Archive - Jul 3, 2008

Kunststoffkügelchen lassen Myome schrumpfen

Als Alternative zur Gebärmutterentfernung wenden Radiologen die Methode der Embolisation an. Dabei bleibt die Gebärmutter vollständig erhalten, psychische Folgeerscheinungen wie Depressionen treten nicht auf. Zudem handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff mit weniger Risiken. Jetzt belegen Langzeitstudien die nachhaltige Wirksamkeit. Kunststoffkügelchen lassen Myome schrumpfen <% image name="Embolisation" %><p> <small> Über die Oberschenkelarterie (Arteria femoralis) führt der Radiologe den Katheter bis an die Gefäße heran, die das Myom mit Blut versorgen. &copy; D. Klemm 1998 </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Etwa jede 3. Frau in Deutschland leidet - meist unbemerkt - unter harmlosen Wucherungen an der Gebärmutter, den Myomen. Bei rund 20 % der Betroffenen führen sie jedoch aufgrund ihrer Größe oder Anzahl zu Beschwerden. Die Folgen sind schmerzhafte, verstärkte und verlängerte Menstruation bis hin zu Sturzblutungen, Druck auf Blase oder Darm sowie Unfruchtbarkeit. Neben Hormontherapien und komplizierten operativen Eingriffen galt bisher die komplette Entfernung der Gebärmutter, die Hysterektomie, als erfolgreichstes Verfahren zur Behandlung von Myomen. </small></td> </table> <b>Myome werden ausgehungert.</b> Mit der <a href=http://www.myomembolisation.org>Myomembolisation</a> wird den Myomen die Blutversorgung entzogen - sie werden sozusagen ausgehungert. Der Eingriff dauert etwa 1 h und findet unter Lokalanästhesie statt. Der Arzt schiebt über einen circa 1 mm kleinen Einschnitt in der Leiste einen dünnen Katheter in die Schlagader der Gebärmutter bis zu den Arterien, die das Myom versorgen. <% image name="Embolisation2" %><p> <small> Mit winzigen Kunststoffkügelchen werden die Gefäße, die das Myom versorgen, geschlossen. Dieses Verfahren nennt man Embolisation. &copy; John Yesko 2003 </small> Über den Katheter spritzt der Arzt dann sandkorngroße Kunststoffkügelchen direkt in die feinen Verästelungen der Arterie. Dort setzen sich die Partikel fest, verschließen die Adern dauerhaft und schneiden die Myome von der Blut- und Sauerstoffzufuhr ab. Innerhalb weniger Monate schrumpfen die Geschwülste auf &Oslash; 1/2 ihrer Größe, und der Körper wandelt das nicht durchblutete Gewebe in Narbengewebe um. In den allermeisten Fällen verschwinden die Schmerzen, und die Regelblutung verläuft beschwerdefrei. <b>Erfolgsrate bei 90 %.</b> Da die Kügelchen dauerhaft die Blutversorgung der Myome unterbinden, ist die Embolisation auch langfristig erfolgreich. Nach dem Eingriff bleiben die Patientinnen nur für 2-3 Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Lediglich bei Myomen, die sich weit in die Gebärmutterhöhle hinein entwickelt haben oder nur noch mit einem Gewebsstiel mit der Gebärmutter verbunden sind, raten die Mediziner von der Embolisation ab. Zurückhaltend sind sie auch bei Frauen mit Kinderwunsch. "Die Erfolgsrate dieser Methode liegt bei über 90 %. In anglo-amerikanischen Ländern und Frankreich wird sie bereits seit 10 Jahren angewendet", sagt Götz Voshage, Chefarzt am Robert-Koch-Krankenhaus in Gehrden.

BOB 2008: pba³ gewinnt Businessplanwettbewerb

Der von der <a href=http://www.lisavr.at>LISA Vienna Region</a> initiierte Businessplanwettbewerb <a href=http://www.bestofbiotech.at>Best of Biotech</a> ist entschieden. Platz eins (15.000 €) ging an die Grazer pba³ für ihre Antibiotika-Entwicklung. Den zweiten Platz (10.000 €) erhielt microQCM aus Aachen für ein Sensordesign, das markerfreie Analysen ermöglichen soll. <% image name="BOB" %><p> <table> <td width="110"></td><td><small> Insgesamt nahmen 45 Projektteams teil, die meisten davon kamen aus Österreich, aber auch aus Deutschland, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Ukraine. Die besten 10 Businesspläne wurden von einer internationalen Jury bewertet. Die Start-up-Initiative wird bereits seit 2001 durchgeführt und fand nun zum vierten Mal statt. Seit Beginn des Wettbewerbs gingen 25 Neugründungen daraus hervor. </small></td> </table> <% image name="Bob_Sieger" %><p> <small> Karl Lohner (3. von rechts): Für seine Arbeiten an einem neuen Antibiotikum ausgezeichnet. </small> <b>Antibiotikum mit Zweifach-Wirkung.</b> Das Grazer Siegerprojekt pba³ (Peptid basierende antimikrobielle und anti-endotoxische Agentien) unter der Leitung von Karl Lohner überzeugte mit einem innovativen Antibiotikum. Das Forscherteam der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt einen Wirkstoff, der im Kampf gegen resistente Bakterien eingesetzt wird und dabei gleichzeitig den möglichen septischen Schock verhindert. Das Team konzentriert sich auf spezielle Peptide mit einem dualen Wirkmechanismus: Selektive Zerstörung bakterieller Membranen und Kontrolle komplexer Infektionen durch Neutralisation von Endotoxinen. pba³ konnte bereits erste Finanzierungen seitens der aws und vom Science Park Graz erzielen. <b>microQCM macht die Arbeit von 96 Reagenzgläsern.</b> Das neue entwickelte Sensordesign des Aachener Biochemikers Markus Gruber analysiert Proteine oder Nukleinsäure schneller, einfacher und günstiger. Sein Verfahren verzichtet dabei vollständig auf Marker, sodass die Eigenschaften der Substanzen während der Analyse unbeeinflusst bleiben. Das Design besteht aus 96 miniaturisierten Reagenzflächen, wodurch gleichzeitig bis zu 96 Einzeltests möglich sind. <big><u> Die weiteren Projekte der Finalrunde: </u></big> &#8226; Bernhard Fischers <b>APEPTICO</b> aus Wien will der Pharmaindustrie neuartige Peptide zur Therapie und Prophylaxe lebensbedrohlicher oder chronischer Erkrankungen zur Verfügung stellen. Seine ersten Produkte sind spezielle Peptide zur Behandlung des Lungenödems. &#8226; <b>Biorealis</b> aus Bratislava engagiert sich im Bereich von Biosensoren. Angedacht ist die Entwicklung eines tragbaren Labors zur quantitativen Erkennung der wichtigsten Analyten in Wein und Futtermitteln. &#8226; Reinhold Erben und Verena Pröll aus Wien wollen mit ihrer <b>CellRegen</b>, einem Spin-off der Veterinärmedizinuni Wien, adäquatere Tiermodelle für zellbasierte Gentherapien vermarkten. Mit Hilfe von spezifischer Markertoleranz können sie ein System zu Verfügung stellen, bei dem es trotz intaktem Immunsystem der Empfängertiere zu keiner Abstoßung von markierten Zellen kommt. &#8226; Daniel Wallerstorfer will mit seiner <b>GAEA Genetics</b> einen Service in Oberösterreich anbieten, der für gesundheitsbewusste Menschen den genetischen Code aus Speichel extrahiert und Gene nach krankheitsauslösenden Fehlern untersucht. Mit dieser Information wird dann ein persönliches Präventionsprogramm erstellt, das Kunden ermöglicht Krankheiten zu verhindern und ein langes gesundes Leben zu führen. &#8226; Gert Mayer entwickelt in Innsbruck mit seiner <b>nephronic biomedical research</b> kosteneffizientere Diagnostika zur Verbesserung der Behandlung sowie zur Prävention von Nierenerkrankungen. Die Proteinbiomarker erlauben eine verbesserte Abschätzung der Prognose chronischer Nierenerkrankungen sowie eine Abschätzung des Risikos für das Auftreten eines akuten Nierenversagens. &#8226; Bei <b>NICE Cardio</b> von Michael Seger aus Hall in Tirol steht die elektrokardiographische Bildgebung im Fokus. Seine diagnostische Workstation ermöglicht erstmals die nicht-invasive Diagnose von Herzrhythmusstörungen. Der Prototyp von NICE Cardio wurde bereits in klinischen Studien an 50 Patienten erfolgreich validiert. &#8226; Heribert Stoiber entwickelt in Innsbruck mit seiner <b>OPSOVAC</b> Therapien gegen Hüllviren wie HIV oder HCV und in einer zweiten Entwicklungsstufe gegen verschiedene Krebsarten, die gegenwärtig keiner oder nur unzureichenden Therapiemöglichkeiten zugänglich sind. Die Wirkstoffe vereinen die Spezifität eines Antikörpers mit der Immunantwort des Patienten. &#8226; Csaba Pankucsi aus Debrecen will mit <b>Ventino Ltd.</b> ab 2010 einen Nasenvibrator vermarkten – ein klinisch getestetes Produkt, um nasale Verstopfungen zu reduzieren und sanft die Nase zu putzen. Das entwickelte Gerät verursacht winzige Schwingungen an der Kieferhöhle. BOB 2008: pba³ gewinnt Businessplanwettbewerb

Europäischer Rekordwirkungsgrad für Solarzellen

Mit 37,6% Wirkungsgrad wandelten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme <a href=http://www.ise.fraunhofer.de>ISE</a> Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Sie schufen damit einen neuen Europarekord. Europäischer Rekordwirkungsgrad für Solarzellen <% image name="Mehrfachsolarzelle" %><p> <small> Mehrfachsolarzelle mit einem &Oslash; von nur 2 mm für die Anwendung in konzentriertem Sonnenlicht (bis zu 1700-fach) erreicht einen Wirkungsgrad von 37,6 %. &copy; Fraunhofer ISE </small> Das Ergebnis wurde auf Basis so genannter Mehrfachsolarzellen aus III-V Halbleitern erzielt, das sind Solarzellen, die bisher hauptsächlich im Weltraum eingesetzt werden. Derzeit laufende Entwicklungen erlauben nun auch den kosteneffizienten Einsatz derartiger Solarzellen auf der Erde. Hierfür wird das Sonnenlicht bis zu 2000-fach auf eine nur wenige mm² große Mehrfachsolarzelle gebündelt. Die Konzentrator-Technologie verspricht schon in naher Zukunft die Kosten der Stromerzeugung aus Sonnenlicht deutlich zu senken, insbesondere in Ländern mit viel direkter Sonneneinstrahlung. Bei Mehrfachsolarzellen aus Gallium-Indium-Phosphid (GaInP), Gallium-Indium-Arsenid (GaInAs) und Germanium (Ge) wird das Sonnenspektrum in 3 Wellenlängenbereiche aufgeteilt, um es dann besonders effizient in elektrische Energie umwandeln zu können. Den jetzt erreichten Wirkungsgrad von 37,6 % erzielten die Forscher bei sehr hohen Einstrahlungsintensitäten von 1700-facher Sonnenkonzentration. Fortschritte in der Materialentwicklung haben zum jetzt erreichten Rekordwirkungsgrad geführt. Wichtigstes Ziel dabei war, dass die Solarzellen auch bei höchsten Intensitäten zuverlässig arbeiten. "Insbesondere die Qualität der nur 30 nm dünnen Tunneldioden, mit denen die 3 Teilzellen verbunden werden, sind von entscheidender Bedeutung", sagt Frank Dimroth vom Fraunhofer ISE. Unterstützt wurden die Arbeiten durch das EU-Projekt "Fullspectrum". Mehrfachsolarzellen bestehen aus komplexen Strukturen mit etwa 30 Einzelschichten aus III-V Verbindungshalbleitern, die alle eine sehr hohe Kristallqualität besitzen müssen. Zur Herstellung der Solarzellenstrukturen setzen die Forscher am Fraunhofer ISE eine große Produktionsanlage zur Metallorganischen Gasphasenepitaxie von Aixtron in Aachen ein.

VAM Anlagentechnik und Montagen: MCE kauft zurück

In Wels wurden zwischen <a href=http://www.mce-ag.com>MCE</a> und <a href=http://www.bis.bilfinger.com>Bilfinger Berger Industrial Services</A> die Verträge zum Rückkauf von 26 % an der MCE-Tochter <a href=http://www.vam.at>VAM Anlagentechnik und Montagen</a> unterzeichnet. VAM Anlagentechnik und Montagen: MCE kauft zurück <% image name="MCE_Emsland" %><p> MCE-Chef Ludger Kramer: "Für die MCE ist VAM ein wesentliches Unternehmen im Bereich Energieerzeugung und -verteilung. Der Rückkauf der Anteile bedeutet die Erlangung der strategischen Freiheit, um unabhängig von der Gesellschafterstruktur in den Bereich Energieerzeugung und -verteilung investieren zu können." Zudem ist am 1. Juli die im deutschen Industriepark Gersthofen ansässige bisherige Clariant-Tochter TSG (Technische Services Gersthofen GmbH) zur MCE-Gruppe übergegangen. Alle 130 Mitarbeiter wurden übernommen. Künftig wird das Unternehmen MCE TSG Industrieservice GmbH heißen. "Mit dem Erwerb der TSG stärken wir unsere Marktposition im süddeutschen Raum. Wir sehen großes Potenzial, uns als führender Partner in der industriellen Instandhaltung zu etablieren und zusätzliche Kunden zu gewinnen", so Kramer. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>VAM GmbH & Co Anlagentechnik und Montagen</b> zählt zu den führenden europäischen Unternehmen im industriellen Anlagen-, Rohrleitungs-, Apparate- und Behälterbau sowie Druckrohrleitungs- und Stahlwasserbau. VAM erwirtschaftete 2007 mit 450 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 130 Mio €. Sitz der VAM ist Wels, das Unternehmen hat Niederlassungen in Linz, Graz, Donawitz, Pöls, Steti (CZ) und Kosice (SK). </small></td> </table>

Insektizid Movento in USA und Kanada zugelassen

Der neue insektizide Wirkstoff Spirotetramat von <a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat die Zulassung in den wichtigen Märkten USA und Kanada erhalten. Spirotetramat wird international unter der Marke Movento vermarktet werden. Insektizid Movento in USA und Kanada zugelassen <% image name="Bayer_Movento" %><p> <small> Von Movento, das weltweit zum Einsatz kommen soll und auch im Apfelbau eingesetzt wird, erwartet Bayer einen maximalen jährlichen Umsatz von rund 200 Mio €. </small> Mittelfristig erwartet Bayer CropScience für dieses Produkt ein jährliches Umsatzpotenzial von rund 200 Mio €. 2008 und 2009 sind weitere Markteinführungen in Brasilien, Mexiko, Kolumbien, Australien, Neuseeland, Türkei, Afrika, den Niederlanden und Österreich geplant. Insgesamt soll Movento in über 70 Ländern zum Einsatz kommen. Der eingesetzte Wirkstoff zeichnet sich durch eine herausragende Eigenschaft aus: Spirotetramat ist das einzige Insektizid mit systemischer Zweiwege-Wirksamkeit. Die Substanz bewegt sich über den Saftstrom innerhalb der Pflanze auf und ab. Durch diesen Zweiwege-Transport kann Movento nach der Aufnahme über die Blätter auch Insekten in Innenblättern, z.B. in Salat oder Kopfkohl, oder der Obstbaumrinde bekämpfen. Bedingt durch die außerordentliche Systemizität wirkt das Mittel in neuen Trieben, Blättern und Wurzeln und verhindert so das Wachstum der Eier und Larven von Schädlingen. Ein für den Anwender ebenfalls wichtiger Vorteil ist die Langzeitwirkung: Der Wirkstoff schützt Anbaukulturen bis zu 8 Wochen lang vor Insektenbefall. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Spirotetramat</b> aus der Wirkstoffklasse der Ketoenole ist eine hoch wirksame Substanz gegen eine breite Palette saugender Insekten wie Blattläuse, Thripse, Zikaden, Rebläuse, Wollläuse, Weiße Fliegen und Schildläuse. Der Wirkstoff kann in vielen wichtigen Anbaukulturen eingesetzt werden: in Baumwolle, Soja, Zitrus, tropischen Früchten, Kern- und Steinobst, Nüssen, Trauben, Hopfen, Kartoffeln und Gemüse. Zugliech schont Movento wichtige Nutzinsekten wie Marienkäfer, Schwebfliegen und parasitische Wespen. </small></td> </table>

2007: Österreichs Lackindustrie wächst um 6,2 %

Österreichs Lackindustrie zieht für 2007 eine zufrieden stellende Bilanz. Mit einem Wachstum von 6,2 % auf 402 Mio € beim Produktionswert wurde ein neuer Höchststand erzielt. Damit lag die Branche auch deutlich über dem Schnitt der gesamten Chemischen Industrie (+4,4 %). 2007: Österreichs Lackindustrie wächst um 6,2 % <% image name="Farbtoepfe" %><p> Mit einem Plus von 12,5 % erzielte die Branche 2007 bei den Exporten ein sehr starkes Wachstum und konnte insgesamt Waren im Wert von 235 Mio € exportieren. Vor allem die Exportsteigerungen in die neuen EU-Länder waren für die Steigerungen verantwortlich. Dieser Trend setzt sich auch im 1. Halbjahr 2008 fort. Beispielsweise ist der Export in die Slowakei um 11 % auf 22 Mio €, nach Ungarn um 28,5 % auf 26 Mio € und in die Tschechische Republik auf ebenfalls 26 Mio € gestiegen. Insgesamt gingen etwa 50.000 t mit einem Wert von 100 Mio €, vor allem Baufarben und Bautenlacke, in die neuen EU-Länder. Mit Deutschland konnte eine beachtliche Steigerung von 12,5 % erwirtschaftet werden. Das gesamte Exportvolumen erhöhte sich - obwohl bereits auf hohem Niveau - nunmehr auf 77,5 Mio €. Deutschland liegt damit klar an erster Stelle der Exportdestinationen. Große Hoffnungen setzt die Lackindustrie in die neuen Möglichkeiten der Nanotechnologie. Vor allem als Smart Coatings werden bereits erste Erfolge verbucht. Antibakterielle Farben, selbstreinigende Farben, selbstheilende Beschichtungen oder photokatalytische Farben sind nur einige Beispiele aus der Praxis. Der Weltmarkt für Nanotech-Produkte umfasst aktuell ein Volumen von etwa 100 Mrd € und wird nach ersten Schätzungen bis 2015 auf über 1 Billion € - mit einem wesentlichen Anteil der Lack- und Anstrichmittelindustrie - ansteigen. <b>Biozidprodukt-Richtlinie als Hürde.</b> Mit Sorge blickt die Lackindustrie auf die Umsetzung der Biozidprodukt-Richtlinie im Rahmen des österreichischen Biozidprodukte-Gesetzes. Bereits 2009 müssen für Holzschutzmittel, die bestimmte Wirkstoffe enthalten, aufwändige und kostenintensive Zulassungsanträge gestellt werden. Bürokratische Regelungen, die von KMUs praktisch nicht erfüllt werden können, stellen die Branche vor unlösbare Herausforderungen. Selbst die EU-Kommission hat das Problem im Rahmen eines Review-Programmes erkannt und rudert nun zurück. Die Lackindustrie appelliert an das Lebensministerium, die geplanten Erleichterungen der EU-Kommission zu berücksichtigen und die Umsetzung des Biozidprodukte-Gesetzes mit Augenmaß zu vollziehen.

Unerwartete C-Zusammensetzung in Diamanten

Ist das Leben auf der Erde eher entstanden, als gedacht? Forscher der Uni Münster haben bei der Untersuchung der ältesten Diamanten der Welt einen Hinweis auf die mögliche Existenz von Leben vor 4,25 Mrd Jahren erhalten. Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass die ersten lebenden Zellen vor etwa 3,5 Mrd Jahren entstanden sind. <% image name="Diamant_in_Zirkon" %><p> <small> Ein Diamanteinschluss in einem Zirkon (Durchlichtaufnahme). &copy; Martina Menneken </small> Mit der Entdeckung der ältesten Diamanten der Welt hatten Martina Menneken und ihre Kollegen bereits 2007 für Schlagzeilen gesorgt. Ein Team aus australischen, schwedischen und den münsterschen Wissenschaftlern vom Institut für Mineralogie hat die Diamant- und Grafiteinschlüsse in den nur wenige Mikrometer großen, bis zu 4,25 Mrd Jahre alten Zirkonen aus Westaustralien inzwischen weiter untersucht. Die Forscher haben dabei einen zum Teil unerwartet niedrigen Gehalt an dem schweren Kohlenstoffisotop C-13 gefunden. Geringe Anteile an diesem Isotop sind typisch für Kohlenstoff, der aus organischem Material stammt. Das Verhältnis verschiedener Kohlenstoffisotope (C-12 zu C-13) in den Einschlüssen haben die Wissenschaftler mit Hilfe eines Sekundärionen-Massenspektrometers gemessen, um Informationen über die Herkunft des Kohlenstoffs und die Entstehung der Diamant- und Grafiteinschlüsse zu bekommen. Die gemessen Isotopenverhältnisse reichen von für den Erdmantel typischen Werten bis hin zu Werten, die durch einen extrem geringen Anteil an dem schweren Isotop C-13 gekennzeichnet sind. "Die Zusammensetzung der C-Isotope ist ein Hinweis darauf, dass bereits vor 4,25 Mrd Jahren Leben existiert haben könnte", so Menneken. Allerdings können auch abiogene chemische Reaktionen niedrige Anteile an schwerem Kohlenstoff erzeugen. Sicher ist, dass bereits sehr früh nach der Entstehung der Erde vor 4,56 Mrd Jahren ein Kohlenstoffreservoir mit extrem niedrigen C-13-Anteilen auf der Erde existiert haben muss. "Unsere Daten sind kein Beweis für die Existenz von Leben vor 4,25 Mrd Jahren", sagt Menneken, "doch sie werfen die Frage auf, wie diese unerwartete C-Zusammensetzung zustande gekommen ist." Das Vorhandensein lebender Organismen ist eine mögliche Erklärung. Sollte sie sich bewahrheiten, müsste die Geschichte des Lebens umgeschrieben werden. <small> Nemchin et al. (2008): A light carbon reservoir recorded in zircon-hosted diamond from the Jack Hills. Nature 454, 92-95 </small> Unerwartete C-Zusammensetzung in Diamanten

Patheon trifft Vereinbarung mit BSP Pharmaceuticals

Der kanadische Lohnfertiger <a href=http://www.patheon.com>Patheon</a> hat eine Aktionärs- und eine Vertriebs- und Marketingvereinbarung mit der auf Zytotoxika spezialisierten italienischen <a href=http://www.bsppharmaceuticals.com>BSP Pharmaceuticals</a> abgeschlossen. <% image name="Patheon_Logo" %><p> Die Bedingungen des Abkommens sehen vor, dass Patheon die Herstellungskapazität und Entwicklungsdienste von BSP für Zytotoxika fördern wird. Zudem wird Aldo Braca, der Präsident von Patheon Europe, neuer CEO von BSP Pharmaceuticals. "Die Herstellung zytotoxischer Arzneimitteln stellt eine große Marktchance dar und auch eine Fähigkeit, die sich im Netzwerk von Patheon nicht findet. Mit Abschluss dieser Vereinbarungen kann Patheon jetzt seinen Kunden eine umfassende Dienstleistungspalette bei der Auftragsherstellung und Formulierungsentwicklung anbieten, zu der nun auch Zytotoxika gehören", sagt Patheon-CEO Wes Wheeler. <b>Zytotoxische Arzneimittel</b> spielen eine wesentliche Rolle im weltweiten Onkologiemarkt, der auf rund 9,6 Mrd $ in den 7 bedeutendsten Pharmamärkten (USA, UK, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Japan) geschätzt wird, wobei man erwartet, dass dieser bis 2009 ein Volumen von 12,8 Mrd $ erreicht. <table> <td width="110"></td><td><small> Patheons Dienstleistungs-Palette reicht von der präklinischen Entwicklung bis hin zur kommerziellen Herstellung eines umfassenden Sortiments von Darreichungsformen. Patheon verwendet viele innovative Technologien wie Disposables, flüssigkeitsgefüllte Hartkapseln und eine Vielzahl von Verfahren zur modifizierten Freisetzung. Das Entwicklungs- und Herstellungsnetzwerk von Patheon umfasst 11 Produktionsanlagen und 6 Entwicklungszentren in Nordamerika und Europa. </small></td> </table> Patheon trifft Vereinbarung mit BSP Pharmaceuticals