Archive - Apr 14, 2016

EU-Parlament für Glyphosat-Neuzulassung

Das EU-Parlament votierte gestern dafür, die Verwendung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat für weitere sieben Jahre zuzulassen. Erlaubt werden sollte jedoch ausschließlich die Anwendung durch professionelle Land- und Gartenbaubetriebe. Zu verbieten ist nach Ansicht des Parlaments dagegen der Einsatz des Mittels in öffentlich zugänglichen Parks und Gärten sowie Spielplätzen. Der nicht rechtsverbindliche Beschluss fiel mit 374 Ja-Stimmen gegen 225 Nein-Stimmen bei 102 Enthaltungen, teilte das Parlament in einer Aussendung mit.

 

Überdies forderten die Parlamentarier eine unabhängige Untersuchung hinsichtlich der Auswirkungen des Mittels sowie die Veröffentlichung des gesamten wissenschaftlichen Materials, das die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA bei ihrer Bewertung von Glyphosat herangezogen hatte. Die EFSA hatte sich dafür ausgesprochen, Glyphosat für weitere 15 Jahre zuzulassen. Seitens der Parlamentarier wurde auf Bedenken verwiesen, das Mittel könnte krebserregende sowie erbgutschädigende Eigenschaften aufweisen. Die Pflanzenschutzmittelindustrie hält dem entgegen, dass Glyphosat seit rund 40 Jahren verwendet wird und etwa 1.000 einschlägige Studien keine Gesundheits- oder Umweltschäden nachweisen konnten.

 

Die endgültige Entscheidung über die Neuzulassung liegt bei der EU-Kommission. Sie muss innerhalb der kommenden Wochen fallen, weil die Genehmigung für den Einsatz von Glyphosat mit Juni endet. Nach geltendem Recht muss die Zulassung alle zehn Jahre neu beantragt werden.