Archive - Jul 9, 2008

Österreich forciert Ausbau der Fernwärmenetze

In Österreich wurde das neue Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz beschlossen. Mit jährlich bis zu 60 Mio € werden nun der Netzausbau, Infrastrukturanlagen, die Nutzung industrieller Abwärme sowie Fernkälteprojekte vom Bund gefördert. Ziel ist es, die CO<small>2</small>-Emissionen dauerhaft um 3 Mio t p.a. zu senken. <% image name="Fernwaerme" %><p> Nicht ausgeschöpfte Fördermittel gehen dabei nicht an das Finanzministerium zurück, sondern werden fortgeschrieben und erhöhten so die Fördersumme für das jeweils folgende Jahr. Die Förderungen werden als Investitionsförderungen vergeben, wobei im Gesetz ausdrücklich festgehalten ist, dass die Energieeffizienz erhöht werden soll, die Emission von Luftschadstoffen verringert und durch die Errichtung von Kältenetzen der Stromverbrauchszuwachs für Klimatisierungen gedämpft werden sollen. Pro Bundesland sind die Förderungen jährlich mit einer anteiligen Summe von maximal 24 Mio € begrenzt. Das neue Wärme- und Kälteleitungsausbaugesetz ist eine Vervollständigung der Klimastrategie der Bundesregierung. Österreich forciert Ausbau der Fernwärmenetze

Dow will Rohm and Haas zur Gänze übernehmen

<a href=http://www.rohmhaas.com>Rohm and Haas</a> hat einer Fusion mit <a href=http://www.dow.com>Dow Chemical</a> zugestimmt. Dow wird alle ausstehenden Aktien von Rohm and Haas für 78 $ je Aktie - insgesamt 18,8 Mrd $ - in bar übernehmen. Vereinbart wurde, dass die Headquarters von Rohm and Haas in Philadelphia bleiben und die Geschäfte des Unternehmens als "Rohm and Haas" weitergeführt werden sollen. <table> <td><% image name="Dow_Logo" %></td> <td><% image name="Rohm_Haas_Logo" %></td> </table><p> Zudem wird Dow eine Reihe an Geschäftssegmenten aus der Spezialitätenchemie - im Bereich der Coatings, Biozide und der Körperpflegeprodukte - dem Portfolio von Rohm and Haas übertragen, um Synergien zu heben. Der Umsatz von Rohm and Haas würde daher von rund 8,9 auf dann etwa 13 Mrd $ ansteigen. Raj L. Gupta, der CEO von Rohm and Haas, kommentiert: "Wenn die Transaktion abgeschlossen ist, wird die Position von Rohm and Haas noch breiter und globaler im Bereich der Feinchemie und im Materials-Business sein. Und wir werden von kostengünstigen Rohstoffen entlang der gesamten chemischen Wertschöpfungskette profitieren." Dow-Chef Andrew N. Liveris ergänzt: "Rohm and Haas bringt Weltklasse-Coatings und hohe Expertise im Bereich elektronischer Materialien zu Dow." Dow erwartet durch die Übernahme ab 2010 jährliche Synergien von mindestens 800 Mio $. Finanziert wird der Deal unter anderem durch Berkshire Hathaway und die Kuwait Investment Authority, die Dow-Wandelvorzugsaktien im Wert von 3 bzw. 1 Mrd $ zeichnen. Berkshire Hathaway wird damit größter Aktionär von Dow. Dow will Rohm and Haas zur Gänze übernehmen

Solaroffensive im Klimafonds durchgesetzt

Österreichs <a href=http://www.klimafonds.gv.at>Klimafonds</a> hat die heurige Mittelverwendung vorgestellt. Mit dabei sind ein umfassendes Photovoltaik-Förderprogramm sowie zahlreiche Forschungsvorhaben. Solaroffensive im Klimafonds durchgesetzt <% image name="PV_Anlagen" %><p> &#8226; Im Rahmen des beschlossenen Solar-Dächerprogramms können 2008 insgesamt 11 Mio € für Photovoltaikanlagen in Privathaushalten zur Verfügung gestellt werden. Förderbar sind Anlagen für den Eigenbedarf sowie die Herstellung von Fertigteilhäusern, die mit integrierten PV-Anlagen ausgestattet sind. Beantragt werden können max. 2.800 € pro installierter kW/h bzw. bei Fassaden mit integrierter PV-Anlage max. 3.500 € pro kW/h. <% image name="Hoebarth_Ingmar_Klimafonds" %><p> <small> Klimafonds-Chef Ingmar Höbarth will mit den heurigen Maßnahmen rund 3,5 Mio t CO2-Emissionen nachhaltig einsparen. &copy; pressefotos.at </small> Mit 20 Mio € wird die erste Ausschreibung <b>Neue Energie 2020</b> gefördert. Das Programm orientiert sich an effizientem Energieeinsatz, erneuerbaren Energieträgern und intelligenten Energiesystemen. Eine zweite, mit 29 Mio € dotierte Ausschreibung ist mit den Schwerpunkten Green IT, Modellregionen sowie Elektromobilität geplant. 4 Mio € bekommt das <b>Austrian Climate Research Program</b>, das mit 1,2 Mio € dotierte Projekt EmScen soll Emissionsszenarien erarbeiten. Mit 9 Mio € werden <b>Holzheizungen</b> gefördert, mit knapp 6 Mio € sollen 30 repräsentative Gebäude von Tourismusbetrieben auf <b>Niedrigstenergiestandard</b> saniert werden. 39,3 Mio € stehen für die <b>Attraktivierung multimodaler Verkehrssysteme</b> und die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs zur Verfügung. Mit 4,7 Mio € wird ein Gesamtkonzept für die <b>Elektromobilität</b> erarbeitet. Mit 8 Mio € schließlich ist das Rahmenprogramm "Energieeffizienz" dotiert. Hier sollen unter anderem <b>KMUs beraten</b> werden.

Gebäudesanierung: Hohes Potenzial in Niederösterreich

<a href=http://www.uma.or.at>Umwelt Management Austria</a> hat Niederösterreichs Potenzial bei der thermischen Gebäudesanierung analysiert. Das Einsparvolumen wurde mit 3,5 Mio MWh/Jahr errechnet - das wäre knapp 1/4 des gesamten Energieverbrauchs der niederösterreichischen Haushalte. <% image name="BASF_Klimaschutz" %><p> Die in der Studie "Modernisierung von Wohngebäuden in NÖ" empfohlenen Maßnahmen reichen von sofort umsetzbaren Energiesparmaßnahmen bis zur ganzheitlichen Sanierung von Gebäudehülle und Haustechnik. "Die Reduktion der CO<small>2</small>-Emission durch den in der Studie vorgeschlagenen Maßnahmenmix brächte bereits 1/5 des gesamten niederösterreichischen Beitrages zum Kyoto-Ziel", sagt Studienautor Reinhold Christian. Zudem würde eine solche Modernisierungsoffensive Komfort und Wert der Immobilien steigen." <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Der Raumwärmebedarf</b> verursacht rund 17 % der Treibhausgase in Österreich. Und 72 % des Energieverbrauchs in Haushalten entfallen auf Raumwärme und Warmwasser. Im Vergleich zu einem Niedrigenergie- oder Passivhaus verbraucht ein Altbau bis zum 15-fachen an Energie. Trotzdem werden in Niederösterreich nur 1 % der Häuser im Jahr thermisch saniert. </td> </table> <b>Beschäftigungseffekt.</b> Die thermische Sanierung von Gebäuden schafft auch Arbeitsplätze. Bei jedem Anstieg der Sanierungsrate um 0,1 Prozentpunkte steigt in Österreich die Beschäftigung im Schnitt in der Periode bis 2010 um ca. 760 Personen pro Jahr und die Arbeitslosigkeit geht um 590 Personen zurück. Würde man anstatt der derzeitigen Rate von 1 % auf 3 % Sanierungsrate erhöhen, würde die Beschäftigung österreichweit um 15.200 Personen steigen. <table> <td width="110"></td><td> Studien und Statistiken führen zur Annahme, dass mit 1 Mrd € &Oslash; 8.000-9.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Das in der Studie vorgeschlagene Sanierungsprogramm geht von einem Umfang von 1,3 Mrd € aus. Somit könnten rund 10.000 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. </td> </table> In der Praxis besteht allerdings beim aktuellen Stand des Mietrechts so gut wie keine Chance auf Durchsetzbarkeit energetischer Verbesserungen vor der vollständigen Unreparierbarkeit des vorhandenen Bestandes. Um Bauherrn die Sanierung zu erleichtern, empfiehlt Christian One-Stop-Shop-Angebote für sanierungswillige Haus- und Wohnungsbesitzer. Experten finden sich etwa auf der Plattform <a href=http://www.bau-noe.at>Sanierungspartner</a>. Gebäudesanierung: Hohes Potenzial in Niederösterreich

Neue Wegweiser für das Zellwachstum entdeckt

Wenn Gewebe und Organe wachsen, müssen Zellen wissen, in welche Richtung sie sich ausbreiten sollen. Wissenschaftler aus Toronto, Paris und der Uni Würzburg haben jetzt Gene identifiziert, die in der Niere, im Innenohr und im Rückenmark den Zellen die notwendigen Informationen liefern. <% image name="Zystenniere" %><p> <small> Bereits bei Neugeborenen führen Defekte der Fat4 und Fjx1 Gene zu Zystennieren mit stark erweiterten Kanälchen und vergrößerten Nierenkörperchen. </small> Zellen, die sich während der Embryonalentwicklung teilen, müssen eine Ahnung davon haben, in welche Richtung das Wachstum passieren soll; sonst könnte am Ende anstelle eines funktionierenden Organs ein unförmiger Zellhaufen stehen. "Dafür brauchen sie in einer flachen Zellschicht ein gerichtetes Signal", sagt Manfred Gessler, der an der Studie mitgewirkt hat, die 3 bisher unbekannte "Wegweiser" identifizieren konnte. Schon lange kennen Wissenschaftler eine Reihe von Genen, die Zellen sagen, wo es langgeht; 3 weitere Vertreter waren bisher nur bei Drosophila melanogaster untersucht worden. Dass diese neu entdeckten Gene im Zusammenspiel mit einem in der Zellwand befindlichen Protein auch bei Säugetieren die Richtung des Wachstums steuern, konnte jetzt nachgewiesen werden. "Wir konnten zeigen, dass in diesem Prozess 2 Moleküle miteinander interagieren und das dritte Gen diesen Prozess steuert", so Gessler. Seine Arbeit verrichtet das Gen-Trio allerdings nicht im gesamten Körper: "Unsere Untersuchungen zeigen aber, dass diese Gene mindestens in der Niere, im Rückenmark und im Ohr das Wachstum regeln", erklärt Gessler. In der Niere sind sie dafür verantwortlich, dass sich die Tubuli ordnungsgemäß bilden - lange Kanälchen, in denen der aus dem Blut herausgefilterte Harn konzentriert und aufbereitet wird. Arbeiten die Gene fehlerhaft, so wachsen die Tubuli nicht in Form von langen, dünnen Schläuchen. Stattdessen werden sie kurz und breit, es entstehen große Zysten. Bei gehäuftem Auftreten spricht man von Zystennieren, einer wichtigen Ursache des Nierenversagens beim Menschen. Im Ohr steuern die Gene die Entwicklung der Sinneszellen. Die Haarzellen finden sich in der Hörschnecke im Innenohr; sie wachsen dort normalerweise in 3 Reihen von äußeren und einer Reihe von inneren Haarzellen. Ihre Aufgabe ist es, Schallwellen in Nervenimpulse umzuwandeln. "Damit der Signalübertragungsmechanismus gut funktioniert, ist es notwendig, dass diese Reihen exakt in der richtigen Richtung angeordnet sind", erklärt Gessler. Fehler im Zusammenspiel zwischen den betreffenden Genen hätten auch hier Fehlbildungen zur Folge, die allerdings bisher nicht so detailliert untersucht wurden wie in der Niere. <small> "Loss of Fat4 disrupts PCP signalling and oriented cell division, leading to cystic kidney disease", Sakura Saburi et al. Advance Online Publication on Nature Genetics's website. DOI 10.1038/ng.179. </small> Neue Wegweiser für das Zellwachstum entdeckt

Novartis erhöht Anteil an Speedel

<a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> hat 51,7 % von <a href=http://www.speedel.com>Speedel</a> in bar gekauft und damit ihren Anteil an Speedel auf nunmehr 61,4 % erhöht. Gleichzeitig kündigte Novartis Pläne für ein öffentliches Pflichtangebot an, um die restlichen Aktien des Schweizer Biopharma-Unternehmens zu erwerben. Novartis erhöht Anteil an Speedel <table> <td><% image name="Novartis_Logo" %></td> <td align="right"> Novartis arbeitet seit Langem mit Speedel zusammen, deren Pipeline die Position von Novartis im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen ergänzt. Der Gesamtpreis für die vollständige Übernahme von Speedel - unter Ausschluss der 9,7%-Beteiligung, die Novartis bereits vor dieser Transaktion hielt - wird rund 880 Mio $ betragen. </td> </table> Joseph Jimenez, CEO der Novartis Pharma AG, kommentiert: "Durch die Integration von Speedel können wir die Entwicklung von Rasilez/Tekturna beschleunigen - insbesondere in Kombination mit anderen Medikamenten." <table> <td><% image name="Speedel_Logo" %></td> <td align="right"> Novartis hatte Speedel 1998 finanziell unterstützt und Rechte für die frühe Phase der Entwicklung von Rasilez/Tekturna (Aliskiren) zur Verfügung gestellt. Diese Rechte wurden 2002 zurückgekauft. Novartis führte daraufhin Phase-III-Studien durch, die 2007 zur Zulassung des Medikaments in den USA und Europa führten. Es gehört zu den direkten Reninhemmern, der ersten neuen Klasse von Bluthochdruck-Medikamenten seit mehr als 10 Jahren. </td> </table> Die Pipeline von Speedel konzentriert sich auf die Behandlung von Bluthochdruck und setzt nach den Erfahrungen mit Rasilez/Tekturna auf die direkte Reninhemmung. Folgeprojekte mit direkten Reninhemmern sind unter anderem SPP635 (Phase II) sowie SPP1148 und SPP676 (Phase I). Zu den anderen Projekten gehört etwa SPP2745, eine Substanz in vorklinischer Entwicklung aus der Klasse der Aldosteronsynthase-Inhibitoren, die auf Vorteile bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht wird. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Renin</b> ist das entscheidende Enzym an der Spitze des Renin-Angiotensin-Systems (RAS), das bei der Blutdruckregulierung eine bedeutende Rolle spielt. Die direkte Reninhemmung gilt als Therapieansatz mit zusätzlichen Vorteilen - wie etwa Endorganschutz - gegenüber gängigen Therapien gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, chronisches Nierenversagen und kongestive Herzinsuffizienz. </small></td> </table> Das Medikament, das in den USA unter dem Namen Tekturna und in allen anderen Ländern als Rasilez bekannt ist, wird von der Position von Novartis im Herz-Kreislauf-Bereich weiter profitieren. Zu verdanken ist diese Position dem Portfolio mit Diovan (Valsartan), dem meistverkauften Markenmedikament gegen Bluthochdruck, sowie einer der höchstbewerteten Außendienstorganisationen der Branche. Gegenwärtig werden verschiedene Kombitherapien von Rasilez/Tekturna mit anderen Bluthochdruckmedikamenten in Form von Einzeltabletten entwickelt. Ein Kombipräparat mit einem Diuretikum ist in den USA bereits zugelassen. Der europäische Zulassungsantrag wird gegenwärtig geprüft. Zudem wird eine Kombination mit Diovan entwickelt, dem führenden Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB). Im Rahmen des ASPIRE HIGHER Programms, das von Novartis initiiert wurde und 14 klinische Studien umfasst, wird das Potenzial der direkten Reninhemmung bei der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und beim Endorganschutz untersucht. Erste Ergebnisse dürften 2011/2012 verfügbar werden.

Neue Erkenntnisse zu Hochtemperatur-Supraleitern

Forscher der Universität Cambridge haben erstmals eine wesentliche Komponente identifiziert, um das Geheimnis der Supraleitfähigkeit bei Raumtemperatur zu lüften. <% image name="Supraleitung" %><p> <small> Ein keramischer Hochtemperatursupraleiter schwebt über einem Magnetband, wie es als Haftband an Kühlschränken benutzt wird. © Wikipedia </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Die Möglichkeit der Supraleitfähigkeit bei Raumtemperaturen beschäftigt die Wissenschaft seit mehr als 20 Jahren. Materialien, die bei Raumtemperatur Elektrizität ohne Widerstand transportieren könnten, hätten ein enormes Potenzial im Einsatz bei Magnetschwebebahnen, der Magnetresonanzbildgebung (MRI), Generatoren und Transformatoren sowie Hochspannungsleitungen und Supercomputern. </small></td> </table> Bis dato waren die Forscher aber nicht in der Lage zu entschlüsseln, wie Kupferoxid-Materialien bei extrem kalten Temperaturen zu Supraleitern werden; noch weniger konnten sie Materialien entwickeln, die bei höheren Temperaturen supraleitend sind. Die besten bekannten supraleitenden Materialien bei hohen Temperaturen sind keramische Isolatoren, die sich vor dem 'Doping' (dem Einbringen von Unreinheiten in einen Halbleiter, um seine elektrischen Eigenschaften zu verändern) wie Magneten verhalten. Das Mysteriöse ist: Nach dem Doping mit den Ladungsträgern (Löcher oder Elektronen) in diese ursprünglichen magnetischen Isolatoren beginnen sie plötzlich supraleitend zu werden. Wie kann sich nun ein Magnet, der keine Elektrizität transportieren kann, in einen Supraleiter verwandeln? Das Team aus Cambridge hat entdeckt, wo sich die Ladungsträger, die eine entscheidende Rolle in der Supraleitfähigkeit spielen, innerhalb der elektronischen Struktur von Kupperoxid-Supraleitern befinden. Diese Erkenntnisse sind besonders wichtig für den nächsten Schritt – herauszufinden, was die Löcher zusammenhält und was sie supraleitend macht. Suchitra E. Sebastian, der Hauptautor der Studie, erklärt: "Eine experimentelle Schwierigkeit bestand darin, zu den zugrundeliegenden mikroskopischen Strukturen vorzustoßen, wenn das System beginnt, supraleitend zu werden. Denn die Supraleitfähigkeit breitet eine Art ,Schleier’ über das System und verbirgt so ihre innere Tätigkeit von experimentellen Proben." Einen Fortschritt konnten nun mit der Verwendung von hochmagnetischen Feldern erzielt werden, die durch diesen 'supraleitenden Schirm' Löcher ('Strudel') stanzt – Regionen, wo die Supraleitfähigkeit zerstört ist, wodurch die zugrundeliegende elektronische Struktur untersucht werden kann. "Wir haben erstmals in einem Hochtemperatur-Supraleiter erfolgreich den genauen Ort in der elektronischen Struktur ausgemacht, wo Ablagerungen ('pockets') der Ladungsträger (doped hole carriers) aggregieren. Unsere Experimente tragen so entscheidend zum Verständnis von supraleitenden Paaren, die sich aus diesen Lochtaschen bilden, bei." <small> "A multi-component Fermi surface in the vortex state of an underdoped high-Tc superconductor", <i>Nature</i>, 9. Juli 2008. </small> Neue Erkenntnisse zu Hochtemperatur-Supraleitern

Alberta investiert 4 Mrd CAD in den "Klimaschutz"

Die kanadische Provinzregierung von <a href=http://www.alberta.ca>Alberta</a> stellt Fördermittel von 2 Mrd CAD für CO<small>2</small>-Abscheidungs- und Speicherungsprojekte (CCS) bereit und legt zudem einen Fonds über ebenfalls 2 Mrd CAD auf, mit dem der öffentliche Personennahverkehr gefördert werden soll. Alberta investiert 4 Mrd CAD in den "Klimaschutz" <% image name="Ed_Stelmach" %><p> <small> Albertas Premier Ed Stelmach präsentiert die Finanzierungspläne für die Kohlendioxid-Sequestrierung. </small> Mit den Fondsmitteln soll der Bau von Albertas ersten groß angelegten CCS-Projekten gefördert werden, um Emissionen in Anlagen wie Kohlekraftwerken und Anlagen zur Ölsandförderung zu reduzieren. Mit den CCS-Projekten soll der jährliche Schadstoffausstoß um 5 Mio t reduziert werden. Diese Senkung entspricht dem Wert, der erreicht würde, wenn 1 Mio Fahrzeuge weniger in Betrieb wären, was 1/3 aller in Alberta registrierten Fahrzeuge entspricht.

Hochgeschwindigkeits-Polymerisationstests bei Borealis

<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> hat einen Paralleldruckreaktor (PDR) von <a href=http://www.symyx.com>Symyx Technologies</a> in Betrieb genommen. Das Instrument ist Teil eines Projektes, mit dem der Zeitaufwand zur Entwicklung neuer Materialien drastisch reduziert werden soll. <table> <td><% image name="Borealis_Alfred_Stern" %></td> <td align="right"> Die ersten Polymerisationsversuche wurden im Innovation Centre in Porvoo erfolgreich durchgeführt. Der PDR ist ein vollautomatisiertes Workflow-System, das 48 Minireaktoren umfasst, jeder mit einem Volumen von nur wenigen Millilitern. Das System kann an einem Tag 48 Polymerisations-Experimente gleichzeitig durchführen – um vieles schneller, als es derzeit die Norm ist, und ideal geeignet für die Katalysator- und Prozessforschung. Borealis reagiert damit auf die immer stärker werdende Notwendigkeit, den Zeitaufwand zu minimieren, um neue Ideen auf den Markt zu bringen. </td> </table><p> <small> Alfred Stern, Borealis-Vizepräsident für Innovation und Technologie: "Die neue Einrichtung hilft uns, Innovationen schneller und effizienter zu entwickeln." </small> Borealis investiert zurzeit insgesamt etwa 10 Mio € in neue F&E-Instrumente und weitere 60 Mio € in eine verbesserte Infrastruktur, die auch neue Laborgebäude umfasst. Hochgeschwindigkeits-Polymerisationstests bei Borealis

Eintrittsbarrieren im Gashandel behindern Wettbewerb

Eine neue PwC-Studie bestätigt massive Markteintrittsbarrieren für den internationalen Gashandel in Süd- und Südosteuropa. Die Regulatoren dieser Region arbeiten nun an einer Verbesserung. <% image name="OMV_Filterseparatoren" %><p> <small> Wenn ein Händler in Baumgarten Gas einkauft, muss er sich derzeit auch um Transportkapazitäten bemühen - eine abgestimmte Kapazitätsvergabe würde den Handelsplatz wesentlich liquider machen. </small> PricewaterhouseCoopers (PwC) hat den grenzüberschreitenden Gashandel in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Ungarn Tschechien, Slowakei, Polen und Griechenland untersucht. Folgende Probleme wurden als wesentlich identifiziert: • <u>Fehlende Koordination</u> der Übertragungsnetzbetreiber (TSO) und keine einheitlichen Datenformate. TSOs bestätigen Transportanfragen auch zu spät: Wenn etwa ein Händler an der EEX mit Gas handelt und dieses nach Italien liefern will, dann bekommt er die Transportbestätigungen vom deutschen, österreichischen und italienischen Netzbetreiber erst dann, wenn der Handel an der Börse bereits geschlossen ist. • Händler haben <u>kaum ausreichend Zugang zum Gasspeicher</u>, auch werden Tarife kaum transparent veröffentlicht. Sie haben zudem den Eindruck, dass die Speicher reserviert, jedoch kaum tatsächlich verwendet werden. • <u>Ausgleichsenergie ist nur in Österreich marktbasierend</u>, wobei die Händler dieses System auch auf der Transitebene und nicht nur für die nationale Versorgung sehen wollen. Italiens System ist zumindest transparent, in Tschechien, Polen und Ungarn wissen die Händler indessen nicht, warum sie wie viel für Ausgleichsenergie zahlen. Umgekehrt können Händler an diesem Markt auch nur sehr schwer teilnehmen. Gegengesteuert könnte mit einer internationalen Koordinierungsstelle für Transport- und Speicherkapazitäten, harmonisierten IT-Systemen sowie der Einführung eines Preisindexes für die gesamte Region werden. Anzudenken sei auch ein regionaler Ausgleichsenergiemarkt, der entweder von EEX oder vom CEGH organisiert werden könnte. <table> <td width="110"></td><td><small> Der <b>Regionale Energiemarkt Süd-Südost</b> ist selbst ein wichtiger Markt mit einem Verbrauch von 150 Mrd m³/Jahr (30 % des EU-Verbrauchs) und gleichzeitig eine Schlüsselregion für den Transit von Gas durch mehrere Pipelines zu Verbrauchszentren in Westeuropa. Mehr als 2/3 der europäischen Gasimporte aus Russland werden durch diese Region transportiert. Die E-Control und die italienische AEEG führen gemeinsam den Vorsitz des regionalen Marktes Süd-Südost. </small></td> </table> Eintrittsbarrieren im Gashandel behindern Wettbewerb

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