Archive - Nov 2005

Datum

November 3rd

Deutschland ist Waldland

Die Forst- und Holzwirtschaft beschäftigt in Deutschland mehr Arbeitnehmer als die Autoindustrie, so eine Studie vom <a href=http://www.wald-zentrum.de>Wald-Zentrum</a> der Uni Münster. <% image name="Wald" %><p> Daraus geht hervor, dass die Forst- und Holzwirtschaft im Industrieland Deutschland eine wesentlich größere arbeitsmarktpolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung hat, als bisher angenommen. Die Bestandsaufnahme nach einer neuen Definition der EU ergab rund 2 Mio Waldbesitzer, 185.000 Betriebe, 1,3 Mio Beschäftigte und 181 Mrd € Umsatz. Damit arbeiten in der Wertschöpfungskette Wald und Holz deutlich mehr Menschen als in der chemischen Industrie (465.000), der Autoindustrie (780.000) oder der Elektrotechnik (810.000). Aufgrund erheblicher methodischer Fehler bei der Erfassung der Strukturdaten der Forst- und Holzwirtschaft würden viele Statistiken die Bedeutung der Forst- und Holzwirtschaft regional, bundesweit und in der erweiterten EU falsch darstellen. Und dies führe zu erheblichen ökonomischen Nachteilen in einer Branche, die zu den innovativsten und nachhaltigsten der Welt gehöre. Die in Deutschland geförderten Zukunftstechnologien wie die Biotechnologie weisen mit 10.000 Beschäftigten nicht einmal 1 % der Beschäftigten in der Forst- und Holzwirtschaft auf. Während stark wachsende Teilbranchen der Holzwerkstoffindustrie oder der Holzenergie Schwerpunkte der Wirtschaftspolitik etwa in Österreich sind, erscheinen Deutschlands F&E-Ausgaben in der Holzwirtschaft als marginal. Dabei sind die Wälder Deutschlands die holzreichsten Europas - noch vor Finnland, Schweden oder Österreich. Mit einem Clusterkonzept soll nun eine Trendwende in der deutschen Holzwirtschaft eingeleitet werden. Deutschland ist Waldland

Basteln am Protein-Biochip

Wissenschaftlern des Proteom Centers der <a href=http://www.ruhr-uni-bochum.de>Ruhr-Uni Bochum</a> ist es gelungen, mit einem mit Proteinen bestückten Biochip gezielt Antikörper der Autoimmunkrankheit Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall) im Blutserum zu entdecken. Basteln am Protein-Biochip <% image name="Biochip" %><p> Diese Antikörper docken nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an die Proteine an. In Zukunft soll diese Methode helfen, Autoimmunkrankheiten zu diagnostizieren und darüber hinaus auf den Patienten zugeschnittene Therapien zu finden. Dem Forscherteam um Helmut Meyer und Angelika Lüking ist es gelungen, mithilfe fluoreszierender Substanzen die Antikörper sichtbar zu machen. Die Protein-Biochips sind ungefähr so groß wie ein Mikroskop-Objektträger und mit Proteinen bestückt, an die bestimmte Antikörper andocken und sich dann sichtbar machen lassen. Das Verfahren biete sich besonders für die Untersuchung von Antigen-Antikörper-Bindungen im Bereich der Autoimmunerkrankungen an, da diese durch die Bildung von krankheitsspezifischen Autoantikörpern charakterisiert sind. Denn durch das Verfahren lasse sich feststellen, wie ein Antikörperprofil eines Patienten aussieht. Mit der Identifizierung der korrespondierenden Autoantigene könne ein krankheitsspezifisches Autoantikörperprofil gemessen werden. Dazu untersuchte das Forscherteam 37.000 Proteine. Die damit identifizierten Autoantigene verwendeten sie anschließend für die Herstellung eines krankheits-assoziierten Biochips zur Diagnostik der Erkrankung. Außerdem könnte man aus den per Biochip ermittelten Antikörperprofilen Rückschlüsse ziehen, welches Medikament bei einem bestimmten Patienten wirksam sein wird und welches nicht. Damit könnten Nebenwirkungen gering gehalten werden. <small> <b><u>BioChips</u></b> sind Träger aus Glas oder anderen Materialien, auf denen Biomoleküle in hoher Anzahl und Dichte in definierter Mikroanordnung ("Microarray") fixiert sind. Auf der Oberfläche befinden sich 100-1.000 Punkte mit synthetisch hergestellten biologischen Sondenmolekülen, die auf dem Träger fixiert sind. </small>

Import-OK für Mais 1507

Die EU-Kommission hat das Inverkehrbringen der gentechnisch veränderten Maissorte 1507 genehmigt. Die Genehmigung erstreckt sich auf die Einfuhr und die Verarbeitung dieses GVO einschließlich der Verwendung in Futtermitteln. Import-OK für Mais 1507 Der Mais wurde so verändert, dass er gegen Lepidopteren - dazu gehören Schmetterlinge und 300 ähnliche Insektenarten - resistent ist und Toleranz gegenüber dem Herbizid Glufosinat-Ammonium aufweist. Mit der auf zehn Jahre befristeten Entscheidung wurde einem Antrag von <a href=http://www.pioneer.com>Pioneer</a>/Mycogen Seeds stattgegeben. Ob die Verwendung als Lebensmittel genehmigt werden kann, wird derzeit noch geprüft. <% image name="Genmais" %><p> Die Maissorte 1507 wurde einer Risikoabschätzung unterzogen und von der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit als ebenso sicher wie herkömmlicher Mais eingestuft. Die Überwachung nach dem Inverkehrbringen wird durch einen spezifischen Erkennungsmarker, der dem Mais zu seiner Rückverfolgbarkeit zugewiesen wurde, sichergestellt.

November 2nd

Lichtwellenleiter aus Kunststoff

Reichle & De-Massari (<a href=http://www.rdm.com>R&M</a>) bietet eine Plastikfaser als leistungsfähige und für die Industrieverkabelung optimal geeignete Alternative zu Kupfer und Glasfaser. <% image name="RDM_POF" %><p> Der Polymer Optical Fiber (POF), der Lichtwellenleiter aus Kunststoff, ist leicht, anspruchslos, widerstandsfähig, langlebig und flexibel. Sie kann auch bei engen Platzverhältnissen problemlos verlegt werden. Die typischen Herausforderungen der Kupferverkabelung spielen hier keine Rolle: Erdung, EMV, Übersprechen, Überspannungen, Funkenbildung, Abhörsicherheit usw. sind bei POF-Verkabelung kein Thema. POF sind universell einsetzbar für Industrial Ethernet, Sprach- und Videoübertragung, Datenübertragung, Gebäudetechnik, Bus-Systeme, Steuerungen, Schaltkreise oder Beleuchtung. In Feldbussystemen wird POF bereits erfolgreich verwendet. Lichtwellenleiter aus Kunststoff

November 1st

Finanzspritze für Malariaimpfstoff

Die Gates Foundation unterstützt mit 107,6 Mio $ die PATH Malaria Vaccine Initiative (MVI), um die Partnerschaft mit <a href=http://www.gsk.com>GlaxoSmithKline</a> in der Entwicklung von GSK's Malariaimpfstoff für afrikanische Kinder auszuweiten. Finanzspritze für Malariaimpfstoff <% image name="GSK_Logo" %><p> Das Projekt erweitert die klinische Prüfung des auf der Welt am weitesten fortgeschrittenen Kandidaten für einen Malariaimpfstoff, bekannt als <b><u>RTS,S</u></b>. Falls alle Projektmeilensteine erreicht werden, wird diese Übereinkunft den Impfstoff über die Hürden von Zulassung und Einführung in afrikanische Impfprogramme bringen. Eine Machbarkeits-Studie in Mozambique zeigte 2004, dass der Impfstoff bei Kindern von 1 bis 4 Jahren eine Senkung schwerer Malariaverläufe um 58 % bewirkte. Zu den neuen Forschungsarbeiten gehören auch Studien, die diesen erfolgversprechenden Impfstoffkandidaten bei jüngeren Kindern untersuchen. Malaria ist für den Tod von über 1 Mio Menschen pro Jahr verantwortlich - zumeist Kinder unter 5 Jahren. MVI und GSK Biologicals, deren Zusammenarbeit 2000 bei der Entwicklung eines Impfstoffs für Kinder begann, werden zunächst kleinere Studien bei Säuglingen und jüngeren Kindern durchführen, um in Folge klinische Prüfungen der Phase III zu realisieren. Diese Studien werden in mehreren afrikanischen Ländern durchgeführt. <small> Die PATH Malaria Vaccine Initiative (<a href=http://www.malariavaccine.org>MVI</a>) ist ein weltweites Programm, das mit einer Förderung von 50 Mio. $ von Seiten der Bill & Melinda Gates Foundation gegründet wurde, von der die MVI 2003 weitere Fördermittel von 100 Mio. $ erhalten hat. </small>

Potenzieller Nutzen von Statinen für die Niere

Neue Daten unterstützen frühere Ergebnisse, die darauf hinweisen, dass Crestor (Rosuvastatin-Calcium) möglicherweise die Nierenfunktion verbessert. Potenzieller Nutzen von Statinen für die Niere <% image name="AstraZeneca_Logo" %><p> Untersucht wurde die Wirkung von Rosuvastatin auf C-reaktives Protein sowie die Nierenfunktion bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung. Crestor zeigte dabei entzündungshemmende Wirkungen und hat möglicherweise begleitende nierenschützende Eigenschaften. Generell weisen neue klinische Studien darauf hin, das Statine als Wirkstoffklasse nicht nur gut verträglich sind, sondern sogar spezifisch positive Wirkungen auf die Niere - zusätzlich zu ihren Fettstoffwechsel regulierenden Eigenschaften - haben. <a href=http://www.AstraZeneca.com>AstraZeneca</a> wird die Beziehung zwischen Crestor, Lipidsenkung und Nierenerkrankung durch eine PLANET genannte Studie ab 2006 weiter untersuchen.

REPLICor verspricht Wirkung gegen H5N1

<a href=http://www.replicor.com>REPLICor</a> hat eine Familie von Verbindungen entdeckt, die ein breites Spektrum an antiviraler Aktivität aufweist - unter anderem auch gegen den Vogelgrippe-Virus. <% image name="Replicor_Logo" %><p> In Gewebekulturen zeigte REPLICors Hauptverbindung REP 9 ausgeprägte Wirksamkeit bei mehr als 10 untersuchten Influenzastämmen, einschließlich H1N1, H3N2 (ähnlich dem Stamm bei der spanischen Grippe von 1918 bzw. der Hong Kong-Grippe von 1968) und Influenza B, was auf ein Anwendungspotenzial bei anderen neuaufgetretenen Virusstämmen wie dem Vogelgrippestamm H5N1 hinweist. Die Wirkungsweise von REP 9 unterscheidet sich von den bereits auf dem Markt befindlichen Medikamenten Tamiflu und Relenza: Es verhindert das Eindringen der Viren in die Zellen, indem es an einem Virusbestandteil ansetzt, der allen Influenzaviren gemein ist. Dieser neuartige Wirkmechanismus verspricht, die Entwicklung von resistenten Influenzastämmen zu verhindern. REP 9 steht allen Laboratorien und Behörden für Testzwecke gegen neuauftretende Influenzastämme zur Verfügung. REPLICor verspricht Wirkung gegen H5N1

Mikrobiozide gegen AIDS

<a href=http://www.merck.com>Merck</a> und <a href=http://www.bms.com>Bristol-Myers Squibb</a> stellen der International Partnership for Microbicides (<a href=http://www.ipm-microbicides.org>IPM</a>) neue AIDS-Medikamente zur Verfügung. Damit sollen Mikrobiozide für Frauen zum Schutz vor HIV entwickelt werden. Mikrobiozide gegen AIDS <% image name="Aidstest" %><p> Damit gewähren sie der Non-Profit-Organisation eine abgabenfreie Lizenz zur Entwicklung, Herstellung und zum Vertrieb ihrer Präparate als Mikrobiozide in armen Ländern. Die Präparate sind Teil einer neuen Klasse von als "Eintrittshemmer" bekannten antiretroviralen Wirkstoffen. Einige davon binden unmittelbar an das HI-Virus an, andere an den CCR5-Rezeptor. Sie sollen HIV wirksam am Eintritt in Wirtszellen hindern und somit eine Infektion verhindern. Diese Mikrobiozide könnten zu Gelen und Cremes weiterentwickelt werden, die in der Vagina oberflächlich oder in einem Vaginalring angewandt werden könnten, der das Medikament allmählich freisetzt und so die Übertragung von HIV während des Vaginalverkehrs reduziert. Es wird geschätzt, dass sogar durch ein partiell wirksames Mikrobiozid 2,5 Mio HIV-Infektionen über einen Zeitraum von drei Jahren verhindert werden könnten.

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