Archive - Jul 4, 2008

Kunststoffkügelchen lassen Myome schrumpfen

Als Alternative zur Gebärmutterentfernung wenden Radiologen die Methode der Embolisation an. Dabei bleibt die Gebärmutter vollständig erhalten, psychische Folgeerscheinungen wie Depressionen treten nicht auf. Zudem handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff mit weniger Risiken. Jetzt belegen Langzeitstudien die nachhaltige Wirksamkeit. Kunststoffkügelchen lassen Myome schrumpfen <% image name="Embolisation" %><p> <small> Über die Oberschenkelarterie (Arteria femoralis) führt der Radiologe den Katheter bis an die Gefäße heran, die das Myom mit Blut versorgen. &copy; D. Klemm 1998 </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Etwa jede 3. Frau in Deutschland leidet - meist unbemerkt - unter harmlosen Wucherungen an der Gebärmutter, den Myomen. Bei rund 20 % der Betroffenen führen sie jedoch aufgrund ihrer Größe oder Anzahl zu Beschwerden. Die Folgen sind schmerzhafte, verstärkte und verlängerte Menstruation bis hin zu Sturzblutungen, Druck auf Blase oder Darm sowie Unfruchtbarkeit. Neben Hormontherapien und komplizierten operativen Eingriffen galt bisher die komplette Entfernung der Gebärmutter, die Hysterektomie, als erfolgreichstes Verfahren zur Behandlung von Myomen. </small></td> </table> <b>Myome werden ausgehungert.</b> Mit der <a href=http://www.myomembolisation.org>Myomembolisation</a> wird den Myomen die Blutversorgung entzogen - sie werden sozusagen ausgehungert. Der Eingriff dauert etwa 1 h und findet unter Lokalanästhesie statt. Der Arzt schiebt über einen circa 1 mm kleinen Einschnitt in der Leiste einen dünnen Katheter in die Schlagader der Gebärmutter bis zu den Arterien, die das Myom versorgen. <% image name="Embolisation2" %><p> <small> Mit winzigen Kunststoffkügelchen werden die Gefäße, die das Myom versorgen, geschlossen. Dieses Verfahren nennt man Embolisation. &copy; John Yesko 2003 </small> Über den Katheter spritzt der Arzt dann sandkorngroße Kunststoffkügelchen direkt in die feinen Verästelungen der Arterie. Dort setzen sich die Partikel fest, verschließen die Adern dauerhaft und schneiden die Myome von der Blut- und Sauerstoffzufuhr ab. Innerhalb weniger Monate schrumpfen die Geschwülste auf &Oslash; 1/2 ihrer Größe, und der Körper wandelt das nicht durchblutete Gewebe in Narbengewebe um. In den allermeisten Fällen verschwinden die Schmerzen, und die Regelblutung verläuft beschwerdefrei. <b>Erfolgsrate bei 90 %.</b> Da die Kügelchen dauerhaft die Blutversorgung der Myome unterbinden, ist die Embolisation auch langfristig erfolgreich. Nach dem Eingriff bleiben die Patientinnen nur für 2-3 Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Lediglich bei Myomen, die sich weit in die Gebärmutterhöhle hinein entwickelt haben oder nur noch mit einem Gewebsstiel mit der Gebärmutter verbunden sind, raten die Mediziner von der Embolisation ab. Zurückhaltend sind sie auch bei Frauen mit Kinderwunsch. "Die Erfolgsrate dieser Methode liegt bei über 90 %. In anglo-amerikanischen Ländern und Frankreich wird sie bereits seit 10 Jahren angewendet", sagt Götz Voshage, Chefarzt am Robert-Koch-Krankenhaus in Gehrden.

BOB 2008: pba³ gewinnt Businessplanwettbewerb

Der von der <a href=http://www.lisavr.at>LISA Vienna Region</a> initiierte Businessplanwettbewerb <a href=http://www.bestofbiotech.at>Best of Biotech</a> ist entschieden. Platz eins (15.000 €) ging an die Grazer pba³ für ihre Antibiotika-Entwicklung. Den zweiten Platz (10.000 €) erhielt microQCM aus Aachen für ein Sensordesign, das markerfreie Analysen ermöglichen soll. <% image name="BOB" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Insgesamt nahmen 45 Projektteams teil, die meisten davon kamen aus Österreich, aber auch aus Deutschland, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Ukraine. Die besten 10 Businesspläne wurden von einer internationalen Jury bewertet. Die Start-up-Initiative wird bereits seit 2001 durchgeführt und fand nun zum vierten Mal statt. Seit Beginn des Wettbewerbs gingen 25 Neugründungen daraus hervor. </small></td> </table> <% image name="Bob_Sieger" %><p> <small> Karl Lohner (3. von rechts): Für seine Arbeiten an einem neuen Antibiotikum ausgezeichnet. </small> <b>Antibiotikum mit Zweifach-Wirkung.</b> Das Grazer Siegerprojekt pba³ (Peptid basierende antimikrobielle und anti-endotoxische Agentien) unter der Leitung von Karl Lohner überzeugte mit einem innovativen Antibiotikum. Das Forscherteam der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt einen Wirkstoff, der im Kampf gegen resistente Bakterien eingesetzt wird und dabei gleichzeitig den möglichen septischen Schock verhindert. Das Team konzentriert sich auf spezielle Peptide mit einem dualen Wirkmechanismus: Selektive Zerstörung bakterieller Membranen und Kontrolle komplexer Infektionen durch Neutralisation von Endotoxinen. pba³ konnte bereits erste Finanzierungen seitens der aws und vom Science Park Graz erzielen. <b>microQCM macht die Arbeit von 96 Reagenzgläsern.</b> Das neue entwickelte Sensordesign des Aachener Biochemikers Markus Gruber analysiert Proteine oder Nukleinsäure schneller, einfacher und günstiger. Sein Verfahren verzichtet dabei vollständig auf Marker, sodass die Eigenschaften der Substanzen während der Analyse unbeeinflusst bleiben. Das Design besteht aus 96 miniaturisierten Reagenzflächen, wodurch gleichzeitig bis zu 96 Einzeltests möglich sind. <big><u> Die weiteren Projekte der Finalrunde: </u></big> &#8226; Bernhard Fischers <b>APEPTICO</b> aus Wien will der Pharmaindustrie neuartige Peptide zur Therapie und Prophylaxe lebensbedrohlicher oder chronischer Erkrankungen zur Verfügung stellen. Seine ersten Produkte sind spezielle Peptide zur Behandlung des Lungenödems. &#8226; <b>Biorealis</b> aus Bratislava engagiert sich im Bereich von Biosensoren. Angedacht ist die Entwicklung eines tragbaren Labors zur quantitativen Erkennung der wichtigsten Analyten in Wein und Futtermitteln. &#8226; Reinhold Erben und Verena Pröll aus Wien wollen mit ihrer <b>CellRegen</b>, einem Spin-off der Veterinärmedizinuni Wien, adäquatere Tiermodelle für zellbasierte Gentherapien vermarkten. Mit Hilfe von spezifischer Markertoleranz können sie ein System zu Verfügung stellen, bei dem es trotz intaktem Immunsystem der Empfängertiere zu keiner Abstoßung von markierten Zellen kommt. &#8226; Daniel Wallerstorfer will mit seiner <b>GAEA Genetics</b> einen Service in Oberösterreich anbieten, der für gesundheitsbewusste Menschen den genetischen Code aus Speichel extrahiert und Gene nach krankheitsauslösenden Fehlern untersucht. Mit dieser Information wird dann ein persönliches Präventionsprogramm erstellt, das Kunden ermöglicht Krankheiten zu verhindern und ein langes gesundes Leben zu führen. &#8226; Gert Mayer entwickelt in Innsbruck mit seiner <b>nephronic biomedical research</b> kosteneffizientere Diagnostika zur Verbesserung der Behandlung sowie zur Prävention von Nierenerkrankungen. Die Proteinbiomarker erlauben eine verbesserte Abschätzung der Prognose chronischer Nierenerkrankungen sowie eine Abschätzung des Risikos für das Auftreten eines akuten Nierenversagens. &#8226; Bei <b>NICE Cardio</b> von Michael Seger aus Hall in Tirol steht die elektrokardiographische Bildgebung im Fokus. Seine diagnostische Workstation ermöglicht erstmals die nicht-invasive Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Der Prototyp von NICE Cardio wurde bereits in klinischen Studien an 50 Patienten erfolgreich validiert. &#8226; Heribert Stoiber entwickelt in Innsbruck mit seiner <b>OPSOVAC</b> Therapien gegen Hüllviren wie HIV oder HCV und in einer zweiten Entwicklungsstufe gegen verschiedene Krebsarten, die gegenwärtig keiner oder nur unzureichenden Therapiemöglichkeiten zugänglich sind. Die Wirkstoffe vereinen die Spezifität eines Antikörpers mit der Immunantwort des Patienten. &#8226; Csaba Pankucsi aus Debrecen will mit <b>Ventino Ltd.</b> ab 2010 einen Nasenvibrator vermarkten – ein klinisch getestetes Produkt, um nasale Verstopfungen zu reduzieren und sanft die Nase zu putzen. Das entwickelte Gerät verursacht winzige Schwingungen an der Kieferhöhle. BOB 2008: pba³ gewinnt Businessplanwettbewerb