Archive - Apr 18, 2007

Form macht Geruch: Forscher sagen Düfte voraus

Für die Erforschung des Riechens ist ein interdisziplinäres Forscherteam unter die virtuellen Parfümeure gegangen: Sie modellierten am Computer einen Geruchsrezeptor für Maiglöckchenduft (hOR17-4), der als erster menschlicher Riechrezeptor auch auf Spermien im Labor von Hanns Hatt an der Ruhr-Uni Bochum detailliert charakterisiert wurde. <% image name="Muguet" %><p> <small> Das für den Duft von Maiglöckchen (französisch Muguet) charakteristische Duftmolekül wird auch von Rezeptoren der Spermien erkannt. </small> Daran testeten sie die Wirkung von Maiglöckchenduftstoffen, die sie durch den Austausch einzelner Atome manipuliert hatten. Da sich die Grundform des Moleküls dadurch nicht wesentlich ändert, müsste die Grundnote des Dufts gleich bleiben, die Geruchsschwelle und die begleitenden Nuancen sich aber ändern, sagten die Forscher anhand der virtuellen Nase voraus. Experimente mit der echten menschlichen Nase und mit Spermien bestätigten diese Vorhersage. Fazit: Die Form macht den Geruch. <b>Spermien kennen nur einen Duft.</b> Etwa 347 Geruchsrezeptoren befinden sich in unserer Nase, und üblicherweise besteht ein Geruch aus einer großen Anzahl einzelner Riechstoffe, die unterschiedliche Rezeptoren ansprechen. Da zudem jeder einzelne Riechstoff mit mehreren Geruchsrezeptoren reagiert, besitzen selbst einzelne Riechstoffe oft komplexe Gerüche. Spermien dagegen verfügen nur über einen einzigen Rezeptor, der für Maiglöckchenduft sensibel ist. Daher lässt sich mit Hilfe von Spermien der Maiglöckchen-Rezeptor isoliert studieren. Trifft der Maiglöckchenduft auf den Rezeptor, steigert das Spermium seine Geschwindigkeit und bewegt sich in Richtung der Duftquelle. Die Eizelle lockt so die Spermien an. <b>Rezeptortasche bestimmt Funktion.</b> Um der Funktion dieses Rezeptors auf den Grund zu gehen, erstellte das Forscherteam um Reinhold Tacke von der Uni Würzburg, Philip Kraft von Givaudan und Hatt vom Maiglöckchenrezeptor ein Computermodell. Da ein olfaktorisches Rezeptorprotein auf einen Riechstoff anspricht, wenn dieser in dessen Bindetasche hineinpasst, lässt sich bei Kenntnis der Struktur der Tasche vorhersagen, ob und wie stark eine Substanz diesen Riechrezeptor aktiviert. "Unsere Berechnungen basieren ausschließlich auf der Moleküloberflächenform, die durch die Elektronen definiert wird," erklären die Wissenschaftler. Sie vermuteten, dass die Form des Moleküls seine Wirkung auf den Rezeptor bestimmt. Um diese Theorie zu belegen, testeten sie im Computermodell und im Riechexperiment, wie sich der Austausch eines C-Atoms durch ein Si-Atom in den Maiglöckchenriechstoffen Lilial und Bourgeonal, bei dem sich Oberflächenform und -volumen nur wenig ändern, Masse und Schwingungsfrequenzen aber massiv, auf deren Geruch auswirken und ob sich diese Änderung auch quantitativ vorhersagen lässt. Da dieser Atom-Austausch recht wenig Einfluss auf die Molekülform hat, sollte sich der Hauptcharakter nicht ändern, sondern nur die Geruchsschwelle sowie begleitende Nuancen. Und tatsächlich ließ sich die menschliche Nase hereinlegen: Alle 4 synthetisierten Stoffe zeigten typisch blumig-aldehydige Maiglöckchen-Düfte, rochen jedoch nicht vollkommen identisch. "Offenbar sind unterschiedliche Geruchsrezeptoren an ihrer Differenzierung beteiligt", schließt Hatt. In der Nähe ihrer Schwellenwerte ließen sich die Riechstoffe dagegen nicht mehr unterscheiden. Die Forscher vermuten, dass bei diesen Konzentrationen nur noch der empfindlichste Maiglöckchen-Rezeptor aktiviert wird. Dies konnte zusätzlich durch Verwendung eines Rezeptor-spezifischen Blockers gezeigt werden. Im Vorfeld der synthetischen Arbeiten hatten die Forscher die Bindungsenergien und damit die Geruchsintensitäten und die Empfindlichkeit der Spermien auf die Substanzen am Computermodell vorhergesagt. Die berechneten Unterschiede in den Bindungsenergien stimmten sehr genau mit den experimentell ermittelten Geruchsschwellen und Spermienaktivitäten überein, die, wie erwartet, für die manipulierten Riechstoffe höher lagen als für Lilial und Bourgeonal. Die Ergebnisse belegen daher eindeutig, dass es die elektronische Oberflächenstruktur eines Moleküls ist, die die Wechselwirkungen eines Riechstoffs mit seinen olfaktorischen Rezeptoren bestimmt - und damit seinen Geruch. Form macht Geruch: Forscher sagen Düfte voraus

Bilharziose: Merck KGaA verschenkt 200 Mio Drops

<a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> ist mit der WHO eine zehnjährige Partnerschaft zur Bekämpfung der Bilharziose bei afrikanischen Schulkindern eingegangen. Dazu stellt Merck 200 Mio Tabletten Cesol 600 (Praziquantel) mit einem Wert von rund 80 Mio $ kostenlos zur Verfügung. <% image name="Tablettenverpackung" %><p> „Die Erschwinglichkeit von Praziquantel ist für arme Gesellschaften eine erhebliche Hürde und bisher Haupthindernis für die Umsetzung einer integrierten präventiven anthelmintischen Chemotherapie in vielen Ländern Afrikas gewesen”, so die neu WHO-Generaldirektorin Margaret Chan. „Die Spende von Merck bringt die WHO einen großen Schritt in Richtung ihrer Millenniumsziele voran, nämlich Armut zu vermindern und eine bessere Gesundheit für alle zu verwirklichen.” &#8226; Bilharziose ist nach Malaria die zweithäufigste Tropenkrankheit in Afrika. Angesichts von mehr als 200 Mio infizierten Menschen stellt die Bilharziose nach wie vor ein wesentliches Problem für die öffentliche Gesundheit dar. &#8226; Nahezu 85 % aller infizierten Menschen leben in Afrika südlich der Sahara. Betroffen sind vorwiegend Kinder im Schulalter zwischen 6 und 15 Jahren, doch gehören gebärfähige Frauen, Bauern und Fischer zu weiteren Hochrisikogruppen. &#8226; Während es durch die Erkrankung zu etwa 200.000 Todesfällen pro Jahr kommt, beeinträchtigt ihr chronischer Verlauf die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen. Bei Kindern führt Bilharziose zu Anämie, Stunting (vermindertem Längenwachstum) und eingeschränkter Lernfähigkeit. Im Rahmen des Partnerschaftsabkommens zwischen Merck und der WHO werden 200 Millionen Tabletten, die 600 mg Praziquantel enthalten und unter dem Handelsnamen Cesol 600 erhältlich sind, von Merck Mexico hergestellt. Die Kosten für Qualitätskontrolle und Versand werden von Merck übernommen während die Verteilung und Verabreichung an Schulkinder vor Ort durch die WHO und deren Mitgliedsstaaten erfolgt. <small> <b>Praziquantel</b> wurde vor 30 Jahren gemeinsam von Merck und Bayer in Zusammenarbeit mit der WHO entwickelt. Es stellt die wirksamste Therapie für Bilharzioseinfektionen dar und verfügt über ein günstiges Sicherheitsprofil, auch während der Schwangerschaft. Praziquantel steht in der WHO-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel. </small> Bilharziose: Merck KGaA verschenkt 200 Mio Drops

Deutschland genehmigt Freisetzung von GVO-Kartoffeln

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (<a href=http://www.BVL.Bund.de>BVL</a>) hat BASF Plant Science die Freisetzung gentechnisch veränderter Kartoffeln unter Sicherheitsauflagen genehmigt. Deutschland genehmigt Freisetzung von GVO-Kartoffeln <table> <td><% image name="Kartoffelernte" %></td> <td align="right"> 10 Freisetzungsstandorte in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern sind geplant. Diese Flächen umfassen 3,7-45 ha, auf denen die BASF zwischen 2007 und 2011 maximal 45.000 Knollen pro Kartoffellinie, Standort und Jahr freisetzen darf. Ähnliche Freisetzungen wurden bereits 2006 genehmigt. Um eine Verbreitung der GVO-Kartoffeln zu verhindern, wird 10 m Abstand zu anderen Nutzflächen eingehalten, zudem wird das veränderte Pflanz- und Erntegut gekennzeichnet. Vor der Ernte müssen die oberirdischen Teile der Kartoffeln abgetötet werden. </td> </table> In dem Freilandversuch sollen 677 Kartoffellinien mit unterschiedlichen gentechnisch veränderten Eigenschaften untersucht werden. Die übertragenen Gene stammen aus der Kartoffel, einer Wildkartoffel sowie aus der Ackerschmalwand. Bei bestimmten Linien wurde die Zusammensetzung der Stärke in den Knollen verändert, sodass die Stärke durch das Ausschalten von Genfunktionen überwiegend aus Amylose besteht, bei anderen überwiegend aus Amylopektin. Weitere Kartoffellinien sollen widerstandsfähiger gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule sein. Das Gen aus der Ackerschmalwand verleiht allen zur Freisetzung vorgesehenen Kartoffellinien Toleranz gegenüber dem Stoff Imazamox, der gegen Unkräuter wirkt. Die geernteten Kartoffeln werden vom Betreiber analysiert oder können als Pflanzgut für die darauf folgende Saison eingesetzt werden. Überschüssiges Erntematerial muss vernichtet werden.

Signalmolekül der Wundheilung entdeckt

Forscher des Max-Delbrück-Centrums für Moleklulare Medizin (<a href=http://www.mdc-berlin.de>MDC</a>) Berlin-Buch haben jetzt zeigen können, dass das Signalmolekül c-Met, das in der Embryonalentwicklung Zellwachstum und Zellwanderung steuert, auch eine Schlüsselrolle bei der Wundheilung der Haut spielt. <% image name="Puzzleteil" %><p> <small> Die Haut erneuert sich beim Menschen rundherum etwa einmal im Monat. Bei Verletzungen ist dieser Prozess beschleunigt, damit sich Wunden rasch schließen und keine Krankheitskeime ins Körperinnere dringen. </small> Bei einer Verletzung der Haut bildet sich zunächst quasi als Erste-Hilfe-Maßnahme Wundschorf, der die Wunde nach außen abdichtet, damit keine Keime ins Innere gelangen. Vom Wundrand her wandern anschließend Hornzellen (Keratinozyten) über die Wunde. Sie teilen sich besonders schnell und bilden rasch neues Hautgewebe, das innerhalb kurzer Zeit die Wunde abdeckt. Dieses sehr stark wachsende Gewebe, das hyperaktive Epithel, füllt die Wunde auch mit neuen Hautzellen auf, so dass sich schließlich neues Gewebe bildet, das den Wundschorf ersetzt. Diesen Wanderungsprozess vom Wundrand her, steuert das Signalmolekül <b>c-Met</b>. Es ist ein Rezeptormolekül, das auch auf der Hülle von Hautzellen sitzt, und dessen Rolle in der Entwicklungsbiologie das Berliner Labor von Carmen Birchmeier in den vergangenen Jahren intensiv erforscht hat. Mitspieler von c-Met ist der Wachstumsfaktor Hepatocyte Growth Factor/Scatter Factor (<b>HGF/SF</b>), weil er bei der Leber, einem Organ, das sich nach Verletzungen besonders rasch regeneriert, als Wachstumsfaktor für Leberzellen (Hepatozyten) entdeckt worden ist. Dieser Faktor spielt auch in der Krebsforschung als „Streufaktor“ (Scatter Factor) eine große Rolle, wie Walter Birchmeier und seine Mitarbeiter mehrfach zeigen konnten. Das Duo HGF/SF und c-Met regelt ganz entscheidend die Zellwanderung und wird nicht nur in der Leber, sondern auch in der Lunge, den Nieren und dem Herzen verstärkt ausgeschüttet, wenn diese Organe verletzt sind. Das ist auch bei Hautwunden der Fall, wie die Forscher jetzt zeigen konnten. HGF/SF und c-Met werden dabei verstärkt von dem hyperaktiven Hautgewebe ausgeschüttet. Dieses Gewebe puscht also selbst sein Wachstum. Während c-Met aber normalerweise sowohl in der Haut als auch in den Haarfollikeln vorkommt und bei Wunden verstärkt im hyperaktiven Epithel ausgeschüttet wird, ist HGF/SF vor einer Verletzung in den Haarfollikeln nachweisbar, nicht aber in der Haut. Erst nach einer Verletzung ist HGF/SF in der Haut aktiv, und dann vor allem an den Wundrändern des hyperaktiven Epithels. Die Forscher hatten mit einer bestimmten Technik das Gen für c- Met in Mäusen gezielt ausgeschaltet. Sie stellten dabei fest, dass Mäuse, deren Hautzellen kein c-Met mehr bilden, bei Hautverletzungen keine neue Haut aufbauen. Bei den Mäusen, die noch über einige Hautzellen mit aktiven c-Met verfügen, weil diese Zellen der genetischen Veränderung entkommen sind, ist die Wundheilung nicht blockiert. Sie tritt aber verspätet ein und dauert doppelt solange wie im Normalfall. Das heißt, nur die Hautzellen mit aktivem c-Met können das rasch wachsende und damit rasch schützende neue Gewebe zum Verschluss einer Hautwunde aufbauen. Signalmolekül der Wundheilung entdeckt

Cholesterinsenker Zetia in Japan zugelassen

Das japanische MHLW hat dem neuartigen Cholesterinsenker Zetia (Ezetimib), der die Cholesterinresorption im Dünndarm hemmt, die Zulassung erteilt. Vermarktet wird Zetia künftig von Bayer Yakuhin Ltd. und Schering-Plough K.K. Japan gemeinsam. <% image name="Pillen_aboutpixel" %><p> Das Präparat ist sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit einem Statin zugelassen, um eine zusätzliche Senkung des "schädlichen" LDL-Cholesterin-Spiegels zu bewirken. <b>Zetia</b> hemmt im Verdauungstrakt die Aufnahme von Cholesterin und unterscheidet sich damit von Statinen, die in der Leber ansetzen, um die Herstellung von Cholesterin zu verringern. In einer zwölfwöchigen multizentrischen, doppelblinden Studie an 628 Patienten mit erhöhtem Cholesterinspiegel führte die Kombitherapie mit Atorvastatin (10 mg, 20 mg, 40 mg, 80 mg) und Zetia 10 mg über alle Dosisstufen hinweg zu einer durchschnittlichen Senkung des "schlechten" LDL-Cholesterinspiegels um 53-61 % gegenüber Studienbeginn. Unter Atorvastatin in Monotherapie gingen die LDL-Cholesterinwerte um &Oslash; 37-54 % zurück. Die Gesamtzahl der Hypercholesterinämie-Patienten in Japan, einschließlich der noch unerkannten Fälle, wird auf rund 30 Mio geschätzt. Man geht davon aus, dass ungefähr 80 % dieser Fälle bisher unbehandelt geblieben sind. Die gemeinsame Vermarktung von Zetia in Japan ist Bestandteil der strategischen Allianz zwischen <a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer HealthCare</a> und <a href=http://www.schering-plough.com>Schering-Plough</a> von 2004. In deren Rahmen werden außerdem Produkte aus dem Primary Care-Geschäft von Bayer, wie die Antibiotika Avelox und Cipro, das Herz-Kreislauf-Präparat Adalat und auch Levitra von Schering-Plough in den USA und Puerto Rico vermarktet und vertrieben. Cholesterinsenker Zetia in Japan zugelassen

Wien Energie baut Kraftwerk Simmering aus

Grundsteinlegung in Wien Simmering: Der größte Kraftwerksstandort der <a href=http://www.wienenergie.at>Wien Energie</a> wird bis Ende 2008 für rund 300 Mio € von Siemens umgebaut und erweitert. Eine der effizientesten Kraftwerksanlagen in Europa wird dann etwa 800.000 Haushalte und mehr als 7.000 Businesskunden mit Strom sowie knapp 200.000 Haushalte mit Wärme versorgen. <% image name="Kraftwerk_Simmering_Nachtaufnahme" %><p> Der Um- und Neubau des Kraftwerks Simmering besteht aus zwei Teilprojekten. „Simmering 1“ wird komplett neu errichtet und zwar als Gas-und-Dampfturbinen-Anlage mit einer elektrischen Leistung von 700 MW bei einer Fernwärmeleistung von 450 MW. Siemens Power Generation wird dazu 2 Gasturbinen und 2 unbefeuerte Abhitzekessel mit Katalysator liefern. Zudem wird die bestehende Dampfturbine der Siemens HMN-Baureihe umgebaut. Die Kraft-Wärme-Kopplung sorgt dabei für einen Wirkungsgrad von mehr als 81 %. Zusätzlich wird ein Teil des seit 30 Jahren bestehenden, alten Kraftwerks modernisiert und als "Simmering 2" zur Reserve betrieben. Die Leistung von Simmering 2 beträgt 60 MW elektrisch und 150 MW thermisch. Auf der Südseite des Kraftwerks Simmering 1 wird zudem Wiens größte Photovoltaikanlage auf Basis kristalliner Solarzellentechnologie installiert. Die Leistung beträgt bei einer Fläche von 311 m² Solarzellenfläche 30,8 Kilowatt-Peak. Damit werden im Jahr rund 22.000 KWh Strom produziert. Der hohe Wirkungsgrad des Kraftwerkes sorgt dafür, dass die neue Anlage im Vergleich zu einem herkömmlichen Kohlekraftwerk und inkl. der Substitution von Öleinzelöfen durch Fernwärme mehr als 1 Mio t CO<small>2</small> jährlich einspart. Die erzielte Gesamt-Wertschöpfung beträgt nach einer Berechnung der Energieagentur rund 650 Mio € und die dadurch ausgelöste Beschäftigung beträgt 3.800 Arbeitsplätze. Wien Energie baut Kraftwerk Simmering aus

Grazer Chemiker stellen Kunststoffe aus Abfällen her

Am Institut für Biotechnologie und Bioprozesstechnik der TU Graz entwickeln Forscher vielseitig einsetzbare Biokunststoffe aus industriellen Abfallstoffen. Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a> stellt den Wissenschaftlern nun eine neue Anlage zur Verfügung, mit der sie besser Einfluss auf die Qualität des Materials nehmen können. Grazer Chemiker stellen Kunststoffe aus Abfällen her <% image name="Biokunststoff_TU_Graz" %><p> <small> Mit der neuen Anlage können Wissenschaftler der TU Graz die Eigenschaften von Biokunststoffen noch besser steuern. © TU Graz/Bergmann </small> Zur Herstellung der Biokunststoffe verwenden die Forscher nachwachsende Rohstoffe, für die sonst kaum Verwendung besteht oder die als Abfälle anfallen - umgesetzt werden sie mit Hilfe natürlicher Stämme von Mikroorganismen. "Unsere neue Anlage funktioniert wie eine Farm für Mikroorganismen. Wir halten die Bakterien quasi als Mini-Nutztiere für die Produktion von biologischem Kunststoff", erläutert Projektleiter <a href=mailto:g.braunegg@TUGraz.at>Gerhart Braunegg</a> von der Arbeitsgruppe Angewandte Physiologie. Zuerst müssen die Bakterien allerdings hungern, damit sie bereit sind, andere Nährstoffe als Reserve aufzunehmen: "Wie der Mensch sich in Zeiten knapper Nahrungszufuhr Fettreserven ansammelt, legen die Mikroorganismen Biopolyester als Speicher an", verdeutlicht Braunegg. Als "Futter" bekommen die Bakterien industrielle Abfallprodukte wie Molke, die in Käsereien tonnenweise übrig bleibt. In der österreichweit einzigartigen Anlage sind mehrere Bioreaktoren miteinander verbunden. Die Forscher können so auf die einzelnen Stufen im Prozess Einfluss nehmen und damit die Qualität der Materialeigenschaften steuern. Werden biologische abbaubare Kunststoffe selbst zu Abfall, so verrotten sie innerhalb einiger Wochen und könnten daher auch am Komposthaufen bedenkenlos entsorgt werden. "Damit entsteht ein natürlicher Kreislauf, in dem die Kohlendioxid-Bilanz theoretisch völlig ausgeglichen ist", erklärt Braunegg. Vision der Forscher ist, dass Unternehmen die Erkenntnisse direkt im Produktionsprozess integrieren, wo der Abfall anfällt: "Wir wollen den perfekten biotechnologischen Prozess finden, um Biokunststoffe herzustellen. Die Produktion selbst bleibt Aufgabe der Industrie und sollte idealerweise direkt beim Unternehmen stattfinden." Ausgangspunkt der Arbeiten der Grazer Forschergruppe war die im Jahr 2000 von Braunegg mitbegründete "Task Force Tiermehl" an der TU Graz: Die TU-Wissenschafter entwickelten anlässlich der BSE-Debatte Verfahren, mit denen Tiermehl und Schlachtabfälle zu Kunststoffen verarbeitet werden können.

2006: Greiner am Weg zu neuen Umsatzhöhen

Der oberösterreichische Kunststoffverarbeiter <a href=http://www.greiner.at>Greiner</a> will heuer erstmals mehr als 1 Mrd € umsetzen. 2006 stiegen die konsolidierten Erlöse der Gruppe um 17 % auf 959 Mio €, der Cash-Flow wuchs um 12 % auf 74 Mio €. 2006: Greiner am Weg zu neuen Umsatzhöhen <% image name="Greiner_Werksfoto" %><p> Bei Vorprodukten wie Ethylen hatte Greiner 2006 mit Lieferengpässen und starken Preisanstiegen zu kämpfen - Volatilitäten, welche Greiner zunehmend versucht, durch erneuerbare Rohstoffe auszutarieren. Das stärkste Wachstum der Gruppe erzielte <a href=http://www.purtec.at>Greiner Purtec</a>, wo sich der Umsatz um rund 45 % auf 48,8 Mio € erhöhte: Das Unternehmen, das auch Flugzeugsitze fertigt, profitierte von einem boomenden Markt für Boiler-Isolierungen. Nach einem Rückgang im Jahr 2005 stiegen die Erlöse der <a href=http://www.greiner-extrusion.at>Greiner Extrusionstechnik</a> 2006 wieder - von 106,1 auf 119,4 Mio €. Jetzt sollen weitere 30 % am Werkzeugbauer <a href=http://www.weba-group.com>Weba</a> mit Sitz in Dietach bei Steyr übernommen werden. Derzeit hält Greiner 49 %. Der Umsatz des Polyurethan-Herstellers <a href=http://www.eurofoam.at>Eurofoam</a>, an dem das Familienunternehmen Hälfteeigentümer ist, stieg von 341,4 auf 412,8 Mio €. <a href=http://www.greiner-gpi.com>Greiner Packaging</a> steigerte den Umsatz von 235,1 auf 296,1 Mio €. <a href=http://www.gbo.com>Greiner Bio-One</a> legte von 203,6 auf 218,5 Mio € zu. 2006 investierte die Gruppe insgesamt 67 Mio €, großteils für neue Maschinen bei Greiner Packaging sowie eine neue polnische Produktionshalle für Eurofoam. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich um 10 % auf 7.109, die Anzahl der Standorte um 10 auf 112 (in 26 Ländern). Der Umsatz soll auch heuer um mindestens 10 % steigen.

2006: Degussa steigert EBIT um 19 %

Das weltgrößte Spezialchemie-Unternehmens konnte den Umsatz um 12 % auf 10,9 Mrd €. Von dem Zuwachs entfielen jeweils 5 Prozentpunkte auf erhöhte Verkaufspreise und gestiegene Mengen sowie 2 Prozentpunkte auf Veränderungen des Konsolidierungskreises. <% image name="Degussa_Headquarters" %><p> <small> Degussa-Chef Klaus Engel: "Wir haben 2006 unsere Aktivitäten in allen Regionen bei hoher Nachfrage weiter ausbauen können. Zudem gelang es, einen immer größeren Teil der stark gestiegenen Rohstoffkosten über Erhöhungen der Verkaufspreise an die Kunden weiterzugeben.“ </small> Das EBIT verbesserte sich um 19 % auf 879 Mio €. Dazu trugen die erfolgreich durchgeführten Preiserhöhungen, gestiegene Absatzmengen, eine hohe Kapazitätsauslastung und spürbare Erfolge bei Maßnahmen zur Kostensenkung bei. Belastet wurde die Ertragslage jedoch unvermindert von den gegenüber Vorjahr weiter gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich aufgrund der Veräußerungserlöse für die Bauchemie- und Food Ingredients-Aktivitäten erheblich auf 1,83 Mrd €. Der Vorjahreswert von minus 290 Mio € war insbesondere von einer Wertberichtigung auf die Feinchemieaktivitäten belastet. Deutlich verbessert hat sich auch die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital, die von 8,6 auf 11,1 % stieg. Damit wurden die Kapitalkosten in Höhe von 9 % deutlich übertroffen. Der positive Wertbeitrag für 2006 beläuft sich auf 166 Mio €. Dank des hohen Jahresüberschusses verbesserte sich die Eigenkapitalquote des Degussa-Konzerns zum 31. Dezember 2006 von 31 auf 33,7 %. Finanzchef Heinz-Joachim Wagner ergänzt: „Der Cash Flow entwickelte sich analog zum operativen Ergebnis erfreulich und stieg um 35 % auf 972 Mio €. Zusammen mit den hohen Mittelzuflüssen aus den Desinvestitionen verfügt der Degussa-Konzern jetzt über eine Nettofinanzposition von plus 0,7 Mrd €.“ Degussa-Chef Engel erwartet für 2007 „einen leicht über Vorjahr liegenden Umsatz und ein leicht verbessertes operatives Ergebnis. Zudem gehen wir davon aus, die in der Vergangenheit deutlich gestiegenen Rohstoffkosten noch stärker an unsere Kunden weitergeben zu können.“ Das im Jahr 2006 – bedingt durch Gewinne aus der Veräußerung von Geschäftsaktivitäten – sehr hohe Konzernergebnis wird im laufenden Jahr nicht wieder erreicht. 2006: Degussa steigert EBIT um 19 %

Lenzing baut Viskosefaserwerk in Indien

<a href=http://www.lenzing.com>Lenzing</a> wird in Indien gemeinsam mit der indischen Modi-Gruppe ein neues Viskosefaserwerk errichten, das in der ersten Ausbaustufe eine Kapazität von 80.000 t Viskosefasern für den textilen und Nonwovens-Bereich aufweisen soll. Die Investitionssumme wird inklusive Umlaufvermögen bei rund 200 Mio $ präliminiert. <% image name="Lenzing_Fahnemann" %><p> <small> „Wir setzen nach der erfolgreichen Inbetriebnahme unseres Werkes in Nanjing einen weiteren logischen Schritt in der Fortsetzung unseres Wachstumskurses mit Schwerpunkt Asien“, so Lenzing-Chef Thomas Fahnemann. </small> Derzeit ist Lenzing nur über eine Handelsniederlassung in Indien - langfristig neben China der zweitwichtigste Markt für Viskosefasern - vertreten, allerdings fallen hohe Einfuhrzölle an. Mit dem neuen Werk, rund 70 km südlich von Mumbai, soll sich das ändern: In einem Industriepark im Staat Maharashtra sollen dort ab 2010/11 etwa 700-800 Mitarbeiter beschäftigt sein. Lenzing wird die Mehrheitsanteile an der Produktion halten - es ist bereits das weltweit siebente Viskosefaserwerk von Lenzing - und seine operative Erfahrung in das neue Gemeinschaftsunternehmen einbringen. Modi stellt die Grundstücke und lokales Know-how zur Verfügung. Die rechtlichen Genehmigungen für den Bau und den Betrieb des Werkes liegen bereits vor. Durch geschlossene Chemikalienkreisläufe und Chemikalienrückgewinnungs-Systeme sowie eine moderne Abgas- und Abwasserreinigung wird Lenzing in Indien auch beim Umweltschutz neue Maßstäbe setzen. Lenzing baut Viskosefaserwerk in Indien

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