Archive - Apr 17, 2007

Nasenspray gegen Grippe: Phase-I-Studie gestartet

Die Wiener <a href=http://www.greenhillsbiotech.com>Avir Green Hills Biotechnology</a> (GHB) ist bei der Entwicklung eines neuen intranasalen Grippeimpfstoffs einen Schritt weiter gekommen. In dem von der EU geförderten Projekt <a href=http://www.greenhillsbiotech.com/eu_projects.html>Fluvacc</a> wurden am AKH Wien die ersten Probanden geimpft. Nasenspray gegen Grippe: Phase-I-Studie gestartet <% image name="Spray" %><p> Der neuartige <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3588>Grippeimpfstoff</a> unterscheidet sich in der Produktionsmethode von einer herkömmlichen Grippeimpfung, wird als Nasenspray verabreicht und verspricht eine deutlich höhere Schutzrate als bisherige Impfstoffe. Der Impfstoffschutz wird dabei direkt an der Eintrittspforte des Virus stimuliert. Bewirkt wird so eine Immunreaktion gegen verschiedenste Varianten des Grippevirus, was mit herkömmlichen Impfstoffen nur bedingt möglich ist. Er sieht für den Körper aus wie ein pathogenes Grippevirus - ist es aber nicht, da ihm sein Pathogenitätsfaktor NS1 entnommen wurde. Als Konsequenz stimuliert der Impfstoff nach intranasaler Verabreichung eine starke Immunantwort, die einen Schutz gegen Grippe bewirkt. Der Impfstoff täuscht dem Körper sozusagen eine Infektion vor, und ruft dadurch eine natürliche Immunantwort hervor ohne krank zu machen. Die von GHB entwickelte Technologie umfasst nicht nur den neuartigen wirksameren Impfstoff, sondern auch eine innovative Produktionsmethode in Zellkulturen: Mit Reverse Genetics kann jeder Stamm innerhalb kürzester Zeit unter GMP-Bedingungen hergestellt werden. Das etablierte Produktionssystem in Vero-Zellen kann automatisiert in Bioreaktoren durchgeführt und beliebig dimensioniert werden. Die konventionelle Produktion in bebrüteten Hühnereiern ist dagegen nur begrenzt automatisierbar. Zudem ist man von der Verfügbarkeit von pathogenfrei bebrüteten Hühnereiern abhängig, was im Pandemiefall problematisch ist. Darüber hinaus kann ein Ei-produzierter Impfstoff Menschen mit einer Eierallergie nicht verabreicht werden. In der nun gestarteten Phase-I-Studie wird der pharmakologische Effekt der Substanz im Menschen untersucht. Neben der Verträglichkeit soll die Immunantwort des Körpers auf die Grippeimpfung untersucht werden. Die geschieht durch den Nachweis von Influenzavirus-spezifischen Antikörpern im Blut sowie Nasensekret. Die Analysen dazu werden am Institut für Virologie der Medizinuni Wien durchgeführt. Insgesamt nehmen an der klinischen Studie 24 männliche Probanden teil. Durchgeführt wird die Studie am Wiener AKH. Die Studie soll im Sommer enden.

Wie Honigbienen Krisen bewältigen

Mit welchen Strategien Staaten bildende Insekten auf Katastrophen von außen reagieren, untersucht jetzt der Neuroethologe <a href=mailto:roessler@biozentrum.uni-wuerzburg.de>Wolfgang Rössler</a> vom Biozentrum Würzburg am Beispiel der Honigbiene gemeinsam mit Forschern aus Kanada und Frankreich. Wie Honigbienen Krisen bewältigen <% image name="Honigbiene_Gehirn" %><p> <small> Das Gehirn der Honigbiene, sichtbar gemacht mittels Immunfluoreszenz und Konfokalmikroskopie. </small> Ein plötzliches Unwetter fegt über die Landschaft und tötet dabei viele Nektar sammelnde Bienen - eine Katastrophe für das Bienenvolk, herrscht bei ihm doch strikte Arbeitsteilung. Wie kann jetzt in möglichst kurzer Zeit der Verlust der "Außendienstmitarbeiter" kompensiert werden? Wie stellen die Bienen wieder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den unterschiedlichen Spezialisten her, ohne dass Chaos ausbricht? Damit beschäftigt sich ein neues Team rund um Wolfgang Rössler, der schon seit Jahren untersucht, auf welchen Wegen soziale Insekten kommunizieren, wie sie ihr Verhalten aufeinander abstimmen und welche Spuren diese Fähigkeit zum Austausch im Gehirn der Tiere hinterlässt. "Unser Beitrag in diesem Projekt wird es sein, auf Ebene der Nervenzellen nachzuweisen, welche Mechanismen das Verhalten der Bienen steuern", so Rössler. Schon länger ist bekannt, dass bestimmte Duftstoffe (Pheromone) mit verantwortlich sind, wie sich bei Honigbienen das Sozialverhalten entwickelt. Entdeckt haben diesen Prozess Erika Plettner von der Simon Fraser University in Vancouver und Yves Le Conte am Agrarwissenschaftlichen Institut in Avignon. Beide sind auch jetzt an dem Forschungsprojekt beteiligt. Ihre Aufgabe wird es sein, die Biochemie und die Ausbreitung des Pheromons bei 2 Bienenrassen zu untersuchen. Ein Mathematiker soll schließlich auf der Basis der gewonnen Daten ein Modell entwickeln, das Voraussagen über das Verhalten der Bienen erlaubt - Prognose, die langfristig vielleicht auf andere soziale Systeme wie den Menschen übertragbar sind. <small> Gemeinsam wollen die Forscher die Frage klären, wie molekulare und neurobiologische Regelmechanismen schlussendlich zu einer intelligenten Strategie in einer aus Tausenden von Individuen bestehenden Kolonie führen. Das Projekt mit dem Titel "Social recovery from losses in the workforce: honey bee colonies as a model of recovery strategies" wird im Herbst starten und über 3 Jahre laufen. </small>

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