Archive - Mär 31, 2009

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Bayer erweitert durch Akquisition sein Portfolio an biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> erwirbt Vermögenswerte und Technologien, die im Zusammenhang mit der biologischen Schädlingsbekämpfung stehen, vom israelischen Unternehmen <a href=http://www.agrogreen.co.il>Agro Green</a>. Agro Green, ein Geschäftsbereich der Minrav-Gruppe, gehört zu den führenden Anbietern von Bio-Nematiziden und Bio-Fungiziden. <% image name="Tomate" %> <small>Produkte von Agro Green sind in Israel im Obst- und Gemüsebau zugelassen. © Bayer Crop Science</small> Erworben werden unter anderem Produkte, die unter der Marke „Bio Nem“ auf dem Markt sind. Dieser Typus an Schädlingsbekämpfungsmittel basiert auf einem patentierten Isolat aus dem Bakterium Bacillus firmus und reduziert die Anzahl von Nematoden - im Boden lebende Fadenwürmer, die Pflanzenwurzeln befallen können. <b>Perspektiven für die Saatgutbehandlung</b> Bio Nem-Produkte sind in Israel zurzeit für den Einsatz in Gurken, Auberginen, Paprika, Tomaten, Mandeln, Aprikosen, Oliven, Pfirsichen, Pflaumen, Granatäpfeln, größeren Kräuterpflanzen und Knoblauch zugelassen. Bayer Crop Science rechnet mit der Möglichkeit, mit Bacillus firmus als Mischkomponente neue Lösungen zur Saatgutbehandlung für wichtige Agrarkulturen wie Mais, Soja und Baumwolle sowie Bodenanwendungen für Obst und Gemüse zu entwickeln. Das Unternehmen sieht zudem gute Perspektiven, die biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel auch in der gewerblichen Rasenpflege einzusetzen. Finanzielle Einzelheiten zum Vertrag wurden nicht bekannt gegeben. Bayer erweitert durch Akquisition sein Portfolio an biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln

Wiener Biotech-Start-up entwickelt Wirkstoff gegen Akutes Lungenversagen

Dem Wiener Biotech-Start-up <a href=http://www.apeptico.com>Apeptico</a>, das vom Wiener Gründerservice Inits unterstützt wird, ist es nach intensiver Forschungsarbeit und umfassenden Tierstudien gelungen, den Wirkmechanismus des Entwicklungsmoleküls AP301 aufzuklären. Der Wirkstoff soll gegen Akutes Lungenversagen eingesetzt werden Wiener Biotech-Start-up entwickelt Wirkstoff gegen Akutes Lungenversagen <% image name="Apeptico" %> <small>Das von Apeptico gefundenen Peptid wird durch chemische Synthese hergestellt, was die Entwicklungszeit um mehrere Jahre verkürzt. © Apeptico</small> In Zusammenarbeit mit dem Medical College of Georgia (Augusta, USA) konnte das Forschungsteam von Apeptico unter der Leitung von Geschäftsführer Bernhard Fischer eine neuartige Behandlung gegen eine zumeist tödlich endende Krankheit, das Akuten Lungenversagen entwickeln. Von Akutem Lungenversagen sind in Europa jedes Jahr ca. 100.000 Patienten betroffen. Derzeit gibt es kein zur Behandlung zugelassenes Medikament. Die Sterblichkeit dieser Erkrankung liegt zwischen 30% und 60%. Schätzungen des österreichischen Gesundheitsministeriums zufolge sterben in Österreich jedes Jahr mehrere Hundert Patienten an dieser Krankheit, das sind deutlich mehr als an AIDS. Bei Akutem Lungenversagen kommt es zur Schädigung des Lungengewebes und zur Ausbildung eines Lungenödems, einem Austreten von Blutflüssigkeiten aus den Kapillargefäßen in die Lunge. Dadurch und durch die Schädigung des Lungengewebes kann der Sauerstoff aus der Atemluft nicht mehr an das Blut abgegeben werden. Ohne sofortige intensivmedizinische Behandlung kann das Leben des Patienten oft nicht mehr gerettet werden. <b>Der Weg zum Molekül</b> Mit Hilfe der Apeptico-eigenen Datenbank Pepbasetm ist es gelungen, das synthetische Peptid AP301 von einem Strukturelement eines menschlichen Proteins abzuleiten. Die vom Apeptico-Mitgründer Rudolf Lucas am Medical Collage of Georgia erzielten Ergebnisse haben einen detaillierten Einblick in den molekularen Wirkmechanismus von AP301 ermöglicht. Der offizielle Name des Wirkstoffs AP301 wurde bereits von der Europäischen Medizinischen Agentur (EMEA) in London als „Humanes Tumor Nekrose Faktor alpha-abgeleitetes Peptid“ festgelegt. „Wir standen vor der Möglichkeit, AP301 mittels Gentechnologie herzustellen, haben uns jedoch für die chemische Synthese entschieden. Dieser Weg verkürzt die Entwicklungszeit um mehrere Jahre und hält die Kosten im Vergleich niedriger“, verrät Fischer im Gespräch. „So besteht die Möglichkeit, für die Betroffenen auf schnellstem Wege einen zuverlässigen Wirkstoff zu entwickeln.“ <b>Wirkstoff bewirkt Rückbildung des Lungenödems</b> Die aktuellen Untersuchungsergebnisse konnten nun zeigen, dass AP301 dem durch reaktive Sauerstoff-Moleküle und bakterielle Toxine ausgelösten Hyperpermeabilitätsschaden an Endothel- und Epithelzellschichten des Lungengewebes entgegenwirkt, wobei AP301 die Phosphorylierung der leichten Kette des Myosin herabsetzt und die Aktivierung der Protein-Kinase C hemmt, was wiederum zu einer Aktivierung des apikalen Natriumkanals in Lungenbläschen führt. Insgesamt kommt es unter der Wirkung von AP301 zu einer Rückbildung des Lungenödems und zu einem wirksamen Schutz des Lungengewebes vor weiterer Verletzung. Neben der Verwendung von AP301 beim Akuten Lungenversagen konnten weitere Tierstudien zeigen, dass AP301 die Sauerstoffversorgung nach einer Lungentransplantation verbessert sowie zur Behandlung bei bakterieller und viraler Lungenentzündung geeignet ist. Die derzeitigen Aktivitäten von Apeptico fokussieren auf die Sicherstellung der Finanzierung für die weiterführende Arzneimittelentwicklung. „Wir haben bereits an einem Finanzierungs- und Beteiligungsmodell für Investoren gearbeitet“, so Bernhard Fischer. Trotz der derzeitig angespannten Lage am Finanzmarkt ist das Unternehmen zuversichtlich, zumindest einen Teil der notwendigen Finanzierung durch österreichische Business Angels, private und institutionelle Investoren zu erhalten. Seit November 2007 befindet sich das Biotech Start-up im High-Tech-Inkubator des Universitären Gründerservice Inits. Inits unterstützt das Forschungsteam in Wien aktiv beim Business Development, durch Büro-Infrastruktur und Finanzierung. Die Zielsetzung von Inits ist die Verwertung von Forschungsergebnissen in erfolgreichen Unternehmensgründungen.

Die chemische Industrie in Zeiten des Konjunktureinbruchs

Der Fachverband der chemischen Industrie hat in seinem Jahrespressegespräch die Folgen der dramatischen Konjunkturentwicklung auf die Branche beleuchtet. Grundtenor: die Krise wurde nicht von der Industrie verursacht, sie ist vielmehr eine Folge der von den Banken ausgelösten Kreditklemme. <% image name="FCIO_Untersperger_Eickhoff" %> <small>FCIO-Obmann Peter Untersperger und FCIO-Geschäftsführer Wolfgang Eickhoff sprachen über die differenzierte Lage der Branche angesichts der konjunkturellen Einbrüche. (c) FCIO</small> Peter Untersperger, der Obmann, und Wolfgang Eickhoff, der Geschäftsführer des Fachverbands der chemischen Industrie Österreichs konnten nicht umhin, die jüngst kolportierten Zahlen zu kommentieren: erst letzte Woche hatten das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für Höherer Studien (IHS) ihre Konjunkturprognose für 2009 nach unten revidiert und gehen nun von einem Rückgang des BIP von rund 2 % aus. Angesichts derartig drastischer Einbrüche gab Untersperger zu bedenken, dass man derzeit auch noch mit einer hohen Latte vergleiche: im Jänner 2008 konnte die chemische Industrie in Österreich noch Rekordauftragseingänge verbuchen. Angesichts dessen sei mit einem leichten Abschwung zu rechnen gewesen. Dass dieser allerdings derartig dramatische Ausmaße angenommen habe, komme nicht aus der Industrie selbst. Ursache dafür sie vielmehr der Schockzustand im Interbankenhandel, der sich nach der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers eingestellt habe. Aus diesem Grund sei das derzeitige Tief noch deutlich stärker ausgefallen als jenes von 1993. Die Zahlen der chemischen Industrie für 2008 spiegeln diese starken Bewegungen in der gesamtwirtschaftlichen Situation wider: Im ersten Halbjahr konnte die Produktion noch um 9 % gesteigert werden, die Zahl der Beschäftigten erreichte mit 44.176 einen Rekordwert. Durch die Abwärtsbewegung im zweiten Halbjahr, vor allem ab November 2008, reduzierte sich das Produktionswachstum im Gesamtjahr bereits auf 5,7 %. Noch düsterer fällt die Prognose der chemischen Industrie für 2009 aus: man rechnet damit, dass die Produktion um 10 % zurückgeht. <b>Kunststoffsparte am stärksten betroffen</b> Nicht alle Teilbereiche der chemischen Industrie sind gleich stark von diesen Entwicklungen betroffen. Am besten geht es der weitgehend konjunkturunabhängigen Pharmaindustrie, auch für Betriebe, die in Konsumenten-nahe Bereiche wie Lebensmittel oder Kosmetik liefern, ist die Situation relativ gut. Am stärksten betroffen ist der Kunststoffbereich, wo viele Unternehmen an die Bau- oder die Automobilindustrie liefern. Die Zahlen für November 2008 zeigen die Unterschiede besonders deutlich: Während der Pharmabereich um 20 % zulegen konnte, brach der Kunststoffbereich in diesem Monat um 37 % ein. Da es sich um eine weltweite Krise handelt, ist auch der Export – Wachstumsmotor der vorangegangenen Jahre – eingebrochen. Nach wie vor schwierig ist die Finanzierungssituation. Geld zu bekommen ist nach Aussage Unterspergers teuer geworden. 72 % der Chemieunternehmen würden dementsprechend angeben, Investitionen derzeit aufzuschieben. Untersperger regte angesichts dieses Szenarios in Richtung Politik an, garantierte Industriefinanzierungen zu schaffen. Er fürchtete, dass zögerliches handeln für einige Betriebe zu spät kommen könnte. Sehr unsicher seien derzeit auch die Prognosen der weiteren Geschäftsentwicklung. Man rechne beispielswiese damit, dass in der chemischen Industrie in Österreich Im laufenden Jahr rund 2000 Arbeitsplätze verloren gingen. Möglichweise werde man den Effekt erst im 4. Quartal 2009 spüren, wenn die jetzt vereinbarten Kurzarbeitsmodelle nicht mehr griffen. Da das dramatische Ausmaß der Krise nicht aus der Industrie selbst komme, falle es nach Untersperger aber leichter, auch wieder leise Anzeichen einer mittelfristigen Verbesserung der derzeitigen Lage zu sehen. Die chemische Industrie in Zeiten des Konjunktureinbruchs