Archive - Jun 2008

June 23rd

Bayer will 100 Mio € in Brasilien investieren

<a href=http://www.bayer.de>Bayer</a> plant an seinen brasilianischen Standorten Investitionen von rund 100 Mio € bis Ende 2009. Dies gab Bayer-Chef Werner Wenning anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Standorts Belford Roxo in der Nähe von Rio de Janeiro bekannt. Bayer will 100 Mio € in Brasilien investieren <% image name="Bayer_Belford_Roxo" %><p> <small> Blick auf die MDI-Anlage von Bayer MaterialScience in Belford Roxo. </small> "Brasilien ist unser größter Markt in Lateinamerika. Wir wollen unsere Position in diesem Wachstumsmarkt weiter ausbauen", so Wenning. In Lateinamerika erzielte Bayer 2007 einen Umsatz von 3,2 Mrd €. Hiervon entfallen rund 1,2 Mrd € auf Brasilien. Damit zählt das Land für Bayer zu den 10 umsatzstärksten Märkten weltweit. Im Mittelpunkt der angekündigten Investitionen steht Belford Roxo: Dort fließen 40 Mio € in die Modernisierung und technische Weiterentwicklung der Produktionsanlagen für Kunststoff-Vorprodukte und Pflanzenschutzmittel sowie in Infrastrukturprojekte. Partnerunternehmen haben darüber hinaus Investitionen in Höhe von weiteren 55 Mio € im Bayer-Industriepark Belford Roxo angekündigt. Durch die Projekte von Bayer und den Partnerfirmen entstehen 800 neue Arbeitsplätze in der Region Belford Roxo - zusätzlich zu den derzeit 2.000 Arbeitsplätzen an diesem Standort. An den anderen brasilianischen Bayer-Standorten sollen weitere rund 60 Mio € investiert werden. <table> <td width="110"></td><td> Bayer ist seit 1896 in Brasilien aktiv - zunächst mit einer Handelsvertretung; 1911 wurde die erste eigene Gesellschaft gegründet. Vor fast genau 50 Jahren weihte Bayer den Standort Belford Roxo und damit die erste Produktionsstätte in Brasilien ein. Heute geht die Bedeutung des Werks weit über die Landesgrenzen hinaus: Bayer CropScience betreibt hier seinen zweitgrößten Formulierstandort für Pflanzenschutzmittel weltweit und Bayer MaterialScience beliefert von Belford Roxo aus den gesamten südamerikanischen Markt mit MDI. Darüber hinaus werden vor Ort Lackrohstoffe hergestellt. </td> </table>

In Tulln entsteht umfassender "Mykotoxin-Fingerprint"

Mehr als 3 Dutzend Wissenschaftler beschäftigen sich am <a href=http://www.ifa-tulln.ac.at>IFA-Tulln</a> rund um Rudolf Krska mit den Schadstoffen von Schimmelpilzen. Wurden früher nur einzelne Toxine in den verschiedenen Getreidesorten untersucht, gehen die Forscher nun einen Schritt weiter: Möglichst der gesamte Stoffwechsel soll aufgedeckt werden. In Tulln entsteht umfassender "Mykotoxin-Fingerprint" <% image name="Rudolf_Krska" %><p> <small> Rudolf Krska treibt in Tulln die multidisziplinäre Mykotoxinforschung voran. </small> Was passiert, wenn „es schimmelt“? Wie wirkt sich der Metabolismus der Schimmelpilze auf Getreide aus? Welche Strategien entwickeln die Pflanzen, um sich mit den Giften des Pilzes zu arrangieren? Und lässt sich dieses Wissen für sichere Lebens- und Futtermittel nutzen? Die anwendungsorientierte Forschung am IFA-Tulln ist zu einem Großteil diesen Fragestellungen gewidmet. Die Tullner Mykotoxinforschung kann dabei dank der in den letzten beiden Jahren entwickelten "Multitox-Methode" einen Quantensprung auf ihrem Gebiet vollführen. Rudolf Krska, das Mastermind der Aktivitäten, erklärt: "Indem es uns gelungen ist, aus einzelnen Proben mehr als 90 verschiedene Mykotoxine je Messdurchgang zu bestimmen, können wir gewissermaßen die Story der Mykotoxine völlig neu hinterfragen. Wir können also nach mehreren Schadstoffen gleichzeitig suchen und Synergieeffekte zwischen ihnen ausmachen." Das hat zur Folge, dass neue Giftstoffe etwa in Brot oder Knoblauch entdeckt werden können. Mehr noch: Indem unterschiedlichste Lebens- und Futtermittel-Matrices erhoben werden, lassen sich die entsprechenden Grenzwerte hinsichtlich der Mykotoxine neu bewerten. <b>Maskierte Gifte.</b> Je ausgereifter die Tullner Forscher ihre Analysen vornehmen, umso mehr zeigt sich auch, dass die Schadstoffe der Pilze zum Teil in konjugierter – von den Pflanzen an Zuckermoleküle gebundenen – Form vorliegen und nur mit bestimmter Messmethodik ausgewiesen werden können. "Diese ,maskierten Gifte’ sind zwar per se nicht giftig", so Krska, "entfalten aber im Zuge der Verdauung – wenn sie von Enzymen wieder gespalten werden – sehr wohl wieder ihre toxische Wirkung." Dabei ist es kein Zufall, dass diese maskierten Mykotoxine in resistenten Pflanzensorten weitaus häufiger vorkommen: Vielmehr stellt das Andocken von Zuckermolekülen an die Stoffwechselprodukte der Pilze die natürliche Abwehr der Pflanzen dar. Der Gesamtgehalt an freien und maskierten Mykotoxinen ist daher in resistenten Getreidesorten geringer. Gemeinsam mit dem IFA-Pflanzenzüchter Marc Lemmens sowie Genetikern der Wiener BOKU rund um Gerhard Adam ist es den Tullner Forschern nun gelungen, jenes Gen auszumachen, das für die Expression der Glykosyltransferase kodiert und somit für die Unschädlichmachung der Gifte in der Pflanze verantwortlich ist. In anderen Worten: Die genetische Ursache für die Resistenz mancher Pflanzensorten gegenüber Mykotoxinen wurde offen gelegt. Solch resistente Sorten – deren Immunsystem weit weniger geschwächt ist – könnten künftig entweder genetisch optimiert werden oder in Form von Kreuzungsversuchen entwickelt werden. <b>Stoffwechsel hinterfragen.</b> Krska schwärmt von der Interdisziplinarität dieses Projektes: "Hier arbeiten Pflanzenzüchter, Genetiker und die Analytik zusammen, um letztlich den gesamten Stoffwechsel der Nutzpflanze wie auch der Schimmelpilze zu hinterfragen. Gemeinsam können wir so das Pflanze-Pilz-Pathogen-Wechselspiel in seiner Gesamtheit verfolgen." Im Laufe des nächsten Jahrzehnts soll es nun gelingen, möglichst den gesamten Metabolismus – alle Stoffwechselprodukte – in Verbindung mit den Mykotoxinen zu erfassen. Als Konsequenz daraus könnte künftig eine umfangreiche Vermeidungsstrategie folgern: Neben verbesserten landwirtschaftlichen Methoden und der Verwendung von resistenten Getreidesorten sowie von mikrobiologischen Futtermitteladditiven sind künftig auch biologische Kontrollmethoden zur Vermeidung von Mykotoxinbelastungen denkbar. "Um derartige Studien durchführen zu können", so Krska, "braucht es aber umfangreiche Analysen auf hochauflösenden Massenspektrometern." Mit neuer, vom Land Niederösterreich finanzierter Gerätschaft sieht er sich aber in mehreren Forschungsprojekten – derzeit befinden sich weitere im Antragsstadium – gut unterwegs.

Agrarzahlungen werden transparent

Der EU-Beschluss, die Leistungsabgeltungen und Beihilfen im Bereich der Landwirtschaft offen zu legen, wird nun auch in Österreich umgesetzt. Die Beträge und die Empfänger der von der EU finanzierten Beihilfen im Agrarbereich sind in der neuen <a href=http://www.transparenzdatenbank.at>Transparenzdatenbank</a> einzusehen. Agrarzahlungen werden transparent <% image name="Getreidefeld" %><p> In Österreich werden nicht nur die jeweiligen Beträge und Empfänger publiziert, sondern auch die Leistungen, welche die Bauern im öffentlichen Interesse erbringen. Auch die Förderungen im Bereich von Solarthermie, Altlastensanierungen, Biomasseheizwerke, Nahwärmenetzen, Kleinstkläranlagen, Wasserversorgungsanlagen und Kraft-Wärme-Kopplungen werden nun offengelegt. Bisher wurden die Agrarzahlungen nur im jährlichen "Grünen Bericht" nach verschiedenen Zahlungskategorien und Größenklassen veröffentlicht. <b>Die größten 10 Zahlungsempfänger</b> von Agrarförderungen waren 2006/07 nicht Großbauern, sondern vielmehr Industriebetriebe, welche die Beträge unter dem Titel "Absatzförderung" erhielten: Rauch Fruchtsäfte (6,79 Mio €), LFI Steiermark (2,59 Mio €), Nidera Handelscompagnie (2,13 Mio €), Agrana (1,90 Mio €), Jungbunzlauer (1,85 Mio €), Käseerzeugung Wörle (1,52 Mio €), LGV Frischgemüse Wien (1,43 Mio €), Biene Österreich Imkerei (1,37 Mio €), Kraft Foods Österreich (1,31 Mio €) sowie die VA Intertrading AG (1,21 Mio €).

Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> wurde vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für sein Verfahren zur Herstellung der Aminosäure Cystein aus Mikroorganismen ausgezeichnet. Das patentierte Verfahren verwendet dazu ausschließlich nachwachsende pflanzliche Rohstoffe, verzichtet auf organische Lösungsmittel und spart gegenüber der traditionellen Herstellung 96 % Salzsäure ein. Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet <% image name="Wacker_Biotech_Jena" %><p> Das fermentative Wacker-Verfahren gewinnt Cystein mit Hilfe des Bakterienstamms Escherichia coli aus pflanzlichen Rohstoffen. So gehen 90 % des Bakteriencysteins ins Endprodukt, beim klassischen Verfahren können dagegen nur 60 % gewonnen werden. Auch wird pro Kilogramm Cystein nur 1 kg Salzsäure benötigt, während bei der traditionellen Gewinnung aus tierischen oder menschlichen Rohstoffen wie Haaren 27 kg Salzsäure nötig sind – das entspricht einer Mengeneinsparung von rund 96 %. E. coli-Bakterien bilden in der Natur aus Zucker, Salzen und Spurenelementen Cystein für den eigenen Stoffwechsel. Die innovative Leistung von Wacker bestand darin, das Regulationsprotein, das die Cysteinproduktion drosselt, molekularbiologisch abzuschalten. Dadurch stellen die Bakterien mehr Cystein her, als sie für den eigenen Stoffwechsel benötigen. Das überschüssige Cystein scheiden sie über die Zellmembran in das Nährmedium ab, woraus es einfach und schnell isoliert werden kann. Da keine organischen Lösungsmittel und nur nachwachsende pflanzliche Rohstoffe eingesetzt werden, können die Reste aus der Fermentation komplett als Düngemittel weiterverwendet werden. Wegen der Anwesenheit von Sauerstoff im Fermentationsprozess oxidiert das bakteriell erzeugte Cystein zu wenig löslichem Cystin. Die entstehenden Cystinkristalle werden zunächst abgetrennt und gereinigt. Das hochreine Cystin wird anschließend mit geringen Mengen Salzsäure elektrolytisch zu Cystein reduziert. Im Gegensatz dazu benötigt man bei der traditionellen Gewinnung von Cystein großen Mengen an konzentrierter Salzsäure, um die Aminosäure etwa aus Haaren, Federn, Schweineborsten oder Hufen zu gewinnen. Zudem können dabei Krankheitserreger eingeschleppt werden. Dies ist dagegen beim Wacker-Verfahren aufgrund der pflanzlichen Rohstoffbasis ausgeschlossen. <table> <td width="120"></td><td><small> Die schwefelhaltige Aminosäure Cystein wird vor allem in der Lebensmittelindustrie genutzt, etwa für Backwaren oder zur Herstellung von Aromen, aber auch für Arzneimittel und für Kosmetika. Durch die vollständig pflanzlichen und anorganischen Ausgangsprodukte ist das Wacker-Cystein halal, kosher und rein vegetarisch und daher besonders für den unbedenklichen Einsatz in Lebensmitteln oder Pharmaprodukten geeignet. </small></td> </table>

Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Wie chemische Fingerabdrücke von Vulkanausbrüchen und Bimssteinfunde bei archäologischen Grabungen Verbindungen zwischen den Hochkulturen im östlichen Mittelmeer herstellen, beweisen Chemiker der TU Wien. Dank der Zuordnung der Bimssteinproben zu den Ausbrüchen gelang es, ein Stück Kulturgeschichte im 2. Jahrtausend v. Chr. neu zu definieren. <% image name="Bimssteinproben" %><p> <small> 3 verschiedene Bimssteinproben. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> In der Bronzezeit zwischen dem 3. und 1. Jahrtausend v. Chr. gab es in der Mittelmeerregion bereits rege Besiedelung. Über jede einzelne Kultur, sei es die ägyptische, die syrische oder die minoische Kultur von Santorin, gibt es eine zumeist gut erforschte chronologische Geschichte. Zwischen den einzelnen Kulturen und Standorten fehlt jedoch meist die Verbindung, weil oft kein Briefverkehr oder ein ähnlicher Austausch stattgefunden hat bzw. erhalten ist. Die Kulturen untereinander zu synchronisieren ist also viel schwieriger. </small></td> </table> Nun eröffnet ein Forschungsprogramm des FWF mit dem Titel "SCIEM2000" neue Perspektiven auf diesem Gebiet. Eine Gruppe am Atominstitut der Österreichischen Universitäten unter der Leitung von Max Bichler beschäftigt sich mit der Identifizierung von Vulkangestein aus archäologischen Grabungen. Georg Steinhauser, Chemiker an der Abteilung Strahlenphysikalische Analytik und Radiochemie des Atominstitutes, erklärt: "Bimsstein ist schaumiges Vulkangestein. Heute kennt man das auf Wasser schwimmende Gestein zumeist als Kosmetikbehelf." Auch im Altertum wurde Bimsstein häufig als Schleifmittel eingesetzt und wird immer wieder in archäologischen Ausgrabungen des Mittelmeerraums aufgefunden. Da es jedoch nicht überall Vulkane gibt, ist eine rege Handelstätigkeit um dieses Produkt ausgebrochen. "In Ägypten fand man Bimsstein in ehemaligen Werkstätten. In einigen Ausgrabungen gibt es sogar noch Steine mit richtigen Schleifspuren. Sie wurden zum Schleifen von Skulpturen, Bauwerken, Bronzegegenständen usw. verwendet. Mit Hilfe der chemischen Analysen können wir zurückverfolgen, von welchen Vulkanen die Proben ursprünglich stammen", so Steinhauser. Bimsstein hat nämlich, ebenso wie die feinkörnige Vulkanasche, eine bestimmte chemische Zusammensetzung, einen charakteristischen Cocktail an Spurenelementen. Daraus können die Forscher einen chemischen Fingerabdruck erstellen und, wie in der Kriminalistik, mit einer Datenbank vergleichen. Untersucht werden daher sowohl Bimse aus mediterranen Vulkanzentren als auch ärchäologisch relevante Bimssteinfunde. Gleicht der Fingerabdruck des Fundstücks dem eines Gesteintyps der Datenbank, ist die Herkunft bewiesen. So liegt die Vermutung nahe, dass die Ägypter kurzerhand Bimsstein in Griechenland bestellt haben. Diese Handelsbeziehungen konnten die Forscher mit der Instrumentellen Neutronenaktivierungsanalyse (INAA), bei der Bimssteinproben im Forschungsreaktor mit Neutronen bestrahlt und anschließend gammaspektrometrisch vermessen werden, nachweisen. So wird der chemische Fingerabdruck jener charakteristischen 25 Haupt- und Spurenelemente erstellt. "Wir konnten aufdecken, dass Bimsstein als Handelsware (vermutlich am Seeweg) bis zu 2.000 km im Mittelmeer zurückgelegt hat. Etwa von der äolischen Insel Lipari nördlich von Sizilien bis nach Palästina, von Griechenland bis nach Ägypten. Als besonderer Zeitmarker gilt der Ausbruch der Insel Santorin, etwa 1.600 v. Chr. Er war so stark, dass die gesamte minoische Kultur ausgelöscht wurde. Findet man diese Aschenschicht bzw. Bimsstein nun in verschiedenen archäologischen Ausgrabungen, hat man auf einmal einen fixen Zeithorizont und kann die Kulturen synchronisieren. Dies erlaubt dann auch die Feststellung, dass jener Herrscher mit jenem Pharao zeitgleich regiert haben muss", so Steinhauser. Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Schnell wachsender Biocluster in Singapur

<a href=http://www.biomed-singapore.com>Singapur</a> hat bereits mehr als 2,1 Mrd $ in die biomedizinischen Wissenschaften investiert. Die F&E-Ausgaben in den Life Sciences sind 2006 gegenüber 2005 um mehr als 24 % auf 760 Mio $ gestiegen. Die Anzahl der in diesem Sektor tätigen Forscher und Forschungsingenieure hat sich um 12 % auf mehr als 2.000 erhöht. Schnell wachsender Biocluster in Singapur <% image name="Singapur" %><p> Mehr als 50 Unternehmen haben in Singapur biomedizinische Forschungsanlagen errichtet, von denen die meisten in der Pharma- und translationalen Forschung tätig sind. Zu den neuesten Erweiterungen zählen Pfizers klinische Forschungseinheit für verschiedene Therapien und das neurowissenschaftliche Forschungslabor von Takeda. Das Novartis Institute for Tropical Diseases (Novartis-Institut für Tropenkrankheiten) baut seine Malaria-Forschungseinrichtungen aus, während Eli Lilly neben Stoffwechselerkrankungen nun auch im Krebsbereich forscht. Lillys neues Pharmaforschungszentrum in Singapur mit 150 Wissenschaftlern stellt damit das erste, in Asien tätige Wirkstoffentwicklungsteam des Unternehmens dar und ist gleichzeitig die einzige Forschungsgruppe von Lilly mit Schwerpunkt Stammzellenbiologie und Epigenetik. Neben der wachsenden Infrastruktur im Bereich Pharmaforschung konnte in Singapur auch eine entsprechende Zunahme an F&E-Aktivitäten vor allem bei Unternehmen verzeichnet werden, die auf dem Gebiet der Diagnostik und der Herstellung von Forschungsinstrumenten tätig sind. Erst vor kurzem kündigte Fluidigm an, ein Entwicklungszentrum für Biomedizinprodukte eröffnen zu wollen, das auf Biochips der nächsten Generation spezialisiert sein wird, während Qiagen bekannt gab, ein F&E-Zentrum für molekulare Diagnostik aufzubauen. PerkinElmer eröffnete ebenfalls ein Exzellenzzentrum als Ausgangspunkt für seine F&E-Aktivitäten in Asien. Neben den Investitionen multinationaler Unternehmen werden Singapurs einheimische Firmen und Forschungsinstitute zunehmend für ihre innovative Pharmaforschung und Medikamentenentwicklung weltweit anerkannt.

June 20th

Bitterfeld produziert heuer 8 Mrd Tabletten Aspirin

Der Chemie Report hat die <a href=http://www.aspirin.de>Aspirin</a>-Produktion der Bayer Bitterfeld GmbH, knapp 1 Autostunde von Leipzig entfernt, besucht. Das Werk soll heuer erstmals einen Ausstoß von mehr als 8 Mrd Tabletten erreichen. Zu Aspirin selbst hat <a href=http://viva.vita.bayerhealthcare.de>Bayer</a> nun die ARRIVE-Studie initiiert, um die kardiovaskuläre Präventionswirkung von Aspirin umfangreich zu untersuchen. <% image name="Aspirin_Development" %><p> <small> Acetylsalicylisäure (ASA) ist eine klassische Schmerztherapie. Neue Formulierungen haben es möglich gemacht, den Wirkstoff noch spezifischer zu verwenden - während die Sicherheit und Verträglichkeit noch weiter verbessert wurde. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Die Erforschung von Aspirin</b> begann mit der Beobachtung, dass mehrere natürliche Pflanzenbestandteile eine entzündungshemmende Eigenschaft aufweisen und diese sowohl Fieber als auch Schmerzen zu reduzieren in der Lage sind. Als deren Wirkstoff wurde Salicylsäure identifiziert, die in den Pflanzen bestimmte Resistenzgene hochreguliert und so für einen Überlebensvorteil sorgt. In der Folge wurden Versuche unternommen, um die Wirksamkeit der Salicylsäure bei gleichzeitig weniger Nebenwirkungen zu verbessern. Diese Bemühungen mündeten in die Synthese von Acetylsalicylsäure und die weitere Entdeckung, dass die chemische Modifikation der Salicylsäure durch die Acetylierung zu einer Thrombozytenhemmung führt. </small></td> </table> <% image name="Aspirin_Allstar" %><p> <small> Der Alleskönner: Aufgrund seines breiten Wirkspektrums ist die Acetylsalicylsäure nach wie vor einer der innovativsten Arzneimittel, die je hergestellt wurde. Hier wird die Abgabe des Wirkstoffs getestet. </small> Acetylsalicylsäure stoppt die Prostaglandin-Synthese, was für eine Milderung von Kopfweh und Schmerzen, Entzündungen sowie Fieber führt. Das pharmakologische Profil des Aspirin-Wirkstoffs wurde bereits in zahlreichen klinischen Studien bestätigt. Bei einer Dosierung von 0,5 und 1 g – also 1-2 Tabletten am Tag – ist Aspirin ebenso wie Paracetamol in der Lage, Fieber zu senken. Aspirin hat gleichzeitig nur moderate Nebenwirkungen. <% image name="Aspirin_Produktion" %><p> <small> Aspirin wird in 2 der weltgrößten doppelkonischen Mixer mit einer Kapazität von je 21 m³ hergestellt. Sie stellen jene Mixturen her, die in Folge in die Aspirin-Tabletten gepresst werden. </small> <table> <td width="120"></td><td> Ursprünglich wurde die Acetylsalicylsäure in Wuppertal - vor mehr als 100 Jahren - synthetisiert und später in Leverkusen produziert. Heute erfolgt die Produktion im "Self Medication Plant Europe" auf einem Areal von 28.000 m² hochautomatisch, wobei die Logistik zu einem Großteil von computergesteuerten Robotern erfolgt. Verschickt werden die Medikamente in 51 Länder. Der Produktionsprozess an sich besteht im Wesentlichen aus einem Mixvorgang in 2 mehr als 10 t schweren, sich um die eigene Achse drehenden Mixer sowie einem perfekt getrimmten Tablettier- und Abpackprozess. Produktionsstart war im August 1995 – seitdem wurde der Output schrittweise angehoben. Heuer soll die für Bayer wichtige Messlatte von 8 Mrd Tabletten im Jahr überschritten werden. Rund 320 Mitarbeiter sind bei der Bayer Bitterfeld GmbH beschäftigt, 680 Mio € wurden in das Werk bereits investiert. Bis 2010 wird derzeit ein neues MES von Werum eingeführt. </td> </table> <% image name="Aspirin_Packshot" %><p> <small> Seit heuer wird Aspirin in neuen Verpackungen verkauft. </small><p> <% image name="Aspirin_Bitterfeld" %><p> <small> In Bitterfeld stellt die Bayer Bitterfeld GmbH neben Aspirin auch noch das gegen Magensäure wirkende Mittel Talcid, Aleve sowie Alka-Seltzer her. </small> <table> <td><% image name="Aspirin_Belt" %></td> <td align="right"> Bis dato wurden bereits mehr als 200.000 Patienten in über 200 randomisierten Studien mit Aspirin untersucht. Zuletzt wurde nun die internationale ARRIVE-Studie initiiert. Sie wird in Deutschland, Spanien, UK, Italien und den USA mehr als 12.000 Probanden einschließen und Aspirin als Primärprävention gegen Herzinfarkt und Schlaganfall untersuchen. Es ist die größte Studie ihrer Art, die je durchgeführt wurde. Die Studienteilnehmer werden ein Risiko von 10-20 % aufweisen, in den nächsten 10 Jahren eine Thrombose zu entwickeln und in dieser Zeit zu 20-30 % einen Schlaganfall zu erleiden. </td> </table><p> <small> Die Aspirin-Verpackungen werden mit Tabletten bestückt: Heuer sollen hier erstmals mehr als 8 Mrd Tabletten über das Förderband kommen. </small> Als Risikofaktoren wurden etwa die Cholesterinwerte, der frühere Zigarettenkonsum sowie Bluthochdruck definiert. Untersucht wird eine Dosis von 100 mg täglich einer speziell für den Magen beschichteten Form der Acetylsalicylsäure (Aspirin Cardio). Die Primärprävention mit Acetylsalicylsäure – also vor und nicht nach einem Herz- oder Schlaganfall – ist in mehreren Ländern, darunter die USA, bereits Usus. Entscheidend für den Erfolg dabei ist die Therapietreue. Um diese zu erhöhen, hat Bayer Formulierungen wie Aspirin Protect oder Aspirin Cardio entwickelt. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Durchschnittlich hat jeder Mensch</b> 2 Erkältungen im Jahr – die Erkältung ist damit die häufigste Erkrankung der Menschheit. Bei einer Weltbevölkerung von mehr als 6 Mrd Menschen sind also zumindest 12 Mrd Erkältungen jährlich zu erwarten. Die Viren, die eine Erkältung verursachen, sind teilweise noch unbekannt und jedenfalls überaus klein – in einer einzigen Schicht auf einer Ein-Euro-Münze würden genug Viren Platz finden, um alle Menschen auf Erden zu infizieren. Zu den häufigsten Erkältungsviren gehören Rhinoviren, Coronaviren, Adenoviren, Parainfluenza- und Influenzaviren, der Respiratory Syncytial Virus sowie der Metapneumovirus. Ein 75 Jahre langes Leben vorausgesetzt, verbringt ein Mensch 3 Jahre mit einer Erkältung. </small></td> </table> Bitterfeld produziert heuer 8 Mrd Tabletten Aspirin

Smart Breeding gegen die Maiszünsler-Plage

Genetiker des Wissenschaftszentrums Weihenstephan der TU München haben einen Weg gefunden, die natürlichen Abwehrkräfte von Maispflanzen zu stärken. Durch den Blick in die Gene und neue Methoden der Pflanzenzüchtung können damit die Maiserträge gesichert und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. <% image name="Smart_Breeding" %><p> <small> In den Gewächshäusern des Wissenschaftszentrums Weihenstephan werden die Abwehrkräfte von Mais durch "Smart Breeding" gestärkt. &copy; Alfons Gierl </small> Die Larven des Maiszünslers (Ostrinia nubilalis) haben es vor allem auf das Stängelmark von Maispflanzen abgesehen. Die Pflanzen verlieren durch den Raupenfraß ihre Standfestigkeit und brechen, wenn die Maiskolben zu schwer werden. Die Natur hat den Mais mit einem Schutzstoff gegen die kleinen Schädlinge ausgestattet: das Benzoxazinoid DIMBOA. Aber dieser für den Maiszünsler giftige Stoff wird nur in den Jungpflanzen gebildet: Ältere Pflanzen sind den Raupen schutzlos ausgeliefert. <% image name="Maiszuensler" %><p> <small> Ein kleiner Schmetterling mit großer Schadwirkung: Die Raupen des Maiszünslers fressen sich durch das Stängelmark und bringen so die Maispflanzen zum Einsturz. &copy; G. Spelsberg / <a href=http://www.biosicherheit.de>www.biosicherheit.de</a> </small> Alfons Gierl und seinem Team ist es nun gelungen, die genetischen Grundlagen des natürlichen Abwehrmechanismus der Maispflanzen gegen den Maiszünsler vollständig aufzuklären. Dafür war es höchste Zeit: Denn in der jahrhundertelangen Selektion von Maissorten wurde vor allem auf hohen Ertrag geachtet - mit der Folge, dass die Bildung von DIMBOA in modernen Maiszüchtungen nur noch im Keimlingsstadium stattfindet. Ziel der Genetiker ist es, die Zeit der DIMBOA-Synthese in den Maispflanzen zu verlängern. Dazu haben sie die Gene identifiziert, die für die Bildung von DIMBOA verantwortlich sind. Es ist ihnen gelungen, den letzten, bisher unbekannten Schritt des DIMBOA-Stoffwechselweges aufzuklären. Darauf aufbauend gingen sie daran, den natürlichen Abwehrmechanismus für den modernen Maisanbau nutzbar zu machen. Im nächsten Schritt haben sie daher Archive alter Maissorten nach Linien durchsucht, die auch in ausgewachsener Form noch hohe DIMBOA-Konzentrationen aufweisen. Sie wählten 26 in Frage kommende Kandidaten aus, zogen sie im Gewächshaus an und analysierten sie nach 3 Wochen. Resultat: Die Linien B97 und Mo17 hatten deutlich höhere Abwehrkräfte im Zellsaft als die restlichen geprüften Linien. Allerdings können B97 und Mo17 im Ertrag nicht mit modernen Maissorten mithalten. Ein dritter Schritt ist also notwendig, um die Eigenschaft "Selbstschutz" mit dem Merkmal "Ertrag" zu kombinieren. Das passiert derzeit durch klassische Züchtung, indem 2 in diesen Punkten herausragende Maislinien miteinander gekreuzt werden. Da die Pflanzenzüchter aber durch genetische Analyse genau bestimmen können, auf welchen Chromosomen die relevanten Gene sitzen, wird der gesamte Züchtungsprozess wesentlich verkürzt. Durch den Anbau von Maissorten, die sich aus eigener Kraft gegen den Maiszünsler schützen, kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark reduziert werden. Die Forscher sind zuversichtlich, dass schon in wenigen Jahren abwehrstarke Maispflanzen auf den Feldern stehen werden. Smart Breeding gegen die Maiszünsler-Plage

40 Mio Führerscheine für Großbritannien

Für <a href=http://www.trueb.ch>Trüb</a> ist es der bisher größte Auftrag: Der Schweizer Sicherheitskarten-Hersteller wird mindestens 40 Mio Führerscheine für Großbritannien produzieren. Darüber freut sich auch <a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer MaterialScience</a>. Denn die Ausweise im Kreditkartenformat bestehen aus der Polycarbonat-Folie Makrofol ID. <% image name="Makrofol_Ausweise" %><p> <small> Makrofol ID lässt sich im Vergleich zu anderen Materialien kontrastreich im Lasereingravurverfahren mit Foto und Unterschrift des Führerscheininhabers personalisieren. Das Druckbild entsteht dabei im Karteninneren und kann ohne ein Zerstören des Folienaufbaus nicht verändert werden. </small> Die neuen "Driving licences" zeigen Sicherheitsmerkmale, die teilweise speziell für dieses Projekt entwickelt und optimiert wurden. "Zum Beispiel haben unsere Ingenieure das patentierte Verfahren DynaPrint für hologrammähnliche Kippbilder verfeinert, die mittels des Changeable Laser Image(CLI)- oder Multiple Laser Image(MLI)-Verfahrens auf die Kartenoberfläche aufgebracht werden. Der Farbwechsel beim Betrachten der Kippbilder erfolgt nun in einem extrem starken Kontrast, was ein Fälschen des Führerscheins praktisch unmöglich macht", so Hans-Peter Brunner, Head of Logistics bei Trüb. In den Folienaufbau ist zudem ein transparentes Kinegramm einlaminiert, das in Abhängigkeit vom Blickwinkel einen 2D-Bewegungsablauf mit speziellen neuen Effekten darstellt. Hier macht sich bezahlt, dass die einzelnen Lagen aus Makrofol ID beim Laminieren so fest miteinander verschweißt werden, dass der resultierende Führerschein praktisch ein kompaktes Stück Polycarbonat darstellt. Ein Fälscher kann daher das Kinegramm nicht von außen manipulieren, ohne die Karte stark zu beschädigen. Der neue Führerschein wurde von Trüb so ausgelegt, dass er später auch mit einem Contact Chip oder Dual-Interface Chip als weiterem Sicherheitsfeature ausgestattet werden kann. Bei der Entscheidung für Makrofol ID spielte auch eine wichtige Rolle, dass die Polycarbonat-Folie den Führerscheinen eine lange Lebensdauer und hohe Robustheit im Alltag verleiht. Dies ist den exzellenten mechanischen Eigenschaften der Folie zu verdanken. Hervorzuheben sind ihre hohe Zähigkeit, die auch bei tiefen Temperaturen erhalten bleibt, und die hohe Steifigkeit. Die Karten sind dadurch sehr dauerbiegefest. 40 Mio Führerscheine für Großbritannien

MINIFLASH: Grabner verbessert Flammpunktmessung

<a href=http://www.grabner-instruments.com>Grabner Instruments</a> bietet mit MINIFLASH weitaus sicherere Flammpunktmessungen. Es arbeitet mit einer patentierten Methode, bei der der Flammpunkt aufgrund des spontanen Druckanstiegs, der bei Erreichen der Flammpunkttemperatur entsteht, gemessen wird. <table> <td><% image name="Grabner_FLP" %></td> <td align="right"> Gefahrgutbestimmungen schreiben vor, dass bei Transport, Lagerung, Verarbeitung und Entsorgung entzündlicher Stoffe der Flammpunkt zu bestimmen ist. Dies betrifft etwa Diesel- und Flugzeugkraftstoffe, Biodiesel oder Duft-, Geschmack- und Farbstoffe. Dagegen lässt das Thema Sicherheit bei der Flammpunktüberprüfung selbst zu wünschen übrig: Weiterhin wird der Flammpunkt mit jahrzehntealten Methoden – wie der Pensky Martens- oder der Cleveland-Methode – überprüft. Beide benötigen ein großes Probenvolumen (70 mL) und bestimmen den Flammpunkt direkt über einer offenen Flamme, durch das Eintauchen eines Zündfunkens in die Probe. Besonders in Raffinerien, wo das Hantieren mit offener Flamme in der Nähe leicht entzündlicher Stoffe strikt untersagt ist, kann das ein Sicherheitsproblem sein. </small></td> </table> Beim neuen MINIFLSH wird innerhalb einer ständig geschlossenen Probenkammer die Probe mittels elektrischem Lichtbogen gezündet, wodurch das Gerät keinen Feuerlöscher benötigt. Es arbeitet nach dem Einfüllen der Probe in die Probenschale vollautomatisch. <% image name="Grabner_FLA" %><p> Die Methode benötigt für die Testung nur etwa 1 mL Probe, vermeidet unangenehme Rauch- und Geruchsentwicklung und reduziert die anfallende Abfallmenge erheblich. Von besonderem Vorteil ist die Methode dann, wenn teure Proben wie Duft- oder Geschmacksstoffe gemessen werden müssen. MINIFLASH verwendet eine leistungsfähige Peltierkühleinheit, benötigt deshalb auch bei niedrigen Temperaturen keine externe Kühlung und ist nach erfolgter Messung rasch wieder einsatzbereit. Die Serie deckt den Temperaturbereich von -25 bis +400 °C ab. <small> MINIFLASH entspricht internationalen Transport- und Sicherheitsrichtlinien, ist für den Gebrauch von NATO, US Navy und US Marines spezifiziert und in verschiedene ASTM-Normen für die Testung von Treibstoffen und Erdölen aufgenommen worden. </small> MINIFLASH: Grabner verbessert Flammpunktmessung

Seiten