Archive - Sep 13, 2007

<small>Opioid-verursachte Darmfunktionsstörungen:</small><br> Sucampo beginnt Phase-III-Studien mit Lubiproston

<a href=http://www.sucampo.com>Sucampo Pharma</a> und <a href=http://www.tpna.com>Takeda Pharma North America</a> haben den ersten Patienten für eine Phase-III-Studie mit <a href=http://www.amitiza.com>Amitiza</a> (orale Lubiproston-Gelkapseln, 24 mcg, 2 x täglich) zur Behandlung opioid-verursachter Darmfunktionsstörungen (OBD) registriert. <% image name="Amitiza_Logo" %><p> Das OPAL-Programm (OBD Pivotal Assessment of Lubiprostone) besteht aus 2 doppelblinden 12-Wochen-Studien, denen sich eine 9-monatige Open-Label-Sicherheits-Erweiterungsstudie anschließt. An der Doppelblind-Studie werden, so die Erwartung, 840 Patienten an bis zu 190 Standorten in den USA und Kanada teilnehmen. Bewertet werden die Wirkungen von Lubiproston bei Verstopfung infolge narkotischer, zur chronischen Schmerzbehandlung verschriebener Medikamente, wie Morphin und Kodein. <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/4290>Lubiproston</a>, ein von Sucampo entwickelter Chloridkanal-Aktivator ist derzeit als Amitiza zur Behandlung chronischer idiopathischer Verstopfung bei Erwachsenen genehmigt. Die FDA prüft das Mittel für das Reizdarmsyndrom mit Verstopfung. Amitiza vermarkten in den USA Sucampo und Takeda Pharma North America. Opioidmedikamente erhöhen die Absorption der Elektrolyte wie Chlorid im Dünndarm und tragen so zum Verstopfungseffekt dieser Analgetika bei. Lubiproston wird als lokal wirkender Chloridkanal-Aktivator analysiert, um zu bewerten, ob es diesem Zustand direkt entgegen wirkt, ohne die analgetischen Wirkungen der Opioide zu beeinträchtigen. Sollte Lubiproston zur Behandlung opioid-verursachter Darmfunktionsstörungen genehmigt werden, will Sucampo Mitte 2009 für diese Indikation einen Ergänzungsantrag dafür einreichen. <small> Der American Pain Foundation zufolge leiden mehr als 50 Mio Amerikaner an chronischen Schmerzen. Ihnen werden oft Schmerzmittel auf Opioid-Basis verschrieben, und viele Patienten entwickeln auch eine opioid-verursachte Darmfunktionsstörung. </small> <small>Opioid-verursachte Darmfunktionsstörungen:</small><br> Sucampo beginnt Phase-III-Studien mit Lubiproston

C4: Neuer VC-Fonds für Biotech & Pharma

Josef Böckmann, bis vor kurzem noch Sanochemia-CEO, steigt beim neuen Wiener ausschließlich auf Biotech- und Pharmaprojekte spezialisierten VC-Fonds <a href=http://www.c4group.at>C4</a> ein. Im Oktober soll das Fund-Raising - 50 Mio € werden angepeilt - starten, erste Projekte seien bereits abschlussreif. <% image name="Geld" %><p> "Ziel des Fonds ist es, nicht nur innovative österreichische Biotechs zu finanzieren, sondern vor allem auch österreichische Unternehmen bei internationalen klinischen Entwicklungsprojekten finanzierend zu begleiten sowie solche an den Standort Österreich zu holen", so Böckmann. "Wir spezialisieren uns dabei auf die Entwicklung von Arzneimitteln in der Präklinik und in frühen klinischen Phasen, um so die höchste Wertsteigerung im Lauf einer Medikamentenentwicklung für unsere Investoren zu realisieren." C4 hat in der Investmentstrategie und im Portfoliomanagement einige Modelle aus dem auf diesem Sektor deutlich weiter entwickelten US-Markt übernommen, woraus größere Finanzierungsvolumen sowie frühere Rückflüsse bei reduziertem Risiko für Fondsinvestoren resultieren sollen. Böckmann ist überzeugt, damit "industrieorientierter als sonst in Europa" zu agieren: "Wir greifen auch mit an, vor allem, wenn es um die internationale Vermarktung der Projekte geht." C4: Neuer VC-Fonds für Biotech & Pharma

Biogas-Anlage in Wien-Simmering eröffnet

Mit der "Biogas Wien" ging nun - neben der neuen Hauptkläranlage - bereits die zweite Hightech-Anlage im <a href=http://www.umweltzentrum.at>Umweltzentrum Simmering</a> in Betrieb. 17.000 t Bioabfälle können in deren aktuellen Ausbaustufe jährlich in saubere Energie umgewandelt werden, aus dem Gärrest entsteht Kompost. <% image name="Biogasanlage_Wien" %><p> Künftig können 600 Wiener Haushalte mit Fernwärme aus der Biogasanlage versorgt werden (11.200 MWh/Jahr), wodurch sich im Vergleich zur konventionellen Energieerzeugung eine Einsparung von 3.000 t CO<small>2</small> jährlich ergibt. Die Stadt Wien investierte 13,5 Mio € in die Errichtung der neuen Vergärungsanlage, die jährlich 1,7 Mio m3 Biogas erzeugt. <b>Aus Sautrank wird Öko-Energie.</b> In 1,5 Jahren Bauzeit hat die Wiener Kommunal-Umweltschutzprojektgesellschaft (WKU) neben dem Donaukanal die neue Anlage errichtet. betrieben wird sie nun von der MA 48. In der Biogas Wien entsteht aus Mist Energie, die vergärbaren Bioabfälle stammen unter anderem aus Großküchen. Hinter der Errichtung der Biogas Wien steht auch eine Notwendigkeit gesetzlicher Natur: In der EU-Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 ist geregelt, dass die Verfütterung von Küchen- und Speiseabfällen - der Sautrank - an Nutztiere seit Ende Oktober 2006 nicht mehr zulässig ist. Die Biogas Wien wird nach dem mesophilen Nassverfahren betrieben: Nach Zerkleinerung der Feststoffe und Abscheidung von Eisenteilen werden grobe Störstoffe wie Kunststoff, Holz und Inertanteile aus dem angelieferten Material abgesiebt. Danach erfolgt die Anmaischung der biogenen Abfälle in Turbomixern (Stofflösern), wobei weitere mineralische und metallische Schwerstoffe abgezogen werden. In einer Rechen-Sandfang-Kompaktanlage werden verbliebene kleinste Leicht- und Schwerstoffe abgeschieden. Die Maische wird dann in einen Zwischenspeicher und anschließend über die Hygienisierungsstufe in den Gärbehälter gespeist. Die Verweilzeit im Gärbehälter beträgt im Mittel 20 Tage. Bei einer Temperatur von 37-40 °C verwerten dort Bakterien zu Biogas. Dieses Gas (40-70 % Methan) wird in einem Heißwasserkessel vollständig in Fernwärme umgewandelt. Nach der Vergärung bleiben von den 17.000 t Ausgangsmaterial rund 6.000 t Gärrest/Jahr übrig. Dieser wird entwässert, mit Strukturmaterial vermischt und im Kompostwerk Lobau zu Kompost verarbeitet, der in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau oder zur Abdeckung eingesetzt werden kann. <small> Neben der neuen Biogasanlage zählt auch die Hauptkläranlage Wien, die 2005 eröffnet wurde, zum Umweltzentrum Simmering. Dieses wird 2008 mit der Eröffnung der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau komplettiert. </small> Biogas-Anlage in Wien-Simmering eröffnet

2006: Welt-Erdölreserven weiter gestiegen

Die weltweiten Ölreserven sind 2006 um fast 2 % auf rund 179 Mrd t angestiegen, so das diesjährige Infoblatt "Öldorado" von <a href=http://www.exxonmobil.com>ExxonMobil</a>. Während die Ölreserven in Europa (-3,7 %), Südamerika (-1 %) und Asien (-7,3 %) zurückgegangen sind, stiegen sie in den GUS-Staaten um 27,1 % und in Afrika um 11,4 % an. 2006: Welt-Erdölreserven weiter gestiegen <% image name="BASF_Oelpumpe" %><p> In Afrika waren es insbesondere Libyen und Angola, deren Reserve-Situation sich deutlich verbessert hat. Neue Explorationen gibt es zudem vor allem in Kasachstan. Die <b>Welt-Ölförderung</b> stieg um 34 Mio t auf 3,9 Mrd t. Dabei ging in Europa und Südamerika die Förderung zurück - quasi im Gleichschritt mit den Reserven. Der Rückgang in Südamerika ist überwiegend auf Venezuela zurückzuführen. Dort wurden mit 151 Mio t etwa 6 % weniger gefördert als im Vorjahr. Alle anderen Förderregionen verzeichneten ein Plus. In der GUS stieg die Fördermenge um 4,5 % auf rund 603 Mio t. Das leichte afrikanische Plus wurde gedämpft durch Unruhen in Nigeria, die dort zu einem Rückgang der Förderung um 6,3 % auf 118 Mio t geführt haben. In der Boom-Region Süd- und Ostasien fällt der Zuwachs der chinesischen Förderung um fast 3 % auf 186 Mio t ins Auge. Dieser wurde allerdings mit einem kräftigen Rückgang der Reserven um 12,3 % erkauft. Mit knapp 4,3 Mrd t ist die weltweite <b>Raffineriekapazität</b> praktisch unverändert geblieben. Bemerkenswert ist die Situation in Nordamerika: Dort wurden fast 9 Mio t Raffineriekapazitäten neu in Betrieb genommen - allerdings ausschließlich aus dem Bestand, nicht aber durch Raffinerieneubauten. Rein rechnerisch steht in den USA einem Verbrauch von 942 Mio t eine Raffineriekapazität von 864 Mio t gegenüber. Das ist eine Unterversorgung von 78 Mio t, die zu ungefähr 50 Mio t durch Importe aus Europa gedeckt wird. Weltweit stieg der <b>Ölverbrauch</b> um etwa 1 % auf 3,9 Mrd t. Dies ist insbesondere das Ergebnis erheblicher Einsparbemühungen in den Industrieländern, mit denen der konjunkturbedingte Anstieg in Grenzen gehalten werden konnte. Den größten Verbrauchszuwachs gab es im asiatischen Raum. Allein China und Hongkong steigerten ihren Ölhunger um 6,8 % auf 347 Mio t. Den Prognosen von ExxonMobil zufolge reicht das derzeit verfügbare Öl noch für 46 Jahre. Die so genannte Ölreichweite verlängert sich jedoch durch neue Funde und gründlichere Ausbeutung der Felder. Allein aus Ölsanden und Ölschiefer könnten nochmals Reserven in der jetzt verfügbaren Höhe mobilisiert werden.