Archive - Aug 24, 2013

Alpbacher Technologiegespräche: Netzwerken und Nachdenken

Unter reger Beteiligung von Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung gingen am 24. August die 30. Alpbacher Technologiegespräche zu Ende. Die Bandbreite der diskutierten Themen reichte von aktuellen Fragen der Innovationspolitik über den Kampf gegen die Computerkriminalität bis hin zur Zukunft der biomedizinischen Forschung.

 

Seit 1984 organsiert das Austrian Institute of Technology (AIT) bzw. seine Vorgängerorganisationen gemeinsam mit dem Radiosender Ö1 die Technologiegespräche im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach. Einer der Initiatoren, Günther Hillebrand – heute Geschäftsführer der AIT-Tochter Nuclear Engineering Seibersdorf – war auch heuer, bei der dreißigsten Ausgabe des branchenübergreifenden Gedankenaustauschs, dabei und wurde aus Anlass des Jubiläums mit einer Ehrentafel gewürdigt.

Heute sind die Technologiegespräche derjenige Teil des Forums Alpbach, zu dem die meisten Teilnehmer ins Tiroler Bergdorf kommen: Industriekapitäne und Nobelpreisträger, Ministerialbeamte und Clustermanager, Offiziere und Consultants vernetzen sich alljährlich auf knapp 1.000 Meter Seehöhe und versuchen übe den Tellerrand der alltäglichen Arbeit hinauszudenken. Kein Wunder, dass auch die Politik Alpbach längst als Bühne für sich entdeckt hat. Auch in diesem Jahr zogen Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Innovationsministerin Doris Bures Bilanz über die Arbeit der Bundesregierung und gerieten sich dabei beinahe über die Möglichkeit der Zusammenlegung aller Forschungsagenden in einem Ressort in die Haare.

 

Die Zukunft der Life Sciences

Konstruktivere Diskussionen gab es bei so manchem Arbeitskreis, wo beispielsweise die verschiedenen Fomen von „Cybercrime“ erörtert oder sinnvollen Gehalten des Schlagworts „Industry 4.0“ nachgespürt wurden. Langfristige Horizonte der biowissenschaftlichen Forschung eröffneten in einer eindrucksvollen Plenarsitzung Julius Brennecke (IMBA), Johannes Zuber (IMP) sowie Chemie-Nobelpreisträger Kurt Wüthrich. Die Möglichkeiten der einfachen Beschaffung genetischer Sequenz-Information, so die drei Forscher, sei Grundlage der systematischen Aufklärung molekularer Mechanismen  zahlreicher Krankheiten und der darauf aufbauenden zielgerichteten Entwicklung von passgenauen Arzneimitteln – auch wenn man dabei erst am Anfang stehe.