Archive - Okt 16, 2008

Österreichs Baubranche fordert Förderung<br>für thermische Gebäudesanierung

Laut einer Umfrage im Auftrag der Bundesinnung Bau plant nur jeder fünfte der 2,1 Mio österreichischen Eigenheimbesitzer in den nächsten 3-5 Jahren in die thermische Gebäudesanierung zu investieren. Ohne Förderung wäre dazu sogar nur jeder zehnte private Haus- oder Wohnungsbesitzer bereit. <% image name="BASF_Isoquick" %><p> Für 25 % der Befragten ist ein Förderumfang von mindestens einem Drittel der Gesamtkosten unabdingbar, um eine thermische Sanierung in Betracht zu ziehen. 21 % bezeichnen die Verbesserung der Energieeffizienz hingegen als "unwichtig" und würden eine solche auch bei ausreichender Förderung nicht beauftragen. Die Bauinnung drängt daher auf ein Sofortpaket, das attraktive Anreize zur Finanzierung der thermischen Sanierung und für energieeffizientes Bauen enthält. Vorrangig sei die Anhebung des Fördervolumens für die thermische Gebäudesanierung um jährlich 1 Mrd €. Um jedoch den dringend notwendigen Neubau weiterhin finanzieren zu können, sollte die Wohnbauförderung möglichst unangetastet bleiben und die zweckfremde Verwendung unterbleiben. Zur Förderung energiesparender Bauweisen wird die Erweiterung des Sonderausgabenrahmens, ertragssteuerliche Begünstigungen wie die Einführung eines Investitionsfreibetrags oder eine Ausweitung der Werbungskosten, sowie ein reduzierter Mehrwertsteuersatz vorgeschlagen. Zudem seien Anpassungen im Miet- und Wohnungseigentumsgesetz erforderlich, um die Willensbildung für Maßnahmen zur energetischen Verbesserung zu erleichtern und Contracting zu ermöglichen. Ohne solche Maßnahmen könne Österreich kaum über die gegenwärtige Sanierungsrate von 1 % des Gebäudebestandes pro Jahr hinauskommen. Österreichs Baubranche fordert Förderung<br>für thermische Gebäudesanierung

Kontaktlose Temperaturmessung am Krebstumor

Mit Kupferiodid (CuI) gefüllte und nur einige Nanometer große Kohlenstoffröhrchen (CNT) können für die kontaktlose Temperaturmessungen an Krebstumoren verwendet werden, berichten Forscher des IFW Dresden. <% image name="Nanothermometer" %><p> <small> Kohlenstoff-Nanoröhre (hellgrau) mit CuI-Füllung (dunkelgrau) im Längsschnitt, aufgenommen im Transmissionselektronen-Mikroskop. Außendurchmesser der Kohlenstoffnanoröhre ca. 30 Nanometer, Innendurchmesser mit Füllung ca. 10 Nanometer. &copy; IFW Dresden </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Im Rahmen des EU-Projekts <a href=http://www.carbio.eu>CARBIO</a> wird mit magnetischen Füllungen in CNTs, die durch induktive Aufheizung im Körper künftig gezielt Tumorgewebe zerstören sollen, experimentiert. Die CNTs dienen dabei als Container für unterschiedliche Dinge: Sie können Sensoren, Magnete und Medikamente über die Blutbahn transportieren, ohne dass ihr Inhalt auf dem Weg zum Zielort in unerwünschten Kontakt mit Gewebe kommt. </small></td> </table> Da eine Aufheizung (Hyperthermie) von Tumorgewebe im menschlichen Körper fortlaufend und möglichst genau kontrolliert werden muss, ist eine Temperaturüberwachung auf Zellebene erforderlich. Mit CuI gefüllte CNTs könnten hier als "Nano-Thermometer" dienen: Dieses Material, wie auch andere Alkali- und Kupfer-Halogenide, zeigt in Kernspinresonanz-Messungen diverse temperaturabhängige Parameter. So ist etwa die Relaxationszeit - die Zeit, welche die Magnetisierung eines angeregten Teilchens benötigt, um wieder zum Ausgangszustand zu kommen - ein solcher temperaturabhängiger Parameter. Misst man diesen Parameter via Magnetresonanz, kann auf die genaue Temperatur in der Umgebung des CuI geschlossen werden. Mit dieser kontaktlose Temperaturmessung von außen könnte der Aufwand und das Risiko eines operativen Eingriffs künftig vermieden werden. <b>Zur Herstellung des Nanothermometers</b> füllten die Wissenschaftler CuI in CNTs. Dazu wurden mehrwandige CNTs mit einem &Oslash; von 5-20 nm und einer Länge von 10-30 µm hergestellt. Mehrwandige CNTs können in den äußeren Lagen noch mit funktionellen Gruppen ausgestattet werden, so dass sie vom Körper besser aufgenommen werden. Nach einer thermischen Behandlung bei 450 °C sowie Ultraschallbehandlungen mit Salz- und Salpetersäure öffnen sich die Nanoröhrchen. Die Röhrchen wurden anschließend mit CuI gefüllt, indem das Material in einer Silika-Ampulle auf 600 °C erhitzt wurde. Über Kapillarkräfte wird es in die CNTs regelrecht eingesogen. NMR-Messungen bei einem äußeren Magnetfeld von 7 Tesla zeigten, dass für die Relaxationszeit und die Resonanzfrequenz eine Temperaturabhängigkeit im Bereich von 5-320 Kelvin (max. 47 °C) besteht. Die beste Auflösung ergab sich für die Relaxationszeit mit einer Messgenauigkeit von 2 Kelvin. Damit erfassen die CuI-CNTs den Temperaturbereich von hyperthermischen Behandlungen in der Krebstherapie, die gängigerweise bei knapp mehr als 42 °C durchgeführt werden. Eine Verwendung dieser CNTs als kontaktlose Nanothermometer ist somit grundsätzlich möglich, wobei jedoch die Messgenauigkeit noch erhöht werden muss. Zurzeit untersuchen Wissenschaftler deshalb weitere mögliche Füllmaterialien. <small> Vyalikh et al.: A carbon-wrapped nanoscaled thermometer for temperature control in biological environments, Nanomedicine 3 (2008), p. 321 - 327 </small> Kontaktlose Temperaturmessung am Krebstumor

Epigenomics mit Prostatakrebs-Biomarker erfolgreich

<a href=http://www.epigenomics.de>Epigenomics</a> hat positive Endergebnisse aus einer klinischen Studie zu Prostatakrebs vorgestellt: Die Methylierung des Gens PITX2 hat sich als starker, unabhängiger prognostischer Biomarker erwiesen, der helfen kann, eine Einschätzung im Hinblick auf das Rückfallrisiko eines Patienten zu treffen. <% image name="Chip_Epigenomics" %><p> <small> Die Methylierung des Gens PITX2 hat sich als starker, unabhängiger prognostischer Biomarker erwiesen, der helfen kann, eine Einschätzung im Hinblick auf das Rückfallrisiko eines Prostatakrebs-Patienten zu treffen. </small> In der Studie wurden Paraffin-Gewebeproben von 476 Prostatakrebs-Patienten untersucht, die sich einer operativen Entfernung der Prostata unterzogen hatten. Das Material wurde von 4 klinischen Zentren in Europa und den USA zur Verfügung gestellt. Ziel der Studie war es, den Nutzen des Biomarkers PITX2 bei der Rückfallprognose von Prostatakrebs nachzuweisen. Dieser primäre Endpunkt wurde erreicht, indem signifikant gezeigt werden konnte, dass Patienten mit einer erhöhten Methylierung des PITX2 Gens ein dreifach höheres Risiko haben, einen Rückfall zu erleiden, als die Patientengruppe mit geringer Methylierung des PITX2-Gens. Die sekundären Endpunkte sollten darüber hinaus zeigen, dass die PITX2-Methylierung zusätzliche klinische Information zu etablierten, prognostischen Parametern wie Alter, Gleason Score, Tumorstadium, präoperativem PSA-Wert und Status der Resektionsränder beiträgt. In jedem der paarweisen Vergleiche von PITX2 mit einem dieser etablierten Parameter erwies sich eine erhöhte PITX2-Methylierung als unabhängiger prognostischer Faktor. Jetzt will Epigenomics den PITX2-Test schnellstmöglich für Kliniker und Patienten verfügbar machen. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Kommerzialisierung geprüft, zumal der PITX2 Marker auch in weiteren Anwendungen wie der Brustkrebs-Prognose Potenzial hat. Epigenomics mit Prostatakrebs-Biomarker erfolgreich

Verhütungspille Qlaira: Grünes Licht für EU-Einführung

<a href=http://www.bayerhealthcare.com>Bayer Schering Pharma</a> hat für ihr neues orales Verhütungsmittel Qlaira (Dienogest/Estradiol) erfolgreich das dezentralisierte Verfahren für die europaweite Zulassung abgeschlossen. Die einzelnen Länder können nun die nationalen Zulassungen erteilen. <table> <td><% image name="Bayer_Logo" %></td> <td align="right"> <b>Qlaira</b> ist das erste orale Verhütungsmittel, dessen Östrogenbestandteil auf Estradiol basiert - dem gleichen Östrogen, das der weibliche Körper produziert. Als zweite Komponente enthält Qlaira das Gestagen Dienogest. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe ermöglicht erstmals in Verbindung mit einem neuartigen Dosierungsschema die Verwendung von Estradiol in einem oralen Verhütungsmittel. </td> </table> "Wir sind stolz darauf, dass wir nur wenige Monate nach der Zulassung unseres niedrig dosierten oralen Kontrazeptivums <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/3171/#8804>YAZ</a> nun auch für Qlaira einen wichtigen Meilenstein in der europäischen Zulassung erreicht haben", sagt Phil Smits, Leiter des Bereichs Women’s Healthcare bei Bayer Schering Pharma. "Qlaira ist das erste orale Kontrazeptivum mit einem naturidentischen Östrogen. Mit der Zulassung von Qlaira entsteht eine neue Klasse der oralen Verhütungsmittel." In den vergangenen 50 Jahren wurden zahlreiche neue Gestagene für den Einsatz in oralen Kontrazeptiva entwickelt. Allerdings wird weltweit nur eine Substanz als Östrogenkomponente verwendet - Ethinylestradiol. Trotz zahlreicher Versuche, Estradiol in der oralen Kontrazeption einzusetzen, konnte bisher keine ausreichende Blutungskontrolle erreicht werden. Erst die Kombination von Estradiol mit dem Gestagen Dienogest zeigte eine ebenso gute Blutungskontrolle wie orale Kontrazeptiva, die 20 µg Ethinylestradiol enthalten. <small> Bayer untersucht Qlaira derzeit auch für die Behandlung verlängerter, häufiger und sehr starker Regelblutungen (dysfunktionelle uterielle Blutungen - DUB). Für die Behandlung dieser belastenden Menstruationsstörungen ist bisher kein anderes orales Kontrazeptivum zugelassen. </small> Verhütungspille Qlaira: Grünes Licht für EU-Einführung