte. Der <a href=http://www.gaswaerme.at/bg>Fachverband Gas Wärme</a> ist überzeugt: Mit der Einspeisung in die bestehenden Erdgasnetze könnten zusätzlich mindestens 1,4 Mrd Nm³ Bio-Methan bereitgestellt werden. <% image name="Biogas_Einspeiseanlage" %><p> „Während bei der derzeit üblichen Verstromung bei manchen Projekten Abwärme ungenutzt verloren geht, ist der Wirkungsgrad bei der Einspeisung ins Erdgasnetz wesentlich höher“, sagt erdgas oö-Chef Klaus Dorninger. So beträgt der elektrische Wirkungsgrad bei der Biogas-Verstromung nur 33-42 %, während er bei der Einspeisung ins Erdgasnetz bis zu 95 % beträgt. <% image name="Biogas_Flaecheneffizienz" %><p> Um Biogas über die bestehende Erdgas-Infrastruktur vertreiben zu können, darf die Erdgas-Qualität durch die Biogas-Einspeisung nicht vermindert werden. Daher muss das Biogas aufbereitet und der Methangehalt auf mindestens 97 % gesteigert werden. Für den Bau entsprechender Biogas-Aufbereitungen fordert der Fachverband Gas Wärme daher ebenso Fördermaßnahmen wie für die Anerkennung als Ökostrom, wenn das eingespeiste Biogas in kalorischen Kraftwerken zu Strom umgewandelt. Aktuell werden in Österreich <u>3 Biogas-Projekte</u> vorangetrieben: <p> Die Anlage im oberösterreichischen <b>Pucking</b> war die erste, die das Biogas auch in das Erdgasnetz einspeiste. Das aus der Haltung von rund 9.000 Legehennen, 1.500 Masthühnern und 50 Schweinen gewonnene Rohgas wird hier durch mehrstufige Veredelung zu Erdgas-Qualität aufbereitet. Die Anlage deckt den Jahreswärmebedarf von rund 40 Wohnungen und wird von erdgas oö., OÖ. Ferngas und der Landwirtschaftskammer OÖ betrieben. Im Sommer geht auch in <b>Bruck/Leitha</b> eine Biogasanlage in Betrieb, wo das Rohgas auf Erdgasqualität gereinigt, in das Netz der EVN eingespeist und zu den Tankstellen von EVN, OMV und Wien Energie durchgeleitet wird. Zur Veredelung des Gases wird dabei nicht auf Aktivkohle, sondern auf eine neue Membrantechnik gesetzt, die das CO<small>2</small> vom Methan abscheidet. Damit kann zu niedrigen Kosten eine hohe Gasreinheit erzielt und pro Stunde rund 100 m³ Biogas (800.000 m³/Jahr) erzeugt werden kann. Zudem werden in Bruck/Leitha optimale Fruchtfolgen entwickelt. Ein weiteres Großprojekt wird derzeit am Standort der Kläranlage <b>Leoben</b> entwickelt. Und zwar als Fortführung eines Forschungsprojekts, das von der Steirischen Gas Wärme im Mai 2006 abgeschlossen wurde. Hier stehen bereits grundlegende Informationen über den Biogaserzeugungsprozess beim Einsatz von Kofermenten und Klärschlamm zur Verfügung. Hohes Potenzial hat auch der Einsatz von Biogas als Kraftstoff in Form von Bio-CNG (Compressed Natural Gas), das zu 80 % aus Erdgas und zu 20 % aus Biogas besteht. Für die Nutzung von Biogas als Kraftstoff sei vor allem die langfristige Stabilität der Steuern eine Voraussetzung, um den Aufbau der teuren Tankstellen-Infrastruktur – 2010 sollen in Österreich bereits 200 Erdgas-Stationen verwirklicht sein – zu ermöglichen. Die Gasindustrie will jedenfalls erreichen, dass bis 2013 bereits 100.000 Fahrzeuge Bio-CNG in Österreich tanken. Eine österreichweit einheitliche Förderungen dieser ersten 100.000 CNG-Fahrzeuge in Form von Befreiungen von Parkgebühren in Kurzparkzonen, vom Feinstaub-Fahrverbot sowie der Autobahnmaut wäre aus Sicht der Industrie ein probater Anreiz. <% image name="Biogas_Aufbereitung" %><p> <small> <b>Biogas:</b> Kommt organische Masse unter Luftabschluss, wird diese von Bakterien zersetzt, es entsteht dabei Biogas. Verwertet werden tierische Exkremente oder Abfälle aus der Lebensmittelindustrie sowie nachwachsende Rohstoffe aus der Landwirtschaft. Das vergorene organische Material, das dabei als Nebenprodukt anfällt, stellt einen hochwertigen Dünger für die Landwirtschaft dar. Sofern für die Rohstoffe keine langen Transportwege notwendig sind, ist Biogas CO2-neutral. Darüber hinaus verursachen Biogas und Erdgas kaum Feinstaub, die Partikel-Emissionen sinken um rund 80 %. </small> Industrie fordert Unterstützung für Biogas-Einspeisung

"Allergie-Antikörper" auch bei Tumoren wirksam

Gegen Tumore gerichtete, hochwirksame IgE-Antikörper können nach einer aktiven Immunisierung im Körper selbst hergestellt werden, so das Resultat eines Wiener FWF-Projekts. Entscheidend für diesen im Tiermodell erzielten Erfolg ist die geschickte Kombination zweier bereits etablierter experimenteller Methoden. <% image name="Krebsimpfung" %><p> <small> Von allergischen Reaktionen bekannte Antikörper können auch gegen Tumore gerichtet werden. © Erika Jensen-Jarolim </small> Allergikern ist das Immunglobulin E (IgE) bestens bekannt. Ist es doch diese Klasse von Antikörpern, die eine wesentliche Funktion bei den leidigen Immun-Überreaktionen einnimmt. Auch Onkologen kennen das IgE gut. Denn zahlreiche Studien zeigen, dass Personen mit erhöhten IgE-Werten seltener an bestimmten Krebsarten erkranken: Allergiker haben also ein geringeres Krebsrisiko. "Tatsächlich aber richtet sich das IgE, das im Laufe einer Allergie gebildet wird, nicht gegen einen Krebstumor, sondern gegen den allergieauslösenden Stoff wie etwa Pollen", erläutert Studienleiterin <a href=mailto:erika.jensen-jarolim@meduniwien.ac.at>Erika Jensen-Jarolim</a> vom Institut für Pathophysiologie der Medizinuni Wien. "Dass IgE trotzdem auch gegen Tumore wirkt, ist ein erfreulicher Nebeneffekt der hohen Wirksamkeit dieser Klasse von Antikörpern. Unser Ziel war es, diese für Allergien typische Klasse von Antikörpern mit einer direkten Wirksamkeit gegen Tumore zu versehen. Gleichzeitig sollte der Körper mittels aktiver Immunisierung zu einer dauerhaften Produktion des IgE angeregt werden." Eine aktive Immunisierung gegen bestimmte Tumore gelang den Forschern bereits vor einiger Zeit in Mäusen. Doch aufgrund der gewählten Art der Immunisierung (Injektion unter die Bauchdecke) gehörten die produzierten Antikörper zur IgG-Klasse - Antikörper, die eine deutlich geringere und kürzere Wirkung gegen Tumore zeigen als IgE-Antikörper. Damit nun aber die Immunisierung die gewünschte Aktivierung von IgE hervorruft, machte man sich ein anderes Ergebnis zu Nutze, das im Rahmen eines weiteren FWF-Projekts über Nahrungsmittel-Allergien erzielt wurde. Dieses Ergebnis belegt, dass es Nahrungsmittel-Peptide schaffen, IgE-abhängige Immunreaktionen zu provozieren, wenn sie den sauren Bedingungen im Magen widerstehen. So fütterten die Forscher Mäusen ein Peptid, das starke Ähnlichkeit mit einem Tumor-Peptid hat. Gleichzeitig wurde die Ansäuerung im Magen reduziert und so die Verdauung des Peptids verhindert. Tatsächlich trat in der Folge eine Art allergische Reaktion gegen dieses tumorähnliche Peptid auf - die Mäuse produzierten tumorspezifische IgE-Antikörper. Damit gelang weltweit die erste aktive IgE-stimulierende Tumorimpfung. "Allergie-Antikörper" auch bei Tumoren wirksam

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