Archive - Aug 1, 2013

Roche: Neues Hautkrebsmittel in EU bedingt zugelassen

 

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat von der EU-Kommission die bedingte Zulassung für Erivedge erhalten. Die Zulassung gilt für die Behandlung von Erwachsenen, die am symptomatischen metastasierenden Basalzellkarzinom (BCC) leiden. Laut Roche handelt es sich um das erste in der EU zugelassene Medikament „für Patienten mit dieser entstellenden und potenziell lebensbedrohlichen Form von Hautkrebs.“ 

Erivedge wird täglich einmal in Form einer Kapsel eingenommen. Es enthält den Wirkstoff Vismodegib, der den sogenannten „Hedgehog-Pathway“ blockiert und damit das Tumorwachstum verhindert. Grundlage für die Zulassung ist eine einarmige Phase-II-Studie an 104 Patienten mit BCC, davon 71 mit lokal fortgeschrittener und 33 mit metastasierender Erkrankung. Bei 43 Prozent der ersten Gruppe und 30 Prozent der zweiten Gruppe schrumpften die Tumore laut Roche erheblich, die mediane Ansprechdauer beziffert das Unternehmen mit 7,6 Monaten. Unterdessen wurde die Rekrutierung von rund 1.200 Patienten für die Phase-III-Studie abgeschlossen. Maßgeblich an dieser beteiligt ist die Universitätsklinik für Dermatologie am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Wien. Wie Abteilungsleiter Hubert Pehamberger auf Anfrage des Chemiereport mitteilte, erkranken in Österreich jährlich mindestens 15.000 Personen an BCC, EU-weite Zahlen gibt es nicht. Allerdings wird BCC als häufigste Krebs- und Hautkrebsform in Europa, Australien und den USA betrachtet. Als Auslöser gilt vor allem die Schädigung von Zellen durch UV-Strahlung. Betroffen sind primär ältere Menschen. 

Mitte Juli hat Roche die Aufnahme von Erivedge in den Erstattungskodex des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger (EKO) beantragt, teilte ein Unternehmenssprecher dem Chemiereport mit. Diese könnte noch heuer erfolgen. Das von Roche erwartete europaweite sowie österreichische Marktvolumen wollte der Sprecher nicht bekanntgeben.