Archive - Aug 19, 2013

Alpbacher Gesundheitsgespräche plädieren für integrierte Versorgung

Im Rahmen der diesjährigen <a href=http://www.alpbach.org>Alpbacher Gesundheitsgespräche</a> wurden in einem interaktiven Procedere sechs Vorschläge erarbeitet und den Verantwortlichen im Gesundheitswesen unterbreitet. An oberster Stelle stand dabei der Aufruf zur „Überwindung der Eitelkeiten“, die einer reibungslosen Kooperation der einzelnen Gesundheitsberufe noch vielfach im Weg stehen würden.

 

In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde dieses Wort durchaus kontroversiell diskutiert. Während Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger betonte, Eitelkeit würde keineswegs den Alltag in der medizinischen Versorgung prägen, erzählten der Vorsitzende des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, und Sozialminister Rudolf Hundstorfer von mehreren Anlässen, bei denen man wegen der Aufwertung anderer Gesundheitsberufe in Konflikt mit der Interessensvertretung der Ärzte kam. Schelling attestierte dem neuen Präsidium der Ärztekammer aber Lernfähigkeit, die Konflikte würden nicht in die Amtszeit Wechselbergers fallen. Zudem finde man die besagte Eitelkeit keineswegs nur bei den „Göttern in weiß“, sondern auch bei diversen anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen vor.

 

„Die Gesundheitsreform mit Leben erfüllen“

Während Gesundheitsminister Alois Stöger weitgehend die eigene Arbeit der ablaufenden Legislaturperiode lobte, sah Sozialminister Hundstorfer durchaus Verbesserungsbedarf, vor allem, was die gesellschaftliche Verankerung des Gesundheitsbewusstseins betrifft. Auch Pharmig-Präsident Robin Rumler betonte, man müsse nach der erfolgreichen Einigung auf die zukünftigen Gremien der Steuerung des Gesundheitssystems den Blick nun auf inhaltliche Fragen richten, um die Gesundheitsreform mit Leben zu erfüllen.

Einer solchen Zielrichtung entsprechen auch weitgehend die Forderungen, die im Rahmen der Alpbacher Gesundheitsgespräche erarbeitet wurden. Neben der verbesserten Kooperation der verschiedenen Gesundheitsberufe wurden die Steigerung in der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, die Umsetzung des Stichworts „Health in all policies“, die Stärkung des Bürgers durch mehr Einblick ins System, die Kommunikationsfähigkeit als Knockout-Kriterium für die Ergreifung eines Gesundheitsberufs sowie die Verbesserung der Qualität gesundheitsspezifischer Forschungsergebnisse hervorgehoben.